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Der Weihnachtszauber

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15.11.2002
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Der Weihnachtszauber

Der Weihnachtszauber

Es war einmal vor gar nicht langer Zeit ein kleines Mädchen, das sich nichts sehnlicher wünschte als Zaubern zu können. Es wohnte in einem alten Haus mit einem windschiefen Dach, alten roten backstein Mauern und einem verwilderten Garten, der ein großes verschnörkeltes blaues Gartentor besaß. Es war gerade Winterzeit und Weihnachten stand kurz bevor. Das kleine Mädchen, es hieß Maria, machte gerade seine Hausaufgaben am Küchentisch neben dem Kamin und seine Mutter stand am Backofen um die letzten Plätzchen für die Adventszeit zu backen. Im ganzen Haus konnte man den frischen Plätzchenduft riechen.

Maria träumte gerne vor sich hin und so schaute sie aus dem Fenster in die kalte Schneelandschaft, während das wärmende knisternde Feuer vor sich hinprasselte. Gerade dachte sie, einmal möchte ich zaubern können, dann wäre ich ein großer Vogel und würde mir die Welt von oben ansehen, als plötzlich ein großer Himmelsschlitten vor ihrer Nase vorbeiflog. Maria starrte hinaus in den Schnee. Was war das? Der Weihnachtsmann kam doch erst in zwei Wochen. Sie rieb sich die Augen und schaute ein zweites Mal hinaus und da, da war er schon wieder - ein Himmelsschlitten, ja diesmal hielt er auch noch vor ihrem Fenster und es winkte ein Engel und rief ihr etwas zu. Neugierig sauste sie an die Tür, öffnete sie und rannte in den vorderen Garten.

Der Himmelsschlitten blendete Maria, denn er glitzerte in allen Regenbogenfarben und seine Kufen strahlten wie die Sonne, denn sie waren aus purem Gold. Der kleine Engel war kaum älter als sie selbst und er grinste sie mit seinem breiten Mund an und sagte:“ Ich habe deinen Wunsch im vorbei Flug gehört und dachte mir vielleicht möchtest du ein wenig bei mir mitfliegen?!“ Maria schaute in fragend an. „Ach so das kannst du ja als Erdenkind nicht wissen, wir Engel können deine Gedanken hören. Das müssen wir auch, denn wie sollten wir sonst jedem Kind zu Weihnachten seinen Wunsch erfüllen!“ Inzwischen hatten sich ihre Augen an den Glanz der Kutsche gewöhnt und mit erstaunten Blick fragte sie:“ Und ich darf wirklich mitfliegen?“
Jetzt steig schon ein, sagte der kleine Engel, ich muß noch viele Dinge für den Weihnachtsmann erledigen, du kannst mir unterwegs deine Fragen stellen, komm.

Mit diesen Worten nahm er ihre Hand und zog sie in den Schlitten. Er rief seinen Rentieren ein lautes :“Hüa „ zu, schnippste zweimal mit den Fingern und der Schlitten stieg lautlos höher und höher in den kalten wolkenfreien Winternachmittag. Hier hast du einen dicken Mantel, rief der Engel und - ich heiße übrigens Quendolin. Rasch schlüpfte sie hinein, mummelte sich ein und schaute von oben begeistert auf ihr Haus, das langsam kleiner wurde und bald ganz verschwand. War das ein Traum oder Wirklichkeit, eigentlich müsste ich mich jetzt kneifen, dachte sie als sie auch schon laut „aua“ schrie. Dann grinste sie Quendolin an und sagte: Stimmt ja, du kannst meine Gedanken lesen, das hätte ich jetzt beinah wieder vergessen und rieb sich ihren Arm, in den er sie gekniffen hatte.

Maria war glücklich, endlich durfte sie fliegen wie ein Vogel, sie hing über dem Rand des Himmelsschlitten und juchzte vor Freude. Alles, war jetzt winzig klein anzuschauen. Die Dächer wirkten klitzeklein und zugedeckt von einer eisigen glitzernden Schneedecke, die Menschen und Tiere waren geschrumpft zu kleinen Punkten. Wiesen und Wälder lagen verzaubert von Schnee und Eis da, die Sonne lachte vom Himmel und alles sah aus wie in einem großen glänzenden Märchenwald. Die Welt war einfach schön, denn genauso hatte es sich Maria in ihren Träumen immer vorgestellt.

Du Quendolin... Ja Maria? Dürfen bei euch alle kleinen Engel, äh ich meine, naja du bist doch so alt wie ich, oder…..also dürfen, dort wo du herkommst alle kleinen Engel einen so großen und wunderschönen Schlitten fliegen ?!
Da wurde Quendolin plötzlich rot und begann zu stottern:“ Ich, ich habe eigentlich nichts für den Weihnachtsmann zu besorgen weißt du, aber ich habe immer deinen Wunsch gehört. Naja, das du gerne zaubern würdest und fliegen und so -. Meine Eltern sind heute für das Christkind unterwegs und da hab ich mir den Schlitten gemopst und bin einfach losgeflogen. Außerdem ähm,- äh (und jetzt wurde Quendolin richtig leuchtend rot) finde ich dich nett.........ich habe schon öfters nachts an deinem Fenster gesessen und deinen Träumen zugehört, sie waren immer so spannend....mit Feen, Zauberern, Hexen und du hast sie immer mit lustigen Streichen ausgetrickst.......

Verlegen schaute er Maria an und grinste. Maria grinste zurück und beide brachen in lautes Gelächter aus. Sie lachten bis sie nicht mehr konnten.
Während Maria sich ihre letzte Lachträne aus den Augen wischte, fragte sie Quendolin:“ aber was wäre wenn ich wirklich hexen könnte?“ Das kommt darauf an was du dann zaubern würdest, meinte er. Oh da gäbe es viele Dinge. Z.Bsp. würde ich dafür sorgen, das meine Eltern sich nicht mehr streiten würden und das alle Menschen an Weihnachten glücklich wären. Ja und das niemand mehr allein sein müßte und das die ganze Stadt voller herrlicher bunter, glitzernder Lichter wäre, das unsere Oma viel Zeit für mich hätte und meine Mama mir viele Geschichten erzählen würde, das Tiere sprechen könnten und .......halt rief Quendolin nicht so viele Sachen auf einmal, das kann sich ja kein Engel merken.

Wieso merken fragte sie, das geht ja sowieso nicht. Ich habs mir jedes Mal gewünscht, wenn ich eine Sternschnuppe gesehen habe und nie hat es geklappt.
Quendolin lächelte geheimnisvoll, sagte aber nichts weiter. Inzwischen waren sie etwas tiefer geflogen und unter ihnen lag ein vereister See, eingerahmt von einem großen Wald. Geschickt lenkte Quendolin den Schlitten mit den Rentieren zwischen
den Bäumen hindurch.

Wo fliegen wir eigentlich hin, fragte Maria ihn neugierig. „Warts ab, sagte er und landete genau am Ufer des Sees. Mit einem großen Satz sprang er vom Himmelsschlitten und band die Rentiere, mit einer dicken Kordel, an einer großen mit Schnee bedeckten Tanne, fest. Schnell Maria, komm mit ich muss dir etwas zeigen. Er half ihr vom Schlitten runter und sie nahmen sich bei der Hand und stapften gemeinsam durch den tiefen Schnee, auf eine nahe gelegene Lichtung. Sei ganz leise ,-flüsterte Quendolin Maria ins Ohr , während sie sich hinter einem kleinen Busch versteckten. Die Zeit verstrich und die Dämmerung brach herein. Maria wurde es langsam eisekalt und sie zog den Mantel fester um sich, als zwei Eichhörnchen
ganz vertieft ins Gespräch auf die Lichtung huschten. Doch was war das. Sie konnte die Sprache der Tiere verstehen. Gespannt spitzte sie ihre Ohren und lauschte.


Wie sollen wir dieses Jahr die große Weihnachtstanne schmücken, wenn wir keine Vorräte mehr haben, sagte eines von den Eichhörnchen. Die Menschen haben uns alles weggesammelt und wir müssen sowieso schon mit dem nötigsten auskommen. Ich weiß mir keinen Rat mehr. Nicht einmal der Bär kann uns helfen, wo er doch sonst all die Jahre immer etwas mehr gesammelt hatte wie die anderen. Traurig ließen sie ihre kleinen Köpfchen hängen und schauten hilflos auf die große knorrige Tanne, neben sich.

Maria hatte alles mitangehört und wünschte sich wieder einmal, sie hätte Zauberkräfte, damit sie den Tieren des Waldes helfen könnte. Ja, dann würde sie die Tanne mit großen runden Äpfeln behängen.....und sie blickte auf den knorrigen Baum. Doch was war das......konnte es denn sein, war es wirklich wahr, das gab es doch gar nicht. An dem Baum hingen ihre Äpfel, an die sie doch eben erst gedacht hatte. Sie schaute Quendolin fragend an, er nickte nur und flüsterte: “Mach weiter!
Also ich wünsche mir dachte Maria, einen riesigen strahlenden Weihnachtsstern und viele bunte Lichter an den Baum. Er soll glänzen wie noch nie. Und es sollen viele Nüsse, Eicheln, Früchte und Rosinen dran hängen. Gespannt blickte sie wieder auf die Tanne und tatsächlich blitzte es kurz und ihre Wünsche gingen in Erfüllung. Die Sache begann ihr Spaß zu machen, so dass sie sich jetzt richtig von Herzen all die Dinge wünschte, welche die Tiere des Waldes benötigten um ihren Weihnachtsbaum im Glanz der untergehenden Sonne erstrahlen zu lassen. Die Eichhörnchen aber, die eben noch so verzweifelt gewesen waren, staunten mit großen Augen und beobachteten gespannt was hier geschah.

Maria war gerade bei ihrem letzten Wunsch, sie wünschte sich Heu und Stroh für die Rehe angelangt, als Quendolin sie anstupste, und flüsterte:“ Komm es ist Zeit wir müssen langsam wieder zurück fliegen, meine Eltern kommen bald nach Hause. Maria warf noch einen letzten Blick auf die zwei kleinen Eichhörnchen, die vor Freude um die, inzwischen wunderschön geschmückte, hell erleuchtete Tanne, tanzten. Dann schlich sie sich gemeinsam mit Quendolin zum Schlitten zurück und sie flogen lautlos hinauf in den Abendhimmel. Quendolin spornte nun die Rentiere an etwas schneller zu fliegen und so rauschten sie unter den Sternen eilig dahin, bis sie bald wieder an Marias zu Hause angekommen waren. Nach einer sanften Landung, schauten sie sich lange glücklich an. Dann verabschiedeten sie sich voneinander und Quendolin versprach ihr, sie nächstes Jahr um die gleiche Zeit wieder zu besuchen.
Jetzt wurde es für beide Zeit sich zu beeilen, denn auch Marias Mutter begann sich sorgen zu machen. So hüpfte sie hurtig von dem Himmelsschlitten und huschte durch das blaue Gartentor zurück zum Haus. Allerdings nicht ohne sich noch einmal umzusehen. Quendolin war bereits nichts mehr, als ein kleiner leuchtender Punkt am sternenklaren Himmel.
Als ihre Mutter ihr die Tür öffnete und sie fragte:“ Kind wo warst du denn so lange“. Antwortete sie nur mit strahlenden Augen:“ Ich habe einen neuen Freund gefunden und dabei lächelte sie diesmal geheimnisvoll.“

Eins darf ich euch noch verraten. Weihnachten war endlich da und dieses Jahr geschah etwas ganz besonderes in der Stadt in der Maria lebte. Die ganze Stadt lag am Weihnachtsabend hell erleuchtet geschmückt mit bunten Lichter da - und alle Menschen waren zufrieden und glücklich. Marias Eltern stritten sich nicht mehr und ihre Oma hatte viel Zeit für sie. Selbst ihre Mama, die immer viel arbeiten musste, las ihr eine wunderschöne Geschichte vor.............

 

Hallo Sonja!

Eine wunderschön erzählte, phantasievolle Kindergeschichte, super. Liebevoll, Flüssig erzählt, eine nette Idee. " mit den """ kommst Du " allerdings noch recht oft durcheinander, an vielen Stellen, wo eigentlich direkte Rede ist, lässt Du sie einfach weg, was den Lesefluss recht stört. Und bei den ... reichen meisens 3 Stück ;)

...nee, vom inhaltlich-stilistischen her echt schön.

Liebe Grüße, Anne

 

Danke Anna,
Für mich ist es das erstemal, das ich meine Geschichten vorzeige. Ich werde deinen Ratschlag beherzigen. Wenn du magst kannst du dir meine Hexe Zapzerap ebenfalls durchlesen. Es hat mich sehr gefreut ein feedback zu bekommen.

 

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