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Der schwarzgekleidete Mann - Unfall im Laboratorium
Es war ein kühler Mittwochmorgen, als Dr. Werlinger sich, wie gewohnt auf den Weg machte, um zur Arbeit zu fahren. Er packte auch seine Thermoskanne ein, denn es war heute ungewöhnlich frostig für seine Region. Dann stieg er in seinen Wagen und fuhr los. In der Zwischenzeit hielt ein schwarzer Audi vor dem Laboratorium, eine schwarzgekleidete Person stieg aus und huschte mit hastigen Schritten durch den Nebel Richtung Eingang. Nach ungefähr 20 Minuten erreichte auch Dr. Werlinger das Labor. Wo hatte er denn nun seine Schlüssel...,ach ja, im Handschuhfach! Jetzt schnappte er sich noch die Thermoskanne, ging zur gläsernen Eingangstür und schloss auf.
In seiner Abteilung angekommen, stellte er die Heizung an und wärmte sich erst einmal ein wenig auf. Nun konnte es losgehen. Seit längerem hatte Dr. Werlinger nun schon die chemischen Versuche für eine Outdoor-Wear-Firma vor sich her geschoben. Und da er heute sowieso nichts Besonderes zu erledigen hatte, entschied er sich, die Versuche eben kurz durchzuführen. Doch als er gerade den Versuchsraum betreten wollte, bemerkte er einen huschenden Schatten auf einem der weiten Flure. Moment mal, seine Kollegen waren doch noch gar nicht da, denn er hatte heute Frühschicht. Einbildung, alter Knabe, Einbildung, dachte er sich. Doch seine Zerstreutheit und mangelnde Neugierde sollte er später noch bitter bereuen...
Eine Spatelspitze Schwefelpulver, einen Schuss Wasser und das Ganze über der Brennerflamme erhitzen, konnte ja nicht schwer sein. Versuchsergebnisse notieren, nächster Versuch. So ging das ungefähr 1-2 Stunden, als er dann im Augenwinkel schon wieder den Schatten von vorhin wahrnahm. Jetzt reichte es! Er schnappte sich einen Feuerlöscher und suchte Flur für Flur ab. Ein fataler Fehler, denn in der Zwischenzeit gelangte der schwarzgekleidete Mann in den Laborraum und begann sich an den Gerätschaften zu schaffen zu machen. Als dieser dann fertig war, verließ er kurzerhand und unbemerkt das Labor von Dr. Werlinger, stieg in den schwarzen Audi und beobachtete den Raum durch die Fenster. Nach zehn Minuten erfolgsloser Suche kam nun auch Dr. Werlinger mit hochrotem Kopf wieder in sein Labor gestapft, knallte den roten Feuerlöscher auf einen der Tische und arbeitete weiter. Magnesiumstreifen erhitzen und die Zündtemperatur feststellen. Das stand zwar in jedem Chemiebuch, die Firma wollte es aber dennoch schwarz auf weiß haben. Nachdem er das Magnesium kurz über die Brennerflamme hielt, stellte er fest, dass die Magnesiumstreifen seltsam rochen, wie...Schwarzpulver! Ach du meine Güte, dachte er sich und holte schnell den Feuerlöscher und sprühte alles voll.
Doch in dem Feuerlöscher war kein herkömmliches ABC-Pulver, sondern Brennspiritus. Jetzt lief alles schief. Der Brenner erzeugte Stichflammen, welche dann den weißen Laborkittel von Dr. Werlinger entzündeten. Dr. Werlinger fand sich kurz darauf sich panisch wälzend auf dem Boden wieder. Und der Unbekannte beobachtete alles genüsslich aus seinem Auto. Seine Mission war erledigt und er fuhr weg.
Wenige Tage später erlag Dr. Werlinger seinen Brandverletzungen im Krankenhaus.