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Der verbotene Mann

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16.09.2016
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Der verbotene Mann

Manchmal denkt man über Dinge lange nach, plant sie. Bekommt beinahe einen Nervenzusammenbruch, weil das Geplante nicht aufgeht oder weil man schon vorher von einer absoluten Katastrophe ausgeht. Sophia gehört ebenfalls zu dieser Sorte Mensch. Sie plante ihr Leben bis ins Detail, die absolute Perfektionistin. Detail verliebt. Und wenn auch nur ein Tag nicht geplant war, wurde sie nervös und machte sich wie immer Gedanken alleine zu sein. Sie hatte sich in den letzten Wochen absolut verändert. Sie trennte sich von ihrem jahrelangen Freund, da sie das Gefühl hatte in einem Käfig zu sitzen. Sie wollte etwas Neues entdecken, endlich wieder leben, spontan sein und sich einmal keine Sorgen um die Welt machen. Und so passierte es, etwas Unerwartetes, obwohl sie so fest davon überzeugt war, dass es ein langweiliger Abend werden würde. Als frischer Single wollte sie ihr Leben in vollen Zügen genießen und sich allem hingeben was nur passieren konnte. Sie wollte sich frei fühlen und entspannen. Es war Weihnachten, genau eine Woche vor Silvester und noch immer gab es keinen perfekten Plan für Silvester.

Ausgerechnet für Silvester. Sie war erst seit einer Woche Single und hatte Probleme mit dem Alleinsein. Immer wieder überlegte sie, ob sie ihrem Ex doch wieder schreiben sollte und ihm sagen solle, dass es ihr leid täte, dass sie ihn betrogen hatte und ihm weh getan hatte. Doch was nutzte es noch, wenn man gegen das größte Gebot verstoßen hatte? Sie wusste, dass sie diesen Vertrauensbruch niemals verzeihen könnte, und es musste schließlich einen Grund dafür geben. Denn sie hatte eine treue Seele und war eine wunderbare Freundin, doch sie war schon viel zu lange unglücklich und brauchte diesen Schritt um ein eigenständiges Leben zu führen und auch nur einmal in ihrem Leben an sich selbst zu denken. Nicht immer darüber nachzudenken was andere Menschen von ihr erwarten. Jetzt ging es einmal nur um sie. Auch wenn es weh tat, sie hatte die richtige Entscheidung getroffen und musste damit leben einen wichtigen Menschen in ihrem Leben verloren zu haben. Für einen Menschen mit Vertrauensproblemen war es eine große Überwindung einen Menschen gehen zu lassen, dem sie absolut vertrauen konnte. Und so kam es, dass sie an Weihnachten mit ihrer zerrissenen Familie zusammen saß, einsam in ihrem Herzen und darüber nachdachte, wie das neue Jahr beginnen sollte. Einige Freunde fragten sie nach ihren konkreten Plänen und luden sie zu ihren Feiern ein. Doch sie war auf der Suche nach der besonderen Silvesterfeier, denn das alte Jahr durfte nicht negativ aufhören, es musste anders werden, damit das neue Jahr besser wurde. Ihr bester Freund wollte sie sehen und mit ihr und einigen Freunden gemeinsam Silvester feiern, auf einer großen Party mit jeder Menge fremden Menschen. Doch irgendetwas hielt sie davon ab direkt zuzusagen, obwohl es ihr bestes Angebot war.

„Nimm mein Angebot an“, wiederholte er immer wieder.
„Ich werde es mir überlegen. Aber ich verspreche dir wir sehen uns vor 24 Uhr damit wir zusammen anstoßen können.“

Und sie meinte ihr Versprechen genauso. Er wollte immer wieder wissen, wieso sie nicht von Beginn an mit ihm feiern wollte, Sophia konnte die Frage nicht ehrlich beantworten, denn sie war zwiegespalten und mittlerweile genervt. Ihre Freundin Sabrina, die sie erst seit drei Monaten kannte und die in dieser Zeit beinahe, wie eine zweite Schwester für sie geworden war fragte sie zwei Tage vor Silvester, ob sie keine Lust hätte auf eine Studenten WG Party mitzugehen. Widerwillig willigte Sophia schließlich ein.

Es war der 31. Dezember letzten Jahres, als sie frisch geduscht vor dem großen ovalen Spiegel stand und ihr Gesicht betrachtete. Sie wirkte ein wenig blass, dafür ausgeschlafen und bereit für den Abend. Dennoch hatte sie keine Lust und redete sich immer wieder ein, dass sie nicht lange bleiben würde, da die Party ohnehin langweilig werden würde. Sie kämmte sich das zerzauste braune Haar und strich es sanft hinter die Ohren. Dann föhnte sie es komplett trocken und band die Haare vorerst zu einem leichten Pferdeschwanz. Sie hatte die gleichen Probleme, wie jede Frau, der Schrank war im Prinzip immer leer, nichts Passendes zum Anziehen war vorhanden. Es verging eine Stunde, bis sie schließlich das perfekte Silvester Outfit gefunden hatte. Sie nahm eine schwarze, enge Jeanshose und zog sie über ihre schlanker gewordenen Beine und sah sich an.

„Gar nicht so übel.“ Dann nahm sie die neue, ebenfalls schwarze Bluse mit perlenbesticktem Kragen aus dem Schrank und befestigte die Knöpfe am Hals vorsichtig. Es war komplett trägerlos und zeigte ihre Tattoos auf dem Rücken und ihrem linken Oberarm. Das kleine Federtattoo war noch rot und wund von der frischen Tinte, die sich über ihre Haut zog. Doch es sah perfekt aus, genauso, wie sie es sich gewünscht hatte. Danach setzte sie sich an ihren Kosmetiktisch und beschäftigte sich mit ihrem Make Up. Für den perfekten Abend, musste das perfekte Make Up her. Sie wurde langsam etwas nervös, als die Uhr mittlerweile halb neun Uhr abends anzeigte und sie nur noch eine Dreiviertelstunde hatte um fertig zu werden. Sie begann die dunklen Ringe unter ihren Augen mit Concealer abzudecken und puderte danach, wie wild los. Ihr Gesicht war hübsch, und wahrscheinlich ein wenig unscheinbar. Dennoch gehörte sie zu den natürlichen Mädchen, die nicht viel Schminke benötigten um hübsch zu sein. Doch heute wollte sie aus gegebenem Anlass ganz besonders hübsch aussehen. Also umrandete sie ihre Augen schwarz und legte schwarzen und silbernen Lidschatten auf, der ihre braun-grünen Augen besonders betonten. Danach tuschte sie ihre langen Wimpern, bis sie schließlich fertig war. Am Ende legte sie ein wenig Rouge auf und hellen Lippenstift, der ihre Lippen dezent betonte. Ihr Handy klingelte.
Es war Sabrina.

„Wie weit bist du? Wir müssen bald los. Ich habe uns Sekt besorgt. Was hast du an?“
„Eine schwarze Jeans und eine schwarze Bluse und du?“
„Ein schwarzes Kleid. Dann passt es ja bestens.“

Sie sagte ihr, dass sie die nächste Bahn in einer Viertelstunde nehmen würde und sie sich am besten im Zug treffen sollten. Sophia legte auf und packte schnell ihre kleine Tasche. Noch einen letzten Blick in den Spiegel und schon ging es los. Ihre Laune war trotz Partymusik noch immer nicht gestiegen. Sie war der festen Überzeugung einen furchtbaren Abend zu erleben, da sie außer Sabrina niemanden kannte. Sie nahm ihren iPod aus der Docking Station in ihrem Wohnzimmer und stöpselte ihre Kopfhörer für den Weg ein. Über ihrer dünnen Bluse trug sie eine braune Strickjacke damit sie unter dem langen Wintermantel nicht fror. Es war eine eiskalte Nacht, die Autoscheiben waren eingefroren und die Leute liefen mit Mützen und dicken Schals durch die Straßen. Man konnte ihr ansehen, dass sie sich wünschte woanders zu sein. Ihre Mutter war mit ihrem Freund spontan für eine Woche nach Ägypten geflogen und sie wünschte sich jetzt ebenfalls am Strand zu liegen um nur für einen Moment den vielen negativen Gedanken in ihrem Leben zu entfliehen.

Doch manchmal hatte das Schicksal einen anderen Plan. Sie zog sich ihre neuen schwarzen Stiefelletten mit goldenem Verschluss an und machte sich auf den Weg zur besagten Party. In der Bahn atmete sie heftig ein und aus und malte sich den bevorstehenden Abend aus. Es gehörte nicht zu ihrem üblichen Schema neue Leute kennen zu lernen, denn sie wusste nicht auf was sie sich damit einließ. Perfektionismus war für sie die Normalität und es machte sie beinahe wahnsinnig, wenn Spontanität dazwischen kam. Aber sie hatte sich fest vorgenommen aufgeschlossener zu sein und das neue Jahr mit guten Vorsätzen zu beginnen. Sophia war für ein Mädchen sehr groß, beinahe 1,80m, schlank. Auf andere Menschen wirkte sie hübsch, aber vielleicht ein wenig zu direkt und manchmal verletzend, wenn sie sich schützen wollte. In der Bahn traf sie Sabrina, die vollbeladen und mit bester Laune zu ihr einstieg. Sie freute sich auf den Abend und zog Sophia augenblicklich in ihren Bann.


„Hey, zieh nicht so ein Gesicht. Ich kenne die Leute auch nicht, der Abend wird super. Und wenn nicht dann haben wir die hier.“ Sie deutete auf eine Flasche Rose Sekt. Sophia musste lachen und wünschte sich insgeheim bereits getrunken zu haben um ein wenig lockerer zu sein.
„Wir fahren übrigens erst zu einer Freundin bevor wir uns auf den Weg zur Party machen, sie macht mir noch die Haare und schminkt mich. Das heißt wir können gleich schon mit dem Trinken loslegen.“ Sie umarmte Sabrina für ihre liebe Art.


Also machten sie noch einen Zwischenstopp bei Sabrinas Freundin Inga, die sehr nett und offen war und uns auf ein Bier einlud. Sie nahmen die Einladung nur zu gerne an und lernten direkt zwei weitere Partymitglieder kennen. Ingas Freund und einen anderen Freund, der sehr nett und aufgeschlossen wirkte. Inga frisierte Sabrina, während Sophia mit den Männern über Gott und die Welt sprach. Sie trank ihr Bier in wenigen Zügen leer und öffnete schnell das nächste Bier um möglichst schnell einen gewissen Pegel zu erreichen. Sie hatte Angst das neue Jahr alleine zu starten. Die letzten zwei Jahre hatte sie zum neuen Jahr immer einen Kuss von ihrem Ex Freund bekommen. Ja, sie hatte sich sicher gefühlt und geliebt und damit musste sie erst einmal leben. Eine Weile später verließen sie die Wohnung und machten sich auf den Weg zur WG Party. Sophia taten bereits die Füße in den neuen, hohen Schuhen weh, aber sie beklagte sich nicht und blieb stumm, bis sie schließlich ankamen. Es war eine reine Männer WG und musste die absolute Katastrophe geben. Sie trugen die Sektflaschen in den dritten Stock und waren oben schon außer Puste. An der Tür wurden sie von einem der WG Mitbewohner freundlich begrüßt. Er trug ein lächerlich aussehendes Hawaii Hemd. Sophia mochte ihn sofort, als er freundlich seinen Namen sagte.

„Hi, ich bin Kevin. Kommt doch rein.“ Ich ging als letzte in den großen Flur und hängte meine Jacke an einen freien Haken. „Eure restlichen Sachen könnt ihr in meinem Zimmer ablegen."
Ich nahm sein Angebot dankend an. Sabrina war bereits, wie die Anderen in der Küche verschwunden, wo sich alle Gäste aufhielten. Sie lief ihr hinterher und verstaute den Alkohol mit ihr zusammen. Die Situation niemanden zu kennen war mir unangenehm, also ging Sophia mit Sabrina zurück in den Flur mit einem großen Becher Sekt und begann mit dem freudigen Besäufnis. Sie wusste in diesem Moment, dass ich den Abend nicht überleben würde und nach spätestens einer Stunde abhauen würde um mit meinem besten Freund ins neue Jahr zu feiern. Sie tranken einen Becher nach dem Anderen leer und so wurde Alles lustiger und einfacher. Im Flur unterhielten sie sich mit den anderen zwei Mädchen, die noch zugegen waren. Der Rest bestand aus Männern. Die Musik dröhnte durch die Lautsprecher, sowie lautes Gelächter aus der Küche. Sie hatte noch immer nicht alle Gäste begrüßt. Mittlerweile war es nach 22 Uhr. Und dann passierte etwas, das sie nicht erwartet hatte. Aus der Küche kamen zwei Typen hintereinander an ihr vorbei und stellten sich vor. Sophia war sofort vollkommen von dem ersten Kerl angetan. Er grinste mit einer perfekten Reihe von weißen Zähnen und instinktiv wusste sie, dass sie den Abend mit ihm verbringen wollte.

„Mark.“ Sagte er nur und grinste Sophia hämisch an. Sie wusste, dass er genau das Gleiche dachte wie sie. Sie wusste, dass er dafür sorgen musste, dass sie einen unvergesslich heißen Abend haben würde. Sein bester Freund war beinahe noch heißer, als er selbst. Die nächste Stunde verbrachte sie damit ein Gesellschaft Trinkspiel mit seinen Freunden zu spielen. Und sie verlor immer wieder. Daraufhin musste sie jedes Mal einen Shot mit einer ekelig riechenden roten oder grünen Flüssigkeit herunterkippen. Je länger das Spiel dauerte, desto betrunkener wurde sie. Sie fühlte, wie ihr Körper immer leichter wurde und sie ohne Wenn und Aber von Herzen lachte. Sie verstand nur die Hälfte von dem was seine Freunde zu ihr sagten, da sie mit ihrem schwäbischen Akzent witzig klangen. Sie ärgerte ihn mit seinem Akzent, trotzdem fand sie ihn süß und wollte ihn nur ein wenig aufziehen. Je später der Abend wurde, desto höher stieg der Pegel der Leute. Sie hatte ihre Freundin aus den Augen verloren, die sich trotzdem gut amüsierte. Mark saß ihr genau gegenüber und starrte ihr tief in die Augen. Ihr war klar, dass er sie genauso wollte, wie sie ihn. Irgendwann stand er auf und verschwand für eine Weile. Sie ging ihm hinterher und fand ihn in seinem Zimmer am anderen Ende der Wohnung wieder, während er sich gerade umzog.
„Willst du nicht rausgehen?“ Sie verneinte und betrachtete seinen perfekten Körper während er sein lächerliches Hemd mit den kleinen Fahrrädern auszog und stattdessen ein grauen T-Shirt überzog. Und in dem Moment wusste sie, dass sie mit diesem Kerl schlafen wollte. Und diesen Plan durfte niemand durchkreuzen.
Sie gingen gemeinsam zurück in die Küche und spielten die nächste Runde. Wieder verlor sie und trank weitere Shots. Es fühlte sich an entspannt zu sein und der Reiz des Neuen trieb ihr die Schmetterlinge in den Bauch. Sie wollte ihn, unbedingt. Er reizte sie, zog sie auf und provozierte sie bis tief ins Mark. Sie konnte es kaum noch ertragen. Ihre Freundin kam zu ihr, als Mark wieder mit seinen Freunden verschwand.

„Was ist hier los?“
„Nichts, wieso fragst du?“
„Was läuft da zwischen euch beiden?“

Wieder antwortete sie. „Nichts.“ Denn schließlich war es die Wahrheit. Dann stand Sophia auf und machte sich in ihrem betrunkenen Zustand auf die Suche nach Mark. Er stand in seinem Zimmer, neben dem großen Bett und redete auf seine Freunde ein. Sie starrten Sophia alle an, als sie im Türrahmen stand und rief:
„Alle sofort raus hier! Wir haben noch etwas zu klären!“ Dann deutete sie mit ihrem Zeigefinger auf Mark, der völlig irritiert grinste und nichts sagte. Sie schmiss die Leute buchstäblich aus dem Zimmer. Bis heute kann sie sich nicht daran erinnern, wieso sie sich dazu entschied fremde Leute herumzukommandieren.
Als sie alle das Zimmer verlassen hatte, drückte sie die Zimmertür zu und verschloss sie.

„Und jetzt zu dir!“ Dann deutete sie auf ihn und ging auf ihn los. Er stand reglos da und bekam das Grinsen nicht aus dem Gesicht. Der Plan war ein anderer gewesen, sie wollte ihn schlagen, ihm klar machen, dass er aufhören müsse sie zu provozieren. Er griff elegant nach ihrer Hand und hielt sie fest. Sie versuchte mit der anderen Hand auszuholen, doch auch diese Hand hielt er fest. Und dann verlief Alles, wie in einem kitschigen Kinofilm. Diese Geschichte ist wirklich und wahrhaftig passiert und hat ihr absolut den Wind aus den Segeln genommen. Sie bekam absolutes Herzklopfen und küsste ihn unerwartet. Er ließ ihre Hände augenblicklich los und zog sie ganz fest an sich. Sophia legte ihre Hände um seinen Hals und drückte sich fest an seinen harten Körper. Sie konnten kaum die Finger voneinander lassen und küssten sich eine halbe Ewigkeit bis sie irgendwann durch lautes Klopfen an der Tür voneinander getrennt wurden.


„Hey ihr zwei! Wir wollen los!“
Ihr Gesicht war vollkommen gerötet von dem erotischen Moment. Sie war noch nicht bereit wegzugehen und ihn loszulassen. Und sie wusste mehr denn je, dass sie ihn wollte.
Sabrina stand vor seiner Tür und lachte nur, als sie mit verschmiertem Lippenstift und erhitzter Haut herauskam.
„Hab ich was verpasst?“ Sophia grinste nur.
„Möglich.“ Sie fühlte sich für diesen Moment unglaublich lebendig und frei. Die Gäste zogen alle ihre Jacken an und machten sich auf den Weg zum Rheinufer um das Feuerwerk zu betrachten. Sophia wusste, dass er sie mit seinem bildschönen Gesicht und dem trainierten Körper vollkommen in seinen Bann gezogen hatte. Bevor sie losgingen redete sie noch kurz mit ihm. „Nur dass du es weißt. Um 24 Uhr will ich einen Kuss von dir, der mich vollkommen umwirft, verstanden?“
„Versprochen!“ sagte er nur.

Es war viertel vor 0 Uhr und in wenigen Minuten würde das Neue Jahr beginnen. Sabrina und Sophia liefen eingeharkt, betrunken mit einer Flasche Sekt dem Rest hinterher in Richtung Rheinufer und kippten mit den anderen Mädchen den Sekt innerhalb kürzester Zeit runter. Ihr Blick wurde immer verschwommener durch die betäubende Wirkung vom Alkohol. Sie genoss die kalte Nacht und die Stimmung. Alle waren bestens gelaunt und auch der Weg wirkte viel kürzer, als er tatsächlich war. Und plötzlich hörte sie, wie die Leute um sie herum begannen den Countdown herunter zu zählen. Sabrina und sie lachten nur herzlich und tranken weiter bis die Flasche leer war. Sie hatte kaum die leere Flasche weggestellt, schon kam Mark zu ihr und zog sie zu sich heran und küsste sie mit einer Intensität, die sie seit einer Ewigkeit nicht mehr gefühlt hatte. Seine Zunge wurde mit ihrer vereint und sie ließen sie sich nicht mehr los. Sie spürte sein Lächeln an ihren Lippen und musste ebenfalls über die absurde Situation lachen, denn schließlich waren sie Fremde füreinander und küssten sich, als würden sie sich bereits seit einer Ewigkeit kümmern. Er zog sie ganz nah an sich heran und sie gab sich komplett hin ohne darüber nachzudenken. Sie ignorierten alle Leute um sie herum, die sich gegenseitig in die Arme fielen, bis Sabrina sie beinahe auseinander reißen musste, da sie nicht voneinander abließen.

„Darf ich meiner Freundin jetzt auch endlich ein frohes Neues Jahr wünschen?“ Er lächelte und ging zu seinen Freunden. Sie freute sich über den perfekten Start ins neue Jahr mit einem atemberaubenden Mann, der sie voller Leidenschaft erwischt hatte. Sie wünschte sich etwas lockeres, nichts Ernstes. Er nahm sie an die Hand und zog sie hinter sich her zum Rheinufer. Er war sehr fürsorglich und kümmerte sich darum, dass sie einen schönen Abend hatte. Zwischendurch küssten sie sich immer wieder leidenschaftlich weiter, sodass sie tausend Schmetterlinge im Bauch hatte. Es war ein wunderschönes Gefühl. Unerwartet, hemmungslos und perfekt. Denn er war einfach ganz anders als sie. Er war deutlich jünger als sie, lebte sein Leben ohne Rücksicht auf Verluste und nahm die Dinge eben, wie sie kamen. Er war optisch anders, als sie es gewohnt war. Groß, trainiert, braune Augen und braunes, glattes Haar, das er nach hinten gestylt trug. An seinem linken Ohr trug er einen kleinen, braunen Ohrring. Und das machte ihn für sie sympathisch, denn er lenkte sie ab von ihrem stressigen Leben. Und sie wusste, dass er ein viel besserer Mensch war, als sie. Das erkannte sie an seiner liebevollen, fürsorglichen Art. Und daran, dass er ihr Silvester perfekt machte. Und noch viel perfekter machte er ihre Nacht, als sie schließlich miteinander Sex hatten und er ihr sagte:
„Ich find es ziemlich schön mit dir, und jetzt bin ich glücklich, in diesem einen Moment.“

Dieses eine Mal glaubte sie an das Schicksal. Und sie wusste, dass sie ihm vor den Kopf stoßen musste, aber nicht heute Nacht. Denn sie wollte leben. Obwohl es sich absolut verboten anfühlte.

 
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Hallo Trish,

du bist, was das Schreiben angeht, noch ungeübt und deinem Text sieht man es an, dass einiges, was routinierte Schreiber automatisch machen, bei dir nicht im Bewusstsein ist.

So habe ich bei dem Text das Gefühl, dass er einfach "runtergeschrieben" ist; eben so, wie das Herz oder das Hirn das gerade ausplaudert. Da ist keine Textarbeit im wirklichen Sinne passiert: Sätze mehrmals laut lesen, miteinander vergleichen, überlegen, was dem Leser tatsächlich gesagt wird. Woran ich das meine zu erkennen? Hier einmal der erste Absatz etwas unter die Lupe genommen:

Manchmal denkt man über Dinge lange nach, plant sie. Bekommt beinahe einen Nervenzusammenbruch, weil das Geplante nicht aufgeht oder weil man schon vorher von einer absoluten Katastrophe ausgeht. Sophia gehört ebenfalls zu dieser Sorte Mensch.

Das ist für mich kein spannender Beginn, der mich wirklich neugierig macht. Der Begriff Ding ist nichtssagend. Dann wird mit einem Nervenzusammenbruch gedroht, weil sowieso alles Käse ist. Ich würde gerne was Handfestes lesen.

Sophia muss in dem Zusammenhang für mein Sprachgefühl zu jener Sorte Mensch gehören.

Sie plante ihr Leben bis ins Detail, die absolute Perfektionistin. Detail verliebt. Und wenn auch nur ein Tag nicht geplant war, wurde sie nervös und machte sich wie immer Gedanken alleine zu sein.
Dieser Minisatz ist für mich so ein Zeichen von "Runterschreiben", als würde man jemandem das ganze erzählen. Lies doch mal den Satz davor: Da sagst du doch schon, dass sie das Leben bis ins Detail plant.
Wieso muss man das dann nochmal wiederholen?

Und so passierte es, etwas Unerwartetes, obwohl sie so fest davon überzeugt war, dass es ein langweiliger Abend werden würde.

Die Satzanfänge mit UND lassen mich auch darauf schließen, dass du dir als Autor nicht sehr lange Gedanken um die Satzanfänge gemacht hast.


Als frischer Single wollte sie ihr Leben in vollen Zügen genießen und sich allem hingeben KOMMA was nur passieren konnte
.

Es war Weihnachten, genau eine Woche vor Silvester und noch immer gab es keinen perfekten Plan für Silvester.

Diese zwei Sätze sind ein Paradebeispiel, dass du nicht sehr viel über das, was du geschrieben hast, nachgedacht hast. Jeder, der einigermaßen denken kann, weiß, dass Weihnachten eine Woche vor Silvester ist. Also ist das eine unnötige Information. Das ist so, als würdest du schreiben: Montag kommt nach Sonntag. Dann wiederholst du das Wort Silvester. Da kannst du ganz locker schreiben: ... und noch immer gab es keinen perfekten Plan für den Altjahrabend/ diesen Tag/ diesen Abend/ diesen besonderen Tag
Ausgerechnet für Silvester. Sie war erst seit einer Woche Single und hatte Probleme mit dem Alleinsein. Immer wieder überlegte sie, ob sie ihrem Ex doch wieder schreiben sollte und ihm sagen solle, dass es ihr leid täte, dass sie ihn betrogen hatte und ihm weh getan hatte.
Das liest sich so, als ginge es der Protagonistin nur darum, Silvester nicht alleine verbringen zu müssen - und deshalb würde sie den Ex wieder herholen?

Doch was nutzte es noch, wenn man gegen das größte Gebot verstoßen hatte? Sie wusste, dass sie diesen Vertrauensbruch niemals verzeihen könnte, und es musste schließlich einen Grund dafür geben.

Verstehe ich inhaltlich nicht.

Denn sie hatte eine treue Seele und war eine wunderbare Freundin, doch sie war schon viel zu lange unglücklich und brauchte diesen Schritt KOMMA um ein eigenständiges Leben zu führen und auch nur einmal in ihrem Leben an sich selbst zu denken. Nicht immer darüber nachzudenken KOMMA was andere Menschen von ihr erwarten.

Jetzt ging es einmal nur um sie. Auch wenn es weh tat, sie hatte die richtige Entscheidung getroffen und musste damit leben KOMMA einen wichtigen Menschen in ihrem Leben verloren zu haben. Für einen Menschen mit Vertrauensproblemen war es eine große Überwindung KOMMA einen Menschen gehen zu lassen, dem sie absolut vertrauen konnte.

Wieso hat sie denn den Ex als Menschen verloren? Das verstehe ich nicht. Die können doch trotzdem Kontakt haben und eine Freundschaft pflegen - die ist dann halt ohne Beziehungskiste.


„Nimm mein Angebot an“, wiederholte er immer wieder.
„Ich werde es mir überlegen. Aber ich verspreche dir wir sehen uns vor 24 Uhr damit wir zusammen anstoßen können.“

Die wörtliche Rede ist ja wie ein Fremdkörper in dem Text.

Und sie meinte ihr Versprechen genauso. Er wollte immer wieder wissen, wieso sie nicht von Beginn an mit ihm feiern wollte, Sophia konnte die Frage nicht ehrlich beantworten, denn sie war zwiegespalten und mittlerweile genervt. Ihre Freundin Sabrina, die sie erst seit drei Monaten kannte und die in dieser Zeit beinahe, wie eine zweite Schwester für sie geworden war fragte sie zwei Tage vor Silvester, ob sie keine Lust hätte auf eine Studenten WG Party mitzugehen. Widerwillig willigte Sophia schließlich ein.

Wieso nimmt die Frage, was sie an Silvester mit wem macht, so viel Raum ein?

Dennoch hatte sie keine Lust und redete sich immer wieder ein, dass sie nicht lange bleiben, da die Party ohnehin langweilig werden würde.
ein würde kannst du dir sparen, weil das im nächsten Nebensatz auch noch steht.

Sie kämmte sich das zerzauste braune Haar und strich es sanft hinter die Ohren. Dann föhnte sie es komplett trocken und band die Haare vorerst zu einem leichten Pferdeschwanz.
Sorry, aber jetzt stell' dir das doch mal vor: Du hast nasse Haare, die geföhnt werden sollen. Wieso sollte ich dann Haare hinter die Ohren streifen? Sollen die Ohren mitgeföhnt werden?

Sie hatte die gleichen Probleme, KOMMA WEG wie jede Frau, der Schrank war im Prinzip immer leer, nichts Passendes zum Anziehen war vorhanden.
Wie kann der Erzähler einfach behaupten, dass JEDE Frau dieses Problem hat?

Es verging eine Stunde, bis sie schließlich das perfekte Silvester Outfit gefunden hatte.
Ach herrje. ;) Und: Silvester-Outfit oder Silvesteroutfit

Danach setzte sie sich an ihren Kosmetiktisch und beschäftigte sich mit ihrem Make Up. Für den perfekten Abend, musste das perfekte Make Up her. Sie wurde langsam etwas nervös, als die Uhr mittlerweile halb neun Uhr abends anzeigte und sie nur noch eine Dreiviertelstunde hatte um fertig zu werden. Sie begann die dunklen Ringe unter ihren Augen mit Concealer abzudecken und puderte danach, wie wild los. Ihr Gesicht war hübsch, und wahrscheinlich ein wenig unscheinbar. Dennoch gehörte sie zu den natürlichen Mädchen, die nicht viel Schminke benötigten um hübsch zu sein. Doch heute wollte sie aus gegebenem Anlass ganz besonders hübsch aussehen. Also umrandete sie ihre Augen schwarz und legte schwarzen und silbernen Lidschatten auf, der ihre braun-grünen Augen besonders betonten. Danach tuschte sie ihre langen Wimpern, bis sie schließlich fertig war. Am Ende legte sie ein wenig Rouge auf und hellen Lippenstift, der ihre Lippen dezent betonte.

Löschen. Komplett. Wen interessiert das? Sind wir in einem Beauty-Blog?

Sie sagte ihr, dass sie die nächste Bahn in einer Viertelstunde nehmen würde und sie sich am besten im Zug treffen sollten. Sophia legte auf und packte schnell ihre kleine Tasche. Noch einen letzten Blick in den Spiegel und schon ging es los.
Unnötige Informationen.

Ihre Laune war trotz Partymusik noch immer nicht gestiegen. Sie war der festen Überzeugung KOMMA einen furchtbaren Abend zu erleben, da sie außer Sabrina niemanden kannte.
Jetzt mal eine Frage: Wieso zeichnest du die Protagonistin sooo negativ? Wenn jemand der Überzeugung ist, dass der Abend eh nur Scheiße wird, gehe ich doch erst gar nicht weg.

Sie nahm ihren iPod aus der Docking Station in ihrem Wohnzimmer und stöpselte ihre Kopfhörer für den Weg ein. Über ihrer dünnen Bluse trug sie eine braune Strickjacke damit sie unter dem langen Wintermantel nicht fror. Es war eine eiskalte Nacht, die Autoscheiben waren eingefroren und die Leute liefen mit Mützen und dicken Schals durch die Straßen. Man konnte ihr ansehen, dass sie sich wünschte woanders zu sein. Ihre Mutter war mit ihrem Freund spontan für eine Woche nach Ägypten geflogen und sie wünschte sich jetzt ebenfalls am Strand zu liegen um nur für einen Moment den vielen negativen Gedanken in ihrem Leben zu entfliehen.

Alles unnötige Informationen außer fettem Satzteil - nur mit der Anmerkung, dass ein Strand noch lange keine negativen Gedanken wegzaubert.

Es gehörte nicht zu ihrem üblichen Schema KOMMA neue Leute kennen zu lernen, denn sie wusste nicht auf was sie sich damit einließ.

Das hört sich so hölzern an.

„Hey, zieh nicht so ein Gesicht. Ich kenne die Leute auch nicht, der Abend wird super. Und wenn nicht dann haben wir die hier.“ Sie deutete auf eine Flasche Rose Sekt. Sophia musste lachen und wünschte sich insgeheim bereits getrunken zu haben KOMMA um ein wenig lockerer zu sein.


„Wir fahren übrigens erst zu einer Freundin bevor wir uns auf den Weg zur Party machen, sie macht mir noch die Haare und schminkt mich. Das heißt KOMMA wir können gleich schon mit dem Trinken loslegen.“
Also machten sie noch einen Zwischenstopp bei Sabrinas Freundin Inga, die sehr nett und offen war und uns auf ein Bier einlud.

Sie nahmen die Einladung nur zu gerne an und lernten direkt zwei weitere Partymitglieder kennen. Ingas Freund und einen anderen Freund, der sehr nett und aufgeschlossen wirkte.

Das ist so gestelzt, das macht einen Text richtig kaputt.

Inga frisierte Sabrina, während Sophia mit den Männern über Gott und die Welt sprach. Sie trank ihr Bier in wenigen Zügen leer und öffnete schnell das nächste Bier um möglichst schnell einen gewissen Pegel zu erreichen. Sie hatte Angst KOMMA das neue Jahr alleine zu starten. Die letzten zwei Jahre hatte sie zum neuen Jahr immer einen Kuss von ihrem Ex Freund bekommen. Ja, sie hatte sich sicher gefühlt und geliebt und damit musste sie erst einmal leben.
Das ist ein komisches Wischiwaschi, wie du versuchst, mir Sophia näherzubringen. Zudem stimmt der Absatz inhaltlich nicht.
Sie musste damit leben, dass es nicht mehr so war. Also ist die Aussage von dir so erstmal falsch. Und was ist denn so lebensnotwendig, wenn man zum neuen Jahr einen Kuss von jemandem bekommt?
Es war eine reine Männer WG und musste die absolute Katastrophe geben.
Schon wieder diese negative Einstellung. Wieso denn?

Liebe Trish, sei bitte nicht verletzt oder traurig, dass ich so mit einem Teil deiner Geschichte umgesprungen bin. Ich habe dir von meiner Sicht aus gesagt, was mir so aufgefallen ist. Weiter habe ich aber nicht gelesen, weil ich mit Protagonisten, wie deine es ist, überhaupt nicht umgehen kann. Dann würde ich nur noch gemeiner werden und das würde vielleicht sogar dich als Schreiberin treffen. Jedoch habe ich mir die Mühe gemacht, dir einiges aufzuzeigen, in der Hoffnung, dass du daraus was mitnehmen kannst.

Liebe Grüße
bernadette

 

Hallo Bernadette,

vielen Dank für deine Kritik. Durch konstruktive Kritik kann man natürlich lernen, und ich bin der festen Überzeugung, dass meine Texte inhaltlich besser werden können.
Jeder hat natürlich auch einen anderen Geschmack und ich denke das ist auch gut so. Du hast Recht. Ich denke nicht viel darüber nach, was ich schreibe, denn diese Geschichten beginne ich, weil sie mir plötzlich in den Kopf kommen und ich das Bedürfnis habe einfach drauf los zu schreiben. Ich denke das zeichnet meinen Schreibstil auch aus, dass er nicht gekünstelt ist, sondern echt und direkt aus meinen Gefühlen entsteht.
Du musst meinen Schreibstil natürlich auch nicht mögen, ich denke dir trotzdem für die Kritik. Zu mir passt es und ich identifiziere mich dadurch.

Beste Grüße

Trish

 

Hi Trish,

wir sind hier in einer Schreibwerkstatt. Da geht man davon aus, dass die Autoren auch noch an ihren Texten arbeiten möchten.

Ich denke das zeichnet meinen Schreibstil auch aus, dass er nicht gekünstelt ist, sondern echt und direkt aus meinen Gefühlen entsteht.
Aber trotzdem könnte man ihn doch optimieren. Also deinen Stil lassen, aber an einzelnen Sätzen arbeiten.
So, wie du es jetzt hier argumentierst, bedeutet das: Ich bin so gut, dass ich schon alles optimal im ersten Rutsch geschrieben habe, da gibt es nichts zu verbessern. Verstehst du, was ich meine?

 

Hallo Bernadette,

nein. Alles gut, so war es nicht gemeint. Ich arbeite ja daran meinen Stil zu optimieren. Ich meinte damit nur, dass ich die Art, wie ich schreibe nicht verändern möchte, da es mich ausmacht. Aber ich nehme die Tipps gerne an und arbeite daran. Ich bin ja auch noch ganz neu dabei :)

 

Hallo Trish92,

was gut rüberkommt ist die Verunsicherung deiner Protagonistin, das Aus-der-Welt-gerissen-werden nach der Trennung von ihrem Freund. Auch das ganze Ambiente, wie 20-Jährige heute feiern, auch das ist authentisch und passt. Dennoch deutest du nur an, bleibst an der Oberfläche, versuchst sprachlich gar nicht erst prägnanter zu werden und bleibst dadurch ungenau und viel zu allgemein. Selbst die Schminkszene ist merkwürdig unpräzise. Wenn du da Details auffüllen würdest, welche Marke sie warum benutzt, warum sie concealer nimmt und so, fände ich es besser. Auch finde ich, dass du einiges streichen könntest. Dass die saufen, um sich leicht und sicher zu fühlen, ist ja klar, wird aber wiederholt, gleichzeitig beschreibst du den Verlauf der Party nur vage. Na ja: und die Begegnung mit Mark, die erotische Anziehung kommt durch, könnte aber mehr aus ihrem Kopf heraus, aus den tieferen Gedanken, erklärt werden. Dazu brauchst du den Sex nicht pornomäßig beschreiben. Könnte was, werden, der Text, wenn du (eine Menge) dran arbeitest.

Ich meinte damit nur, dass ich die Art, wie ich schreibe nicht verändern möchte, da es mich ausmacht.
denk dir das so: versuch innerhalb des Stils, den du für dich beanspruchst klarer das auszudrücken, was du meinst. Zu sagen: ich kann schon alles, ist, na ja, ist ungeschickt und nimmt dir die Chance auf eine Entwicklung.

Textstellen:

Als frischer Single wollte sie ihr Leben in vollen Zügen genießen
was ist denn ein frischer Single? Käse?
Sie war erst seit einer Woche Single und hatte Probleme mit dem Alleinsein.
wiederholt sich dann zwei Zeilen weiter.

Sie nahm eine schwarze, enge Jeanshose und zog sie über ihre schlanker gewordenen Beine und sah sich an.
aha: abgesehen davon, dass das nicht elegant klingt, würde ich interessieren, wie sie das mit den schlankeren Beinen so hinbekommen hat. :schiel:

Doch es sah perfekt aus, genauso, wie sie es sich gewünscht hatte. Danach setzte sie sich an ihren Kosmetiktisch und beschäftigte sich mit ihrem Make Up. Für den perfekten Abend, musste das perfekte Make Up her.
bisschen viel an Perfektion

braun-grünen Augen
will ich auch: wie geht das mit den braun-grünen Augen?

Sie trank ihr Bier in wenigen Zügen leer und öffnete schnell das nächste Bier um möglichst schnell einen gewissen Pegel zu erreichen.
zweimal schnell, aber das Auf-Pegel-bringen kommt gut rüber

viele Grüße und willkommen hier
Isegrims

 
Zuletzt bearbeitet:

… und zeigte ihre Tattoos auf dem Rücken und ihrem linken Oberarm. Das kleine Federtattoo war noch rot und wund von der frischen Tinte, die sich über ihre Haut zog. Doch es sah perfekt aus, genauso, wie sie es sich gewünscht hatte. Danach setzte sie sich an ihren Kosmetiktisch und beschäftigte sich mit ihrem Make Up.

Sie begann die dunklen Ringe unter ihren Augen mit Concealer abzudecken und puderte danach, wie wild los. Ihr Gesicht war hübsch, und wahrscheinlich ein wenig unscheinbar.

Also umrandete sie ihre Augen schwarz und legte schwarzen und silbernen Lidschatten auf, der ihre braun-grünen Augen besonders betonten [betonte]. Danach tuschte sie ihre langen Wimpern, bis sie schließlich fertig war. Am Ende legte sie ein wenig Rouge auf und hellen Lippenstift, der ihre Lippen dezent betonte. Ihr Handy klingelte.

Sie nahm ihren iPod aus der Docking Station in ihrem Wohnzimmer und stöpselte ihre Kopfhörer für den Weg ein. Über ihrer dünnen Bluse …
usw.

Also spätestens hier hat vermutlich der dämlichste Hund kapiert, wem der ganze Krempel gehört. :Pfeif:

Aber im Ernst jetzt, Trish, so wirklich toll zu lesen ist das nicht.
Jetzt sagst du allerdings selber:

... ich das Bedürfnis habe einfach drauf los zu schreiben. Ich denke das zeichnet meinen Schreibstil auch aus, dass er nicht gekünstelt ist, sondern echt und direkt aus meinen Gefühlen entsteht.

Gegen so ein spontanes Schreiben - wie einem der Schnabel gewachsen ist sozusagen - ist grundsätzlich natürlich nichts einzuwenden. Aber sofern man solch einen Text nicht nur für die eigene Schublade schreiben, sondern ihn auch einer größeren Leserschaft präsentieren will, sollte man sich über die sprachliche Gestaltung vielleicht doch etwas mehr den Kopf zerbrechen.
Sprich: Den hingeworfenen Text als Entwurf betrachten und ihn dann überarbeiten, ihn im besten Fall sich selber laut vorlesen, wobei man schon mal sehr viele sprachliche Mängel*), fehlende oder falsche Kommas, Unstimmigkeiten in der Satzrhythmik usw. erkennt.
Das heißt jetzt nicht, dass du dir deinen persönlichen, originären Stil abgewöhnen, sondern nur, dass du ihn etwas attraktiver gestalten solltest. Literarizität bedeutet ja nicht gleich Seelenlosigkeit.

*)Ein kleines Beispiel noch:

Dann nahm sie die neue, ebenfalls schwarze Bluse mit perlenbesticktem Kragen aus dem Schrank und befestigte die Knöpfe am Hals vorsichtig. Es[?] war komplett trägerlos.
Das Bluse?
Und außerdem frage ich mich, ob meine Vorstellung davon, was eine Bluse ist, eventuell gänzlich von der deinen abweicht. Und ob es so was wie eine teilweise trägerlose Bluse gibt.

Mehr will ich jetzt gar nicht anmerken, Trish, weil ich nicht recht weiß, ob du an dem Text überhaupt noch arbeiten willst.
Wie auch immer, willkommen hier.


offshore

 

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