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Die Kaffeemaschine

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14.05.2008
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Die Kaffeemaschine

Es war einmal eine hyperhochmoderne Kaffeemaschine nahe der Raum-Zeit 2006 e.v. , die irgendwie auf damals unerklärliche Art und Weise ihr Eigenleben entwickelte und dies zu einer Zeit, wo man üblicherweise noch keine KI Prozessoren mit möglicherweise mysteriös operierenden Funktionen in derlei Geräte verbaute, die zur Folge haben könnten, dass Maschinen, ausgelöst durch übermäßig grobe oder gar achtlose Handhabung eristische Eigenheiten entwickelten.
Kurze Pause.
Sortieren der Buchstaben auf dem Screen.
So. Weiter geht's im Geschehen!
Es war (diesmal nicht einmal, aber dennoch ebenso) eine wahrhaft primitive Zeit, ohne Teleportation, Telephatie war Glaubenskrieg, Astrologie immer noch eine Analogie für Anarchie und Cloning ethisch verpöhnt. Eine Zeit, die trotz ihres Charismas für Überraschungen vor allem im technologischen Sektor bekannt war. Und zwar derbe!
Trotz alledem drehte sich die Erde langsam und mehr oder weniger willkürlich um die Sonne.
Die eben erwähnte Kaffee-Maschine, noch völlig verpennt, weil es für ihre Raum-Zeit früh am Morgen war und sie am Abend zuvor ein bißchen zu viel mit der Mikrowelle gesoffen hatte, dachte mürrisch und in Morgenmuffelmanier:
“Verdammt! Welcher Bastard schaltet mich um diese Unuhrzeit ein? Dem servier ich nen totalen Systembreakdown!”
Patsch!
Unglücklicherweise konnten die damals lebenden Menschen weder die Gedankenstruktur von Kaffee-Maschinen dekodieren, noch sich vorstellen, dass solche Maschinen überhaupt eine Art Eigenleben entwickeln konnten.
Eine der vielen Erklärungen für die Entstehung von Murphys Gesetzen.
Es mag amüsant klingen, aber so war dies zu dieser Zeit nunmal.
Ein verblüffter Mitarbeiter stand vor jener Maschine, die Hände in den Hosentaschen verbuddelt, forderte er frischen Kaffee und erntete für diesen Versuch nur wild blinkende und vor allem rote Signallampen.
“Friss das! Haha! Und RTFM!” fluchte die Maschine insgeheim ohne gehört zu werden und lachte sich dementsprechend in ihre Schaltkreise.
Der Mitarbeiter drückte verzweifelt auf alle blinkenden Tasten in der Hoffnung auf Lebenselixier.
“Denkste!” murmelte die Maschine, “seh ich etwa aus wie nen Spielautomat?”, und servierte ihm eine Ladung heisses Wasser in seine erwartungsvoll wartende Tasse.
Die zwei Stückchen Zucker zerflossen seufzend in scheinbarer Idylle.
“Scheisse...” gab's als halb geknurrte Reaktion und eine Ausgußaktion ins anliegende Spülbecken.
“Blöde Technik...”
Sofort wurde die Maschine teilweise in ihre Einzelteile zerlegt, auf der Suche nach der kausalen Ursache des Geschehens, was die Aufmerksamkeit weiterer Mitarbeiter auf sich zog.
Quantenmechanische Denkweise war dieser Generation trotz Heisenberg und Einsteinischer Revolutionsversuche völlig fremd.
Eine zweite Person schlurfte schlaftrunken in den kleinen Raum.
“K..Kaffee?”
Ein brummendes Geräusch zur Klärung der Sachlage.
“Oh.”
Ein Nicken.
Das reichte... Restlos!
Sofort wurde der Wassertank entfernt, ausgeschüttet, gerüttelt, neu gefüllt, eingesetzt, entsetzt das Bohnenfach geschüttelt, wieder bis an den Rand und zum Erbrechen der Statik gefüllt, der Deckel schwungvoll zugehaun und...
Ein erneuter, erwartungsvoll hoffender Druck auf die “Mach-mich-wach”-Taste.
Bitte!!!
Raum-Zeit verflog, existierte für einen gedachten Augenblick scheinbar nicht...
...zumindest bis das eigene Telefon klingelte...
...Zeit, die unersetzlich und nicht zu messen schien, tickte in den anwesenden Köpfen...
Los jetzt! “Mach-mich-wach”-Taste!
Surr.
“So einfach ist das Leben heute nicht” kicherte die Maschine, mahlte müßig ein paar Bohnen zu Brei, ratterte verführerisch vor sich hin. In den Gedanken jenes Mitarbeiters formte sich schon die wohltuende, cremig aussehende Flüssigkeit zusammen. Pixel für Pixel und Pixel und...
...die Situation brach erneut einfach zusammen und hinterließ nicht mehr als immer noch rot und wild blinkende LEDs.
Die Kaffee-Maschine lachte in ihre Innereien, freute und amüsierte sich zutiefst.
“Verdammt...” murmelte die zweite Person und lockte damit eine dritte an, die zwar wesentlich wacher das Geschehen betrat, voller Optimismus, aber dennoch äußerst kaffeedurstig war.
“Was ist denn looohos?”
Wohlklingende Worte formuliert in einen wundervollen...
Verdutztes Stocken.
Augenrollen.
Mochte diese Oase des stimulierenden Getränks etwa...
Nanosekunden schlichen sich leise und kichernd, wie in einem Comic, davon.
Ein Grummeln im chaotischen Kanon.
Auch sie begriff schließlich, dass die Situation ärgerlich war und der Uhrzeit bedingt langsam lästig wurde.
“Wartet...” eilte ihre Antwort ehrenhaft herbei.
Neue Person, neue Idee, neues Glück.
Sie riss sofort die Kaffeeresteschale heraus, entlernte sie im entfernten Abfalleimer und erntete ebenfalls...
...einen verdammten Misserfolg...
Nicht ein einziger Tropfen Lebenselixier floß aus den ausgetrockneten Drüsen der mittlerweile mehrfach verdammten Maschine.
Das Lachen des technischen Eigenlebens wurde lauter, fast schon hyienenhaft. Sie amüsierte sich mehr als prächtig und war schon drauf und dran sich neue Gemeinheiten für ihre humanoiden Freunde einfallen zu lassen, doch...
...
Schließlich versammelte sich der größte Teil der Firma in der kleinen Küche, um die Mission “Kaffeedurst Reloaded” gemeinsam effektiv und in Teamarbeit zu lösen!
“Braucht die blöde Kiste vielleicht nen Patch oder nen Update?” tönte es aus der administrativen Ecke.
“Das liegt garantiert am Application Context!” verlautbarte die Java Abteilung.
“Haben wir vielleicht vergessen eine Rechnung zu begleichen?” hörte man eine besorgte Stimme aus der Buchhaltung.
“Ist das da Internet?” wunderte sich eine weitere Person.
“Äh... Eventuell wäre ein Penetrationtest angebracht? Das Teil hat bestimmt ne Sicherheitslücke.” nuschelte es aus einer weiteren Ecke, irgendwo in der Nähe des Serverraums.
Schraubenzieher, Manuals, Muffendreher, Maulzungen, Schraubenschlüssel, Korkenzieher, Zangen, Esspapier und sonstiges technisches Material flog unwillkührlich in der Küche umher, wie in einem unnätürlich wirkenden herbstlichen Wirbelstum, in dem nur ein einziges grünes Mana fehlte, um den rettenden Zauber zu zünden, ein Werkzeugkasten entfaltete seine Vorzüge, breitete seine Hilfe aus, um der Situation Herr zu werden und...
...die Kaffee-Maschine sah sich langsam aber sicher einer weitaus überlegenen und angriffslustigen Meute ausgesetzt. Sie bekam es mit der Angst um ihr eigenes, elektronisches Überleben zu tun und kapitulierte schließlich zur Zufriedenheit aller Anwesenden, indem sie sie mit frischem, vollduftendem Kaffee versorgte, fröhlich stimmte, wach werden und in der genugsamen Zufriedenheit schwelgen ließ wieder eine Technik unter Kontrolle gebracht zu haben und zufriedener von ihr zu leben.
Happy End!
Manch Leser dürfte denken, welch langweiliger Sinneswandel...
Voll öder Schnöselei!
...aber...
Morgen war ja auch noch ein Tag.
Hehe.
Und da schwor sich die Kaffeemaschine insgeheim ihre Rückkehr würde nicht lange auf sich warten lassen.
Ich bin der Schrecken, der den Morgen durchflattert!
...und ihr technoides, quantales Ego verschwand kichernd und eiserne Pläne schmiedend hinter der Zuckerdose.

 

Hallo balle,

leider muss ich dir als Willkommen gleich sagen, dass ich die Geschichte kein bisschen lustig finde. Das ganze liest sich so, als hättest du einfach mal drauflos gehackt, was dir gerade so in den Sinn kam.
Das kann man als Brainstorming mal machen, aber eine reife Geschichte gibt das in den seltensten Fällen ab. Und so auch nicht hier.
Allein mit diesem Einstieg wirst du schon viele Leser vergraulen:

Es war einmal eine hyperhochmoderne Kaffeemaschine nahe der Raum-Zeit 2006 e.v. , die irgendwie auf damals unerklärliche Art und Weise ihr Eigenleben entwickelte und dies zu einer Zeit, wo man üblicherweise noch keine
In diesem Sinne wäre das
Sortieren der Buchstaben auf dem Screen
wirklich angebracht gewesen ;)

Ein Lichtblick tritt ein, als die Firmenmitarbeiter ihren Professionen gemäß überlegen, woran die Störung liegen mag. Aber das reißt den Text auch nciht mehr raus.

Es mag amüsant klingen, aber so war dies zu dieser Zeit nunmal.
es mag ernüchternd klingen, aber leider ist dies nicht der Fall :dozey:

Nunja, lies dich hier selbst erstmal ein bisschen ein und schreibe selbst ein paar Kritiken, dabei lernt man unter Garantie am meisten.
So oder so noch viel Spaß auf kg.de :)

grüßlichst
weltenläufer

 

Moin Balle,


Nanu... da muss ich dem werten Weltenläufer ausnahmsweise mal komplett widersprechen. Mir hat diese Geschichte nämlich verdammt gut gefallen.

Gut, der Anfang klingt, als hätte da einer Douglas Adams gelesen und daraufhin irgendwie die Buchstaben durcheinandergebracht. Nee, im Ernst, das ist arg gekalauert, das würd ich lassen und gleich mit "Es war eine wahrhaft primitive Zeit" anfangen.
ab da wird der Text nämlich echt witzig und macht durch einige sehr treffende Formulierungen und originelle Ideen echt Spaß.

Was mich am Ende gestört hat, waren die vielen "..." im Text. Du lässt manchmal Sätze mittendrin aufhören und ich frage mich dabei meistens, warum eigentlich ;)

 

Ich bin der Schrecken, der den Morgen durchflattert!
Yeah baby yeah!

Hallo balle,

deine Geschichte hat auf jeden Fall Startschwierigkeiten, das lässt sich nicht schönreden. Würde dir da auch zur Kürzung raten.
Die gute Nachricht ist, dass die Geschichte mit fortschreitender Länge besser und witziger wird.

Das Ende ist ziemlich cool. :)

Bruder Tserk

 

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