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Der Schatz der Seele

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06.11.2001
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Der Schatz der Seele

(mal eine "längere" Geschichte)


Langsam drehte sie den Spiess am Feuer... Das Fleisch brutzelte. Der Himmel um Eva war dunkel, allerdings im Osten erhellt durch den vollen Mond. Er schien diese Nacht mit aller Kraft - kann man das so sagen? - jedenfalls war der Osthimmel total hell, nur bei Eva war es dunkel. Was Wunder - immer bei Vollmond war sie depressiv. Besonders wenn sie müde war.

Und sie war müde...

Besonders war sie es müde, immer wieder von einer gewissen Person genervt zu werden.. Eva wünschte sich, dass es nicht ein Steak war, das sie brutzelte, sondere diese unangenehme Person. Vielleicht wusste diese Person gar nicht, wie unangenehm sie war, dachte wohl, sie wäre der netteste Mensch auf der Erde. Eva wollte sich nicht provozieren lassen. Aber sie wurde es müde, sich immer wieder zu ärgern.

Hinter dem Feuer war der dunkle Wald. Eva hatte keine Angst. Nicht einmal, als dort ein kleines Lichtlein zu funkeln begann.

Sie knabberte vorsichtig am heissen Steak, ob es schon gar wäre. Immer wieder schaute sie aber zu dem kleinen Lichtschein hin. Weit war er nicht entfernt, aber ganz klein. Als sie das Steak gegessen hatte, spülte sie es mit einigen Schlucken selbstgemachtem Eistee hinunter und stand dann auf.

Vorsichtig näherte sie sich dem Licht. Unter einem grossen Baum sah sie eine kleine Höhle. Aus dieser Höhle schien das Licht. Von weitem sah es aus, als ob der Eingang zur Höhle nicht grösser sei als Evas Handfläche. Aber je näher sie ging, desto grösser wurde es und als sie davor stand, konnte sie in die Höhle hineingehen. War sie kleiner geworden oder die Höhle grösser? Wer kann das wissen....

Schon bald ging es viele Stufen hinab. Immer tiefer kam Eva und immer heller wurde der Schein, obwohl Eva keine eigentliche Lichtquelle ausmachen konnte. Die Luft glimmte einfach. Irgendwie war es hell. Eine Wand konnte sie auch nicht ausmachen, denn ausserhalb des Lichtes war einfach Dunkelheit.

Eva hatte keine Angst. Sie wusste auch nicht wieso, ev. weil sie so schlechte Laune hatte, dass ihr alles andere egal war.
Müde und wenig neugierig stieg sie weiter die Trepppe hinunter. Endlich hörte die Trepppe auf und der Boden wurde eben. Jetzt wusste sie nicht mehr in welche Richtung sie gehen sollte, um sie war es einfach hell. So setzte sie sich nieder, auf den Boden. Der Boden war von einer seltsamen Machart. Hart und glänzend, aber nicht kalt, sondern angenehm warm. So sass sie da, in ihrer Lichtergloriole. Ausserhalb des Lichtscheins spürte sie plötzlich ein anderes Wesen. Dunkel schien es, als ob es das Licht schluckte. Eva sah hoch, denn das Wesen war grösser als sie. Irgendwie riesig. Sie neigte den Kopf nach vorne, und fühlte mehr als sie sah, dass es ein riesiger Mann war. Mit langen blonden Locken und vielen, aber einfachen und altertümlichen Kleidern.

Instinktiv wusste sie, dass er Peter hiess. Traurig schaute sie zu ihm hoch. Langsam bückte er sich und nahm sie in die Arme. Licht und Dunkel mischten sich. Sie lehnte sich an ihn. Seine Kleider rochen erdig.


Aller Kummer und alle Kränkungen verblassten. Sie fühlte einfach nur noch Zufriedenheit und Wärme. Peter sprach kein Wort, auch konnte sie nie genauer in sein Gesicht sehen. Trotzdem blieb sie bei ihm während langer Jahre. In seiner unterirdischen Welt gab es viele Flüsse und Bäche. Das Wasser hatte eine eigenartig ölige Konsistenz. Eigentlich gab es nur das Wasser und den harten, warmen Boden. Für ihre Flussfahrten benutzten sie eine Schale, länglich und oval, die einfach so über das Wasser glitt. Peter stiess mit einer Art Paddel ins Wasser, und die Schale bewegte sich vorwärts... War er der Fährmann im Hades? Um Eva blieb der Lichtschien, so dass sie sich nie fürchtete. Sie sass im Bug des Bootes, während Peter zum Rudern stand. Leicht, traumartig fuhren sie durch unterirdische Gänge und Höhlen, obwohl man die Wände nie sah. Trotzdem fühlte man ihre Anwesenheit. Nach langen Jahren sah Eva wieder einen anderen Lichtschein als den ihren. Vorne glitzerte etwas. Plötzlich sah sie Gestalten am Ufer. Ungesehen, aber nicht unbemerkt glitten Eva und Peter vorbei.

Die Person, die Eva genervt hatte, war darunter und auch andere, die ihr Mühe bereitet hatten. Eva bemerkte, dass die Gestalten sich nicht wohl fühlten, dass sie Angst hatten, wenn sie und Peter vorbeiglitten - ja, dass die Gestalten in Panik ausbrachen. Ein seltsam schauerliches Geheul stiessen sie aus, wenn sie Evas Anwesenheit erkannten. Eva fühlte sich nicht als Sieger, sondern wusste einfach, dass es sich nicht bezahlt macht, andere zu ärgern oder zu hassen.

Weiter glitten sie dem grossen Glitzern entgegen. Je näher sie kamen, desto genauer konnte Eva erkennen, dass es sich um einen Schatz handelte.
Beim grossen Schatz angekommen, wandte Peter sich Eva zu. Er nahm ihr Kinn in seine Hand und hob ihren Kopf zu sich hoch. Endlich sprach er - nach alll diesen langen Jahren: Eva, sagte er, mit dunkler fast nur gehauchter Stimme, du darfst dir aus diesem Schatz etwas aussuchen.

Eva schaute zum Schatz hin und jetzt konnte ihr Blick Details erfassen. Sie sah wunderschöne Geschmeide, Becher und Gebrauchsgegenstände - alles von reinstem Golde und aufs feinste verziert mit Perlen und Edelsteinen. Filigrane und massive Teile.

Eva jedoch griff nach hinten und nahm die Hand von Peter. Peter, sagte sie, komm du mit mir....

Das Geschmeide verblasste und Evas Licht auch. Dunkel wurde es um sie herum, am Horizont ging der Mond unter. Die langen Locken von Peter flossen wie Wasser an ihm herunter, seine Kleider verwelkten und das Feuer verzehrte die gefallenen Stücke, wie Blätter.

Peter sass jetzt in leichten Nebel gehüllt neben ihr und war nicht mehr das Dunkel, sondern jetzt eine Nebelfigur, leicht wabernd und wehend.
Eva hatte immer noch keine Angst. Sie nahm wieder seine Hand und drückte sie ganz fest. Da verfestigte sich die Nebelgestalt und wurde zu einem Menschen. Ihre Körper drückten sich aneinander, und lange standen sie so, zusammen und sich fühlend. Langsam ging jetzt die Sonne am Horizont auf, im Osten, da wo in der Nacht noch der Mond wie eine grosse Laterne gehangen hatte. Eva wandte sich um. Endlich sah sie in sein Gesicht. Aber jetzt war es ihr egal, wie er aussah, denn ihre Seelen gehörten zusammen, und ihre Herzen verstanden sich.

 

Oft wiederholst du Wörter, was nicht sehr gut klingt.
Ich denke mal du wolltest eine bipolare Geschichte machen, eine Geschichte mit starken Gegensätzen. Allerdings hast du sie immer wieder gemixt, z.B. am Anfang als sie traurig war hätte ich nicht den hellen (hell hat etwas Warmes, was wiederum etwas von Geborgenheit, und Zufriedenheit hat) Mond beschrieben...

 

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