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Die Goldmünze

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09.06.2010
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Die Goldmünze

Die Goldmünze

Es leuchtete, als wäre ein Stern direkt vom Himmel auf den Strand gefallen. Der Junge rieb seine Augen. Zwischen Kieseln und weißgeschälten Ästen lag eine Münze aus Gold. Braungrüner Schimmer der Verwitterung lag auf ihr, ohne ihr glänzendes Antlitz gänzlich zu verwischen.
Der Junge sah sich um und als er niemanden entdeckte, hockte er sich vor das Geldstück. Eine Münze mit Kanten, eckig geschlagen. Er hatte schon gehört, dass man am Strand allerlei alte Gegenstände und Schiffszeug gefunden hatte.
Der Junge schloss die Augen und öffnete sie wieder. Die Münze war nicht verschwunden, kein Traum. Zögernd griff er nach ihr, als hätte er Angst, sie zu verjagen, wenn er zu schnell nach ihr packte. Sie fühlte sich gut an und er meinte, in den Rillen ihre Vergangenheit zu spüren. Der Junge drehte und wendete die Münze, fuhr mit den Fingern über die Prägungen.
*
Der Aufprall schleuderte ihn auf den Rücken. Sein Kopf knallte auf die Holzdielen, dass sich die Gegenstände um ihn herum zu einem Flimmern vermengten. In der Luft lag ein feiner Nebel aus Salz und setzte sich in seine Nase und seinen Mund.
„Hart Backbord!“
Eine dicke Frau mit einem Fleischzopf auf ihrem Rücken wirbelte das große Holzrad nach links. Es gab einen Ruck und der Junge rollte über den Boden, bis er gegen ein Paar salzbekrustete Stiefel prallte und sich an sie krallte. Der Mann, der in ihnen steckte, schien den Jungen nicht zu bemerken.
Wie war er an Bord dieses Schiffes gekommen?
Wieder gab es einen Ruck, doch diesmal war es nicht die dicke Frau am Ruder, die ihn verursacht hatte. Der Junge konnte sich so weit aufrappeln, dass er die aufgekochte See sehen konnte, auf der das Boot tanzte.
„Halt dich fest, Bursche!“ rief ihm der Mann zu und dann zur Frau: „Mittschiffs!“
Wer war dieser Mann und wer die Frau?
Der Junge sah, wie sich die dicken Pobacken der Frau hoben und senkten, während sie das Ruder packte und in die befohlene Stellung drehte. Er hörte die Frau schluchzen; leise bewegten sich ihre Schultern im Takt der heranstürmenden Wellen. Eine Welle, so hoch wie der Horizont, rollte heran und traf das Boot mit voller Breitseite an Steuerbord. Gischt peitschte in sein Gesicht und brannte in den Augen.
In dem Augenblick, in dem die dicke Frau zu beten begann, schlingerte das Schiff in böser Vorahnung. Es ritt auf dem Kamm der Welle, tauchte in die wühlende See, um wenig später ausgespuckt zu werden.
Der Junge verlor den Halt und rutschte über die nassen Dielen. Splitter bohrten sich in seine Haut. Instinktiv suchten seine Hände nach etwas Greifbarem. Einmal fasste er ein Bein der dicken Steuerfrau, aber er konnte es mit seiner Hand nicht umschließen. Rostiges Blech ritzte seinen linken Arm. Festhalten! Festhalten!, waren seine einzigen Gedanken. In seiner linken Hand spürte er die Goldmünze. Er schleuderte sie von sich, um die Hand frei zu haben.
*
Die Stille war wie eine Wolldecke, die ihm über den Kopf geworfen wurde. Der Junge stand vor der Stelle, an der er die Goldmünze entdeckt hatte. Aber sie war verschwunden. Von seinem linken Arm tropfte Blut in den weißen Sand.

 

Hallo Adem,

herzlich willkommen!

Ein Junge am Strand erlebt ein turbulentes Abenteuer. Ein guter Stoff für eine spannende Geschichte.

Der Junge sollte einen Namen erhalten und auch dem Leser ein wenig näher gebracht werden. Was tut er (besonderes) am Strand? Muss er vielleicht ein paar Fische fangen, um für seine kleinen Geschwister eine Suppe zu kochen? Dann würde ich mit ihm hoffen können, dass er aus der seltsamen und lebensbedrohlichen Situation schnell wieder heraus findet.

Gut wäre auch, wenn der „Junge“ sich mehr seiner Lage, der veränderten Realität, bewusst wäre. So ist er einfach nur ein Junge, der wie ein Ball über das Deck kullert.
Das er dabei ständig die Münze in der Hand hält und sich gleichzeitig in höchster Not an verschiedenen Dingen festkrallt, ist recht unglaubwürdig. Die Münze könnte doch eine Kette mit einem goldenen Amulett sein.

Denk mal drüber nach. Die Geschichte ist nicht schlecht, aber noch ausbaufähig.

Was mir sonst noch aufgefallen ist:

Es leuchtete, als wäre ein Stern direkt vom Himmel auf den Strand gefallen. Der Junge rieb seine Augen. Wollte ihm der Seewind einen Streich spielen? Zwischen Kieseln und weißgeschälten Ästen lag eine Münze aus Gold.
Diese Zwischenfrage verstehe ich nicht. Was hat der Wind mit dem Licht zu tun?

Der Junge sah sich um und als er niemanden weiter entdeckte
Kann raus. Oder hat er doch jemanden entdeckt und weiter keinen?

fuhr mit der Hand über die Prägungen.
mit den Fingern wäre vorstellbarer.

Ein Ruck riss ihn auf den Rücken. Sein Kopf knallte auf den Holzfußboden, dass sich die Gegenstände um ihn herum zu einem gefährlichen Flimmern vermengte.
warf
Was ist an dem Flimmern gefährlich? Würd ich streichen.
vermengten

Der Mann, der ihnen steckte, schien den Jungen nicht zu bemerken.
in ihnen

Wieder ab es einen Ruck,
Ist der dritte oder vierte „Ruck“. Beschreibe den Vorgang doch mal anders.

Der Junge sah, wie sich die dicken Pobacken der Frau hoben und senkten, bis das Ruder die befohlene Stellung hatte.
Ich ahne, was du meinst, aber das liest sich, als würde sie mit ihren Pobacken …

Jetzt erst hörte er, wie die Frau schluchzte, leise bewegten sich ihre Schultern im Takt der heranstürmenden Wellen. Das Boot lag jetzt quer zu den Wogen und die Naturgewalten trafen mit voller Breitseite an Steuerbordseite.
Wortwiederholung. Wie wärs mit: Das Boot geriet …

Der Junge hatte längst den Halt verloren und klammerte sich an alles, was in die Nähe seiner Hände gelangte.
ruhig etwas bildlicher und lebhafter (auch an anderen Textstellen!). Der Junge schliddert/rutscht/wirbelt über Holzplanken. Dann schreib das doch.

Er schleuderte sie von sich, um die Hand vollständig frei zu haben.
kann raus. Er hat vorher nichts anderes in der Hand gehabt.

Wünsche dir viel Spaß hier!

Gruß

Asterix

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Asterix!

Danke für deinen Kommentar.

Ich kann (fast) alles gebrauchen.

Zum Prot: gehe konform ihn plastischer darzustellen. Ist ein Name wirklich wichtig?

Danke nochmals

 

Was ist schon ein Name? Das Ding, das wir eine Rose nennen, würde unter jedem anderen Namen genau so gut schmecken.

Du solltest den Jungen weiterhin namenlos lassen.

 

Hallo schwarzer Ritter!

Danke für deine Meinung und den interessanten Ansatz.

Namen können manchmal gut eingesetzt werden.

In dieser KG fand ich ihn nicht wichtig, eher überlastig. Aber ich werde es ausprobieren.

Gruß

 

Hallo Adem,

und Willkommen hier.

Tja, Namen ... es ist für den Leser ein Unterschied, ob ein Mann dort in der Ecke steht, oder Franz. Noch deutlicher wird die Bedeutung von Namen oder Nichtnamen: heute schlachten wir ein Schwein oder heute schlachten wir Lucy.

Namen bauen Nähe und Vertrautheit auf, heben den Protagonisten aus der Masse von vielen und verleihen ihm ein Stück Individualität. Die Frage, die dahinter steckt, heißt also: möchtest Du, dass der Leser eine Bindung zu Deinem Helden aufbaut oder ist es eigentlich egal, ob xyz die Münze findet ;).

Dein Held, so scheint mir, würde gern einen Namen tragen und er möchte auch gern ein Aussehen verliehen bekommen und ein Alter. Er will alles, um sich in die Herzen der Leser zu schleichen, ihnen Nahe zu kommen. Man muss es ja nicht übertreiben, ein zwei kleine Hinweise ;).

Die beiden auf dem Boot haben es ja auch bekommen :) Siehe:

Eine dicke Frau mit einem Fleischzopf

und die salzverkrusteten Stiefel des Mannes.

So jedenfalls meine Meinung.

Ansonsten hat Asterix schon einiges angemerkt, dem ich mich anschließen will. Außer - ich finde die Idee mit der Münze okay, ich brauch da keine Kette oder so. Nur die Übergänge könnten sanfter gezeichnet werden, dass ging mir zu hoppla die hop.

Ansonsten sehr schön geschrieben.
Vielen Dank für die Geschichte Fliege

 

Hallo Adem,

herzlich Willkommen auf KG.de.

Mir hat Deine kleine Geschichte gefallen, allerdings hat mich auch gestört, dass der Junge keinen Namen hat. Das spielt schon eine große Rolle für den Leser, finde ich, auch wenn es nur ein kurzer Text ist. Mit einem Namen kann der Leser sich besser in den Protagonist einfühlen, man baut eine gewisse Verbindung zu ihm und seinem Erleben auf.

Mich würde auch interessieren, wie alt der Junge ungefähr ist und in welcher Zeit und an welchem Ort die Geschichte spielt. Das alles muss nicht konkret benannt werden, das kann auch durch indirekte Hinweise gezeigt werden, durch Nennung historischer Ereignisse oder Personen beispielsweise, falls die Geschichte nicht in der Neuzeit spielt.

Für mich ist auch der Zusammenhang nicht ganz klar. Zuerst findet der Junge die Münze am Strand, dann ist er plötzlich auf dem Schiff, ich weiß aber nicht, warum und wie er dahin kam und ob die Schiffsleute ihm wohlgesonnen sind oder feindlich gegenüber stehen.
Das Ende ist dann wieder an dem Strand, wo er die Münze gefunden hat, am Ausgangspunkt.
Also scheint er ein Schiffsunglück überlebt zu haben, nur wie er auf das Schiff kam und was nach dem Unglück mit ihm passierte, das erzählst Du nicht. Aber genau das würde mich noch interessieren ;).

Ansonsten finde ich die Geschichte als Einstand prima, aber man könnte noch mehr draus machen. Da gäbe es der Möglichkeiten noch viele ...

Viel Spaß hier und liebe Grüße
Giraffe :)

 

Hallo Fliege!

Danke für deinen Kommentar.

Ich werde dem Jungen einen Namen geben und sehen, wie er damit zurechtkommt. Wenn gut, folgt als zweiter Schritt auch ein Aussehen.

In dieser Geschichte stand die Handlung im Vordergrund und deshalb vernachlässigte ich den Prot. Eine Überlegung ist noch in meinem Kopf, dass Namen und Aussehen die Fantasie des Leser einschränken und andernfalls, wenn ich es offen lasse, vllt eher eine Identifikation möglich ist. In KGs vllt möglich?

Hallo Giraffe!

Auch dir danke für deinen Kommentar.

Die Berührung mit der Münze führt ihn auf dieses Schiff. Quasi als ein Zeitentor. Als er die Münze von sich wirft, wird er wieder in die "alte" Zeit zurückgeworfen.

Gruß

Adem

 

Hi Adem,
auch von mir ein herzliches Willkommen.

Mir gefällt Deine Kg sehr gut. Die Geschichte finde ich spannend, aber noch ausbaufähig.
Ich finde, dass der Junge keinen Namen braucht. Namen sind meiner Meinung nach nicht immer nötig. ( z.B hier ;) )
Einen Fehler habe ich allerdings entdeckt.

Wieder ab es einen Ruck,
meintest Du vielleicht
Wieder gab es einen Ruck
? ;)
Liebe Grüße
Saiana

 

Hallo Saiana!

Danke dir.

Fehler gleich korrigiert.

Liebe Grüße

 

Hallo Adem

"Es leuchtete, als wäre ein Stern direkt vom Himmel auf den Strand gefallen. Der Junge rieb seine Augen. Zwischen Kieseln und weißgeschälten Ästen lag eine Münze aus Gold. Braungrüner Schimmer der Verwitterung lag auf ihr, ohne ihr glänzendes Antlitz gänzlich zu verwischen."

Ich Frage mich wie diese Beschreibungen der Münze zusammenpasst. Wenn die Münze leuchtet, dann ist der Schimmer der Vwerwitterung unsinnig. Wozu braucht es diese Verwitterung überhaupt. Sicherlich nicht um das Alte und Geheimnisvolle anzudeuten. Das funktioniert aus dem Geschehen heraus

"Sie fühlte sich gut an und er meinte, in den Rillen ihre Vergangenheit zu spüren. Der Junge drehte und wendete die Münze, fuhr mit den Fingern über die Prägungen."
Hier passt die Reihenfolge nicht. Erst sollte der Junge sie drehen und wenden etc - und daraufhin das gute Gefühl/ die Vwrgabgebheit erspüren.*

"erz im linken Arm. Während das Boot in der Luft war, fühlte jeder von ihnen die Gewissheit, dass der Aufprall bevorstand. Das Wissen um das Unvermeidliche nahm ihnen jede Bewegung. Festhalten! Festhalte"
Hier rutschst du unnötig aus der Perspektive. Bis zu dieser Stelle, hat der Erzähler rein aus der Sicht des Jungen geschrieben. Jetzt ist er plötzlich in den Köpfen aller. Unschön, aber leicht zu beheben.*

"Die Stille um ihn war wie eine Wolldecke, die ihm über den Kopf geworfen wurde. Er stand "
Um ihn und die ihm. Ungexchcikte Formulierung. Streiche einfach das erste. Ist überflüssig und würde dem Satz mehr geschmeidigkeit verleihen

Insgesamt ein guter Einstieg hier. Liest sich schon sehr flüssig, ist aber in seiner Gesamtheit noch etwas dünne. Da muss Butter bei die Fische ;)

Grüßlichst
Weltenläufer

 

Hallo Weltenläufer!

Kann all deinen Anregungen folgen und werde sie einarbeiten.

Danke dafür.

 

Hallo Adem!

Ich habe eigentlich die gleiche Frage wie Giraffe. Wie kommt er aufs Schiff, und eher noch: Warum macht er sich nicht den kleinsten Gedanken darüber, was vorgeht? Der sitzt am Strand und plötzlich ist er wie weggebeamt, ist sogar in Lebensgefahr u.s.w. (Sag nicht, dass das alles zu schnell geht; man denkt schneller, als dass etwas geschieht.) Davon müsste was in den Text.

"Eine Überlegung ist noch in meinem Kopf, dass Namen und Aussehen die Fantasie des Leser einschränken und andernfalls, wenn ich es offen lasse, vllt eher eine Identifikation möglich ist." => Nein, das ist Quatsch. Es ist doch keine Phantasie, wenn der Leser sämtliche Namen des Telefonbuchs für einen Protagonisten auswählen und wieder verwerfen kann. Man kann sich auch nicht mit Niemanden (namen- und eigenschaftslosen Irgendwelchen) identifizieren. Da ist ja nichts da, was den Leser mit dem Protagonisten verbinden könnte.

Grüße
Chris

 

Hi Adem,

nette Mini-Geschichte hast du da geschrieben.

Wegen der vorangegangenen Namensdiskussion: Ich finde auch, ohne Namen ist es besser. Wenn man anfängt, dem Jungen einen Namen zu geben, muss man auch erklären, wer er ist, warum er am Strand ist usw. Ist aber irrelevant!

Ich würde noch deutlicher rausarbeiten, dass das Schiff wegen eines Unwetters am Kentern ist (Regen, Sturm, aussichtslose Lage...) (so hab ich's zumindest verstanden).

Viele Grüße,
Maeuser

 

Hallo Adem!

Das ist eine schöne Geschichte. Der Junge findet am Strand eine Münze, berührt sie und erlebt ganz mystisch etwas aus deren Erinnerung. Und er erlebt es ja wirklich, es hinterlässt Spuren bei ihm. Ist also nicht nur eine Vision, so, sondern er ist ja wirklich dort. Auf dem Schiff.

Wie auch immer.

Mich hat nicht gestört, dass der Name nicht im Text steht. Es passt schon so. Das ist ja nicht auf den Jungen da bezogen, der Text, der kann ja immer und jedem überall zustoßen. Allerdings finde ich auch, dass er noch plastischer hätte sein können.

Auf dem Schiff ist das schön, aber in der ersten Szene, als er die Münze findet. Ein paar Details vielleicht, damit man ein Bild von ihm hat. Ich habe mir die Südsee vorgestellt, der Titel und der Strand haben gemeinsam mit den weißgeschälten Ästen einen Karibikstrand gemalt. Das ist schön! Nur: Was ist das für ein Junge? Trägt er ein Hemd? Ist er Tourist? Ich stelle mir ihn jung vor, zehn Jahr alt, vielleicht.

Aber einen Namen braucht er nicht. So, wie du es hast, ist es eher wie ein Kurzfilm ohne Dialog. Und da muss man aber trotzdem Bilder malen.

Das Ende gefällt mir nicht, ich fände es hübscher, wenn du in der Perspektive des Jungen bleiben würdest. Also: "Er stand vor der Stelle, aber sie war verschwunden. Sein Arm schmerzte, und als er ihn betrachtete, stellte er fest, dass Blut von ihm in den weißen Sand tropfte."

Also ... in seiner Wahrnehmung bleiben.

Bis bald und ich freu mich auf mehr von dir,

yours

 

Hallo Chris Stone!

Ok, deine Einwände kann ich nachvollziehen, wenngleich ich einwerfen möchte, dass der Junge zwar namenlos aber nicht eigenschaftslos ist (sein sollte). Was ich mit meinem Gedanken über Namen und Aussehen meinte, war eher den Leser nicht zu sehr einzuschränken, dennoch müssen mindestens Charakter und Plastik einer Figur wenigstens angerissen werden. Insofern hast du recht.

Ist natürlich blöd, wenn der Autor dem Leser erklären muss, was in der Geschichte wie passiert: da hat der Autor versagt.

Hallo Maeuser!

Die Geschichte lebt von der Dramatik in der Mitte. Den werd ich mir wegen deines Hinweises noch mal vornehmen.

Hallo yours truly!

Anfang und Ende nehm ich mir dann auch noch mal vor.

Danke euch fürs Lesen und Kommentieren

Gruß

Adem

 

Hallo Adem,
Die Idee ist gut, die Geschichte liest sich spannend. Die Umsetzung der Bilder finde ich aber noch verbesserungswürdig:
So diese Szene

„Halt dich fest, Bursche!“ rief ihm der Mann zu und dann zur Frau: „Mittschiffs!“ Wer war dieser Mann und wer die Frau? Der Junge sah, wie sich die dicken Pobacken der Frau hoben und senkten, während sie das Ruder packte und in die befohlene Stellung drehte
...
Das Boot lag jetzt quer zu den Wogen und die Naturgewalten trafen mit voller Breitseite an Steuerbordseite.
Da glaube ich nicht, dass sich der Leser viel vorstellen kann: Einmal wird die Dramtatik der Situation nicht gleich beim ersten Satz klar, dann konzentriert sich der junge auf ein wohl unwichtiges Detail und insgesamt kommt nicht rüber, dass die Frau gegen die Wellen kämpft: Es scheint, als drehe se einfach das RUder auf Mittschiff: Ohne Anstrengung?? DAbei sind sie in einem Sturm und plötzlich wird es echt schwer, das Ruder zu drehen, weil der Sturm das Schiff in eine andere Richtung drückt. Wo ist das Wasser, dass über alle Spritzt? Da kann es auch keine Salzverkursteten Stiefel geben, weil alles nass ist. Und azuletzt liegt das Schiff dann erst flasch, es müsste mit dem Bug gegen die Wellen gehen beziehungseise leicht schräg anfahren, dann oben ebenfalls wieder schräg, aber niemals seitlich. Und hier scheinen sie das absichtlich zu machen.

wirbelte es einmal herum und warf es dann, wie der Herbstwind eine leere Streichholzschachtel, durch die Luft.
Auch hier ein Problem: Wie kann eine Welle das Schiff so weit in die Luft werfen? Eher schwappt die Welle über das Schiff drüber. Wie wirbelt das Schiff herum? Dreht es sich? rollt es??
Mein Tip: Rauf auf ein Segelschiff, raus bei Wind und Wellen und dann nochmal schreiben ;)
Lg
Bernhard

 

Hallo Bernhard!

Danke für deine Anmerkungen.

Das wirbelnde Schiff ist in der Tat oberflächlich beschrieben und das Bild so nicht stimmig. Außerdem gibt es in der Seemannssprache einige kräftige Ausdrücke, die es exakter beschreiben. Guter Einwand.

Zur Szene vorher fällt mir dank deiner Anmerkung auf, dass ich dort zuviele Substantive verwandt habe und somit die Dynamik (und Dramatik) flöten geht, was so ja nicht gewollt war.

Gute Anregungen! Wieder was gelernt.

Gruß

Adem

 

Hallo Adem,

eine nette Geschichte, die leicht noch unheimlicher sein könnte. Mir fehlt ein Hinweis auf die Zeit (Epoche) und den Ort – dadurch würde das Ganze etwas plastischer.
Der Junge kommt etwas unpersönlich rüber, aber das muss kein Nachteil sein: er ist halt einfach ein junger Mensch, der irgendwelchen Gewalten ausgeliefert ist, die er nicht beeinflussen kann. Hier ist noch viel Symbolik und Unterschwelliges möglich …

Bei der Schiffszene könnte man noch etwas mehr die Sinne bemühen – Salz schmecken, Tang richen, glitschiges Holz spüren.

„Er hörte, wie die Frau schluchzte; leise bewegten sich ihre Schultern im Takt der heranstürmenden Wellen. Das Boot lag jetzt quer zu den Wogen und die Naturgewalten trafen mit voller Breitseite an Steuerbordseite.“

‚an die Steuerbordseite‘ (kein Wunder, wenn sie Backbord steuert)

Ein schöner Einstand,

Woltochinon

 

Hallo Woltochinon!

Danke für deinen Kommentar!

Sinnlichere Bilder, immer wieder eine spannende Aufgabe, die mir nicht immer (auch nicht zu meiner) Zufriedenheit gelingt. Der Grat zwischen Unter- und Übertreibung ist halt zu gering. Ich werde noch mal an Bord gehen und mich umschauen, riechen, fühlen, hören und schmecken. Eine Seefahrt hat mir Bernhard ja auch schon ans Herz gelegt.

Gruß

Adem

 

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