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Der Schirmherr

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11.04.2016
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Der Schirmherr

Grimaldi betrat den Laden eines Stehcafés. „Herr Grimaldi. Ihr freier Tag heute?“
„Ja, richtig“, er musste lachen. „Nur ein Päckchen zur Post und dann ab in den Park und die Sonne genießen.“
Er betrachtete die Auslage der Tageszeitungen. Von einem der Titelbilder blickte ihn eine Frau mittleren Alters durch ihre große Brille an.
»Spurlos verschwunden!«, stand in fetten Buchstaben geschrieben. Er runzelte die Stirn, nahm die Zeitung und ging zur Kasse.
Als er den Laden wieder verließ, verharrte er einen Moment im Schein der Sonne. Er schloss seine Augen und sog die milde Frühlingsluft ein. Dann machte er sich auf den Weg zur Haltestelle.
Der Bus kam und er stieg in den Doppeldecker ein. Im hinteren Bereich war genügend Platz. Grimaldi wählte einen Viererbereich. Er legte den Beutel neben sich auf den Sitz und faltete seine Hände im Schoß.
Der Bus steuerte die nächste Haltestelle an. Die Türen öffneten sich und ungefähr ein Dutzend Kinder kam hereingestürmt. Grimaldi seufzte, als sie nach hinten durchliefen und sich um ihn herum verteilten.
Zu Grimaldis Überraschung beaufsichtigte ein einzelner Mann die Gruppe. Er trug eine runde Brille und ein zerknautschtes Hemd, lugte unter seinem Wollpullover hervor.

Ein Schmerz durchfuhr Grimaldi, als ihn etwas Hartes am Kopf traf. Ein Riese von einem Mann schritt ausladend an ihm vorbei. Unter seinem mächtigen Arm klemmte ein Regenschirm, mit dem Grimaldi gerade Bekanntschaft gemacht hatte. Grimmig lächelnd ließ der Mann sich auf einen der vorderen Sitze fallen und starrte ihn an. Kopfschüttelnd drehte sich Grimaldi wieder herum.
Ein Mädchen saß ihm gegenüber. Es hatte ihr rotes Haar zu einer Art Dutt zusammengesteckt, der mit zwei Stäben zusammengehalten wurde. Sie gab ein trauriges Bild ab, wie sie da so saß und mit hängenden Schultern aus dem Fenster guckte.
Der Junge, der neben ihr saß, nahm ein Kaugummi aus seinem Mund und war im Begriff, das hinter ihr an die Rückenlehne zu kleben. »Na, was soll das denn werden?«, fragte Grimaldi.
Der Junge zuckte zurück. Das Mädchen sah zu, wie er sein Kaugummi verschämt wieder in den Mund nahm.
»Lass dich nicht ärgern, es hat keinen Sinn«, sagte Grimaldi dem Mädchen zugewandt.
Die Brille ließ ihre Augen größer erscheinen. Grimaldi hatte das Gefühl, ihr Gesicht schon einmal gesehen zu haben. Sie seufzte und ließ ihren Kopf sinken.
»Ich will nach Hause«, sagte sie mit einem Mal.
»Ja, hast du denn keine Lust mit deinen Freunden zu spielen?«
»Das sind nicht …«, doch bevor sie weiterreden konnte, fiel ihr der Sitznachbar ins Wort.
»Hör auf mit dem Fremden zu reden, du weißt genau …« Erschrocken sah er an Grimaldi vorbei und verstummte.
Irritiert blickte Grimaldi über die Schulter. Der Erzieher nickte ihm lächelnd zu.
Dann wanderte sein Blick zum Riesen, der eine Reihe davor saß und mit einem breiten Grinsen sein Zahnfleisch entblößte.
Er seufzte.
»Manchmal gibts so Tage, mhh?«, sagte er wieder zu dem Mädchen gewandt. »Aber ich sag dir was. Bevor du dich versehen hast, kommen deine Eltern dich abholen und schon bist du auf dem Weg nach Hause. Wirst sehen!«
Das Mädchen sah nun so traurig aus, dass es Grimaldi im Herzen weh tat.
»Ich werde nie mehr nach Hause gehen.«

Grimaldi bekam eine Gänsehaut. Das Mädchen schaute ihm direkt in die Augen. Er hatte die Worte klar und deutlich vernommen, doch ihre Lippen bewegten sich keinen Millimeter.
»Was?« Grimaldi sah sie mit offenen Mund an.
Unbehaglich lehnte sich Grimaldi zurück.
»Sie müssen gehen!«
Sie beobachtete nun stur die vorbei ziehenden Häuser. Keine Silbe kam über ihre Lippen.
»Sehen Sie mich nicht an!« Grimaldi wendete sich erschrocken ab und sah ebenfalls hinaus.
»Du kannst meine Gedanken lesen?« Grimaldi konnte es nicht fassen.
»Sie müssen aussteigen!«
Grimaldi griff nach seinem Ohrläppchen und knetete es zwischen den Fingern. »Was hat das alles zu bedeuten?«
»Gehen Sie! Und lassen Sie sich nichts anmerken! Und hüten Sie sich vor dem Schirm!«

»Hallo Grimaldi«, hörte er nun eine zweite Stimme in seinem Kopf.
Sie war einnehmend und überlegen. Und eisig wie eine Winternacht. Grimaldi widerstand dem Impuls, sich herumzudrehen. Er wusste ohnehin, wem die Stimme gehörte.
Er bemühte sich, Ruhe zu bewahren und versuchte abzuschätzen, wie weit es noch bis zur nächsten Station war. Er musste einen Weg finden, Zeit zu schinden!
»Was willst du?«
Im selben Moment wurde ihm klar, dass er zu früh geantwortet hatte, zu selbstverständlich. Er hätte Überraschung vortäuschen sollen, doch dafür war es jetzt zu spät.
Die Stimme verharrte einen Augenblick, bevor sie weitersprach. Grimaldi fühlte, wie ihm kalter Schweiß an seiner Seite entlang lief.
»Wir möchten, dass es dir gutgeht.«
»Das tut es.«
»Ist das so?«, ließ sich die Stimme die Worte auf der Zunge zergehen.
Grimaldi fühlte, wie sich Augen in seinen Nacken bohrten.
»Ich werde dir helfen, den nächsten Schritt zu gehen.«
»Und«, dachte Grimaldi. »Wie willst du das tun?«
Grimaldi hörte in die beklemmende Stille hinein. Er ballte seine Hände zu Fäusten, um das aufkeimende Zittern zu unterdrücken.
»Ich werde dich mitnehmen.«

Grimaldi drehte sich herum. Der Riese hatte sich erhoben und ging mit schweren Schritten direkt auf Grimaldi zu, den Schirm in der Hand.
Grimaldi fasste einen Entschluss. Er stand auf und stellte sich ihm entgegen.
Der Mann blieb vor der Tür stehen und sah ihn grimmig lächelnd an. Erhobenen Hauptes hielt Grimaldi seinem Blick stand.
Der Bus hielt und die Türen fuhren auf. Der Mann lachte trocken, machte eine wegwerfende Geste und stieg aus.
Mit offenem Mund starrte Grimaldi ihm hinterher. Die Türen schlossen sich und der Bus fuhr wieder an.
Irritiert setzte sich Grimaldi wieder hin. Er fühlte eine Last von sich abfallen. Er hatte es geschafft, er war entkommen! Erleichtert lächelte er das Mädchen an. Doch ihr Blick war düsterer als zuvor.
Der Erzieher kam nach hinten und zählte die Kinder durch. Er zeigte dabei auf jedes Einzelne mit einem Schirm.
Abschließend tippte er Grimaldi mit dem Griff auf die Brust.
»… und dreizehn«, zwinkerte ihm der Mann zu.
»Dann sind wir ja jetzt komplett«, sagte er, drehte sich um und ging wieder nach vorn. »Haltet euch bereit!«, rief er im Gehen. Etwas beunruhigte Grimaldi, doch konnte es nicht greifen. Als er sich am Kinn kratzen wollte, spürte er den Ärmel seiner Jacke anstelle seiner Hand. Er sah hinunter und bemerkte, dass sie ihm zu groß war. Konnte sie denn ausgeleiert sein? Wäsche läuft ja eher ein. Als ihm bewusst wurde, wie er seinen Ärmel anstarrte, ließ er ihn sinken und blickte sich um. Schon merkwürdig, dass ihm das bisher nicht aufgefallen war. Er konnte ja kaum selbst eingelaufen sein. Ein Gedanke, bei dem er sich das Lachen verkneifen musste. Er legte seine Hände in den Schoß, als ihm auffiel, dass seine Hose ebenfalls zu groß war. Er zog daran und hatte das Gefühl zweimal in sie hineinzupassen. Hatte er in letzter Zeit so sehr abgenommen? Der Bus näherte sich seiner Station. Gedankenverloren nahm er seinen Beutel und drückte den Halteknopf.
»Er hat dich mitgezählt«, hauchte das Mädchen. Grimaldi lachte trocken.
»Ja. Das hat er, nicht wahr?« Er war im Begriff sich an der Haltestange hochzuziehen, als er wieder nach unten gedrückt wurde.
»Na, kleiner Mann. Wer wird denn jetzt schon alleine aussteigen wollen?«
Der große Erzieher stand wieder vor ihm. Grimaldi sah an sich hinunter und auf den schwarzen Griff des Schirmes, der auf seiner Brust ruhte.

Grimaldi wurde mulmig, als er seinen Fehler bemerkte. »Ich will hier raus!«, rief er dennoch trotzig.
Er verschränkte seine Arme und ließ seine Beine vor- und zurückschaukeln, so dass sie gegen den den Sitz unter ihm donnerten. Mit errötenden Wangen sah er aus dem Fenster. »Du kommst mit uns«, sagte der Erzieher unbeeindruckt. Die anderen Kinder beobachteten stumm die Auseinandersetzung.
»Wo solltest du sonst hinwollen?«, erklang die Stimme in seinem Kopf. Grimaldi wusste nicht mehr, wo er herkam und wohin er wollte. Doch das alles spielte keine Rolle mehr für ihn. Er schniefte und wischte sich mit dem Ärmel seiner Jacke über die Nase. Dann nahm er den Kragen seiner Jacke in den Mund und kaute darauf herum. Das beruhigte ihn, hatte ihn immer beruhigt. Mama wird das nicht mögen, dachte er sich. Aber das war ihm jetzt egal. Als er sein Spiegelbild in der Fensterscheibe erblickte, sah er in ein junges Gesicht, ohne Anzeichen von Falten. »An der nächsten Station steigen wir aus. Geht schon mal in Gruppen zum Ausgang«, sagte der Mann mit dem Schirm und ging nach vorn. Das rothaarige Mädchen seufzte. Sie rutschte von ihrem Sitz herunter und streckte Grimaldi ihre Hand hin. Als er sich nicht rührte, tippte sie ihn leicht an die Brust.
»Ich bin Lotte. Und wie heißt du?«
Als er ihre Hand ergreifen wollte, rutschte ihm der Ärmel wieder herunter. Er zog ihn hoch und nahm ihre Hand. »Hans«, antwortete er. Sie lächelte.
Der Bus hielt, gemeinsam stiegen sie aus.

Die Türen schlossen sich und der Wagen fuhr an. Ein Pärchen sah der Gruppe hinterher.
»Sieh mal, da hat jemand seinen Beutel vergessen.«
»Meinst du, die Kinder haben den hier liegen gelassen?« Der Mann fischte ihn aus der Ecke und warf einen Blick hinein.
»Ich glaube nicht. Ein Päckchen, ein Brillenetui und eine Tageszeitung. Das gehörte bestimmt keinem der Kinder.« Der Mann klappte die Zeitung auf und überflog schnell die Titelstory. Eine Frau wurde vermisst. Sie hatte eine Brille auf und trug ihre roten Haare zu einem Dutt. Zwei Stäbe hielten ihn zusammen.
Er runzelte die Stirn. Dann klappte er die Zeitung zu, verstaute sie wieder im Beutel und gab diesen beim Fahrer ab. Das Pärchen stieg aus und während sie die Sonnenstrahlen auf ihrem Weg nach Hause genossen, vergaßen sie die Fahrt und mit ihr die Kinder.

 
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Hallo.
Dies ist mein erster Text hier in dem Forum. Ich bin gespannt wie er Euch gefällt und hoffe auf einen regen Austausch.

Habe den Titel gerade noch einmal geändert, nicht wundern.


LG
N.

 

Hallo Nino,
ganz kurz nur, denn eigentlich bin ich im Urlaub. :)
Ich find die Idee deines Textes wirklich gut. Spannend, ungewöhnlich. Auch relativ unvorhersehbar, jedenfalls, was Nichthorrorleser betrifft, aber da ich einer bin, hab ich natürlich relativ bald was geahnt. Aber wurscht, um Vorher- oder Unvorhersehbarkeit gehts ja cuh nicht, sondern um eine gute Geschichte. Und da ist deine Idee auf jeden Fall echt schön.
Und trotzdem, das Aber hat sich ja schon angebahnt, zur Perfektionierung dieser Geschichte würd ich dir fürs erste zwei Sachen raten.
1. Der Anfang, der Tagesablauf von Grimaldi, das ist viel viel viel zu lang, zu genau und zu ausführlich. Das würde ich dringend kürzen, denn sonst springen dir die Leser ab. Bei mir wärs auch beinahe soweit gewesen. Was du davon brauchst, das ist doch eigentlich nur die Information und das Gefühl für den Leser, dass Grimaldis bisheriger Tag nicht so optimal verlaufen ist, damit der das rothaarige Mädchen trösten kann und man ein Gefühl für Grimaldi kriegt. Aber es zieht sich einfach und schildert zuviele nichtssagende Dinge, die langatmig wirken. Du musst es im ersten Teil hinkriegen, eine Identifikation des Lesers mit Grimaldi herzustellen und im Mometn klappt die noch nicht.
2. Die Wandlung von Grimaldi zum Kind geht ein bisschen zu schnell. Da wäre es interessant, ein bisschen mehr über seine Gefühle zu hören, über den Verlust seiner erwachsenen Identität, über seinen Kampf gegen die Kindsklauer. Denn das ist ja eigentlich der wirklich spannende Teil und der Höhepunkt der Geschichte. Momentan verlässt du dich zu sehr auf den Gang mit dem Pärchen und ihrem Fund.

Also - ich würds zwar überarbeiten und verbessern, aber ansonsten ... ein hoffnungsvoller Beginn hier bei uns.
Viel Spaß und herzlich Willkommen bei den Wortkriegern.

PS: Vergessen hab ich noch, da sind noch ein paar Fehler drin. Auch ein paar unschöne Widerholungen. Aber die Zeit, die rauszusuchen wollt ich mir jetzt nicht nehmen. Vielleicht erbarmt sich ja ein anderer oder du findest selbst noch was.

Viele Grüße noch mal
Novak

 

Hallo Novak.

ganz kurz nur, denn eigentlich bin ich im Urlaub. :)

Das weiß ich zu schätzen, danke für die schnelle Antwort!

Ich find die Idee deines Textes wirklich gut. Spannend, ungewöhnlich. Auch relativ unvorhersehbar, jedenfalls, was Nichthorrorleser betrifft, aber da ich einer bin, hab ich natürlich relativ bald was geahnt. Aber wurscht, um Vorher- oder Unvorhersehbarkeit gehts ja cuh nicht, sondern um eine gute Geschichte. Und da ist deine Idee auf jeden Fall echt schön.

Wow, danke für die Blumen. Freut mich das sie Dir gefällt!

1. Der Anfang, der Tagesablauf von Grimaldi, das ist viel viel viel zu lang, zu genau und zu ausführlich. Das würde ich dringend kürzen, denn sonst springen dir die Leser ab. Bei mir wärs auch beinahe soweit gewesen.

Oha, das habe ich befürchtet. Ich schwafel zuviel, das passiert mir zwischendrin. Da habe ich ja Glück das Du bis zum Schluß dran geblieben bist!

Aber es zieht sich einfach und schildert zuviele nichtssagende Dinge, die langatmig wirken.

Das fällt mir schwer, aber ich denke da greift dann wohl das Sprichwort "kill your darlings". Die Szene in der Post mag ich sehr, auf die anderen Beiden könnte ich vermutlich verzichten. Ich weiß jedenfalls was Du meinst, da werde ich noch einmal straffen.

Du musst es im ersten Teil hinkriegen, eine Identifikation des Lesers mit Grimaldi herzustellen und im Mometn klappt die noch nicht.

Danke für den Hinweis, wird überarbeitet!

2. Die Wandlung von Grimaldi zum Kind geht ein bisschen zu schnell. Da wäre es interessant, ein bisschen mehr über seine Gefühle zu hören, über den Verlust seiner erwachsenen Identität, über seinen Kampf gegen die Kindsklauer. Denn das ist ja eigentlich der wirklich spannende Teil und der Höhepunkt der Geschichte. Momentan verlässt du dich zu sehr auf den Gang mit dem Pärchen und ihrem Fund.

Das ist der Teil an dem ich beim Überarbeiten am meisten herausgestrichen habe. Es ist verdammt schwer, diesen Teil gut hinzubekommen. Aber ja, das steckt vermutlich noch viel Potenzial.

Also - ich würds zwar überarbeiten und verbessern, aber ansonsten ... ein hoffnungsvoller Beginn hier bei uns.
Viel Spaß und herzlich Willkommen bei den Wortkriegern.

Merci, Merci! Wird gemacht! Jetzt wo ich weiß, was noch im Argen liegt. Man wird ja leider dann doch irgendwann beim eigenen Text Betriebsblind!

PS: Vergessen hab ich noch, da sind noch ein paar Fehler drin. Auch ein paar unschöne Widerholungen. Aber die Zeit, die rauszusuchen wollt ich mir jetzt nicht nehmen. Vielleicht erbarmt sich ja ein anderer oder du findest selbst noch was.

Na, da schaue ich gleich auch noch einmal.

Vielen vielen Dank und einen schönen Urlaub noch!!!
Nino

 

Hallo!

Ich schrecke ehrlich gesagt ständig davor zurück, derlei große Texte zu kommentieren, da mir einfach die Befähigung fehlt, in die Tiefe einzutauchen und Details rauszupicken.
Allerdings: Da ich es zu schade finde, die Geschichte ganz und gar unkommentiert zu lassen, möchte ich Dir trotzdem meinen ungefähren Gesamteindruck schildern.

Mir gefällt die Sprache. Sie hat mich einfach und geschwind hindurchgleiten lassen. Hat auch das Eigenwillige des Hauptcharakters gut getragen, finde ich.

Da ich eher das Spleenige, Eigenbrödlerische, an Charakteren mag, gefiel mir vor allem der (gefühlte) erste Teil der Geschichte, quasi all das, was G. allein macht bzw. was er auf der Post bewerkstelligt.

Ab dem Moment im Bus, wenn er auf diese Gruppe trifft, entgleitet mir der Sinn für die Geschichte etwas. Mir wird nicht gänzlich klar, was da eigentlich passiert. Falls das tatsächlich geschehen soll - diese Umwandlung in ein Kind - widerspricht das für meinen Geschmack den nüchternen Alltagsstil des Anfangsteils der Geschichte. Nichtsdestotrotz hat auch diese seltsame Entwicklung am Schluss etwas. Zumindest regt sie mich zum Nachdenken an (hah, und das tut auch nicht jede Geschichte in diesem Maße).

Alles in allem war das für mich jedenfalls eine lesenswerte Geschichte mit einem interessanten Hauptcharakter. Dankeschön.

LG

 

Hallo Alltagsschleife.

Da ich es zu schade finde, die Geschichte ganz und gar unkommentiert zu lassen, möchte ich Dir trotzdem meinen ungefähren Gesamteindruck schildern.

Sehr gut, freut mich!

Mir gefällt die Sprache. Sie hat mich einfach und geschwind hindurchgleiten lassen. Hat auch das Eigenwillige des Hauptcharakters gut getragen, finde ich.

Vielen Dank!

Da ich eher das Spleenige, Eigenbrödlerische, an Charakteren mag, gefiel mir vor allem der (gefühlte) erste Teil der Geschichte, quasi all das, was G. allein macht bzw. was er auf der Post bewerkstelligt.

Na, das macht es mir nicht leichter auzusortieren. Ich mag das ja auch, aber leider habe ich das Gefühl das es nicht zum Rest passt.

Ab dem Moment im Bus, wenn er auf diese Gruppe trifft, entgleitet mir der Sinn für die Geschichte etwas. Mir wird nicht gänzlich klar, was da eigentlich passiert.

Mhh, das bestätigt ja auch noch einmal, dass die beiden "Teile" nicht zusammen passen. Und auch das der zweite Teil dringend Aufmerksamkeit braucht.

Zumindest regt sie mich zum Nachdenken an (hah, und das tut auch nicht jede Geschichte in diesem Maße).

Das ist doch ein schönes Kompliment, Merci!

Alles in allem war das für mich jedenfalls eine lesenswerte Geschichte mit einem interessanten Hauptcharakter. Dankeschön.

Freut mich sehr, ich danke Dir!
N.

 

Hi,

Na, das macht es mir nicht leichter auzusortieren. Ich mag das ja auch, aber leider habe ich das Gefühl das es nicht zum Rest passt.

Hm. Fast genug Stoff für ne ganze Reihe. Vielleicht passt das eine tatsächlich - inmitten einer Story - mit dem anderen zusammen. Mach doch zwei Stories draus.

Mhh, das bestätigt ja auch noch einmal, dass die beiden "Teile" nicht zusammen passen. Und auch das der zweite Teil dringend Aufmerksamkeit braucht.

Sonst mach 'ne Erzählung draus. Immer nur KGs ist ja auch langweilig. Kann man hier doch sicher auch reinstellen.
_Natürlich_ braucht der zweite Teil mehr Aufmerksamkeit. Aber ich bezweifle, dass die beiden Teile in ihrer Detailtreue weiterhin in ein und derselben Geschichte existieren können. Na ja. Können kann alles. Aber es ist eben nicht so schön, wie es vielleicht sein könnte. Nicht so erfüllend.

Und: Nichts zu danken. :)

LG

 

Hallo Alltagsschleife.

Anstatt auf zwei Geschichten, versuche ich mich erst einmal auf eine zu konzentrieren. Wenn dann noch was übrige ist, mache ich vielleicht noch was daraus.

Aber ich denke, danach werkel ich an der nächsten herum. Die wartet gerade geduldig darauf, von mir überarbeitet zu werden. Ich will ihre Geduld nicht strapazieren.


LG
N.

 
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Hallo Nino,

erstmal willkommen bei den Wortkriegern auch von meiner Seite :).

Deine Geschichte hat mir wirklich gut gefallen, so langsamer Horror ohne Schockeffekte, aber mit einem stillen Grauen. Ich muss allerdings meinen Vorschreibern beipflichten, der Anfang ist zu lang. Er sollte nicht länger sein, als es braucht, um den Menschen Hans Grimaldi kennenzulernen, damit dann in die eigentliche Geschichte beginnen kann. Wenn die Szene bei der Post ein Darling von dir ist, würde ich sie drin lassen, aber dafür ist der Anfang mit der Tasse (nebenbei: Was für eine Tasse bietet Platz für die ganze Hand? Das ist wohl eher ein Pott oder ein Krug) und dem Werbungsausträger entbehrlich.

Und ich finde auch, er gibt zu schnell vor der Übermacht auf. Vielleicht wäre es besser, wenn die Wandlung langsamer geht, so dass er anfangs den Schirmherren mehr entgegenzusetzen hat. Als dann seine Kräfte, sowohl körperlich wie auch geistig, nachlassen, spürt man die immer größere Verzweiflung und Hilflosigkeit, als er einsieht, dass er nichts mehr machen kann. Also: ich würde mir weniger Anfang, aber ein längeres Mittelteil der Geschichte wünschen.

Zum Text selbst: Du rutscht sehr oft von der Vergangenheit in die Gegenwart. Da musst du aufpassen.

und nahm sich seine Zeitung hervor
er nahm sich seine Zeitung vor
Vom Titelbild blickte ihn eine Frau mittleren Alters, durch ihre große Brille an.
Komma weg.
Es folgte eine kurze Zusammenfassung, die auf der nächsten Seite fortgeführt werden sollte.
Aber?
Dieser verdammte Rötzlöffel hatte tatsächlich einen dummen gefunden
einen Dummen gefunden
Er nahm sich das Paket, das er für seinen Neffen vorbereitet hatteKOMMA und seine Zeitung
Ein bisschen frische Luft wird ihm gut tun
würde
Eine Frau hatte sich am Eingang der Filiale postiert, um nach Almosen zu fragen. Um an ihr vorbeizukommen, hastete er die wenigen Stufen zum Eingang hinauf, blieb jedoch mit seiner Schulter an der Tür hängen. Er fluchte leise, während sie ihm hinterher sah und etwas Unverständliches murmelte.
Dieser Teil ist für die Geschichte ohne Bedeutung.
Dann reihte er sich in die Schlange vor dem Schalter ein und wartete.
Während Grimaldi geduldig wartete, bemerkte er etwas, das ihm unangenehm war.
Unschöne Doppelung won "warten".
Na ja, da wird sich wohl was machen lassen.
würde
Endlich an der ReiheKOMMA legte er das Paket auf den Tresen.
Dieser Tag konnte ja eigentlichKEIN KOMMA nur noch besser werden.
die paar Stationen wird er wohl seine Beinfreiheit als auch Privatsphäre ungestört genießen können.
würde
eigentümlicherweise glich ihr BlickKEIN KOMMA der (dem) einer erwachsenen Frau
Geht so etwas überhaupt? Wenn, dann läuft Wäsche ja im schlimmsten Falle ein.
Ging, lief
Er wird ja kaum selbst eingelaufen sein.
würde
Sein Appetit ist in letzter Zeit tatsächlich zurückgegangen
war
NunKOMMA das kommt (kam) wohl mit dem Alter.
»Lassen sie mich hier raus
Sie
»Das ist gemein!«, antwortete Grimaldi. Er verschränkte seine Arme und ließ seine Beine vor- und zurückschaukeln, dass sie gegen den den Sitz unter ihm donnerten. Trotzig sah er aus dem Fenster.
Schön gemacht, der Übergang zu einem kindischen Verhalten!
»Na, weißt du denn überhaupt, wie du allein nach Hause kommst?«, Grimaldi überlegte. Er versuchte sich daran zu erinnern, aber je angestrengter er nachdachte, desto mehr rauschte es in seinen Ohren. Er gab auf, er wusste es einfach nicht. Er erinnerte sich an gar nichts mehr, außer seinem Namen. »Na also.«, nickte sie und lehnte sich wieder zurück.
Ich weiß nicht, ob nicht das Horrorelement stärker wirkt, wenn er seine Erinnerung an sein früheres, selbstbestimmtes Leben beibehält?
Das beruhigte ihn, hat ihn immer beruhigt.
hatte

Beste Grüße
Hopper

 

Hallo Hopper.

Da wollte ich mich gerade ausklinken, da sehe ich Deine Kritik ...

Vielen Dank für Deine Mühe!!! Oh mann, da habe ich ja eine ganze Menge übersehen.

Tja, die Zeiten. Eines meiner Lieblingsthemen!

Mir fällt gerade auf, dass ich meist in die falsche Zeit rutsche, wenn ich die Gedanken meines Protagonisten wiedergebe. Keine Ahnung warum.

Kommasetzung ist tatsächlich auch so eine Sache, mit der ich auf Kriegsfuß stehe. Ich arbeite dran!

(nebenbei: Was für eine Tasse bietet Platz für die ganze Hand? Das ist wohl eher ein Pott oder ein Krug)

Da habe ich mich vermutlich doof ausgedrückt. Aber ich habe tatsächlich so eine Tasse. Da passt (fast) ein halber Liter hinein. Ich liebe diese Tasse! Aber was die Stelle im Text betrifft ... die fliegt einfach raus.

Ich denke der Anfang ist so schwafelig geworden, weil ich mich da noch warmgeschrieben habe. Nach Eurem Feedback und nochmaligem durchlesen, kann ich da jetzt mit Herzenslust und ohne Kummer kürzen.

Und ich finde auch, er gibt zu schnell vor der Übermacht auf. Vielleicht wäre es besser, wenn die Wandlung langsamer geht, so dass er anfangs den Schirmherren mehr entgegenzusetzen hat.

Ich finde das ist ein guter Ansatz, um den Hauptpart auszufüllen. Werde ich mir zu Herzen nehmen!

Also, noch einmal, vielen Dank! Das hilft mir sehr!!!

LG
N.

 
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Hallo Nino,

bis die Kommentareflut einsetzt, dauert es manchmal. Ist aber kein Zeichen für Desinteresse. So jedenfalls geht es mir.

Erstmal: Die Grundidee deiner Geschichte hat mir gut gefallen und ist, wie schon geschrieben wurde, ausbaufähig. Auch über die Kürzung des ersten Teils im Verhältnis zum zweiten besteht Einigkeit. Mir geht es um den Anfang der Bus-Szene. Dieser etwas miesepetrige Erwachsene ( die Post-Szene zeichnet ihn ja gut) wendet sich plötzlich teilnahmsvoll dem kleinen Mädchen zu. Eigentlich will er in Ruhe gelassen werden. Warum er jetzt Anteil nimmt, und zwar liebevoll ("meine Kleine"), müsstest du deutlicher machen. Vielleicht erinnert sie ihn an die eigene Jugend. Vielleicht hat er solche Schulausflüge gehasst.
Ich glaube, dieser Übergang von der realen zur surrealen Welt ist der Knackpunkt der Geschichte. Danach liest sich der Sog sehr überzeugend und richtig spannend. Bei mir hast du jedenfalls erreicht, dass ich zu gern wissen möchte, wie es weitergeht.

Noch was zu den Fehlern. Da warte ich mal ab, bis du die schon monierten verbessert hast. Bitte nicht verzweifeln. Auch wenn man glaubt, alle erwischt zu haben, gibt es immer noch Leute, die etwas finden:D

Ich wünsche dir Spaß am Weiterfeilen.

Gruß wieselmaus

 

Hallo wieselmaus.

Hallo Nino,

bis die Kommentareflut einsetzt, dauert es manchmal. Ist aber kein Zeichen für Desinteresse. So jedenfalls geht es mir.


Ich freue mich einfach, dass schon der ein oder andere hierher gefunden hat. So viele gute Anmerkungen und Ideen, ich fühl mich jetzt schon wohl!

Erstmal: Die Grundidee deiner Geschichte hat mir gut gefallen und ist, wie schon geschrieben wurde, ausbaufähig. Auch über die Kürzung des ersten Teils im Verhältnis zum zweiten besteht Einigkeit.

Vielen Dank, freut mich zu hören. Ja, der erste Teil wird gekürzt!

Eigentlich will er in Ruhe gelassen werden. Warum er jetzt Anteil nimmt, und zwar liebevoll ("meine Kleine"), müsstest du deutlicher machen.

Guter Einwand! Ist mir vorher nicht so aufgefallen, aber jetzt wo Du es sagst ...

Ich glaube, dieser Übergang von der realen zur surrealen Welt ist der Knackpunkt der Geschichte.

Der Punkt ist nicht so leicht. Aber ich habe da schon eine Idee ...

Danach liest sich der Sog sehr überzeugend und richtig spannend. Bei hast du jedenfalls erreicht, dass ich zu gern wissen möchte, wie es weitergeht.

Grazie mille!

Noch was zu den Fehlern. Da warte ich mal ab, bis du die schon monierten verbessert hast. Bitte nicht verzweifeln. Auch wenn man glaubt, alle erwischt zu haben, gibt es immer noch Leute, die etwas finden:D

Ist schon verrückt, dass einem da immer wieder welche entwischen, aber ich bin froh wenn mich jemand drauf hinweist. Je mehr ich ausmerzen kann, desto besser!!!

Ich wünsche dir Spaß am Weiterfeilen.

Danke, danke, danke!


Gruß
N.

 
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Hallo Miteinander.

Ich habe soeben die Revision meines Textes "Der Schirm", der in der jetzigen Form "Der Schirmherr" heißt, hochgeladen. Der Text ist einfach bearbeitet, also der alte "überschrieben". Wenn ich recht verstanden habe, ist das hier so die Handhabe ...

Ich habe mir Eure Kommentare sehr zu Herzen genommen und viel umgeschrieben. Das spiegelt sich wohl auch in der Zeit, die inzwischen vergangen ist. Es vergingen tatsächlich seitdem nur wenige Tage, an denen ich nicht daran herumgewerkelt habe.

Ich freue mich auf Eure Meinung und hoffe die kurze Geschichte gefällt Euch.


LG
N.

 

Hallo Nino,

ich hatte die Originalstory nicht gelesen, habe mir deshalb auch das Lesen der früheren Komms gespart und den Text einfach so genommen, wie er ist. Und ich finde die Geschichte richtig gut: sie ist spannend, hat eine angemessene Länge (Kürze), stellt den Prot sehr schön dar, und das Ende habe ich nicht kommen sehen. Also inhaltlich alles prima! :thumbsup:

Die Problemchen, die ich sehe, sollten relativ leicht behebbar sein. Ich gehe mal der Reihe nach durch:

„Ja, richtig.“, er musste lachen.
„Nur ein Päckchen zur Post und dann ab in den Park und die Sonne genießen.“
Ich nehme an, hier spricht Grimaldi weiter? Dann sollte der Zeilenwechsel raus.

Von einem der Titelbilder blickte ihn eine Frau mittleren AltersKomma raus durch ihre große Brille an.

Als er den wieder Laden verließ
Wortverdreher.

Ein Schmerz durchfuhr Grimaldi, als ihn etwas Hartes am Kopf traf. Ein Riese von einem MannKomma raus schritt ausladend an ihm vorbei.
Hm, zwei so große Männer, das ist etwas verwirrend. Ist dir das wichtig? Sonst könntest du die Männer etwas unterscheidbarer zeichnen.

Unter seinem mächtigen Arm klemmte ein Regenschirm, mit dem er gerade Bekanntschaft gemacht hatte. Grimmig lächelndKomma raus ließ der Mann sich auf einen der vorderen Sitze fallen und starrte ihn an.
"Er" sollte "Grimaldi" heißen wegen der Klarheit.

Ein Mädchen saß ihm gegenüber. Sie ...
"Mädchen" ist sächlich, da musst du mit "es" weitermachen statt mit "sie". Das zieht sich durch den
ganzen Text.

Ich weiß, es fühlt sich komisch an, ein offensichtlich weibliches Kind die ganze Zeit als Neutrum anzusprechen. Aber man kann das auch umschreiben, z.B. als "die Kleine" o.dgl.

»Lass dich nicht ärgern, es hat keinen SinnPunkt raus«, sagte Grimaldi dem Mädchen zugewandt.
So ein überflüssiger Punkt kommt noch mehrmals vor.

»Das sind nicht …«, doch bevor sie weiterreden konnte, fiel ihr Sitznachbar ins Wort.
Da fehlt ein Wort: "fiel ihr ihr Sitznachbar" oder "fiel ihr Sitznachbar ihr" oder "fiel ihr der Sitznachbar".

erschrocken sah er an Grimaldi vorbei und verstummte.
Irritiert blickte er über die Schulter.
"Er" muss wieder Grimaldi sein, man denkt aber an den Jungen, der vorher sprach.

Das Mädchen sah nun so traurig aus, dass es Grimaldi im Herzen weh tat.

»Was?«Komma raus Grimaldi sah sie mit offenen Mund an.
Da fängt ein neuer Hauptsatz an, deshalb kein Komma. Das kommt ebenfalls mehrmals vor.

»Sehen Sie mich nicht an!«
Auch das kommt oft vor, dass du sie Anrede "Sie" klein schreibst.

Im selben Moment wurde ihm klar, dass er zu früh geantwortet hatte, zu selbstverständlich.

»Wir möchtenKomma dass es dir gutgeht.«

ließ sich die StimmeKomma raus die Worte auf der Zunge zergehen

Erhobenen HauptesKomma raus hielt Grimaldi seinem Blick stand.

»… und dreizehn«, zwinkerte ihm der Mann zu.
»Dann sind wir ja jetzt komplett!«, sagte er, drehte sich um und ging wieder nach vorn.
»Haltet euch bereit!«, rief er im Gehen.
Die Zeilenwechsel würde ich weglassen, solange derselbe Mann spricht.

spürte er den Ärmel seiner JackeKomma raus anstelle seiner Hand.

Er wird ja kaum selbst eingelaufen sein.
Die Gegenwartsform passt hier nicht. Mögliche Lösungen: (i) Vergangenheit "würde", klingt vielleicht komisch. (ii) Als Gedanke "ich werde ja wohl kaum ..." (iii) umformulieren "er konnte ja kaum ..."

GedankenverlorenKomma raus nahm er seinen Beutel

Mit errötenden WangenKomma raus sah er aus dem Fenster.

»Wohin solltest du sonst hinwollen?«
"Hin" doppelt.

Das beruhigte ihn, hatte ihn immer beruhigt. Mama wird das nicht mögen, dachte er sich.
Der Erzähler muss in der Vergangenheitsform bleiben. Der nachfolgende Gedanke darf ins Präsens.

»An der nächsten Station steigen wir aus. Geht schon mal in Gruppen zum Ausgang.«, sagte er und ging nach vorn.
"Er" war zuletzt Grimaldi. Hier musst du den Erzieher nennen.

»Sieh mal, da hat jemand seinen Beutel vergessen.«

»Meinst duKomma die Kinder haben den hier liegen gelassen?«

Okay, das waren ganz schön viele Kleinigkeiten, aber es waren Kleinigkeiten. Ein paar Fragen hatte ich dann doch beim Lesen:

- Wenn noch andere Fahrgäste im Bus sind, warum bekommt niemand etwas von Grimaldis Verwandlung mit? Da könntest du etwas klarer machen, dass die Gruppe im hinteren Busteil allein sitzt.

- Wer sitzt da wo? Mir ist die Sitzordnung unklar, so dass ich kein klares Bild vor Augen bekomme. Grimaldi schaut sich mehrmals um, also sind wohl der Erzieher und der andere große Mann irgendwo hinter ihm. Aber dann sitzt noch jemand eine Reihe davor ... sitzt Grimaldi mit dem Rücken zur Fahrtrichtung? Wo sind die Ausgänge, warum muss der große Mann immer an ihm vorbei? Es ist natürlich blöd, das penibel zu schildern, aber es muss zumindest irgendein Bild ergeben.

- Der andere große Mann (der nicht der Erzieher ist) ist nur eine Verleitung für den Leser, richtig? Grimaldi denkt, der spricht in seinem Kopf, dabei ist es der Erzieher, und der andere ist nur zufällig im Bus, stimmt's? Das ist kein Änderungswunsch, sondern gefällt mir. (Wenn es denn stimmt.)

- Wozu sammelt der Erzieher lauter Menschen ein und verwandelt sie dabei in Kinder? Okay, das ist das Hauptmysterium, das willst und sollst du nicht verraten. Vielleicht Stoff für eine Folgegeschichte ...

- Was machen die eigentlich den ganzen Tag, wenn sie nicht Bus fahren? :D Okay, auch das ist Teil des Rätsels.

- Wenn der Erzieher jemanden auswählt und antippt, verwandelt sich derjenige in ein Kind und kann plötzlich Gedanken lesen? Oder warum kann das Mädchen das? Oder wählt er gezielt Leute aus, die das können? Aber dann müsste Grimaldi es ja auch vorher schon gekonnt haben, um eine gute Beute zu sein. Oder kann das Mädchen das nur zufällig und als einziges der Kinder? Hm ... da bleibt der Zusammenhang unklar. Auch das mag ja Absicht sein, aber das sind zwei Mysterien, die ja wohl nicht zufällig gemeinsam auftreten. Eine Andeutung zum Zusammenhang fände ich schon gut.

Also, ein bisschen Feinschliff wäre noch angebracht, aber die Story gefällt mir wirklich gut.

Grüße vom Holg ...

 

Hallo Nino Fortuna,

hier bist du also wieder mit Grimaldi, unter neuem Titel. Der passt sehr gut und nährt die Hoffnung, dass er noch öfter in Erscheinung treten wird.
Der Anfang ist jetzt sehr gekürzt und die Geschichte nimmt schneller an Fahrt auf. Sie bleibt sehr geheimnisvoll und verlangt unbedingt nach einer Fortsetzung, vielleicht als kleine Serie?
Mir ist noch eine Frage gekommen: Ist das Zufall mit deinem Prot Grimaldi und dem großen grimmigen Mann mit dem Regenschirm? Werden die Opfer nach ihren Namen ausgewählt?Oder was ist das Verbindende zwischen ihnen?

Die noch vorhandenen Fehlerchen hat dir der Holg schon aufgelistet. Da kannst du dich freuen. Ich selber bekam auch schon jede Menge Hilfe durch ihn.

Herzliche Grüße
wieselmaus

 
Zuletzt bearbeitet:

The Incredible Holg
Grazie Mille!!!

Erst einmal freue ich mich sehr das sie Dir gefallen hat. Aber noch mehr freue ich mich, ehrlich gesagt, über die ganzen "Kleinigkeiten", die Du mir aufzeigst!

Mit der Kommasetzung, stehe ich tatsächlich auf dem Kriegsfuß. In meiner Entwicklung bin ich gerade von zu wenig Kommas, auf zu viele gerutscht. Jetzt muss ich mich nur noch auf die Mitte einpendeln.

Wann nach wörtlicher Rede ein Zeilenwechsel angebracht ist und wann ein neuer Satz anfängt, ist mir nun klarer geworden. Ein extra Dank dafür!

Auch das kommt oft vor, dass du sie Anrede "Sie" klein schreibst.

Hier kannst Du mir bestimmt auch Klarheit verschaffen ... Ich dachte immer das die Anrede in wörtlicher Rede, immer klein geschrieben wird. Da liege ich falsch, ja?

- Wenn noch andere Fahrgäste im Bus sind, warum bekommt niemand etwas von Grimaldis Verwandlung mit? Da könntest du etwas klarer machen, dass die Gruppe im hinteren Busteil allein sitzt.

Der Schirmherr, manipuliert die Menschen in seiner Umgebung. Dadurch bekommt niemand etwas davon mit. Auch nicht seine wahre Erscheinung ... Ich schaue mal, ob ich da noch was machen kann.

- Wer sitzt da wo? Mir ist die Sitzordnung unklar, so dass ich kein klares Bild vor Augen bekomme.

Da habe ich mich recht schwer getan, muß ich zugeben. Er sitzt entgegen der Fahrtrichtung und Erzieher und der grimmige Mann vorne im Bus. Auch das werde ich noch einmal abklopfen, nach einer besseren Formulierung.

- Der andere große Mann (der nicht der Erzieher ist) ist nur eine Verleitung für den Leser, richtig?

Richtig! :)

- Wozu sammelt der Erzieher lauter Menschen ein und verwandelt sie dabei in Kinder?...

Das wirst Du vielleicht eines Tages, erfahren ... ;)
Tatsächlich habe ich Pläne!

- Was machen die eigentlich den ganzen Tag, wenn sie nicht Bus fahren?

Da musste ich laut lachen gerade! Gute Frage. Auch das wird sich vielleicht noch zeigen.

- Wenn der Erzieher jemanden auswählt und antippt, verwandelt sich derjenige in ein Kind und kann plötzlich Gedanken lesen? Oder warum kann das Mädchen das? Oder wählt er gezielt Leute aus, die das können? Aber dann müsste Grimaldi es ja auch vorher schon gekonnt haben, um eine gute Beute zu sein. Oder kann das Mädchen das nur zufällig und als einziges der Kinder?

Oha, guter Einwand! Darüber muss ich ehrlich gesagt einmal in Ruhe nachdenken. Im Prinzip hatte ich mir das so vorgestellt, dass das Mädchen etwas besonderes ist. Der Schirmherr hat nichts von ihrem Austausch mitbekommen, weil seine Aufmerksamkeit noch nicht auf Grimaldi lag.

Also, ein bisschen Feinschliff wäre noch angebracht, aber die Story gefällt mir wirklich gut.

Vielen Dank, das freut mich sehr! Ich werde noch einmal darüber gehen.


Gruß
N.

 

wieselmaus
Vielen Dank!

hier bist du also wieder mit Grimaldi, unter neuem Titel. Der passt sehr gut und nährt die Hoffnung, dass er noch öfter in Erscheinung treten wird.

Mit dem Titel tat ich mich schwer. Die Geschichte ist Teil einer Größeren, die vielleicht noch eines Tages ihren Weg aufs Papier finden wird. Bis jetzt jongliere ich noch mit Ideen. Ihr werdet es auf jeden Fall erfahren. :)

Der Anfang ist jetzt sehr gekürzt und die Geschichte nimmt schneller an Fahrt auf.

Das war eines meiner Hauptziele. Freut mich das es offenbar gelungen ist!

Sie bleibt sehr geheimnisvoll und verlangt unbedingt nach einer Fortsetzung, vielleicht als kleine Serie?

Vielen Dank!!! Wie gesagt, ich habe da so meine Ideen. Aber konkret ist da noch nicht viel zu erzählen, zum jetzigen Zeitpunkt.

Ist das Zufall mit deinem Prot Grimaldi und dem großen grimmigen Mann mit dem Regenschirm? Werden die Opfer nach ihren Namen ausgewählt?Oder was ist das Verbindende zwischen ihnen?

Der Name ist Zufall, aber interessante Idee. Was sie miteinander verbindet, ist erst einmal ein Mysterium ;)

Gruß
N.

 

Hier kannst Du mir bestimmt auch Klarheit verschaffen ... Ich dachte immer das die Anrede in wörtlicher Rede, immer klein geschrieben wird. Da liege ich falsch, ja?
Das gilt nur für die informelle Anrede "du" bzw. "ihr" (und für die abgeleiteten Pronomen "dich", "dein", "euch", "euer" usw.). Die schreibt man in wörtlicher Rede immer klein; wenn man den Leser anspricht, hat man die Wahl zwischen Groß- und Kleinschreibung.

Die formelle Anrede "Sie" (und "Ihr", "Ihnen" usw.) schreibt man immer groß. Das "sie" der dritten Person schreibt man immer klein.

Warum? Ich denke, es hat mit der Unterscheidbarkeit zu tun, um Verwechslungen zu vermeiden. Und natürlich damit, dass es im Duden steht :D, nämlich hier und hier.

Grüße vom Holg ...

 
Zuletzt bearbeitet:

Die schnell auszumerzenden Fehler, habe ich gleich in Angriff genommen. Sie sind nun im Text eingepflegt s.o.

The Incredible Holg

Vielen Dank für die Aufklärung des Mysterium. Das nächste Mal schlage ich erst einmal nach, bevor ich doof frage ... :)


maria.meerhaba

Auch Dir Dank ich, für Deine Mühe und Meinung!

Sie werden von einem fremden Mann in Kinder verwandelt und entführt. Davon habe ich genug gelesen und der Berühmteste ist ja der Rattenfänger. Es ist hier zwar anders, aber die Idee ziemlich ähnlich.

Ich befürchte Du hast recht wenn Du sagst, dass ich das Rad nicht neu erfunden habe.

In meinen Augen baust du den Spannungsbogen nicht wirklich auf, sondern spannst ihn nur ganz leicht, ehe der Typ zu einem Kind wird und von dem Bösewicht widerstandslos entführt wird.

Ich habe mich bemüht, subtile Spannung zu erzeugen.
Echter Widerstand ist in seinem Falle tatsächlich auch nicht realisierbar, mit seinen Mitteln.

In dieser Szene war mir die Überraschung doch zu wenig. Sie baut eine telepathische Verbindung zu ihm auf, er hört ihre Stimme in seinem Kopf und seine Überraschung darüber ist ziemlich beschränkt. Der gewöhnt sich schnell daran, dass jemand ihn so ansprechen kann. Ich wäre wahrscheinlich ausgerastet.

Er ist sehr verwirrt! Er vesrucht es ja zu verdauen und spricht sie darauf an. Ich schau noch einmal, ob man das noch besser beschreiben kann.

Am Anfang knallt aus irgendeinem Grund sein Regenschirm am Kopf von Grimaldi und der Typ geht einfach weiter und setzt sich irgendwohin. Hmmm … ich weiß nicht.

Es ist ein Rüpel der den Schirm unter dem Arm hat. Dieser trifft Grimaldi, im Grunde unbeabsichtigt. Das schert den Rüpel jedoch sehr wenig. Da er um seine Überlegenheit weiß, ignoriert er Grimaldi spöttisch.

Grimaldi weiß ebenso um seine eigene Unterlegenheit und entscheidet sich nichts zu sagen. Stattdessen verarbeitet er das indem er mitfühlend auf das Mädchen eingeht und sagt, dass es keinen Sinn hat sich über solche Ereignisse zu ärgern.

später stellt er sich vor dem Riesen hin und blockiert ihn den Weg auf ziemlich mutige Art. Da habe ich schon meine Probleme mit dem Prot, weil ich nicht weiß, wie ich ihn einschätzen soll. Und wieso blockiert er ihm den Weg? Hat das Mädchen nicht gesagt, er soll flüchten? Ich hätte erwartet, dass der Prot aus dem Bus steigt oder zumindest nachhackt, was denn hier los ist.

Er blockiert ihm nicht den Weg. Der Bus fährt noch, also kann er nicht fliehen. Er will sich nicht kampflos ergeben und somit will er wenigstens erhobenen Hauptes untergehen.

Für mich funktioniert die Geschichte nicht, doch ich sehe gerade, dass ich mit meiner Meinung allein bin.

Jede Meinung ist legitim, solange derjenige dahinter steht.

du hast Handlung drinnen, reichlich, das finde ich immer gut in einer Geschichte.

Es freut mich das Du noch was gefunden hast, dass Dir gefällt!


LG

 

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