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Die Ameise

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16.08.2017
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Die Ameise

Es war einmal eine Ameise. Sie wanderte, jeden Tag, weiter und immer weiter. So weit, dass sie irgendwann weder Ausgangspunkt noch Ziel ihrer Reise benennen konnte. Sie fühlte sich einsam und verloren. Eines Tages begegnete ihr eine andere Ameise. "Wohin des Weges?", wollte sie von unserer Wanderin wissen. "Ich weiß es nicht.", antwortete diese. "Ich weiß nicht mehr, wohin ich ursprünglich wollte. Irgendwie habe ich jegliche Orientierung verloren. Und doch muss ich jeden Tag weiterziehen." Die fremde Ameise sah sie eine Weile lang nachdenklich an. "Weißt du," sprach sie schließlich, "manchmal ist genau das der richtige Ort. Hier, inmitten des Weges zu stehen und sein Ziel gar nicht zu kennen. Folge einfach deinen Fühlern. Nicht deinem Kopf. So gelangst du stets an die schönsten Orte!"

 

Hi Dan86!

manchmal ist genau das der richtige Ort. Hier, inmitten des Weges zu stehen und sein Ziel gar nicht zu kennen. Folge einfach deinen Fühlern. Nicht deinem Kopf. So gelangst du stets an die schönsten Orte!"

Und die Moral von diesem Stück,
lass einfach deinen Kopf zurück.

Ganz ohne Plan, so ohne Ziel,
erreichst du auch im Leben viel.

Du findest viele schöne Orte,
vergiss doch all die klugen Worte.

Weitsicht, Planung und Verstand
das ist doch alles hirnverbrannt.

Leb munter in den Tag hinein,
dann kriegst du einen Freifahrtschein
direkt ins nächste Armenhaus,
dann ist's mit deiner Reise aus.

Denn völlig planlos aufzubrechen,
wird sich schon bald ganz bitter rächen.

Und suchst du dann erst nach nem Plan,
ist der Zug für dich längst abgefahr'n.

Drumm hoffe ich, dir ist jetzt klar
dass deine Message für die Tonne war!

EISENMANN

 

Hi Dan86

deine Geschichte kommt natürlich etwas knapp daher, aber manchmal braucht es nicht viele Worte um etwas auszudrücken. Jedoch finde ich die Message die der Text überbringen soll etwas zu platt und offensichtlich. Ein bisschen mehr Subtilität hätte dem Ganzen keinen Abbruch getan. Dennoch lesenswert!
MfG
Schillerlocke

 

Hallo Dan86!

Willkommen bei den Wortkriegern.

Da du dich über Kritik freust, wie du in deinem Profil schreibst, und dich schreiberisch weiterentwickeln willst, bekommst du auch von mir Kritik zu deinem Mini-Text.

Ich fange mit Allgemeinem an:

Du solltest dich immer fragen, für wen du deine Texte schreibst. Du hast hier drei Stichworte angegeben, u.a. Kinder und Philosophisches. Damit hast du zwei Zielgruppen gewählt, die in total gegensätzliche Richtungen gehen. Was kann/will ein Kind mit Philosophie anfangen? Die meisten Kinder wüssten nicht mal, was das ist.
Und was kann jemand, der sich für Philosophie interessiert, mit einer zwangsläufig sehr einfach geschriebenen Kindergeschichte anfangen?

Inhaltlich ist deine Gesichte wohl aufs Philosophische ausgerichtet, auch wenn die darin enthaltene Philosophie, wie schon von den anderen angemerkt, überaus banal ist. Um Leser, die sich für Philosophie intressieren, zufriedenzustellen, müsstest du schon viel mehr bieten.

Ich empfehle immer, lieber erstmal etwas Simpleres zu schreiben. Schreib vielleicht über Dinge, die du selbst erlebt hast?

Für Kinder ist deine Geschichte auch nicht geeignet. Da läuft 'ne Ameise durch die Gegend, trifft 'ne andere Amiese, die reden ein paar Worte langweiliges Zeug - und Ende.
Kinder wollen was erleben, denen müsstest du in dieser Hinsicht was bieten.

Wie schon gesagt, überlege dir, für wen du schreiben willst. Das ist sollte dein erster Schritt sein.

Grüße,
Chris

 

Hi Dan86,

ich muss mich mal zu Wort melden, allerdings weniger wegen deiner Darbietung, sondern wegen des Themas. Für eine Geschichte zu kurz, zu tiefenphilosophisch, das haben die anderen schon gesagt, also will ich auf die Ameise hinaus, die mich seit eh und je fasziniert. Wenn ich die Zeit finde, arbeite ich an Computerprogrammen, die Ameisen bei der Futtersuche simulieren. Auch schreib ich gerne mal drüber, weil die Ameise nicht nur eines der erfolgreichsten Evolutionsmodelle überhaupt darstellt (fast alle Teile der Welt bevölkert), sondern auch den dezenten Ekelfaktor mitbringt, denn sie ist ja ein Insekt, und Insekten sind eklig.

Deine Geschichte hat mich stark an ein seltenes Naturphänomen erinnert, ich weiß gar nicht, ob es dir bekannt ist: die Ameisenmühle. Vereinfacht gesagt: Da Ameisen die Neigung haben, Pheromonspuren zu legen, aus denen dann Ameisenstraßen werden, endet manchmal das eine Ende der Straße am anderen, und es entsteht ein Ring von dutzenden bis hunderten Metern Durchmesser. Die Ameisen beginnen, im Kreis zu laufen, und je länger sie das tun, desto schlimmer wird es, weil sich andere Ameisen einreihen und ihrerseits Pheromone legen. Sie laufen so lange mit der Nase am Arsch des Vordermanns, bis sie tot umfallen. Insbesondere bei Wanderameisen – zu denen deine Protagonistin ja gehört – kann das passieren.

Nun ist das ein Schwarmphänomen, die Ameise als einzelne macht ja nicht viel her, und erst der Ameisenstaat entfaltet sein volles Potential. Der fehlt bei dir vollkommen. Ich kann das "einfach mal den Fühlern folgen" nicht so richtig ernst nehmen, weil es für mich dasselbe wie der Kopf der Ameise darstellt, und alle dienen sie dazu, der Straße zu folgen, ob sie nun zum Nest oder in die Mühle führt.

Dennoch freu ich mich über jede Insektengeschichte und hoffe, dass du sowas mal wieder in etwas umfangreicherer Form einstellst.

Insektuöse Grüße
imperfektionist

 

Hallo zusammen,

erst einmal vielen Dank für die Rückmeldungen und die Kritik! Ihr habt mir sehr detailliert die Schwachpunkte aufgezeigt.
Eisenmann: Ja, die Message....ehrlich gesagt verhält sich die Ameise genau so, wie ich mich vor vielen Jahren nach dem Abitur. Und ich kann von Glück sagen, dass sich dann doch alles zum Guten gewendet hat. Von daher gebe ich dir Recht, dass eine derartige Herangehensweise riskant ist. In manchen Momenten bereue ich die verlorene Zeit, in anderen wiederum bin ich dankbar für die gemachten Erfahrungen und die Menschen, die meinen Weg gekreuzt haben oder ihn ein Stück weit mit mir gegangen sind.
Chris Stone: "überlege dir, für wen du schreiben willst. Das ist sollte dein erster Schritt sein." Das rahme ich mir ein!
imperfektionist: Faszinierend...von diesem Verhalten der Ameisen wusste ich bis eben noch gar nichts! Vielen Dank für diese interessante Information. Noch etwas, dass ich beachten werde: Hintergrundinfos über die Dinge einholen, über die ich schreiben möchte. Dann wird es auch was mit den umfangreicheren Geschichten.

Liebe Grüße

Dan86

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Dan86,

für mich ist das keine Geschichte, schon aufgrund der Länge. Es ist ein kurzer Ausschnitt mit einer etwas merkwürdigen Aussage. Eisenmann hat das sehr schön aufgearbeitet. Gern gelesen, Eisenmann.

Inhaltlich finde ich das Ganze aber gar nicht so falsch. Es gibt eine Phase der Orientierung mit der Ausbildung von Träumen und Zielen. Es geht mal hierhin, dann dahin. Ich glaube, du möchtest sagen, wenn du kein Ziel hast, mach einfach nach Gefühl weiter, bis du eines findest. Und du wirst dabei viel Neues kennenlernen. Ob das aber stets an die schönsten Orte führt, möchte ich bezweifeln. So gesehen ist die Aussage falsch und die kleine Geschichte überflüssig.

LG

Rainer

 

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