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Der vierte Tag

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29.01.2010
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Der vierte Tag

Der vierte Tag, den es ununterbrochen schneite. In Stundenabständen drückte Arno die schwere Holztür der Blockhütte, gegen den Widerstand des Schnees nach außen. Meist schaffte er das nur soweit, dass es ihm gerade so gelang, sich durch einen schmalen Spalt ins Freie zu schieben. Trotz des Vordachs im Eingangsbereich hatte sich, durch Verwehungen, schon wieder Schnee in beachtlicher Höhe vor der Hüttenwand aufgetürmt. Er schaufelte das Zeug beiseite und legte zum x-ten Mal an diesem Tag den Eingang frei. Auf keinen Fall wollte er so eingeschneit werden, dass es ihm nicht mehr möglich sein würde, seine Behausung durch die Tür zu verlassen. Allzu viel Sinn machte das allerdings nicht, denn die Schneehöhe, im Territorium Yukon, Canada, betrug mittlerweile gute 80 Zentimeter und es war, selbst mit Schneeschuhen, kaum mehr möglich, sich fortzubewegen. Trotzdem, die Tür wollte er sich frei halten. Auch wegen des Zugangs zum Brennholz, das an der Rückseite des Blockhauses in vier Reihen gestapelt war. Noch hatte er ausreichend Holz im Innern, aber spätestens in zwei Tagen musste er für Nachschub sorgen.
Arno warf einen Blick auf das Thermometer. Es zeigte minus 28 Grad Celsius, zu kalt, um sich lange im Freien aufzuhalten. Er stellte die Schneeschaufel ab und ging zurück in die warme Hütte, darauf achtend, die Tür nur so kurz wie möglich offen zu halten, um möglichst wenig warme Luft entweichen zu lassen. Drinnen dichtete er die Tür mit den Streifen einer zerschnittenen Wolldecke ab und schob anschließend zwei Scheite Holz ins Feuer.
Da hatte er sich auf etwas eingelassen. Langsam wurde ihm klar, dies hier würde möglicherweise doch härter werden, als er es sich in den Vorbereitungsmonaten ausgemalt hatte. Es war sein großer Wunsch gewesen, ein ganzes Jahr ohne Kontakt zu anderen Menschen zu verbringen, nur auf sich selbst gestellt. Er hatte dieses Ansinnen allerdings als unrealistisch abgetan, bis, ja bis er zufällig im Netz auf die Seite eines kanadischen Anbieters stieß, der genau dies als Selbstfindungsabenteuer im Programm hatte.
Arno schickte noch am selben Tag eine Mail zu YucanAdventures, so der Name des Anbieters.
Die Vorbereitungen zu dieser Unternehmung zogen sich über zehn Monate dahin. In dieser Zeit lernte Arno bei einem Dorfmetzger, wie man ein Tier tötet und es anschließend fachgerecht ausnimmt. Er wurde Mitglied in einem Schützenverein und ließ sich das Schießen beibringen. Er verschlang an spezieller Literatur alles, dessen er habhaft werden konnte und lernte so einiges über Kanada und das Überleben in der Wildnis. Er kaufte sich geeignete Kleidung und erstellte eine Wunschliste über die Lebensmittel, die er in der Hütte zur Verfügung haben wollte. Dann endlich bestieg er Anfang Mai den Flieger von Frankfurt zum Erik Nielsen Whitehorse Airport in Kanada.
Zwei Tage später brachte ihn ein kleines Wasserflugzeug direkt zu dem See, an dessen Ufer sich die Blockhütte befand, die nun für so lange Zeit seine Behausung sein sollte.
An Bord befanden sich die bestellten Lebensmittel und ein Gewehr mit ausreichend Munition, sowie ein Funkgerät, mit dem er sich einmal wöchentlich oder in einem Notfall bei YucanAdventures melden sollte. Auch für Brennholz hatte der Veranstalter gesorgt, allerdings wurde ihm geraten, im Sommer möglichst zusätzlich noch Holz zu hauen und seinen Vorrat zu erweitern. Der Pilot des Kleinflugzeugs, war der letzte Mensch gewesen, den er seitdem gesehen hatte. Damals hatte er Arno in die Blockhütte eingewiesen und ihm alles Notwendige erklärt, und danach sein Flugzeug gestartet. Fünfeinhalb Monate war dies bereits her. Fünfeinhalb Monate, die, trotz vieler Stunden quälender Einsamkeit, im Rückblick dann doch schnell vergangen waren. Aber jetzt war der Winter hereingebrochen und Arno saß fest, eingeschneit in dieser Hütte.
Er legte ein weiteres Holzscheit ins Feuer und setzte sich anschließend mit dem Rücken zum Fenster, um das hereinfallende Tageslicht optimal beim Lesen nutzen zu können.
Als die Abenddämmerung hereinbrach, ging er zum letzten Mal an diesem Tag vor die Tür, um den Schnee zu entfernen. Danach schloss er beide äußeren Fensterläden um zusätzlichen Schutz gegen die Kälte zu haben. An der Innenseite des Fensters befand sich eine weitere Vorrichtung die er allerdings noch nie geschlossen hatte. Bisher hatte er nie eine Notwendigkeit gesehen, jetzt allerdings, bei dieser Kälte, würde dies durchaus noch Sinn machen. Er schob den Laden, der sich aus mehreren untereinander genagelten Brettern zusammensetzte, in die hierfür vorgesehene Führung und legte zu dessen Sicherung einen Holzbalken davor. Solch einen zusätzlichen Kälteschutz hätte er sich auch für seine Tür gewünscht, aber ausgerechnet hier, wo die meiste kalte Luft eindringen konnte, hatten die Veranstalter beim Bau seiner Behausung gespart.
Die beiden Kerzen, sie standen auf einem niedrigen kleinen Tisch, direkt neben seinem Bett, lieferten nur schummriges Licht, bei dem ihn das Lesen zu sehr anstrengte und er es deswegen meist nach kurzer Zeit aufgab und nur noch, auf dem Rücken liegend, meditierte. So auch an diesem Abend. Mehrfach hatte er, meist nachts, in den letzten Monaten darüber nachgedacht, die ganze Aktion einfach abzubrechen. Er verfügte über das Funkgerät und hätte sich jederzeit abholen lassen können. Und genau diese relative Gewissheit war es immer wieder gewesen, die ihn hatte durchhalten lassen und am nächsten Tag, wenn ihn dann die Einsamkeit weniger plagte, weil er tagsüber zu tun hatte, waren diese Gedanken nicht mehr vorhanden. An diesem Abend allerdings hatte der Wunsch hier wegzukommen, eine andere Qualität. Er konnte sich nicht mehr vorstellen noch mehrere Monate eingeschneit in dieser Hütte zu verbringen und fasste den Entschluss, sich am nächsten Tag mit YucanAdventures in Verbindung zu setzen und sich von diesem Alptraum, und als solchen empfand er es momentan, befreien zu lassen. Diese Firma rechnete damit, dass er das Jahr nicht durchstehen würde. Man hatte ihm bei seiner Ankunft gesagt, dass es bisher fünf Männer versucht hätten, bis zum Ende es allerdings nur einer geschafft hatte. Zwei hatten bereits nach knapp drei Monaten aufgegeben, einer gar nach vier Wochen schon, und ein weiterer wäre immerhin sechs Monate geblieben. Ein Abbruch hatte für die Firma keinerlei finanzielle Nachteile, abholen mussten sie ihn sowieso und bezahlt hatte er für ein ganzes Jahr. Denen war es also egal, wie lange er den Selbstfindungstrip ausdehnte.
Am besten, ich bringe es noch heute Abend hinter mich, bevor ich es mir morgen wieder anders überlege, dachte er.
Er verließ sein mollig warmes Nachtlager und ging zum Funkgerät, das in Brusthöhe in einem Wandregal, direkt neben dem Fenster stand.
Ein lautes, lang gezogenes Geräusch ließ in erstarren. Seine Herzschlagfrequenz verdreifachte sich augenblicklich. Der Schreck ließ in mechanisch einen Schritt zurück machen. „Was war das?“, fragte er sich entsetzt. Bevor er über eine Antwort überhaupt nachdenken konnte, wiederholte sich das Geräusch. Jetzt konnte er es besser einordnen. Es war ein dumpfer Schlag gegen die Außenwand seiner Hütte. Auf den Schlag folgte übergangslos ein Kratzgeräusch. Arno verharrte einen Moment in seiner Stellung, dann fiel ihm das Gewehr ein. So leise es ging lief er durch den nur spärlich beleuchteten Raum, langte hinter das Kopfende des Bettes und hatte mit einem Griff das Gewehr in der Hand.
„Ist da jemand?“, rief er aufgebracht. Er wartete einen Augenblick, dann rief er erneut, diesmal in Englisch. Anstatt einer Antwort, vernahm er das Geräusch erneut. Er lokalisierte es jetzt eindeutig etwas rechts vom Fenster näher bei der Tür.
„Wer ist da draußen?“, rief er ein weiteres Mal. Gleichzeitig mit diesem Ruf erfolgte das fürchterliche Kratzgeräusch nun noch näher bei der Tür. Er verharrte mit pochendem Herzen. Was ging da vor sich? Ein Mensch konnte es nicht sein, der sich da an der Hütte zu schaffen machte. Der hätte andere Geräusche gemacht, oder, falls er in böser Absicht gekommen war, Lärm generell vermieden oder sich auf sein Rufen zu erkennen gegeben. Aber was konnte es sonst sein? Es gab für Arno keine Möglichkeit nachzusehen, denn hierzu hätte er die Tür öffnen müssen und das würde er gewiss nicht tun.
Es vergingen ein, zwei Minuten völliger Stille während er, das Gewehr im Anschlag haltend, in der Mitte des Raumes stand und überlegte, was zu tun sei.
Ein fürchterliches Rumsen ließ die Tür erschüttern. Arno riss den Gewehrlauf herum. Ein Schuss löste sich und durchschlug eines der Türbretter etwa in Kopfhöhe. Ein markdurchdringendes, dunkles Brummen ertönte und schien die Hüttenwände zum Beben zu bringen. Dann ein zweites – nicht ganz so laut. Danach wieder Stille.
Arno verharrte bewegungslos. Was sich da draußen an seiner Blockhütte zu schaffen machte, war ein Bär. Nichts anderes konnte es den Geräuschen nach sein, das war ihm jetzt unversehens klar.
Es vergingen Minuten, während denen nichts passierte. Vorsichtig ging Arno zur Tür und lauschte. Da war nichts, nicht mehr das geringste Geräusch, das auf die Anwesenheit des Bären schließen ließ. „Ob ihn das Geschoss getroffen hat? Vielleicht ist er tot. Oder doch nur verletzt? Oder hatte ihn der Knall derart erschreckt, dass er das Weite suchte?“ Er fand keine befriedigende Antwort auf all die Fragen, die sich ihm aufdrängten. Tatsache war, es herrschte Grabesstille. Vorsichtshalber wartete Arno noch einige Zeit, dann stellte er behutsam das Gewehr ab und begann die Tür auf Standhaftigkeit zu untersuchen. Bis auf den Durchschuss, ein etwa 2 Zentimeter großes Loch, konnte er keine Beschädigungen an der Türinnenseite feststellen. Wahrscheinlich hatte ihn der vorgelegte Querbalken vor dem Eindringen des Bären bewahrt. Ungesichert hätte sie sicherlich nicht standgehalten.
Auf Zehenspitzen stehend und in gebührendem Abstand, schaute er durch das Loch in der Tür, aber es war dunkel da draußen und er sah absolut nichts. Dann überprüfte er den Balken vor der Tür ein weiteres Mal. Allzu großem Druck würden dessen seitlichen Verankerungen allerdings auch nicht lange standhalten. Er beschloss deshalb, die Tür zusätzlich zu sichern. Sehr viel, das er hierfür verwenden konnte, gab die Hütte allerdings nicht her. Einzig der Tisch und die beiden Stühle waren einigermaßen als zusätzliche Barriere geeignet, aber auch nur, wenn es ihm gelänge, sie vernünftig an der Tür zu befestigen. Zum Glück hatte er, vor wenigen Tagen erst, den einzigen Hammer, über den er hier verfügte innerhalb der Blockhütte deponiert. All die Wochen zuvor war er draußen gelegen.
Eine halbe Stunde später hatte er die Möbelstücke so vor dem Eingang verkeilt und vernagelt, dass sie einen weiteren Schutz darstellten. Jetzt war er zufrieden. Er überprüfte sein Gewehr und stellte es neben das Bett. Nochmals lauschte er angestrengt auf Außengeräusche, aber alles was er vernahm, war ab und zu das schwache Rauschen des aufgekommenen Windes. Er ging noch eine Weile durch die Hütte, und als er zu frösteln begann, legte er sich wieder ins Bett. Dass er eigentlich vorgehabt hatte, das Funkgerät zu betätigen, um sich am nächsten Tag aus seinem Gefängnis befreien zu lassen, war über das Ereignis völlig in Vergessenheit geraten. Erst jetzt, nachdem er wieder einigermaßen entspannt in seinem Nachtlager lag, erinnerte er sich. Ein zweites Mal aufstehen wollte er allerdings nicht mehr. Schließlich kam es auf einen weiteren Tag nicht an.
Lange lag er wach und dachte über das Geschehene nach. Wahrscheinlich war es der Geruch seiner Lebensmittel gewesen, der den Bär angelockt hatte. Der Schuss hatte ihm möglicherweise einen solchen Schrecken eingeflößt, dass er sofort das Weite gesucht hatte. Es konnte aber natürlich auch sein, dass er durch ihn verletzt worden war und sich deswegen verkrochen hatte. Eventuell hatte er ihn tödlich getroffen, was ihm allerdings sehr Leid täte. Seine Gedanken drehten sich in Kreis. Doch, vor Tagesanbruch konnte er es nicht herausbekommen. So lange musste er sich auf jeden Fall gedulden.
Irgendwann schlief er ein.
Ein lautes Krachen ließ ihn hochschrecken. Mit einem Satz stand er vorm Bett und hielt mit dem rechten Arm das Gewehr vor sich, mit der linken Hand tastete er gleichzeitig nach seiner Taschenlampe. Zwei Sekunden später richtete er den Lichtkegel zur Tür. Ein weiteres Krachen, das Geräusch splitternden Holzes. Er sah, wie die Tür im oberen Bereich nachgab, und dort bereits ein mehrere Zentimeter breiter Spalt klaffte.
Er musste etwas unternehmen, bevor es zu spät war. Sollte er schießen? Er zögerte. Vielleicht würde der Knall ja ausreichen, um das Tier erneut zu vertreiben. Langsam richtete er den Gewehrlauf nach unten. Ein erneutes Krachen an der Tür erfolgte. Jetzt drückte er ab. Der Knall war ohrenbetäubend. Arno drückte den Abzug erneut. Auch der zweite Schuss verursachte einen lauten Knall, der noch einige Zeit nachzuhallen schien.
Dumpfes, dunkles Brüllen war zu vernehmen, fast ein Röhren, ein weiteres, etwas weiter entfernt, dann war es still.
Nachdem er einige Minuten abgewartet hatte, betrachtete er die Tür aus der Nähe. Ihre Beschädigung war stärker, als er es erwartet hatte. Ohne die zusätzliche Verstärkung durch die Stühle und den Tisch, hätte sie dem Angriff nicht standgehalten und einen weiteren war sie sicherlich nicht mehr in der Lage zu überstehen.
Eisige Kälte zog durch den breiten Spalt und ließ schon jetzt die Raumtemperatur deutlich absinken.
Arno legte drei Holzscheite in die Feuerstelle, wo nur noch ein spärlicher Rest Holzkohle vor sich hin glimmte. Er hoffte, die Scheite würden sich entzünden, ohne, dass er erneut Feuer machen musste. Dann nahm er zwei Felle vom Boden auf und dichtete damit so gut es ging den Eingang ab. Reparieren konnte er frühestens am nächsten Morgen.
Den Rest der Nacht verbrachte er wach auf dem Bett sitzend, das Gewehr zur Tür gerichtet. Würde der Bär ein weiteres Mal versuchen in die Hütte einzudringen, musste er ihn erschießen, ihm blieb keine andere Wahl.
Mit Beginn der Morgendämmerung versuchte Arno sich ein erstes Bild der Lage zu verschaffen. Vorsichtig entfernte er die Felle und schaute hinaus. Es schneite immer noch und der Wind war im Laufe der Nacht stärker geworden, mehr konnte er zunächst nicht erkennen, es war einfach noch nicht hell genug. Ungeduldig wartete er fast eine halbe Stunde, bis er die Felle erneut entfernte und sich durch die Öffnung draußen umsah. Nichts deutete darauf hin, was sich in dieser Nacht hier abgespielt hatte. Keinerlei Spuren waren zu sehen. Der Neuschnee hatte eine jungfräuliche Decke über sie gelegt. Von dem vermeintlichen Bär war nichts zu sehen.
Arno entschloss sich unter größter Vorsicht, die Barriere abzubauen und die Tür zu öffnen. In der Hütte konnte er nicht bleiben, er musste dringend den Schnee entfernen, bevor dessen Höhe ein Verlassen seiner Behausung gänzlich unmöglich gemacht hätte.
Kurz bevor er so weit war, die Tür öffnen zu können, feuerte er einen weiteren Schuss ab, um den Bären, falls er sich doch noch in der Nähe aufhalten sollte, zu vertreiben.
Erst, als er sicher war, sich gefahrlos nach draußen begeben zu können, schippte er grob den Schnee vorm Eingang weg und trat hinaus. Deutlich waren überall an der Hüttenwand Kratzspuren zu sehen, die nur von einem Bären stammen konnten. Er räumte den Schnee bis zum Fenster zur Seite und jetzt sah er, dass der äußere Laden, der das Fenster schützte ebenfalls eine Bruchstelle aufwies. Er betrachtete die beiden gebrochenen Bretter und sein erster Gedanke war: Was musste dieses Tier für eine Kraft haben, wenn es zwei Zentimeter dicke Bretter einfach so durchschlagen konnte.
Solange dieser Bär sich hier herumtrieb, würde er den Laden nicht mehr öffnen können. Das ungeschützte Fenster würde keinerlei Widerstand für ihn darstellen.
Beim Betrachten der Eingangstür von außen, entdeckte er plötzlich Blut.
Etwa in Bauchhöhe war das Holz rotverschmiert. Er hatte den Bären also doch unabsichtlich verletzt. Sofort fiel ihm ein, was er zu Hause alles über angeschossene Wildtiere gelesen hatte. Wenn das stimmte, dann waren sie besonders gefährlich. Nervös griff er zum Gewehr und durchstreifte mit seinen Blicken das Gelände. Von hier aus hatte er einen sehr guten Überblick. Der zugefrorene See bildete eine große überschaubare Fläche und auch die unmittelbare Umgebung seiner Hütte war gut einsichtig. Lediglich die Rückseite entzog sich seinem Blick, aber dass der Bär sich dort aufhalten würde, war sehr unwahrscheinlich, denn das Haus war recht nah an eine Felswand gebaut und in dem schmalen Gang dazwischen war das Brennholz gestapelt. Dennoch entschloss er sich, auch hier nachzusehen. Aber hierzu musste er den Weg dorthin zunächst freischaufeln. Das Gewehr immer direkt neben sich stehend, begann er den Schnee zu räumen. Immer, wenn er sich ein Stückchen vorgearbeitet hatte, machte er eine Pause, sah sich um und achtete auf ungewöhnliche Geräusche. Recht schnell hatte er sich so bis zum Hüttenende durchgeschaufelt. Nun bestand die Möglichkeit, dahinter zu sehen. Er nahm das Gewehr in seine mittlerweile eiskalten Hände, hielt es in Brusthöhe nach vorne gerichtet, dann machte er einen weiteren Schritt. Hier war nichts. Nur sorgfältig aufgestapeltes Brennholz. Erleichtert atmete er auf. Jetzt konnte er sicher sein, dass der Bär sich nicht in unmittelbarer Nähe aufhielt. Möglicherweise machte er sich eh unnötig Sorgen und das Tier war längst weiter gezogen. Er ging zurück in die Hütte, verriegelte so gut es ging die Tür und betätigte das Funkgerät. Der Kontakt zu YucanAdventures kam sofort zu Stande. Arno erklärte seine Lage und bat anschließend darum, abgeholt zu werden. Der Mann, mit dem er verbunden war, hörte sich alles an, stellte einige Zwischenfragen und sagte dann, dass ein Abholen mit dem Flugzeug bei diesen Wetterverhältnissen unmöglich wäre. Zunächst müsse der starke Wind nachlassen und der Neuschnee sich soweit gesetzt haben, dass eine Landung des Kleinflugzeugs überhaupt möglich wäre. Und das würde mit Sicherheit einige Tage dauern. Momentan sei die Hütte nur per Hundeschlitten erreichbar, und den würden sie, wegen der Gefahren, die solch eine Fahrt mit sich bringen könnte, nur einsetzen, wenn es unumgänglich wäre, Arno zum Beispiel verletzt oder sehr krank wäre. In seinem Fall müsse er sich wohl oder übel noch einige Tage, wenn nicht Wochen, gedulden.
„Na klasse!“, dachte Arno, als er das Funkgerät ausschaltete.
Er machte sich daran, die Tür zu reparieren. Als er damit fertig war, war über eine Stunde vergangen und die Raumtemperatur in der Hütte bis in die Nähe des Gefrierpunktes abgesunken. Er musste ordentlich Holz nachlegen und alles zunächst von draußen hereinschaffen. Die Arbeit war, wegen der Kälte und des beißenden Windes, recht anstrengend, zumal er, immer wenn er die Blockhütte verließ, darauf achten musste, nicht von dem Bären überrascht zu werden.
Nachdem er genügend Brennholz hereingeschafft hatte, verriegelte er die Tür mit dem Holzbalken. Nun drang keinerlei Tageslicht mehr herein. Es war fast dunkel in der Hütte. Lediglich das Feuer spendete etwas Licht. Die beiden Holzläden vor dem Fenster wagte er nicht abzunehmen. Da hatte er sich was eingebrockt, auf unbestimmte Zeit gefangen in einer eingeschneiten und tageslichtlosen Hütte und bedroht von Angriffen eines hungrigen Bären. Arno fluchte laut vor sich hin, während er begann, sich die erste Mahlzeit dieses Tages zuzubereiten. Jederzeit konnte es sein, dass der Bär zurückkam. Dann musste er ihn erschießen, bevor es ihm gelang in seine Behausung einzudringen. Er begann sich über die Schwachpunkte der Blockhütte zu ärgern. Darüber, dass vor dem Fenster kein Gitter angebracht und darüber, dass die Tür so schwach war und keine Klappe besaß, um hinauszuspähen.
Noch während er darüber nachdachte, hörte er deutlich das ihm mittlerweile bekannte Geräusch. Es war ein eindeutiges Kratzen an der Hüttenwand, genau zwischen Fenster und Tür. Arno griff zum Gewehr. Er lauschte mit pochendem Herzen. Das Kratzen näherte sich der Tür. Jetzt hatte der Bär die Tür erreicht.
„Wer ist da draußen?“, rief er laut.
Anstatt einer Antwort vernahm er ein dumpfes Brummen. Im selben Moment riss die Tür oben aus ihrem Scharnier. Sie drohte einzubrechen. Arno feuerte, verharrte, zielte tiefer und schoss ein zweites Mal. Das Holz der Tür schien den Geschossen keinen Widerstand zu bieten, sie durchschlugen mühelos die Bretter. Ein Furcht erregend lautes Brüllen ertönte, dann ein Krachen, die Tür gab nach. Arno feuerte erneut. Gleichzeitig mit diesem Schuss, fiel die Tür nach innen. Taumelnd krachte ein riesiger Bär zu Boden, der Körper zuckte sekundenlang in Krämpfen. Dann blieb das Tier leblos liegen.
Arno hatte Mühe den Lauf des Gewehrs gezielt auf den Kopf des Bären zu richten, so sehr hatte sich ein angstvolles Zittern seiner bemächtigt.
Doch der Bär bewegte sich nicht mehr. Blut rann über die Tür auf den Boden. Sehr schnell bildete es eine große Lache.
Sehr vorsichtig ging Arno zwei Schritte nach vorne. Der Gewehrlauf war jetzt nur noch etwa 30 Zentimeter vom Kopf des Bären entfernt. Er überlegte, ob er zur Sicherheit ein weiteres Mal schießen solle, stieß stattdessen aber den Lauf gegen den Kopf des Bären. Er war tot.
Zögernd stellte Arno das Gewehr weg. So ganz traute er der Sache noch immer nicht. Vorsichtig kickte er gegen den Oberkörper des Tieres, aber es rührte sich nichts mehr.
Jetzt erst fand Arno die nötige Ruhe, um sich den Bären genauer anzusehen. Es war ein großes Tier, schätzungsweise stehend fast drei Meter hoch. Im Brustbereich quoll blubbernd immer noch Blut aus dem Fell hervor. Vielleicht war er direkt ins Herz getroffen worden. Die Augen des Bären waren offen und schienen ihn ungläubig anzustarren. “Warum hast du das getan?“, schienen sie zu fragen.“ Arno empfand tiefes Mitleid.
Doch er war mittlerweile lange genug in der Wildnis, um zu wissen, länger konnte er sich nicht mehr mit seinen Empfindlichkeiten aufhalten. Er musste dringend den Eingang seiner Hütte schließen, wenn er die Temperatur im Innenbereich auf Plusgraden halten wollte. Schon jetzt hatte der noch stärker gewordene Wind einigen Schnee in seine Behausung geweht und in kurzer Zeit würde es soviel sein, dass er Probleme haben würde ihn wieder daraus zu entfernen.
Er packte die Tür am oberen Ende und versuchte sie unter dem Bären hervorzuziehen. So sehr er sich auch anstrengte, daran rüttelte, sich mit den Füßen in den Türrahmen stemmte, um mehr Kraft aufwenden zu können, sie ließ sich nicht bewegen. Zu sehr lastete das Gewicht des toten Tieres auf ihr. Arno änderte seine Vorgehensweise und versuchte nun stattdessen den Bär von der Tür zu ziehen. Er ging nach draußen und zog mit aller Kraft an dessen Bein, aber es gelang ihm nicht, das Tier auch nur einen Millimeter zu bewegen. Schätzungsweise wog der Bär mindestens fünf Zentner.
Nur mit Hilfe einer Stange oder etwas ähnlichem konnte er es vielleicht schaffen, den massigen Körper von der Tür herunter und aus dem Ausgangsbereich zu bekommen. Das einzige Werkzeug, das ihm hierzu einfiel, war der Spaten und der befand sich ausgerechnet auch noch außerhalb seiner Behausung und musste zunächst mühsam von Schnee freigeschaufelt werden.
Als er ihn dann endlich hatte, stellte sich dieses Werkzeug als völlig ungeeignet heraus. Der Spaten war viel zu mickrig, um damit genügend Hebelkraft zu erzeugen und den toten Tierkörper zu bewegen. Der Verzweiflung nahe, zerrte Arno sinnlos am Oberkörper des Bären in der abwegigen Hoffnung, ihn so doch noch bewegen und aus dem Eingang entfernen zu können. Doch schnell musste er sich eingestehen, wie absurd diese Aktion war. Sie kostete nur Kraft, die er sicherlich noch brauchen würde. Ein eisiger Wind wehte mittlerweile immer mehr Schnee herein und im Kamin drohte das Feuer zu erlöschen. Fluchend legte Arno einige Holzscheite nach. Er musste das Tier irgendwie vom Eingang wegbekommen, sonst konnte er ihn nicht schließen und sich vor Schnee und Kälte schützen. Er würde es so nicht schaffen, das wusste er jetzt. Es blieb im nur eine einzige Möglichkeit: er musste den Bären zerlegen.
Zögernd stand er im Raum, dann zog er das größte Messer aus dem Wandregal.
Der erste Schnitt kostete ihn einiges an Überwindung, danach fiel es ihm leichter, das Fell des Tieres aufzutrennen. Allerdings kam er viel zu langsam voran. Nur mit der Axt konnte er es schaffen, den Bären so schnell zu zerlegen, dass er die Teile von der Tür entfernen konnte, bevor ihn die Kälte zu sehr entkräften würde. Mit der Axt auf das Tier einzuschlagen, fiel ihm anfangs noch schwerer, als der vorausgegangene Messereinsatz. Er musste sich ins Gedächtnis zurückrufen, dass er von vorneherein gewusst hatte, dass sein Aufenthalt hier kein Zuckerschlecken sein würde. Beherzt schlug er zu. Er benötigte über eine Stunde, bis er den toten Körper zerlegt und die Teile in einigen Metern Entfernung von seiner Hütte abgelegt hatte. Die Szene mutete gespenstig an. Die freigelegten Innereien dampften in der eisigen Kälte. Dazu wehte nach wie vor ein kräftiger Wind und wirbelte Schnee durch die Luft. Aber er hatte es geschaffte und der Eingang war nun frei. Jetzt musste er schnellstmöglich die Tür einsetzen und den herein gewehten Schnee aus seiner Behausung entfernen. Als er das alles endlich erledigt hatte, ließ er sich völlig entkräftet auf das Bett fallen. Sofort überkam ihn eine überwältigende Müdigkeit. Er durfte nun auf gar keinen Fall einschlafen, das würde höchstwahrscheinlich seinen Tod bedeuten. Die Temperatur in der Hütte war weit im Minusbereich. Das Feuer seit gut einer Stunde schon erloschen. Nur noch ein kleines Häufchen Glut glimmte verhalten auf. Er hatte nicht daran gedacht, nochmals Holz nachzulegen, so sehr hatte ihn die Aktion mit dem Bären in Anspruch genommen.
Nur noch eine Minute, dann wollte er aufstehen und Feuer anzünden. Seine Sinne schwanden. Er sah sich irgendwo am Strand unter Palmen liegend, die Wärme der Sonne genießen. Eine einhüllende …
Als der Mann von YucanAdventures eine Woche später mit einem Hundeschlitten die Blockhütte erreichte, fand er Arno in Fötusstellung auf dem Bett liegend. Er war erfroren.
Vor der Hütte hatten Wölfe Spuren hinterlassen. Von dem Bären fand er noch nicht einmal mehr einen Knochen.

 
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Moi HerbHenry,

nice try, hot shot - Bären halten von Anfang Oktober bis Mitte März Winterschlaf, bei -28°C träumen die höchstens vom Hüttentürenaufbrechen. :dozey: Entweder Du verlegst das in den Sommer und läßt den Mann an einem Hitzekreislaufkollaps sterben, oder an einen Ort, an dem es Eisbären gibt (ein Staat nördlicher reichte schon).

Für den Sommer spräche noch, daß es ziemlich unwahrscheinlich ist, daß ein Bär eine massive Hüttentür einreißt, hinter der ein Mensch rumschreit. Mit einem Zelt, in dem Essen rumliegt, kann das schonmal eher passieren.
Ebenso frage ich mich, ob es möglich ist, durch eine Tür, ohne zielen zu können, einen Bären sofort tot zu kriegen. Die haben schon ein paar Punkte, an denen sie verletztlich sind, aber ... hm.

Das Ende (keine Knochen) geht auch nicht - Wölfe schaffen das nicht, die lassen im größten Hunger sogar Rückgrat & Schädel von Hunden liegen. Das müßten dann Hyänen sein.

Du erzählst ja eigentlich nicht viel: Ein Mann geht in die Wildnis, ein Bär kommt, er killt den Bären und stirbt selbst. Um dem Text etwas mehr Dynamik zu geben, würde ich Dir raten, auf ein Viertel der Länge zu kürzen.

Die Idee, daß es hier eine Leiche ohne Fremdverschulden gibt, finde ich sehr gut - es müßte nur ein bissl zielstrebiger und glaubwürdiger werden. Können Dir Leser setting und plot nicht abnehmen, nutzt die schönste Idee nix.
Oder mach einen SciFi-Text draus: dies spielt auf einem unwirtlichen Planeten, die Tiere bekommen halt Phantasienamen und müssen keiner Erdlogik gehorchen. Das würde noch Pfeffer in die Suppe geben.

Herzlichst,
Katla

P.S.
Ne Kleinigkeit:

Er schob den Laden, der sich aus mehreren untereinander genagelten Brettern zusammensetzte, in die hierfür vorgesehene Führung und legte zu dessen Sicherung einen Holzbalken davor. Solch einen zusätzlichen Kälteschutz hätte er sich auch für seine Tür gewünscht, aber ausgerechnet hier, wo die meiste kalte Luft eindringen konnte, hatten die Veranstalter beim Bau seiner Behausung gespart.
behutsam das Gewehr ab und begann die Tür auf Standhaftigkeit zu untersuchen. Bis auf den Durchschuss, ein etwa 2 Zentimeter großes Loch, konnte er keine Beschädigungen an der Türinnenseite feststellen. Wahrscheinlich hatte ihn der vorgelegte Querbalken vor dem Eindringen des Bären bewahrt. Ungesichert hätte sie sicherlich nicht standgehalten.
Die Tür hat doch, wie Du schreibst, keinen Balken, oder?

 

Hallo Katla,
vielen Dank für deine schnelle Reaktion.
Auf drei Dinge möchte ich heute noch kurz eingehen:
Den Winterschlaf von Braunbären hatte ich im Vorfeld grob recherchiert. In der Regel beginnt er bei Grizzlys Mitte Oktober, kann sich aber, je nach Wetterverhältnissen auch mal um einen ganzen Monat verschieben. Zudem wachen Bären während des Winterschlafs mehrfach auf und begeben sich auf Nahrungssuche. In meiner Geschichte schneit es erst den vierten Tag und es ist Mitte November.
Trotzdem kann es natürlich sein, dass meine Kurzrecherche falsch war und du Recht hast. Dann wäre allerdings meine ganze Geschichte tatsächlich hinfällig. Ich werde mich die Tage mit diesem Thema befassen.
Next:
1993 wurde in Colorado ein junger Mann in seinem Campingwagen von einem Braunbären im Schlaf getötet. Der Bär, wahrscheinlich angelockt durch Lebensmittelgerüche, hatte die Tür herausgerissen.
Ich erinnere mich, weil ich zu diesem Zeitpunkt im Nachbarstaat Utah urlaubte und alle Zeitungen davon berichteten.
Next:
Bei dem Türbalken kann ich keinen Fehler finden. Dein erstes Zitat bezieht sich auf den Fensterladen, das zweite auf die Tür. Auch die Tür hatte einen Balken. Zitat: >Nachdem er genügend Brennholz hereingeschafft hatte, verriegelte er die Tür mit dem Holzbalken<
Alles Weitere, nachdem ich meinen Kenntnisstand über das Winterschlafverhalten von Braunbären erweitert habe.
Grüße HerbHenry

 

Hallo HerbHenry,

mir hat die Geschichte von der Idee her recht gut gefallen. Allerdings finde ich sie auch etwas zu langatmig. Vor allem, weil sich der Text über weite Strecken relativ nüchtern liest. Zum Teil eher wie eine Bericht, vielleicht noch wie eine Reportage. Bestimmte Tätigkeiten werden sehr detailliert beschrieben, was einerseits hilft, Handlungen und Aktionen sozusagen bildhaft vor Augen zu haben, andererseits wird man aber als Leser meiner Ansicht nach zu wenig gefordert, eigene Phantasie spielen zu lassen. Irgendwie ist alles relativ vorhersehbar und durch die nüchterne Sprache kommt wenig Spannung auf.

Für eine Kurzgeschichte dürfte das ruhig kürzer und knackiger sein. Ich habe beim Lesen ungeduldig auf den Schluß gewartet, der dann aber doch ziemlich unerwartet war und mir von der Idee auch recht gut gefiel.

Was mir positiv aufgefallen ist, ist die nahezu fehlerfreie Sprache. Nahezu deshalb, weil ich ehrlich gesagt nicht direkt nach Fehlern gesucht habe, aber mir sind keine groben Schnitzer aufgefallen. Ich bin allerdings auch nicht so geschult in Grammatik und Rechtschreibung, dass ich mir hierzu ein 100%ig korrektes Urteil anmaßen könnte.

Was die Kritik von Katla betrifft, die vor allem auf die Logik der Geschichte eingeht, da würde ich dir doch mehr künstlerische und literatische Freiheit zugestehen. Schließlich ist es eine Geschichte und kein Tatsachenbericht, oder doch? Und wie du ja selbst berichtest, hat es einen ähnlichen Fall in der Realität durchaus gegeben.

Abschliessend würde ich sagen weiter so. Mit jeder Geschichte wird an besser. Ich sehe da jedenfalls Potential.

Grüße

R.

 

Hallo Katla,

nach nervenden drei Stunden Internetrecherche, bin ich letztlich zu keinem eindeutigen Ergebnis gekommen, was Winterschläfchen von Braunbären angeht.
In der Regel legen diese Tiere sich tatsächlich kurz vor Wintereinbruch aufs Ohr und machen ein monatelanges Nickerchen, ohne im kalten Schnee herumzustapfen. Aber es scheint Ausnahmen zu geben. So wird berichtet, dass Bären, die in ihrem Schlaf gestört wurden, meist nicht in ihre Höhle zurückkehren und danach, mangels eines alternativen Schlafplatzes, in der Gegend umherziehen, natürlich auch auf der Suche nach Nahrung.
In Montana gibt es sogar einen Professor, der seit über zwei Jahrzehnten Bären erforscht und der behauptet, Braunbären würden sehr wohl ab und an aus ihrem sehr oberflächlichen Schlaf erwachen und auf der Suche nach Nahrung umherschweifen.
Wie auch immer, den Handlungsort meiner Geschichte werde ich nicht an den Nordpol verlegen. Mir gefällt das so, selbst wenn es naturwissenschaftlich falsch sein sollte.
Die Länge des Textes, da gebe ich dir Recht, ist durchaus überdenkenswert. Unter diesem Aspekt noch einmal gelesen, ist er mir jetzt auch etwas zu langatmig. Ihn allerdings auf ein Viertel zu kürzen, wie du meinst, halte ich für übertrieben. Die Situation möchte ich schon noch schildern.
Aber vielleicht hast du dich da ja auch nur verschrieben und meinst nicht „auf“, sondern um ein Viertel.

DANKE FÜRS LESEN UND KOMMENTIEREN

Lieben Gruß HerbHenry

 

Moi Herb,

:D, wenn es Dich beruhigt: ich habe schon für Geschichten anderer Autoren einfach aus Neugier so lange recherchiert. Hier war es Zufall, weil ich in einer story (nicht mehr hier) für eine Bärenjagd 'ermittelt' hatte.

Nee, meinte schon auf ein Viertel. Ich denke, es würde der Geschichte mehr nützen als schaden. Aber es ist Dein Text, Kommentare zeigen Dir, wie er mit anderen Augen gelesen wird. Verändere, was Du nachvollziehen kannst (manches kommt erst nach ner ganzen Weile), und den Rest halt nicht. Wichtig ist nicht unbedingt, wieviel an einem Text direkt umgeschrieben wird, sondern auch zu sehen, ob man einige Dinge nicht bei der näxten story umgeht/vermeidet, oder vorher nachschaut. Auch stilistisch.

Dir ein gutes Neues!
Liebe Grüße,
Katla

 

Hallo Resi,

schnell noch in 2010:
Es freut mich, dass dir meine Geschichte wenigstens einigermaßen gefallen hat. Was die Langatmigkeit angeht, hast du ganz klar Recht, das sehe ich mittlerweile genau so. Ändern werde ich nichts mehr. Es macht mir einfach keinen Spaß, an einer für mich erledigten Kurzgeschichte noch einmal herumzufummeln. Aber bei der nächsten Story werde ich deine und Katlas Kritik berücksichtigen. Sie wird kürzer, knackiger und hoffentlich auch spannender.
Dir Resi, Katla und natürlich auch allen anderen wünsche ich ein zufriedenes
Hinübergleiten in ein gutes, neues Jahr!

Liebe Grüße
HerbHenry

 

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