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Die andere Seite der Ballade

Seniors
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13.06.2002
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Die andere Seite der Ballade

Liebes Tagebuch, würde ich schreiben. Heute wird ein guter Tag. Die Sonne scheint und mein neuer Nachbar im Schlafloch hat unangenehmen Fußgeruch. Das ist gut, denn es überdeckt den ansonsten allgegenwärtigen Gestank von faulendem Fleisch, verbrannten Körpern und Scheiße in allen Variationen.
Ich habe zum ersten Mal seit Tagen gut geschlafen und mir eine schmackhafte Ratte zum Frühstück gefangen. Sie hatte die Pest, das macht das Blut leicht süßlich. Gestern haben wir wieder den ganzen Tag auf das Signal gewartet, aber es ist nicht gekommen. Vielleicht heute. Heute wird ein guter Tag, das habe ich im Gefühl
, würde ich schreiben.
Doch ich habe keinen Stift.

...

"Ihr räudigen, von einer eitrigen Kuh in einem Haufen Dreck gezeugten Maden, wacht gefälligst auf! Wer in drei Minuten nicht in voller Rüstung auf dem Marschplatz steht, dem reiße ich persönlich die Eingeweide raus und stecke sie ihm in den Schlund, bis er dran erstickt!" Auch wenn das jetzt so klingen mag, das war kein dummer Spruch um uns zu motivieren oder so. Hat er wirklich mal gemacht, ich habs gesehen. Insofern war es natürlich schon eine Motivationsmaßnahme, aber sicher kein dummer Spruch.

Ich werfe das abgenagte Rückgrat meiner Frühstücksratte hastig über die Schulter in den Matsch und erhebe mich aus der Schlafkuhle. Da der Krieg deutlich länger andauert, als unser aller Gott, König und Heerführer in seiner unfehlbaren Herrlichkeit einst angenommen hatte und eine wichtige Grundtaktik darin besteht, mehr Soldaten zu produzieren, als der Feind töten kann, ist die Armee inzwischen aus allen Nähten geplatzt. Es gibt nicht genügend Raum für jeden, so dass sich immer zwei bis drei von uns ein Loch teilten müssen.
Mein Kuhlenpartner gibt ein ekliges Grunzen von sich und dreht sich wieder auf die andere Seite. Ich überlege einen Moment, ob dies nun eine besonders aufrührerische und mutige oder einfach nur unheilbar dumme Geste ist. Doch eigentlich spielt das keine Rolle, heute Nacht werde ich mir das Loch mit einem neuen Soldaten teilen. Hoffentlich hat der dann auch Fußgeruch.

Drei Minuten sind nicht viel Zeit, aber es reicht. Die Morgenhygiene besteht für die meisten Soldaten darin, den sich über die Nacht im Mund angesammelten Schleim auszuspucken und in den Ohren nach Käfern zu pulen. Dauert vier Sekunden. Die Rüstung trägt ein normaler Krieger auch nachts am Körper, so dass man morgens nur noch die metallverstärkten Panzerplatten anlegen und den Helm aufsetzen muss. Das dauert vielleicht zwei Minuten. Wenn man aus Versehen den Helm des Nachbarn erwischt und sich mit ihm darum prügeln muss, zweieinhalb. Maximal.
Die letzte knappe Minute hat man dann Zeit, den Marschplatz zu suchen und seinen Platz in der Formation einzunehmen. Da man dazu nur der Masse folgen muss, ist das auch mehr aus genug Zeit.
Unser Feldwebel ist wahrlich ein freigiebiger Ork.

...

Der Marschplatz ist groß. Wirklich groß. Als hätte jemand Dutzende an sich schon unverschämt große Plätze genommen und unter Zuhilfenahme einer zusätzlichen Portion zweidimensionalen Größenwahns zu einem einzigen zusammengefasst. Es ist nicht schwer, einen Platz zu bauen, dazu braucht man nur Haufenweise Matsch, eine gute Wasserwaage und... naja, Platz. Schwierig wird es aber, wenn das Endergebnis dem Betrachter ehrfürchtige Schauer den Rücken hinunterlaufen lassen soll. Und was das angeht, hatte der Erbauer in diesem Fall ganze Arbeit geleistet.
Eintausend Orks stehen nebeneinander in einer Reihe, eintausend Reihen hintereinander in einer Kohorte, eintausend Kohorten wiederum in einer Reihe bilden eine Kompanie, eintausend Kompanien hintereinander eine Armee. Das ist wirklich ein ganzer Haufen Soldaten.
Ich nehme meinen Platz ein (Kompanie 13, Kohorte 398, Reihe 84, Platz 702) und beobachte das Chaos um mich herum. Orks, wohin das Auge reicht. Orks, die stirnrunzelnd auf die Markierungen an ihren Armen sehen und fieberhaft nach einem Artgenossen suchen, der das komplexe Aufstellungssystem durchschaut und weiß, welche Zahlen an welcher Stelle kommen. Orks, bereit, dem Feind, den niemand von uns bisher gesehen hat, ohne zu zögern das provisorische Schwert - nicht mehr als ein platt gehauenes Stück Metall - tief in die Eingeweide zu rammen und dann solange zu drehen, bis kein Blut mehr kommt.

Sechs Stunden lang passiert gar nichts. Wir stehen in Reih und Glied in der heissen Sonne, streicheln unsere Waffen und vertreiben uns die Wartezeit mit sporadischen Grunzwettbewerben. Wir warten auf den Marschbefehl, auf den Moment, den unser oberster Kriegsgott, Heerführer und Kaiserkönig als den richtigen ansieht, unserem Feind die Lanze der Fußtruppen in die Eingeweide seiner Kriegsmaschinerie zu rammen. Seit Wochen schon. Warten auf die große, alles entscheidende Schlacht.

"Entschuldigung ... bist du Siebenhundertzwei Vierundachtzig Dreihundertachtundneunzig Dreizehn?" Ich spüre, wie mir jemand von hinten auf die Schulter klopft.
"Das ist der Name, den man mir in den Arm gebrannt hat", antworte ich. "Hier, guck."
"Dann soll ich mich bei dir melden. Ich bin dein neuer Nachbar."
"Ach." Ich sehe mir den Neuankömmling genau an. Sieht aus, wie jeder andere von uns auch, hässliches Gesicht, missgestalteter Körper, verfaulte Zähne. Eindeutig ein Ork. Dass er noch jung ist und vermutlich gerade erst geschlüpft, erkennt man an der geringen Menge verkrusteter Exkremente im Gesicht. "Mein letzter Nachbar hatte Fußgeruch. Ich hoffe, du kannst da mithalten."
"Ich habe seine Füße. Mir wurde gesagt, der Feldwebel hätte sie abgerissen, nachdem er ihm seine Eingeweide ... ich nehme an, du kennst die Geschichte besser, als ich."
"Du kannst dich ausdrücken. Wie kommts, dass du nicht dumm bist?" Der durchschnittliche Ork kann nur dann bis eins zählen, wenn er bei eins anfangen darf und ihm jemand den Rest vorsagt.
"Oh, tut mir Leid. Sollte ich dumm sein?"
"Nein. Nein, schon okay. Im Gegenteil, es ist angenehm, endlich jemanden zum Reden zu haben. Die meisten hier kommen kaum übers Grunzen hinaus. Siehst du den da vorne? Der kann sich nur durch rülpsen verständlich machen. Einmal rülpsen heisst ja und einmal heisst nein. Das kommt auf den Kontext an."

"Darf ich dich was fragen?", fragt er mich.
"Natürlich."
"Warum stehen wir hier?"
"Siehst du den Ork, der da vorne auf dem Stein steht?"
"Der so aussieht, als hätte er ..."
"Genau. Der, dessen Kopf aus Scheiße geformt ist. Das ist der Feldwebel unserer Kohorte."
"Ach, der hat also meine Füße ..."
"Genau. Also, wir stehen hier und warten, bis er das Signal gibt."
"Was für ein Signal?"
"Keine Ahnung. Ist bisher noch nie passiert. Ich schätze mal, er wird winken. Oder brüllen oder so."
"Und dann?"
"Dann ziehen wir los und überrennen die Tore des Feindes."
"Und der Feind? Wer ist das?"
"Ich weiß nicht. Man sagt, es wäre nur eine kleine Armee, aber darunter wären viele Helden."
"Helden ..." Mein neuer Nachbar dehnt dieses Wort mit einem ehrfürchtigen Unterton. Anscheinend hatte man ihn bereits über die Helden aufgeklärt.

Helden sind so etwas wie ein Cheatcode. Wenn der Feind nicht weiter weiß, wenn er merkt, dass seine Soldaten keine Chance gegen die Übermacht der ehrwürdigen Orkheere haben, dann schickt er einen Helden in die Schlacht. Ein einzelner Held kann hunderte und manchmal gar tausende Orks töten, ohne auch nur einen einzigen Kratzer abzubekommen. Er kann einem Ork aus zehntausend Metern Entfernung einen Pfeil durchs Auge schießen, kann ihn aus vollem Lauf mit einem einzigen Schwerthieb in zwei Hälften teilen, kann es mit vier Feinden auf einmal im Nahkampf aufnehmen.
Um es kurz zu machen, Helden sind einfach unfair.

"Ja, Helden", fahre ich fort. "Und es sollen auch ein paar Drachen dabei sein."
"Was sind Drachen?"
"An deiner Stelle würde ich hoffen, dass du niemals einen sehen musst."
"Hast du mal einen gesehen?"
"Ich habe davon gehört. Er hat angeblich eine ganze Kompanie Orks mit einem einzigen Atemzug in Flammen aufgehen lassen."
"Klingt noch schlimmer, als ein Held."
"Genau. Aber man sagt, dass Drachen dumm sind. Sie wissen nicht, wer der Feind ist und wer der Freund. Sie brauchen einen Helden, der sie in die richtige Richtung dreht."
"Darf ich dich nochwas fragen?"
"Klar, der Tag vergeht schneller, wenn man sich unterhält."
"Wenn wir wissen, was da auf uns wartet, warum stehen wir dann hier?"
"Ich ... ich weiß nicht. Schätze, wir sind dazu geboren."

Nein, das ist Blödsinn. Wir sind nicht für Schlacht geboren, eigentlich werden wir gar nicht geboren. Orks werden gemacht.
Man gräbt ein Loch, wirft Leichenteile, Exkremente, schleimiges Zeugs und ein wenig Magie hinein, wartet ein paar Stunden und versucht, nicht im Weg zu stehen, wenn die fertige Kreatur den Schmerz ihres Entstehens an irgendetwas Weichem abreagieren muss. Wenn man als Ork Glück hat, wurde für die Herstellung eine relativ große Menge an Gehirn benutzt. Wenn man hingegen Pech hat, kann man auch zum Großteil aus alten Blinddärmen bestehen.

Und dann passiert etwas Ungewöhnliches. Der Feldwebel hebt seinen Arm, an dessen Handgelenk noch ein wenig Orkniere klebt und beginnt, infernalisch zu brüllen. Das Signal.
Es geht los.

...

Liebes Tagebuch, würde ich schreiben. Der Tag hat eine unschöne Wendung genommen. Wir sind heute an die Front gezogen. Die vordersten Reihen unserer Armee haben die Tore zur Stadt der Menschen durch den Einsatz ihrer gewaltigen Masse aufgedrückt und sich blutige Kämpfe mit den Soldaten des Feines geliefert, haben ihre Reihen einfach überrannt und sind mit der bloßen Macht der Überzahl und unter Einsatz ihrer Leben in die Stadt eingedrungen. Unsere Kohorte stand etwas weiter hinten, darum dauerte es zwei Tage, bis auch wir in die Kämpfe verwickelt wurden. Doch der Feind schummelt, denn er benutzt Helden und Drachen. Und Zauberer. Pfui!
Und dann würde ich wortreich die Schlacht schildern, alle gigantischen Ereignisse notieren, alles genau beschreiben, was sich vor meinen Augen abgespielt hat, jedes blutige und epische Detail in feine Sätze kleiden.
Doch ich habe immer noch keinen Stift.

...

"Was machen wir jetzt?"
"Ich weiß nicht. Am besten, wir bleiben liegen und stellen uns tot."
"Ist das eine gute Idee? Ich meine, was machen sie wohl mit den ganzen toten Orks?"
"Keine Ahnung, da hab ich noch nie drüber nachgedacht. Entweder, sie geben sie ihren Drachen zu fressen oder werfen sie in ein tiefes Loch."
"Wenn ich so darüber nachdenke, möchte ich doch nicht für tot gehalten werden."

Es war eine lange Schlacht. Eine Woche tobte der Kampf um die Stadt der Menschen. Sie boten ihre Helden auf, entfachten Feuerwände mit ihren Drachen und zauberten schlimme Dinge in unsere Reihen. Und schließlich haben sie gewonnen.

Das Schlachtfeld ist getränkt vom Blut der Menschen und dem Schmodder der Orks. Tausende, Millionen toter Krieger bedecken die weiten Ebenen vor der Stadt. Leichenteile liegen überall herum, es stinkt nach Moder und Verwesung. Fliegen schwirren über die Fleischberge und teilen sich mit den Geiern das größte Festmahl in der Geschichte der Aasfresserei. Mein Nebenmann und ich liegen zwischen unseren gefallen Artgenossen und beobachten aus den Augenwinkeln, wie ein paar Menschen knietief durch die Körper waten und nach allem, was sich noch bewegt, mit ihrem Schwert schlagen. Um sicherzugehen.

Doch die Sonne geht unter, bevor die Menschen uns erreichen und sie ziehen sich vorerst zurück. Sie haben keine Eile.
Wir heben vorsichtig unsere Köpfe und sondieren die Lage. Nichts bewegt sich, abgesehen von den Aasfressern. Millimeter für Millimeter erheben wir uns und kommen schließlich in den Stand.

"Und jetzt?"
"Jetzt laufen wir."
"Ich bin zwar erst eine Woche alt", sagt mein Begleiter, "aber man hat mir gesagt, welche Strafe darauf steht, sich vom Schlachtfeld zu entfernen." Darüber wurde ich nie aufgeklärt.
"Geht es um ausgerissene Gedärme?", frage ich deshalb.
"Im weitesten Sinne."
"Okay. Aber die Alternative besteht darin, hier zu bleiben." Wir sehen uns um. Riechen die Gase unserer verwesenden Kameraden. Und dann laufen wir. Kopflos in irgendeine Richtung, die möglichst schnell möglichst weit weg von der Stadt.
Wir stolpern über Arme, treten in Augen, waten durch Gedärme und springen über Köpfe. Wir achten nicht auf den Weg, die Panik ist unsere Führer. Und sie macht ihre Sache ganz und gar nicht gut.

"Wen haben wir denn da?", sagt der weisse Ritter, nachdem er vor uns aus dem Gebüsch getreten kam, und man kann trotz der Dunkelheit das Grinsen in seinem Gesicht erkennen. Seine Augen glänzen vor lauter Reinheit und das wenige Mondlicht gibt sich alle Mühe, von seinem Gebiss mit einem Funkeln reflektiert zu werden. Er ist hühnenhaft gebaut, hat lange Haare und vermutlich genauso viel Dreck und Dreitagebart im Gesicht, um gemeinhin als der Inbegriff der Männlichkeit zu gelten.
"Wolltet ihr euch etwa vor eurem rechtmäßigen Schicksal drücken?" Mit einem einzigen Hieb schlägt er meinem Begleiter beide Beine vom Körper. Ein zweiter Hieb gilt seinem Kopf.
Noch lange wird diese Schlacht in der Erinnerung der Menschen bleiben. Sie werden Lieder über ihre Helden singen, unzählige Balladen schreiben, ihre Geschichten werden Generationen überdauern, ihre Kinder gruseln oder zum lachen bringen und wenn dann endlich im Finale die Helden triumphieren, wird man sich zuprosten und zum großen Sieg gratulieren.
Über uns wird es sicherlich keine Geschichten geben. Niemand erinnert sich an einen Ork.

...

Liebes Tagebuch, würde ich schreiben. Ich habe mich damals geirrt. Der Tag ist doch nicht so gut geworden. Ich erinnere mich an den Geschmack der pestkranken Ratte, das Warten auf die große Schlacht, den Fußgeruch meines Schlafkameraden. Es sind vielleicht keine schönen Erinnerungen, aber es sind die besten, die ich habe. Ich frage mich, ob es wieder eine Orkarmee geben wird. Und, wer von ihnen dann meine Füße bekommt, würde ich schreiben.
Doch ich habe keinen Kopf mehr.

 
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Moikka gnoebel,

da will ich einmal ein Happy End, und was is??? Mennö.

Sag mal, hattest Du nicht eher Uruk-Hai vor Augen? Hatte ich jedenfalls, ist aber nicht so wichtig. Sehr niedlich (mit ein bissl Genöle), besonders gut gefallen, haben mir die Übergange von dem fiktiven Tagebuch auf die Realität:

Liebes Tagebuch, würde ich schreiben. Heute wird ein guter Tag. Die Sonne scheint (...) Vielleicht heute. Heute wird ein guter Tag, das habe ich im Gefühl, würde ich schreiben.
Doch ich habe keinen Stift.
Und, wer von ihnen dann meinen Kopf bekommt, würde ich schreiben.
Doch ich habe keinen Kopf mehr.
Naja, das letzte hat mir inhaltlich nicht so gefallen, aber der Dreh ist natürlich wunderbar. Das ist irgendwie anrührend, *schnüffel*.

Die Idee mit dem Ork/Uruk-Tagebuch ist übrigens sehr oft verwendet worden, grad mit der Häme gegenüber den hohen Kriegsherren und den strahlenden Helden, die selbstverständlich nerven müssen. Ohne Dich jetzt mit quasi-professioneller Fanfiction vergleichen zu wollen, könnte diese story aber tatsächlich ein bißchen mehr Biß und Inhalt vertragen.

Helden sind so etwas wie ein Cheatcode. Wenn der Feind nicht weiter weiß, wenn er merkt, dass seine Soldaten keine Chance gegen die Übermacht der ehrwürdigen Orkheere haben, dann schickt er einen Helden in die Schlacht. (...)
Weichem abreagieren muss. Wenn man als Ork Glück hat, wurde für die Herstellung eine relativ große Menge an Gehirn benutzt. Wenn man hingegen Pech hat, kann man auch zum Großteil aus alten Blinddärmen bestehen.
In diesem ganzen Teil ist Dir etwas der drive abhanden gekommen, das dümpelt so vor sich hin - umso mehr, als sie ja eh nur stehen und warten. Die Dialoge sind spritzig wie bei Dir gewohnt, aber ab einem gewissen Punkt wünscht man sich doch etwas mehr als nur ironisches Genöle. Zumal die Sprache der Orks, die Befehle der "Anführer", der Tagesablauf an sich nichts Neues bietet. Es muß ja nicht gleich Uruk-Porn sein, wovon es unglaublich wildes Zeugs gibt, oder eine verquaste Lovestory, oder die Umkehr von Gut und Böse (die hier angedeutet, aber nicht ausgeführt wird) ... aber irgendwie was, was ich nicht schon so oft gelesen habe.
Also hier: entweder richtige action (warum drückst Du Dich immer davor, das fehlte schon im Werwolfkampf im Vampir) finde ich, oder mehr Tagebuchpassagen im Wechsel mit der realen Situation.

Was diesen Text heraushebt ist weniger die ungeleugnete Qualität Deiner Schreibe - denn es gibt erstaunlich gute, komplexe, literarische Fanfiction - als Dein Talent, Dialoge zu entwerfen, die allein in sich eine tolle Charakterisierung darstellen.

Uruks und Orks werden übrigens aus Elben als Grundmaterial geschaffen - wolltest Du ein bißchen näher an Tolkiens Vorlage; das Konzept ist ja hübsch perfide. Sozusagen eine fleischgewordene Perversion. Sowas würde hier jedenfalls noch ein bißchen Pfeffer zum Gedärm zugeben ... andererseits, vom Kanon abzuweichen ist evt. doch besser, hm.

meinen Platz ein (Kompanie 13, Kohorte 398, Reihe 84, Platz 702)
Wie geht das denn, daß sich die anderen Viecher ihre Positionen merken können, wenn einer schon klug ist, so er ohne fremde Hilfe bis drei zählen kann, hm? :susp:

Hier konntest Du Dich nicht für ein Geschlecht entscheiden:

Wir achten nicht auf den Weg, die Panik ist unsere Führer.

Vllt ist Dir mein Kommentar auch zu kopfig, mag sein. Süß und witzig ist es auf jeden Fall - dann nimm wenigstens das mit, wenn Du mit dem Rest nix anfangen kannst. ;)

U bagronk sha pushdug mau-glob bûb - hosh skai!
:D
Katla

 

Hallo gnoebel,

mal wieder eine sehr interessante Geschichte. Wie immer :)
Wie schon Katla schrieb: das mit dem fiktiven Tagebuch finde ich klasse.
Es duftet nach Ironie; eigentlich tut es die ganze Geschichte.
War ein guter Happen zum Lesen zwischendurch. Danke dir!


Ein paar Anmerkungen:

"Nein. Nein, schon okay. Im Gegenteil, es ist angenehm, endlich jemanden zum Reden zu haben. Die meisten hier kommen kaum übers Grunzen hinaus. Siehst du den da vorne? Der kann sich nur durch rülpsen verständlich machen. Einmal rülpsen heisst ja und einmal heisst nein. Das kommt auf den Kontext an."
Da stimmt irgendwas nicht ;)


Und ich stimme Katla zu:

Wie geht das denn, daß sich die anderen Viecher ihre Positionen merken können, wenn einer schon klug ist, so er ohne fremde Hilfe bis drei zählen kann, hm?

Auch hier bei der Stelle
"Entschuldigung ... bist du Siebenhundertzwei Vierundachtzig Dreihundertachtundneunzig Dreizehn?" Ich spüre, wie mir jemand von hinten auf die Schulter klopft.
"Das ist der Name, den man mir in den Hinterkopf gebrannt hat", antworte ich.
habe ich gedacht, dass die Orks so dumm ja gar nicht sein können.
Wobei ich das mit den Zahlen schon gut finde. Die andere Seite der Ballade eben. Auf der einen Seite wenige Helden mit ihren Heldentaten und auf der anderen Seite unbedeutende, stinkende, dumme Nummern. Und trotzdem total sympatisch. Wer braucht schon Helden?! :D

"Darf ich dich was fragen?", fragt er mich.
Klingt für mich doppelt-gemoppelt. Ich schätze, du wolltest deutlich machen, dass der Protagonisten-Ork etwas gefragt wird und eben nicht andersrum. Aber ich würde das irgendwie anders kennzeichnen; evtl. auch ganz billig mit "antwortete ich". Aber so klingt es nicht so dolle, finde ich.

 

Hallo gnoebel.
Die Geschichte hat mich echt toll unterhalten. Wie gesagt, eine geniale Idee mit Tagebuch anzufangen und dann in die Wirklichkeit überzugehen. Das Ende hat mich eigentlich enttäuscht, weil es nicht zu der insgesamt Satierischen Geschichte passt. Da würde meiner Meinung nach etwas wirklich lustiges passen.
Die eine oder andere abstruse Idee fand ich dann auch nicht so witzig. so z.B

Helden sind so etwas wie ein Cheatcode. ...
oder die Szene
Der Feldwebel hebt seinen Arm, an dessen Handgelenk noch ein wenig Orkniere klebt und beginnt, infernalisch zu brüllen.
Dafür ist es ab da
Der Marschplatz ist groß. ...
Terry pratchett like

mit den Soldaten des Feines geliefert
Feindes

LG
Bernhard

 
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Was ich vergessen habe, anzumerken:
Wem ein toller Begriff einfällt, mit dem ich "Cheatcode" ersetzen kann, darf sich meiner ewigen Dankbarkeit sicher sein. Mir gefällt das Wort absolut nicht, aber mir fällt ums Verrecken nichts besseres ein, was da passen könnte...

Hi Katla, Lona und Bernhard,


Danke euch Dreien fürs Kommentieren. Und lesen.
Freut mich, wenns euch unterhalten hat. Viel mehr sollte dieser Text auch gar nicht sein.

Katla schrieb:
Sag mal, hattest Du nicht eher Uruk-Hai vor Augen?
Hehe... Die musste ich eben ehrlich gesagt googlen. So großer Tolkien-Fan bin ich eigentlich nicht und neige generell dazu, Fantasyviecher konsequent miteinander zu verwechseln.
Ich hatte eher diese Jungs hier vor Augen (und hoffe jetzt, das sind wirklich Orkse):
http://www3.schnittberichte.com/www/SBs/1348/bild_023.jpg
aja, das letzte hat mir inhaltlich nicht so gefallen, aber der Dreh ist natürlich wunderbar.
Argh... wie dumm von mir! Da steht ja zweimal Kopf hintereinander... Das kommt davon, wenn man kurz vor dem Posten noch fix was ändern will. Das sollte natürlich eigentlich nicht so sein.
Die Idee mit dem Ork/Uruk-Tagebuch ist übrigens sehr oft verwendet worden, grad mit der Häme gegenüber den hohen Kriegsherren und den strahlenden Helden, die selbstverständlich nerven müssen.
Ich bin in Sachen Fanfiction vollkommen unbewandert, aber die Idee liegt eigentlich in der Tat recht Nahe. Es ist halt generell immer spannend, eine klassische Geschichte aus anderer Perspektive zu erzählen. Besonders originell ist die Idee darum wohl wirklich nicht.

Du hast auch mit dem anderen Kritikpunkt Recht, viel inhaltliche Spannung bietet der Text nicht. Das ist aber (ja, das könnte man jetzt im Ausredenthread zitieren... hihi) nicht ganz unbeabsichtigt. Die Orks stehen halt die ganze Zeit auf dem Exerzierplatz und bohren in der Nase. Und das ist nunmal langweilig und stumpf.
Ursprünglich wollte ich dem Text als Ausgleich eine Schlacht am Ende spendieren, aber ich bin da einfach kein großer Freund von. Und ich kann so etwas auch absolut nicht schreiben (habs probiert). Solche Szenen wirken geschrieben meiner Meinung nach meistens nicht, weil man den ständigen Konflikt zwischen schneller Action und Erklärung der Bilder hat. Das passt meiner Meinung nach nicht so wirklich zusammen.

Sozusagen eine fleischgewordene Perversion. Sowas würde hier jedenfalls noch ein bißchen Pfeffer zum Gedärm zugeben
Das verstehe ich ehrlich gesagt nicht so ganz. "Meine" Orksen bestehen doch aus den Blinddärmen ihrer Artgenossen. Perverser geht es doch kaum...
Wie geht das denn, daß sich die anderen Viecher ihre Positionen merken können, wenn einer schon klug ist, so er ohne fremde Hilfe bis drei zählen kann, hm?
Das können sie, weil sie ihre Plätze von halbwegs intelligenten Orks zugewiesen kriegen und ihnen die Nummer zudem in den Arm eingebrannt ist, was kein Stück aus dem Text hervorgeht, was wiederum daran liegt, daß ich es nicht reingeschrieben habe, was ich wiederum umgehend nachholen werde ;)
U bagronk sha pushdug mau-glob bûb - hosh skai!
Niemals! Nicht ohne Schlagsahne!

Lona schrieb:
Da stimmt irgendwas nicht
Hab ich im ersten Moment auch gedacht, aber die Orks verständigen sich wirklich so. Und es funktioniert ;)
abe ich gedacht, dass die Orks so dumm ja gar nicht sein können.
Dafür haben sie ja die Platzanweiser, die im Text logischerweise nicht auftauchen, weil ich nämlich vergessen habe, sie zu erwähnen.
Nee... ist wirklich ein fieser Logikfehler, habt Recht - da muss ich was machen.
Klingt für mich doppelt-gemoppelt. Ich schätze, du wolltest deutlich machen, dass der Protagonisten-Ork etwas gefragt wird und eben nicht andersrum
Hihi... eigentlich nicht - das ist nur so eine Formulierung, die ich sehr gerne benutze. Ist doppelt gemoppelt,aber gedacht als kleiner Gag.

Bernhard schrieb:
as Ende hat mich eigentlich enttäuscht, weil es nicht zu der insgesamt Satierischen Geschichte passt. Da würde meiner Meinung nach etwas wirklich lustiges passen.
Ich finde dieses Ende ehrlich gesagt sehr wichtig für den Text. Es geht ja gerade darum, daß Orks geschaffen werden, um zu sterben. Und dann muss mein Erzähler am Ende konsequenterweise auch sterben.
Ich hatte eigentlich gehofft, daß der letzte Satz zumindest ansatzweise als Pointe durchgeht ;)

 
Zuletzt bearbeitet:

Für cheatcode ... die 1:1 Übersetzung ist eine Art boot, oder Neustart, das paßt aber nicht. Wie wär's mit: Matrix :lol:, Persönlichkeitsmatrix / Kriegermatrix /Helden... , Verhaltenscode, blabla-irgendwas-Programm/Programmierung, grundlegende Systemsteuerung *fade*?

und ihnen die Nummer zudem in den Arm eingebrannt ist,
:sealed: Das finde ich klasse kontrovers! (Nee, ohne Scherz, mal)

Das verstehe ich ehrlich gesagt nicht so ganz. "Meine" Orksen bestehen doch aus den Blinddärmen ihrer Artgenossen. Perverser geht es doch kaum...
Doch, es geht perverser, tolkiensch gedacht (ich bin auch kein Tolkien-Fan, hab aber einen Uruk-Fetisch, sori! :shy:) - die Elben sind ja so eine Art Arier Mittelerdes (die LOTR als Faschismussetting-Theorie ist leider nicht meine Idee). So wie die Engel im Christentum reiner als die Menschen sind, sind es die Elben auch. Die Uruks und Orksies werden bei Tolkien aus den lebenden Körpern von Elben 'herausgefoltert', meint: die Körper durch irgendwelche unaussprechlichen Qualen so verformt, daß aus ihnen Monster entstehen. So daß diese 'dreckigen, unsauberen, moralisch niederen' Viecher, die sich natürlich auch einer "Black Speech" bedienen, als Gegenspieler funktionieren. Bei Tolkien hassen die Elben die Orks & Uruks deswegen so derart, weil sie wissen, daß es ihr pervertiertes Spiegelbild, ihre ins Böse verdrehte, dunkle Seite ist. So daß sie immer vor Augen haben, welche Grausamkeit, Brutalität eigentlich auch in ihnen - diesen hehren Lichtgestalten - steckt. Ich finde, das ist eine echt grandiose, fiese Idee.
Denn daß die Viecher Kannibalen sind, oder aus ihren Artgenossen entstanden, ist bei ihrem Benehmen ja nicht so der Schock, oder? ;)

P.S. Doch, ich kann mir vorstellen, daß Du action gut schreiben könntest.

 

Hi Katla

Für cheatcode ... die 1:1 Übersetzung ist eine Art boot, oder Neustart, das paßt aber nicht
Danke für deine Ideen.
Aber ich meinte das eher im Sinne von Schummelei. Cheatcodes, die man in Videospielen benutzt, damit Mario mit 100 Leben startet, nicht stirbt und alle Punkte doppelt zählen. Sowas in der Art. Der feindliche Feldheer schummelt, indem er einen (quasi unsterblichen) Helden ins Feld wirft, ohne den er keine Chance hätte. Und dafür brauche ich ein Wort ;)
Die Uruks und Orksies werden bei Tolkien aus den lebenden Körpern von Elben 'herausgefoltert
Heisst das, jeder der geschätzten acht Milliarden Orkse war mal ein Orlando Bloom?

Dieser Gedanke ist aber wirklich grandios. Helden, die ihre Feinde hassen, weil sie wissen, daß es eine Art perverses Spiegelbild von ihnen selbst ist und ihnen ihre eigenen Schwächen aufzeigt. Gefällt mir sehr. Vielleicht sollte ich den Herrn der Ringe doch nochmal lesen...

 

Tach Herrn Gnoebel,

lustiges Dingens für zwischendurch. Nur das Ende war etwas mager. Da hätte ich mehr von dir erwartet. Z.B. das der Prot aus der Bodenperspektive seinen Körper schreibende Bewegungen vollführen lässt (von wegen zu stur zum Umfallen), oder so. Aber ansonsten, real gnoebel halt.

Zum Cheatcode: Wie wäre es mit Schicksalsverzerrer, oder Betrügermodus?
Obwohl ich cheatcode in diesem Zusammenhang klasse finde.

lg
Dave

 

Hallo gnoebel,

auch ich habe deine Geschichte gelesen und möchte mir daher kurz die Mühe machen, meinen mehr oder minder qualifizierten Senf dazuzugeben.

Als erstes möchte ich dir sagen, dass sie mir im Großen und Ganzen wirklich gut gefallen hat. Ich fand die Geschichte originell, witzig und recht atmosphärisch.

Was mir, im Gegensatz zu den meisten anderen Lesern nicht ganz so gut gefallen hat, war der Rahmen in Form des Tagebuchschreibens.
Ich finde, man hätte an jeder Stelle gut auf ihn verzichten können.

-> der Einstieg hätte mir mit dieser dann direkteren Form besser gefallen
-> das Ende hätte viel mehr Nachdruck

Über uns wird es sicherlich keine Geschichten geben. Niemand erinnert sich an einen Ork.

Diese Sätze als Ende, wären eine sehr gute Pointe gewesen.
Ganz nach dem Motto: Die Gewinner schreiben die Geschichtsbücher.


Die eigentliche Schlacht hast du ebenfalls auf einen Tagebucheintrag begrenzt. Ich finde nicht, dass man hier mehr Schreiben muss, da du den Fokus woanders setzt.
Ich würde die von dir gewählte Form allerdings durch eine kurze (5-10 Zeilen) epische Schlachtbeschreibung ersetzen.

Und dann würde ich wortreich die Schlacht schildern, alle gigantischen Ereignisse notieren, alles genau beschreiben, was sich vor meinen Augen abgespielt hat, jedes blutige und epische Detail in feine Sätze kleiden.

Doch! Genau das solltest du tun. Nicht in der Breite, aber in der Tiefe.
Du baust Spannung auf, indem du eine Rechnung über die enorme Größe der Orkarmee aufstellst. Du solltest dieser dann aber auch gerecht werden, indem du einen ordentlichen Eindruck davon vermittelst, wie sie verheizt wird.

Ansonsten würde ich dir die Sache mit dem Cheatcode noch rot anmarkern. Das ist wirklich ein Atmosphärekiller.
Finde ein Synonym oder formuliere den ganzen Satz neu! Aber das geht nicht.
Deine Geschichte hebt sich zwar durch ihren humorvolle Umgang mit Gewalt, Tod und dem Ganzen Fantasygedönst von anderen Geschichten ab, der Cheatcode, der diesen Krieg aber auf ein Computerspiel reduziert, ist dabei aber zwei Schritte zu weit gedacht.

So… Ich hör dann erstmal auf zu nörgeln, weil es ja wie gesagt wirklich unterhaltsam war und daher auch entsprechend gewürdigt werden sollte.

Liebe Grüße
Pablo

 

Moin Dave und Pablo,


Danke fürs Lesen und Kommentieren. Fein, daß es euch gefallen hat.

@Dave:
Ja, das Ende ist sehr unspektakulär. Das finde ich selbst aber eigentlich sehr passend. Er ist halt nur ein kleiner Ork, vollkommen unbedeutend. Wenn er stirbt, interessiert das niemanden und deshalb wollte ich da am Ende auch keine große Nummer draus machen.

Schicksalverzerrer gefällt mir als Begriff total super (werde ich sicher mal irgendwann benutzen... hihi), ist aber noch nicht ganz das, was ich hier suche.
Ich glaube, ich mach einfach erstmal einen "billigen Trick" draus. Auch nicht perfekt, aber allemal besser als Cheatcode


@Pablo:

> der Einstieg hätte mir mit dieser dann direkteren Form besser gefallen
-> das Ende hätte viel mehr Nachdruck
Das ist vollkommen richtig.
Ich habe bei mir so eine Liste mit Dingen, die ich noch nie gemacht habe, aber immer mal umsetzen wollte. Eines davon war ein Einstieg mit einem Tagebucheintrag, der nie geschrieben wird ("Liebes Tagebuch" würde ich schreiben). Ich fand es ganz cool, den Ork über Fußgeruch und Pestratten plaudern zu lassen und den Leser dabei vielleicht auch ein klein wenig in die Irre zu führen.
Einstiege, in denen der Hauptcharakter gleich im ersten Satz angebrüllt wird, gibt es zuhauf und ich wollte "mal was anderes" (zumindest für mich) ;)
Das Ende ist dann ein Produkt meiner Vorliebe, Geschichten einen Rahmen zu geben. Also das Ende wie den Anfang zu gestalten (da gibt es sicher auch einen literarischen Fachbegriff für, den ich aber nicht kenne). Da ging es mir darum, den Text unspektakulär ausklingen zu lassen und am Ende noch eine kleine Pointe zu bringen.
Du baust Spannung auf, indem du eine Rechnung über die enorme Größe der Orkarmee aufstellst. Du solltest dieser dann aber auch gerecht werden, indem du einen ordentlichen Eindruck davon vermittelst, wie sie verheizt wird.
Ja, da hast du vielleicht Recht. Wie schon gesagt, bin ich kein großer Fan von großen Schlachten, die für mich als Text oft etwas sperrig wirken - aber vielleicht habe ich es mit dem Drücken ein wenig übertrieben und sollte im Tagebuch noch ein paar Details einarbeiten.
der Cheatcode, der diesen Krieg aber auf ein Computerspiel reduziert, ist dabei aber zwei Schritte zu weit gedacht.
Jaein. Der Begriff Cheatcode ist schrecklich, das stimmt.
Die Verbindung zu einem Videospiel aber schon nicht ganz unbeabsichtigt. Es ist halt eine Schlacht, die der Mensch nur gewinnen kann, indem er einen - aus Orksicht - ganz dreckigen, billigen und feigen Trick abzieht und einfach so einen Helden ins Feld schickt. Das ist genauso, als würde Mario sich hundert Leben erschummeln...

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo gnoebel,

erstmal vorweg: Ich habe alles gelesen was du bisher hier veröffentlicht hast und finde, so ganz nebenbei, die Serie "Der Lemming" genial, aber ich finde auch so ziemlich alles andere gut was du bisher veröffentlicht hast. Hierzu nun, schöne Geschichte und das Ende finde ich, so kurz und einfach wie auch sinnlos, aus Sicht der Orks, gut. Da sollte man nichts mehr hinzufügen oder weglassen.

Nun genug des Lobes. ;-)

Was mir etwas, naja seltsam aufgefallen ist:

Man gräbt ein Loch, wirft Leichenteile, Exkremente, schleimiges Zeugs und ein wenig Magie hinein, wartet ein paar Stunden und versucht, nicht im Weg zu stehen, wenn die fertige Kreatur den Schmerz ihres Entstehens an irgendetwas Weichem abreagieren muss. Wenn man als Ork Glück hat, wurde für die Herstellung eine relativ große Menge an Gehirn benutzt. Wenn man hingegen Pech hat, kann man auch zum Großteil aus alten Blinddärmen bestehen.

Das ist die, mit Abstand, seltsamste Beschreibung, die ich je für die "Geburt" und Entstehung eines Orks gelesen habe und ich bin ziemlich bewandert auf diesem Gebiet. Auch die Beschreibung deiner Orks klingt für mich eher nach etwas Untotem in die Richtung Frankensteins Monster...
Naja, vielleicht entweder etwas plastischer die Entstehung beschreiben, ich sage hier nur mal ein paar Schlagwörter die immer gerne genommen werden: Nährschleim, Brutbeutel oder vielleicht einfach umbenennen? (Also die Orks)

Dann ist mir noch aufgefallen, als Feldwebel hätte ich auch gerne 1.000.000 Soldaten unter mir^^ - Deine Armee hat: 1.000.000.000.000 Soldaten oder in Worten: "Eine Billion Soldaten"
Meine Güte, das muss ja wirklich ein sehr sehr sehr sehr großer Platz sein. ^^

Ja und dann "Cheatcode"
Warum drückst du es nicht einfach mit einfachen deutschen Worten aus, als Richtungsweisend würde ich da so etwas nehmen wie: "Dann ziehen sie noch ein Ass aus dem Ärmel." Allerdings klingt das irgendwe nicht so dreckig und gemein wie ich vor dem niederschreiben dachte, mehr so als hätte derjenige schlau gehandelt. Oder zum Beispiel irgendwas in Richtung gezinkte ... Karten ... Möglichkeiten ... Joker ... kA
Gezinkt klingt immer schlecht und gemein!

So Ende. Aber damit der Anfang nicht vergessen wird wollte ich noch mal darauf hinweisen das ich die Geschichte gut finde.

Liebe Grüße
Geste

PS: Übrigens zur Erklärung: Nach Tolkien (Buch -Silmarillion) ist ein Uruk-Hai oder auch Uruks einfach nur ein "normaler", allerdings größerer und stärkerer Ork. Uruks bedeutet Ork in der schwarzen Sprache von Mordor. Allerdings ist der Herr Tolkien etwas inkonsequent und einmal sagt er das die Uruks unter Saruman eine stärkere "Version" von Orks sind, die mit den Billwissmenschen gekreuzt wurden. Und nein nicht jeder Ork war mal ein Orlando Bloom, ursprünglich wurden die Elben zuerst von Melkor dem bösen Ainur gefunden und einige wurden verwandelt zu "Zerrbildern ihrer selbst". Der Film ist da jedoch etwas schwach was diese Darstellung angeht, genauso hat auch Saruman niemals selbst Orks á la Saruman kreiert sondern das Rezept von Morder, sprich Sauron bekommen um dann seine Armee ausheben zu können.
Ach ja, ich finde den Herrn der Ringe übrigens ganz gut, schade das die Masse der eingefleischten Fantasy-Fans dagegen Front macht, seit es so bekannt geworden ist.

 

Hi GeSte,


Danke für deinen Kommentar. Freut mich, wenns dir gefallen hat.
Und auch, daß dir meine anderen Texte auch zugesagt haben (ziemlich zumindest... hihi).

Das ist die, mit Abstand, seltsamste Beschreibung, die ich je für die "Geburt" und Entstehung eines Orks gelesen habe
Ja, meine Orkversion stimmt nicht so ganz mit der altbekannten Tolkienversion überein. Soll sie auch gar nicht. Ich finde, wenn jeder, der über ein bestimmtes Fantasywesen schreibt, es immer ähnlich beschreibt, werden die Versionen irgendwann austauschbar. Für mich macht es gerade den Reiz aus, etwas anderes zu probieren. Dinge, "die immer gerne genommen werden", haben den Nachteil, daß sie eben immer gerne genommen werden, wenn du verstehst ;)
Wobei ich dir insofern Recht gebe, daß man natürlich streiten kann, ob ich meine Orks dann eigentlich noch guten Gewissens Orks nennen kann. Da steckt einiges von Frankensteins Monster drin in der "Geburt", vollkommen richtig. Aber ich wollte, daß im Kopf des Lesers das (vor allem optische) Bild einer Orkhorde entsteht. Kleine, dreckige Biester, die einfach durch Masse überzeugen und vollkommen unsympathisch sind.
Deine Armee hat: 1.000.000.000.000 Soldaten
Japp
Warum drückst du es nicht einfach mit einfachen deutschen Worten aus,
Hehe... weil mir bisher keines eingefallen ist.
Deine deutsche Umschreibung ist inhaltlich sehr passend ("As im Ärmel" war auch einer meiner Favoriten, "gezinkte Karten" finde ich in dem Zusammenhang toll), aber ich brauche hier einen Ausdruck, der das in genau einem Wort beschreibt, um dem Satz den richtigen Rhythmus zu geben.

Danke auch für die Orklärung (Hurra! Ein Wortspiel). So langsam beginne ich zu verstehen, worüber ich da geschrieben habe ;)

 

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