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Die perfekte Liebe

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05.11.2008
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Die perfekte Liebe

Die perfekte Liebe?

Die perfekte Liebe?

Hatte er sich richtig entschieden?
Hier auf dieser Parkbank in mitten der Natur und der damit verbunden Ruhe und Friedlichkeit fühlte er sich das erste Mal seit Tagen ein klein wenig entspannt. Die meisten Bäume hatten bereits ihre Blätter verloren und er konnte durch die kahlen Äste hindurch die für einen Spätherbst so typisch leicht grauen Wolken erkennen. Trotz seiner dicken Fleecejacke fröstelte es ihn leicht. Er war sich unsicher, ob es wirklich an den sinkenden Temperaturen des langsam erwachenden Winters lag. Vielleicht hing es doch eher mit seinen Gedankengängen zusammen.

Die letzten Wochen zogen immer wieder vor seinem inneren Auge vorbei. Wie hatte es überhaupt soweit kommen können? War es wirklich das gewesen, wofür er es gehalten hatte?
Die perfekte Liebe?
Ein Blick in ihre Augen hatte genügt. Die Welt um ihn herum wurde in diesen Momenten fast immer vollständig ausgeblendet. Er hatte sich dann meist wie ein kleines Kind gefühlt. Nackt und hilflos und gleichzeitig geborgen und glücklich. Dieses Durcheinander in seiner Gefühlswelt hatte dann immer dazu geführt, dass er vollkommen unsicher wurde. Jeder Satz, den er zu ihr gesagt hatte, kam ihm lächerlich und albern vor. Komischerweise schien sie das nie gestört zu haben. Vielleicht hatte sie es auch gar nicht bemerkt. Eigentlich sehr unwahrscheinlich, wie er fand. Es war doch für ihn immer ganz offensichtlich gewesen, dass er sich jedes Mal vor ihr zum Trottel gemacht hatte.

Ein Zittern ging durch seinen Körper. Diesmal war er sich jedoch vollkommen sicher, dass es nicht die Kälte des nahenden Winters war. Es war das gleiche Zittern, das ihn immer erfüllt hatte, wenn sie sich gegenseitig berührten.
Ein leichter Anflug von Panik stieg in ihm auf, als er merkte, dass ihr Bild in seinem Inneren ein wenig die Konturen verlor. Er schloss die Augen, um sich ihrer wieder vollständig bewusst zu werden. Ihr Bild wurde deutlicher und nun glaubte er sogar, ihren Geruch wahrnehmen zu können. Fast schien es ihm, als wäre sie in diesem Moment bei ihm. Er wurde sich auf einmal bewusst, dass sein Herz heftiger schlug und dieses dumpfe Hämmern sogar in seinem Hals spürbar war.
Langsam öffnete er seine Augen und begann tief ein- und auszuatmen. Er schaute sich um und versuchte wieder die vom Wald ausgehende Ruhe in sich aufzunehmen. Sein Blick hatte sich auf die dicke Blätterschicht vor seinen Füßen gerichtet, während er dabei dem Wind und dessen Spiel mit den Ästen lauschte.
Es war vorbei, dessen war er sich in diesem Moment bewusster als jemals zuvor. Warum war es diesmal trotzdem so schmerzhaft? Er hatte es doch beendet und nicht sie.
Während sein Blick noch immer auf die Blätter am Boden gerichtet war, viel ihm auf, dass die Abenddämmerung langsam einsetzte.

Der Weg der ihn hierher geführt hatte, lag bereits im Dunkeln.
Es war Zeit, weiter zu gehen... auf einem neuen Pfad.

 

Hallo sentinel,

und herzlich Willkommen hier auf kg.de.
Über deine Geschichte möchte ich Positives, als aber auch Negatives anmerken.

Sehr angenehm fand ich deinen Schreibstil. Flüssig und mit wenig Fehlern konnte man die Geschichte gut lesen. Jedoch ist sie mir, so, wie du sie uns hier präsentierst, viel zu langweilig.

Du beschreibst alles. Da kommt doch keine Stimmung, keine Hektik, keine Zuneigung, kein Hass - und was da noch alles sein könnte - heraus. Pack dir die zwei Gestalten und schreibe eine Handlung. Lass sie etwas miteinander erleben, sich streiten, was eben so sein könnte. Dialoge: Ganz wichtig!
Gib den Menschen Namen.

Ich weiß ja gar nicht, wieso sie auseinandergingen. Charakterisiere die zwei - das muss auch nicht vollständig sein, aber ein paar wenige Dinge, die das Paar vor meinen Augen lebendig werden lassen. So jedenfalls zieht die Geschichte noch keinen Käse vom Teller. Arbeite dran, wir helfen dir gerne.

Das Ende ist im Moment auch so belanglos wie der Rest der Geschichte. Da muss was anderes her.

Ansonsten noch:

Die meisten Bäume hatten bereits ihre Blätter verloren und er konnte durch die kahlen Äste hindurch die, für einen Spätherbst so typisch leicht grauen, Wolken erkennen.
Kommas weg oder Gedankenstricke vor und nach: die für einen Spätherbst so typisch
Der heilige Gral in seinem Innersten, der sich ihm zum ersten Mal in seinem Leben wirklich offenbart hatte?
Das ist für meinen Geschmack etwas überzogen.
Fast schien es ihm als wäre sie in diesem Moment bei ihm.
ihm, als


Er wurde sich auf einmal bewusst das sein Herz heftiger schlug und dieses dumpfe Hämmern sogar in seinem Hals spürbar war.
bewusst, dass

Er schaute sich um und versuchte wieder, die vom Wald, ausgehende Ruhe in sich aufzunehmen.
Kommas weg

Während sein Blick noch immer auf die Blätter am Boden gerichtet war viel ihm auf, dass sich etwas veränderte.
war, fiel

Er blickte etwas höher und bemerkte, dass es langsam dunkel wurde.
Dazu muss man aber nicht hochblicken, auch in gebeugter Haltung bemerkt man die kommende Dunkelheit.

Es war Zeit weiter zu gehen.
[/QUOTE]
Zeit, weiter


Liebe Grüße
bernadette

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo bernadette,

vielen Dank für die konstruktive Kritik!
Ich werde am Wochenende mal darüber nachdenken und versuchen, dass ein oder andere davon umzusetzten.

LG
sentinel

 

Hallo sentinel,
Bernadette hat dir zu deiner Geschichte ja schon einige Hinweise und Fehlerkorrekturen gegeben.

Ich möchte dazu noch Einiges ergänzen, was mir als verbesserungsbedürftig erscheint.

Auffallend in deinem Text sind auch mehrmalige Wiederholungen der Begriffe, "Er war sich unsicher“/ „sicher“…“Er war sich bewusst“/ „bewusster“

Im Zusammenhang mit dem Titel der Geschichte wird dem Leser nicht eindeutig klar, was der Schlusssatz: “Es war Zeit, weiter zu gehen.“ letztendlich bedeuten soll.
Geht er den Weg weiter mit „ihr“ oder geht er den eingeschlagenen Weg der Trennung weiter, nachdem er sich auf der Parkbank klar darüber geworden ist, dass es doch NICHT die „perfekte Liebe „war.

Aus der Geschichte geht auch nicht hervor, warum der Protagonist die Verbindung zu seiner Partnerin überhaupt für eine “perfekte Liebe gehalten haben konnte, denn schließlich klappte die Kommunikation zwischen den beiden nicht. Er fühlte sich ihr unterlegen (wie ein Trottel) und sie bemerkte es nicht. So etwas kann doch keine ideale Verbindung sein.

In der Geschichte müsste ein Passus enthalten sein, der dem Leser klar macht, was ihn an Liebe glauben ließ/ was ihn in seiner Sichtweise verblendete.
Der karge Hinweis auf die Augen der Protagonistin, die ihn zu einem hilfsbedürftigen Kind schrumpfen ließen, ist da zu wenig.


Zu den Einzelheiten:

„Hier auf dieser Parkbank (Komma) in mitten (inmitten) der Natur und der damit verbunden Ruhe und Friedlichkeit (Komma) fühlte er sich das erste Mal seit Tagen ein klein wenig entspannt.“


Trotz seiner dicke (dicken) Fleecejacke fröstelte es ihn leicht.


„Er war sich unsicher, ob es wirklich an den sinkenden Temperaturen des langsam erwachenden Winters lag. Vielleicht hing es doch eher mit seinen Gedankengängen zusammen.“

Vorschlag, die beiden Sätze miteinander verbinden und somit kürzen, vielleicht so:
<Er war sich unsicher, ob es an den sinkenden Temperaturen des langsam erwachenden Winters lag oder doch eher mit seinen trüben Gedanken zusammenhing.>

„Die letzten Wochen zogen immer wieder vor seinem inneren Auge vorbei. Wie hatte es überhaupt soweit kommen können? War es wirklich das gewesen, wofür er es gehalten hatte? Die perfekte Liebe? „

Drei Fragen hintereinander verlieren ihre Einzelwirkung.
Hier wäre die Gelegenheit, Einiges von dem, was zur Trennung geführt hatte, auch an den Augen der Leser vorbei ziehen zu lassen.
Baue also ein Beispiel/ Beispiele ein, die ihn an der „perfekten Liebe“ zweifeln lassen.

„Der heilige Gral in seinem Innersten, der sich ihm zum ersten Mal in seinem Leben wirklich offenbart hatte?“
Dieser Satz / Ausdruck „heilige Gral“ ist ein wenig überzogen. Ich würde ihn weglassen. ( Habe gerade entdeckt, dass auch Bernadette den Satz für zu bombastisch hält. Grüß dich, Bernadette!)


„Ein Blick in ihre Augen hatte genügte (hatte genügt).“


„Er hatte sich dann meist wie ein kleines Kind gefühlt. Nackt und hilflos und gleichzeitig geborgen und glücklich.“

Mit „Nackt und hilflos…“ schließt sich kein vollständiger Satz an.
Vorschlag:
Er hatte sich dann meist wie ein kleines Kind gefühlt, nackt und hilflos, (und weg) doch gleichzeitig geborgen und glücklich.

„Dieses Durcheinander in seiner Gefühlswelt hatte dann immer dazu geführt, dass er vollkommen unsicher wurde.“
Umständlicher Satz; Vorschlag:
Dieses Durcheinander in seiner Gefühlswelt hatte ihn immer völlig verunsichert.

„Jeder Satz, den er zu ihr gesagt hatte, kam ihm lächerlich und albern vor. Komischerweise schien sie das nie gestört zu haben. Vielleicht hatte sie es auch gar nicht bemerkt. Eigentlich sehr unwahrscheinlich, wie er fand. Es war doch für ihn immer ganz offensichtlich gewesen, dass er sich jedes Mal vor ihr zum Trottel gemacht hatte.“

Du beschreibst im vorangegangenen Abschnitt, die Wirkung seiner Sätze auf seine verlassene Partnerin.
Hier wäre eine gute Gelegenheit, die Beschreibung durch ein Konversations-Beispiel der beiden Protagonisten zu ersetzen, aus denen der Leser entnehmen kann, wie er sich vor ihr „zum Trottel“ macht.

Er wurde sich auf einmal bewusst das (s. Korrektur Bernadette) sein Herz heftiger schlug und dieses dumpfe (Vorschlag: „dieses dumpfe“ ersetzen durch: als dumpfes) Hämmern sogar in seinem Hals spürbar war.

„Es war vorbei, dessen war er sich in diesem Moment bewusster (Komma) als jemals zuvor.“


Dein Schreibstil ist generell angenehm und deine Geschichte hat Potenzial, wirkt aber auf mich eher wie ein Gerüst, das du inhaltlich stärker auskleiden müsstest.
Bernadette sprach von „Käse auf dem Teller“… Ich sage: Fleisch muss her!


Gruß
Kathso

 

Hallo Kathso,

auch Dir vielen Dank! Da habe ich ja einiges zu tun. Aber Euren Anmerkungen kann ich sehr gut nach vollziehen und werde sie mir zu Herzen nehmen.

Gruß
sentinel

 

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