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Die perfekte Liebe
Die perfekte Liebe?
Die perfekte Liebe?
Hatte er sich richtig entschieden?
Hier auf dieser Parkbank in mitten der Natur und der damit verbunden Ruhe und Friedlichkeit fühlte er sich das erste Mal seit Tagen ein klein wenig entspannt. Die meisten Bäume hatten bereits ihre Blätter verloren und er konnte durch die kahlen Äste hindurch die für einen Spätherbst so typisch leicht grauen Wolken erkennen. Trotz seiner dicken Fleecejacke fröstelte es ihn leicht. Er war sich unsicher, ob es wirklich an den sinkenden Temperaturen des langsam erwachenden Winters lag. Vielleicht hing es doch eher mit seinen Gedankengängen zusammen.
Die letzten Wochen zogen immer wieder vor seinem inneren Auge vorbei. Wie hatte es überhaupt soweit kommen können? War es wirklich das gewesen, wofür er es gehalten hatte?
Die perfekte Liebe?
Ein Blick in ihre Augen hatte genügt. Die Welt um ihn herum wurde in diesen Momenten fast immer vollständig ausgeblendet. Er hatte sich dann meist wie ein kleines Kind gefühlt. Nackt und hilflos und gleichzeitig geborgen und glücklich. Dieses Durcheinander in seiner Gefühlswelt hatte dann immer dazu geführt, dass er vollkommen unsicher wurde. Jeder Satz, den er zu ihr gesagt hatte, kam ihm lächerlich und albern vor. Komischerweise schien sie das nie gestört zu haben. Vielleicht hatte sie es auch gar nicht bemerkt. Eigentlich sehr unwahrscheinlich, wie er fand. Es war doch für ihn immer ganz offensichtlich gewesen, dass er sich jedes Mal vor ihr zum Trottel gemacht hatte.
Ein Zittern ging durch seinen Körper. Diesmal war er sich jedoch vollkommen sicher, dass es nicht die Kälte des nahenden Winters war. Es war das gleiche Zittern, das ihn immer erfüllt hatte, wenn sie sich gegenseitig berührten.
Ein leichter Anflug von Panik stieg in ihm auf, als er merkte, dass ihr Bild in seinem Inneren ein wenig die Konturen verlor. Er schloss die Augen, um sich ihrer wieder vollständig bewusst zu werden. Ihr Bild wurde deutlicher und nun glaubte er sogar, ihren Geruch wahrnehmen zu können. Fast schien es ihm, als wäre sie in diesem Moment bei ihm. Er wurde sich auf einmal bewusst, dass sein Herz heftiger schlug und dieses dumpfe Hämmern sogar in seinem Hals spürbar war.
Langsam öffnete er seine Augen und begann tief ein- und auszuatmen. Er schaute sich um und versuchte wieder die vom Wald ausgehende Ruhe in sich aufzunehmen. Sein Blick hatte sich auf die dicke Blätterschicht vor seinen Füßen gerichtet, während er dabei dem Wind und dessen Spiel mit den Ästen lauschte.
Es war vorbei, dessen war er sich in diesem Moment bewusster als jemals zuvor. Warum war es diesmal trotzdem so schmerzhaft? Er hatte es doch beendet und nicht sie.
Während sein Blick noch immer auf die Blätter am Boden gerichtet war, viel ihm auf, dass die Abenddämmerung langsam einsetzte.
Der Weg der ihn hierher geführt hatte, lag bereits im Dunkeln.
Es war Zeit, weiter zu gehen... auf einem neuen Pfad.