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Die drei Glasperlen

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26.05.2014
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Die drei Glasperlen

Am Anfang war die Kreativität den höheren Wesen vorbehalten. Wie zum Beispiel den Menschen. Doch Romansi, der Hund, lechzte nach der Fähigkeit ebenfalls kreativ zu sein und Geschichten für die Welt zu schreiben, damit auch er weltbekannt wurde.

Der Himmelsgott sagte: »Ich bin gewillt, dir die Kreativität zu geben. Aber ich verlange von dir drei Dinge. Wenn du mir das lange Gedächtnis, die Macht und die Kraft bringst, vereine ich diese drei Fähigkeiten und gebe dir die Eigenschaft, die du wünscht. Hier hast du drei Glasperlen. Sprich nur den Satz -Deine Fähigkeit ist ab heut mein. Ich wünschte, ich kann kreativ sein-. Dann gehört die Fähigkeit des Gegenüber dir.«

Romansi antwortete dem Himmelsgott: »Ich werde sie dir bringen«.

Zuerst ging er zu einem Elefanten und sah, dass er traurig war. »Warum bist du so traurig?«, fragte er den Elefanten. »Ich kann mich erinnern, bevor meine Frau starb, war mein Leben viel besser.« Dann überlegte Romansi ein wenig und kam dann auf eine blendende Idee. »Du wärst viel glücklicher, wenn du dich nicht an solche Dinge erinnern kannst. Willst du diese Dinge vergessen, dann gib mir dein Gedächtnis. Du wirst sehen, danach bist du wieder glücklich.«

Der Elefant stimmte zu. Romansi legte die erste Glasperle auf den Boden und sprach seinen Satz. »Deine Fähigkeit ist ab heut mein. Ich wünschte, ich kann kreativ sein«. Die Glasperle erleuchtete in allen Farben, strahlte in alle Richtungen, und auf einmal ... war der Elefant dumm, aber glücklich.

Romansi kehrte in den Wald, mit der ersten leuchtenden Glasperle, zum Himmelsgott. Er gab ihm die erste Kugel. Dann sagte der Himmelsgott: »Zwei Dinge fehlen noch.«

Nun ging der Hund in die Steppe, und entdeckte einen Löwen. Dieser sah etwas überfordert und gestresst aus. Dann fragte er den Löwen: »Warum bist du so abgekämpft?«

»Weißt du«, sagte der Löwe, »ich bin mächtig. Aber die Macht zerrt sehr an meinen Nerven. Ich trage viel Verantwortung, die ich mir selbst gebe.« Dann überlegte der Hund einen Moment. »Du kannst viel glücklicher sein, wenn du die gleichen Verantwortungen hast, wie die anderen Löwen und Löwinnen in deinem Rudel. Gib mir deine Macht, und du wirst beliebt und erfolgreich sein.«

Der Löwe stimmte zu. Romansi nahm nun die zweite Glasperle von seinem Hals und legte sie auf den Boden. Er sprach wieder seinen Satz. »Deine Fähigkeit ist ab heut mein. Ich wünschte, ich kann kreativ sein.« Wieder erleuchtete die Glasperle in allen Farben, und auf einmal ... war der Löwe gleichberechtigt mit den anderen in seinem Rudel.

Romansi trug die zweite Glasperle zum Himmelsgott, der sagte: »Eine Sache fehlt noch.«

Als Romansi den Tempel verließ, traf er sogleich auf einen Bären. Dieser schlug gegen einen Baum. Der Hund überlegte einen Moment. »Sag mal Bär, was tust du hier?« Der Bär blickte ihn an, und sprach: »Ich will zu meinem Honig. Aber der Bienenstock will und will nicht vom Baum fallen.« Dann überlegte der Hund einen Moment.

»Du könntest an deinen geliebten Honig, wenn du nicht Kraft aufwendest, sondern statt dessen deine Geschicklichkeit anwendest. Gib mir deine Kraft, und deine Geschicklichkeit tritt wieder in den Vordergrund.«

Der Bär stimmte ihm zu. Romansi legte die letzte Glasperle auf den Boden und sprach zum letzten Mal seinen Spruch: »Deine Fähigkeit ist ab heut mein. Ich wünschte, ich kann kreativ sein.« Zum letzten Male erleuchtete die Glasperle in allen Farben und Richtungen. Und auf einmal ... war der Bär geschickt, und nicht mehr kräftig.

Romansi ging wieder zum Himmelsgott und gab ihm die letzte Perle. »Nun, du hast alle drei Fähigkeiten gesammelt. Das Gedächtnis, um Zusammenhänge zu verstehen. Die Macht, um deine Umwelt mit deinen Werken zu bannen und zu beeindrucken. Die Kraft, um ihr Leben mit deinen Schriften zu beeinflussen.« Er warf die drei Glasperlen ins Feuer und sah, wie diese schmolzen. »Nun gehören die drei Fähigkeiten und die Kreativität dir. Nutze sie klug. Denn dies ist ein sehr mächtiges Werkzeug.«

 

Hier meine allererste Geschichte. Ich bin mir sicher, dass sie nicht perfekt und noch sehr ausbaufähig ist. Aber ich hoffe sehr, dass sie mir zumindest halbwegs gelungen ist. Freue mich schon, auf konstruktive Kritik von euch.

––kristallwelten

 

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