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Der Verstoßene

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08.01.2002
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Der Verstoßene

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Der Verstoßene
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Langsam kam er auf die Beine. Die Schläge seines damaligen Freundes waren so hart, dass er damit kämpfen musste, nicht in Ohnmacht zu fallen. Er wischte sich die Blutflecken von der Nase und von den Lippen. Der Geschmack von Blut. Lange hatte er sich davon verabschiedet, wollte jedes Bedürfnis danach verdrängen, trotz seiner schrecklichen Herkunft und des dämonischen Saftes, der durch seine Adern floss. Als er wieder bei Kräften war, wurde er sehr wütend. Er war im Begriff vor Wut zu explodieren, seinen ehemaligen Freund zu töten. „Ich sehe wie schwach du bist. Sehr schwach. Allein mit Wut wirst du nichts erreichen!“, sagte dieser verächtlich, aber auch er hatte Verletzungen davongetragen. Einige Sekunden vergingen, als der Verstoßene schließlich kehrt machte und weglief. Die Scham stand ihm ins Gesicht geschrieben, wofür es auch einen Grund gab. Als er weit genug entfernt war machte er seine Verwandlung durch und schwebte in den nachtschwarzen Himmel. Er war nicht böse, so wie seine Brüder und Schwestern. Er war einer der Außenseiter, die es wagten gegen die Philosophie der Dämonen zu leben und er hatte somit ein schweres Schicksal auf sich lasten.
Sein Schlaf war gut, auf einer grauen Gewitterwolke, viele Meter über der Erde. Er kannte niemanden, nur seine Feinde, seine einstigen Verwandten und Freunde, die ihn für seinen Lebenswandel hassten.
Des Nachts hörte er Stimmen in seinem Kopf. Stimmen, die ihn dazu überreden wollten, auf die Schattenseite des Lebens zurückzukehren und Menschen zu töten. Stimmen, die er nie vergessen würde, auch wenn sie ihn nicht mehr verfolgten.
Zu seinen Lebzeiten war er sehr abgemagert, wohl durch die Tatsache, dass er von kleinerem Wild lebte und nicht von Menschen, wie es für seine Rasse normal war. Aber er war nicht der einzigste Außenseiter des Dämonenvolkes. Auch sein Vater, der bereits tot war, gefallen durch die Hand seines zweiten Sohnes, welcher ihm des Nachts das Leben nahm, weil er sich für die Wandlung seines Vaters schämte, war einer dieser.
Eines Tages, es musste zur Mittagszeit gewesen sein, zog ein mächtiger Sturm auf. Ein Sturm, dem er und seine Wolke nicht gewachsen waren. Der Wind packte ihn an den dämonischen Flügeln, zerrte ihn gegen seinen Willen fort. Er verlor wohl das Bewusstsein und kam zu sich, als ein paar goldene Sonnenstrahlen sein Haupt beschienen. Langsam blickte er nach oben, aber es war nicht die Sonne, die er sah. Es war ein Gesicht, umhüllt von Kraft und Wärme. Gleißendes Licht strahlte es aus, dazu fasste den Dämonen eine besänftigende Aura, die unbeschreiblich war.
Er stand sicherlich mehrer Stunden dort und schaute in dieses Gesicht. Ein Lächeln zeichnete jetzt seine Lippen aus, als er seine Familie erkannte, von der er damals verstoßen wurde. Nun begann er zu schweben, seine Glieder ausgespreitzt und sein Atem ruhig. Vor ihm spielte sich ein endloser Film ab.
Er sah den Tod. Tote Menschen, die er tötete und die seine Verwandten jetzt noch töteten. Aber er sah auch seine Erinnerungen. Er musste sie verdrängt haben, aber als er all dies sah, bohrten sich Löcher in seinen Verstand...

Die Liebe

Damals liebte er eine Frau, besser gesagt: eine menschliche Frau. Gelächter und Zorn zog er damit auf sich und er wurde von so manchem Dämonen belächelt. Sie hatte braune Haare, verzaubernde Augen und ein Lächeln der Unsterblichkeit...
In diesem Moment schalteten sich seine Gefühle ein. Er sehnte sich nach ihr, doch sie schlief jetzt. Sie schlief, seitdem seine Verwandte ihr die Zähne in den Lieb stießen und ihr Blut tranken. Er brauchte damals lange, um dies zu verkraften, aber es war noch nicht vorüber. Er wollte sich für diese Ungerechtigkeit rächen, auch wenn er sich dabei gegen seine Familie stellen musste.
Sein Vater war schon längst fort. Sein Vater, der dasselbe Schicksal mit ihm teilte.
Als man dann die Leiche seiner Mutter fand, säuberlich verscharrt und leise getötet, war es um ihn geschehen. Man verbannte ihn und wünschte ihm ewige Einsamkeit.

Die Einsamkeit

Diese Bilder erschreckten ihn zunächst. Er sah sich, wie er oftmals auf dem morschen Gerüst einer alten Scheune hockte und mit dem Gedanken spielte, sich auf den nächst besten Menschen zu werfen, um sich vom diesem zu ernähren. Aber trotzdem schaffte er es, diesem Drang zu widerstehen. Stattdessen ging er in den Wald, abgeschieden von Menschen und Artgenossen, um alleine zu sein. Auch Nahrung fand er hier reichlich, in Form von Kaninchen und Rehen. Aber er schwor sich, nie wieder einen Menschen zu töten, da ihm ein solcher einst genommen wurde und er wusste wie man sich danach fühlte.
So lebte er lange Zeit - es waren sicherlich einige Jahre - einsam im Wald. Er sprach aus diesem Grund lange nicht und verlernte bald die Sprache der Dämonen und die der Menschen, welche er perfekt beherrschte.
Auch seine dämonischen Eigenschaften verwendete er nicht mehr. Er verwandelte sich höchstens noch, um ein paar Früchte mit dem auftreibenden Wind, den seine Flügel beim Schlagen erzeugten, von einem Baum zu wehen.

Der Wahnsinn

Wieder waren es schlechte Erinnerungen, die zu ihm kamen, zudem er glaubte, dass er überhaupt keine guten hatte. Und mit der Einsamkeit kam auch der Wahnsinn: Er hatte in der langen Zeit in der Wildnis und mit den Gedanken an seine Verstoßung viel Wut erzeugt.
Schließlich verließ er den Wald und lief in seine alte Heimat. Dort traf er dann auf seinen ehemaligen, dämonischen Freund und wurde kurz darauf zu der Stelle gebracht, an der er sich jetzt befand.
Den Himmel.

Der Tod

Dann sah er sich. Tot, während seine Verwandten um ihn standen, in einem Kreis waren sie versammelt und jammerten bitterlich, als sie das Schild erkannten, das seinen Körper schmückte:

„Der einst Verstoßene ist gegangen. Angst und Furcht vor dem Bösen trieben ihn fort. Getötet durch die Hand seiner Genossen. Und trotzdem immer in ihren Herzen.“


PS: Falls der Text eures Erachtens Unreinheiten aufweist, müsst ihr dies entschuldigen... Liegt dann wohl an meinem Alter. ;)

 

Was mir nicht so ganz klart ist, ist ob die Hauptfigur (ein Dämon?) noch lebt oder schon tot ist. Deshalb kommt mir die Stelle auch unlogisch vor, da ich denke, dass sie, die Hauptfigur, am Ende der Geschichte noch lebt:

Zu seinen Lebzeiten war er sehr abgemagert, wohl durch die Tatsache, dass er von kleinerem Wild lebte und nicht von Menschen, wie es für seine Rasse normal war.

PS: Falls der Text eures Erachtens Unreinheiten aufweist, müsst ihr dies entschuldigen... Liegt dann wohl an meinem Alter. ;)

Liegt sowas am Alter? Ich glaube nicht. Wie alt bist Du denn?

[Beitrag editiert von: Abraxas am 08.01.2002 um 20:06]

 

Also du scheinst da was nicht verstanden zu haben:

Es ist 'ne Geschichte für Träumer (bin definitiv einer ;) ). Der Dämon wurde von seinen Artgenossen verstoßen und wird auch später von diesen getötet, was ich allerdings (mit Absicht) weitläufig umschrieben habe. Dann kommen kurz vor seinem Tod die Erinnerungen wieder (wo der Leser erstmal über seinen Lebenswandel aufgeklärt wird) und dann ist er tot.

Ja, der Dämon ist ein Dämon (gut erraten :D ).

Und ich bin 13. :o


edit: im grunde beginnt die geschichte in der "mitte"

[Beitrag editiert von: Dominik 88 am 08.01.2002 um 20:25]

 

Na dann ist mir einiges klarer.

Also, fangen wir mal mit dem positiven an. Für Dein Alter ist Deine Rechtschreibung schon sehr gut ;) . Nein, Spaß bei Seite. Die Rechtschreibung finde ich gut. Kaum Fehler. Man sieht hier oft das Gegenteil.

So, nun aber zur fiesen Kritik ;) :

Es war ein Gesicht, umhüllt von Kraft und Wärme. Gleißendes Licht strahlte es aus, dazu fasste den Dämonen eine besänftigende Aura, die unbeschreiblich war.
Ich würde eher erfasste schreiben. Fassen ist aktiv. Nur in diesem Fall fasst nicht der Dämon etwas (an), sondern es wird etwas mit ihm gemacht. Deshalb erfasste.

... dem morschen Gerüst einer alten Scheune hockte ...
Meinst Du eine Ruine? Der Ausdruck ist mir nicht geläufig.

Auch Nahrung fand er hier reichlich, in Form von Kaninchen und Rehen.
Na, wenn das stephy liest. Die armen Tierchen! ;)

verlernte bald die Sprache der Dämonen und die der Menschen, welche er perfekt beherrschte
Ich weiß, was Du meinst. Aber man kann das auch mißverstehen. Und dann klingt das unlogisch. Weil entweder kann er die Sprache perfekt, oder er hat sie verlernt. Füg' ein "vorher" ein, damit es klarer wird.

Auch seine dämonischen Eigenschaften verwendete er nicht mehr
Eigenschaften hat man. Man wendet sie nicht an. Fertigkeiten werden angewendet.

Wieder waren es schlechte Erinnerungen, die zu ihm kamen, zudem er glaubte, dass er überhaupt keine guten hatte.
Ich würde das "zu ihm" weglassen. Klingt meiner Meinung nach besser.

Zum Inhalt:
Die Idee, die der Geschichte zu Grunde liegt finde ich gut :thumbsup: . Ich hatte vor kurzem eine ähnliche (nur geht es nicht um einen Dämon).

Ich hoffe, dass die Kritik nicht zu schrecklich klingt. Sie soll dich nämlich nicht fertig machen, sondern helfen.

Und übrigens:

Und ich bin 13
Das geht vorüber ;)

Und noch herzlich willkommen auf kg.de!

Dominik

[Beitrag editiert von: Abraxas am 08.01.2002 um 20:51]

 

Dominik 88,

ich stimme Abraxas nicht in allen seiner Punkte zu ;) , aber in einem hat er unzweifelhaft Recht: der Inhalt ist etwas verworren. Man (ich) muss zu sehr zu viel zusammenreimen. Etwas geradliniger, denke ich, wäre besser.

Klaus

 

ich glaub, wenn ich die story hätte geradlinig schreiben wollen, hätte ich das auch getan :D
ok, die besagten fehler fallen mir jetzt auch auf... ;)
zu dem verworren und dazudenken... darin liegt bei mir ein teil von "fantasy", denn man lässt seine fantasie spielen. dann ist es auch nicht schwer (auf jeden fall für die meisten) sich seine gefühle bzw. den eigentlichen inhalt der geschichte selbst zu denken.


achja, die stellungnahme zu zwei kritikpunkten:

also das mit dem gerüst war so gemeint (hätte ich vielleicht besser beschreiben sollen, aber im vordergrund stand mehr das verhalten des dämonen ;) ): du kennst ja sicher das gerüst eines hauses, welches vor dem eigentlichen bau errichtet wird. und im inneren dachbereich von zB einer scheune, sind dann ja noch sichtbare holzbalken des gerüsts... da hockte er eben drauf (man kann sich vielleicht denken, dass das auf 'nem bauernhof war) und immer, wenn der bauer oder sonst wer unter ihm lief, musste er damit kämpfen, ihn nicht zu töten.

zu dem punkt mit den tieren:
was hätte ich denn sonst schreiben sollen? *g* "er klaute sich die haselnussvorräte von den eichhörnchen zusammen..." ;)

[Beitrag editiert von: Dominik 88 am 09.01.2002 um 13:42]

 

Ach Du meinst den Dachstuhl! OK, damit wären dann alle Klarheiten beseitigt.

 

Hallo Dominik 88,

ich glaub, wenn ich die story hätte geradlinig schreiben wollen, hätte ich das auch getan

hm - der eine Leser fragt dich gleich am Anfang seines ersten Kommentars "was soll es bedeuten?", der andere weist dich allgemeiner darauf hin, dass der Text leicht verworren ist. Denkst du nicht, dass das zumindest ein klitzekleines Indiz dafür sein könnte, dass der Text tatsächlich etwas verworren ist?

Klaus

 

also mit der satz, den du zitiert hast, war keine stellungnahme zur verworrenen story...
das kommt erst danach, und wenn du mich fragst, finde ich das verworrene (oder "verwischte" ;) ) gerade erst interessant...

obwohl, im forum, in dem ich die geschichte als erstes veröffentlichen habe, hat dort jeder die story gerafft, beziehungsweise fand den text nicht verworren... kann aber auch darab liegen, dass es das forum einer rollenspiel-fansite war (genauer gesagt final fantasy), womit wir wieder auf das wort "träumer" zurückkommen *g*

[Beitrag editiert von: Dominik 88 am 09.01.2002 um 21:51]

 

Also, ich bin auch Rollenspieler. Daran kanns nicht liegen. Vielleicht an FF?

 

Hallo Dominik 88,

obwohl, im forum, in dem ich die geschichte als erstes veröffentlichen habe, hat dort jeder die story gerafft

Tja - trau, schau, wem. Eigentlich wollte ich ja, rücksichtsvoll wie ich bin, die "Keule" ;) in der Schublade lassen. Ich zücke sie jetzt mal ein kleines Bisschen, denn ich vermute, in dem genannten Forum bist du auch nicht auf die folgenden "verworrenen" Sätze hingewiesen worden:

Tote Menschen, die er tötete und die seine Verwandten jetzt noch töteten.

Als man dann die Leiche seiner Mutter fand, säuberlich verscharrt und leise getötet,

"Tote Menschen" oder eine "Leiche" zu töten ist etwas schwierig.

Klaus

 

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