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Serie Der schwarzgekleidete Mann - Unfall im Laboratorium

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14.10.2012
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Der schwarzgekleidete Mann - Unfall im Laboratorium

Es war ein kühler Mittwochmorgen, als Dr. Werlinger sich, wie gewohnt auf den Weg machte, um zur Arbeit zu fahren. Er packte auch seine Thermoskanne ein, denn es war heute ungewöhnlich frostig für seine Region. Dann stieg er in seinen Wagen und fuhr los. In der Zwischenzeit hielt ein schwarzer Audi vor dem Laboratorium, eine schwarzgekleidete Person stieg aus und huschte mit hastigen Schritten durch den Nebel Richtung Eingang. Nach ungefähr 20 Minuten erreichte auch Dr. Werlinger das Labor. Wo hatte er denn nun seine Schlüssel...,ach ja, im Handschuhfach! Jetzt schnappte er sich noch die Thermoskanne, ging zur gläsernen Eingangstür und schloss auf.

In seiner Abteilung angekommen, stellte er die Heizung an und wärmte sich erst einmal ein wenig auf. Nun konnte es losgehen. Seit längerem hatte Dr. Werlinger nun schon die chemischen Versuche für eine Outdoor-Wear-Firma vor sich her geschoben. Und da er heute sowieso nichts Besonderes zu erledigen hatte, entschied er sich, die Versuche eben kurz durchzuführen. Doch als er gerade den Versuchsraum betreten wollte, bemerkte er einen huschenden Schatten auf einem der weiten Flure. Moment mal, seine Kollegen waren doch noch gar nicht da, denn er hatte heute Frühschicht. Einbildung, alter Knabe, Einbildung, dachte er sich. Doch seine Zerstreutheit und mangelnde Neugierde sollte er später noch bitter bereuen...
Eine Spatelspitze Schwefelpulver, einen Schuss Wasser und das Ganze über der Brennerflamme erhitzen, konnte ja nicht schwer sein. Versuchsergebnisse notieren, nächster Versuch. So ging das ungefähr 1-2 Stunden, als er dann im Augenwinkel schon wieder den Schatten von vorhin wahrnahm. Jetzt reichte es! Er schnappte sich einen Feuerlöscher und suchte Flur für Flur ab. Ein fataler Fehler, denn in der Zwischenzeit gelangte der schwarzgekleidete Mann in den Laborraum und begann sich an den Gerätschaften zu schaffen zu machen. Als dieser dann fertig war, verließ er kurzerhand und unbemerkt das Labor von Dr. Werlinger, stieg in den schwarzen Audi und beobachtete den Raum durch die Fenster. Nach zehn Minuten erfolgsloser Suche kam nun auch Dr. Werlinger mit hochrotem Kopf wieder in sein Labor gestapft, knallte den roten Feuerlöscher auf einen der Tische und arbeitete weiter. Magnesiumstreifen erhitzen und die Zündtemperatur feststellen. Das stand zwar in jedem Chemiebuch, die Firma wollte es aber dennoch schwarz auf weiß haben. Nachdem er das Magnesium kurz über die Brennerflamme hielt, stellte er fest, dass die Magnesiumstreifen seltsam rochen, wie...Schwarzpulver! Ach du meine Güte, dachte er sich und holte schnell den Feuerlöscher und sprühte alles voll.
Doch in dem Feuerlöscher war kein herkömmliches ABC-Pulver, sondern Brennspiritus. Jetzt lief alles schief. Der Brenner erzeugte Stichflammen, welche dann den weißen Laborkittel von Dr. Werlinger entzündeten. Dr. Werlinger fand sich kurz darauf sich panisch wälzend auf dem Boden wieder. Und der Unbekannte beobachtete alles genüsslich aus seinem Auto. Seine Mission war erledigt und er fuhr weg.

Wenige Tage später erlag Dr. Werlinger seinen Brandverletzungen im Krankenhaus.

 

Hallo kratzschublade,

und Willkommen bei KG.de.

Ich muss Dir leider sagen, dass es mir nicht gefallen hat. Der Text ist nicht spannend. Eine Person a kommt in ein Chemielabor, eine Person b nutzt die Zeit, da er sich daraus entfernt, etwas zu vertauschen, Person a kommt wieder und rums. Das ist jetzt wenig Stoff der Spannung verheißen könnte. Wenn Du da jetzt eine Serie draus machen willst, schwarzer Mann bringt hier und da wen um, und alles so glatt und vorhersehbar abläuft wie hier, wirst Du dem Leser sicher keine Unterhaltung bereiten. Die sind nämlich arg anspruchsvoll. Nicht nur hier :).

Wie erzeugt man Spannung? An sich ist Spannung eine Frage, nach deren Antwort der Leser im Verlauf des Textes sucht. Ein Konflikt und seine Lösung, sozusagen. Wo ist der Konflikt in deinem Text? Es gibt keinen und automatisch führt das mit sich, dass es auch keine Spannung gibt. Dr. Werlinger hat kein Problem, welches er lösen muss. Er tappt in eine Falle und zack - tot - Ende.
Warum tut der schwarze Mann das? Warum ist es ihm wichtig, Dr. Werlinger umzubringen? Wer ist der schwarze Mann überhaupt? Warum bemerkt Dr. Werlinger nicht, dass sich da wer an seinen Chemikalien zu schaffen gemacht hat? Wer ist dieser Mensch? In welcher Beziehung stehen die beiden zueinander? Warum ist dem Feuerlöscher Spiritus, wo der Dr. doch den bei sich trug, als er über die Flure hastete? Wann wurden die vertauscht? All das sind Fragen, die der Text nicht beantwortet, die der Leser sich aber stellt. Und unbeantwortete Fragen haben immer den Beigeschmack der Enttäuschung. Lese Dir hier ein paar Texte durch. Schau mal bei den Empfehlungen rein, wie die Autoren es da angepackt haben, warum man da mitfiebert. Wenn Du die Antworten darauf gefunden hast, versuche es in deine Texte mit einzubinden. Das wäre mein Ratschlag.

Und noch ein paar Anmerkungen:

Nun konnte es losgehen. Seit längerem hatte Dr. Werlinger nun schon die chemischen Versuche für eine Outdoor-Wear-Firma vor sich her geschoben.

Wortwiederholungen sind nie gut ;) Es sei denn, sie sind stilistisches Mittel, was in diesem Fall aber ausscheidet.

Doch seine Zerstreutheit und mangelnde Neugierde sollte er später noch bitter bereuen...

Wieso ist er zerstreut, wenn er den Schatten bemerkt? Und wieso besitzt er mangelnde Neugier, geht er später doch los, dem Schatten auf den Grund zu gehen? Versteh ich nicht. Und wenn er jetzt gleich losgegangen wäre, wäre der Umhang-mMann dann nicht in sein Labor gekommen, die Sachen zu vertauschen? Nur halt früher?
So ging das ungefähr 1-2 Stunden, als er dann im Augenwinkel schon wieder den Schatten von vorhin wahrnahm.

Zahlen bis 12 schreibt man in Texten aus.

Nach 10 Minuten erfolgsloser Suche kam nun auch Dr. Werlinger

dito

Und der Unbekannte beobachtete alles genüsslich aus seinem Auto. Seine Mission war erledigt und er fuhr weg.

Was denn für eine Mission? Er hatte einen Auftrag? Von wem?

Lass dich jetzt von meiner Kritik nicht entmutigen. Nimm sie als Ansporn dich mit dem "Handwerk" Schreiben auseinanderzusetzen. Man muss es lernen, genauso so, wie man auch ein Instrument erlernen muss. Wenn Du das willst, dann bringt dich jede Kritik an einem Text weiter, als Lob.

In diesem Sinne, Dir hier viel Freude. Texte anderer zu kritisieren, sich damit auseinanderzusetzen, warum gefällt er mir, warum nicht, dass bringt richtig Punkte für die eigene Schreibe. Das noch als Tipp hintendran.

Beste Grüße Fliege

 

Hallo kratzschublade,

ich möchte mich Fliege anschließen, dein Text hat doch einige Schwächen.

Es war ein kühler Mittwochmorgen, als Dr. Werlinger sich, wie gewohnt auf den Weg machte, um zur Arbeit zu fahren.
Dieser Satz ist umständlich formuliert. Die eigentliche Aussage ist doch: Es war ein kühler Mittwochmorgen, als Dr. Werlinger zu Arbeit fuhr. Bzw. als Dr. Werlinger sich auf den Weg zur Arbeit machte.

Er packte auch seine Thermoskanne ein, denn es war heute ungewöhnlich frostig für seine Region.
Das mit der Region kann raus, weil du ja nicht sagst welche Region das ist. Es reicht: Thermoskanne, weil kalt - als Sinngehalt.

In der Zwischenzeit hielt ein schwarzer Audi vor dem Laboratorium, eine schwarzgekleidete Person stieg aus und huschte mit hastigen Schritten durch den Nebel Richtung Eingang.
Warum wird hier nicht alles nötige präpariert, sprich Magnesium und Feuerlöscher und nicht nur den Feuerlöscher? Wäre doch sicherer und sauberer für den Mann.
Dann noch sprachlich: huschen impliziert hastige Schritte. Die können also raus.

Und da er heute sowieso nichts Besonderes zu erledigen hatte, entschied er sich, die Versuche eben kurz durchzuführen.
Das sind auch viele Worte für die Aussage er macht die Versuche. Der Grund ist so allgemein/unbedeutend gehalten, dass er mich als Leser nicht wirklich interessiert.

Doch seine Zerstreutheit und mangelnde Neugierde sollte er später noch bitter bereuen...
Den Satz würde ich rausnehmen. Mit dem tust du dir keinen Gefallen. Das klingt so pseudodramatisch. Eigentlich sollte das Geschehen Spannung erzeugen und nicht der Erzähler mit solchen Einwürfen (funktioniert in diesem Fall einfach nicht.)

Eine Spatelspitze Schwefelpulver, einen Schuss Wasser und das Ganze über der Brennerflamme erhitzen, konnte ja nicht schwer sein.
Der ist Laborant, der ist Doktor. Der wird wissen, ob das schwer ist. ;)
Also ich will dir nicht zu nahe treten, aber kennst du dich mit chemischen Laboren aus? Für mich klingt dieser Doktor und seine Versuchsreihe jedenfalls nicht sehr glaubwürdig. Vor allem Zündtemperatur von Magnesium ... Gib da doch wenigstens einen Grund an, weshalb die das nochmal brauchen. Das klingt so nach Chemieunterricht.

Schwarzpulver
Also wenn man Schwarzpulver anzündet brennt das und soweit ich weiß nicht dramatischer als Magnesium. Sprich der läßt das halt einfach ausbrennen, anstatt den Feuerlöscher zu schwingen.

Auch wegen dem Abfackeln: Also da muss doch Druck drauf sein. Wenn er damit das Feuer löschen will, muss es ja so groß sein, dass er Abstand halten wird. Um sich zu Entzünden muss der Spiritus also ziemlich Strahlförmig fliegen. Dann aber entzündet er doch nicht den Kittel des Profs. Dann gibt das eine Stichflamme, die ziemlich gerichtet sein müsste. Was eher noch passieren kann, dass die Flamme ins Innere zurückschlägt und dem Dr. der Löscher um die Ohren fliegt.
Ich kenn mich da jetzt nicht wirklich aus, nur meine Anmerkungen, weil's mir komisch vorkommt.

Noch so eine Logiksache: Wieso diese komplizierte Falle? Warum nicht reingehen und umnieten? Ich mein als Verschleierung funktioniert das doch nicht. Bei so einem Brandfall gibt's Ermittlungen und dann kommt das mit dem Spiritus im Feuerlöscher raus.
Auch gibt es bei Laboren meines Wissens nach, Sicherheitsvorkehrungen, man kommt da nicht so einfach rein. Da solltest du auch erklären, weshalb der schwarze Mann da keine Probleme hat.

Und wie Fliege gesagt hat: Es fehlt an Motivation und Charakterzeichnung. Man erfährt eigentlich nichts. Und das Problem dabei ist, der Tod des Dr. ist mir egal und der Mörder interessiert mich jetzt auch nicht. Wenn du den beiden mehr "Seele" geben könntest, würde das dem Text, denke ich, viel helfen.

Ich hoffe, du kannst, was damit anfangen.

Und um nochmal auf Fliege zurückzukommen: Nicht aufgeben, sondern versuchen beim nächsten Mal besser zu sein. Beim Schreiben ist Vieles einfach Übung, besonders am Anfang.

Gruß,
Kew

Ic

 

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