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Die Wand
Ich laufe. Schnell. Dreck spritzt auf meine Hose. Ein Pfütze. Ich bin beflügelt. Fühle mich sicher. Oberwasser. Übermut. Ich stolpere. Klatsche gegen die Wand. Die harte, kalte, ehrliche Wand. Es ist real. Sie existiert. Die Wand. Keine Illusion. Keine erziehende Prophezeiung. Sondern Realität.
Meine Eltern warnten mich. Ich schenkte ihnen keinen Glauben. Jetzt bin ich ihr begegnet. Der Wand.
Die Heuscheune qualmt noch. Das Feuerzeug und die Kippen in meiner Tasche. Übermut? Oberwasser?
Ein leichter Schmerz. Aber es geht. Die Wand ist noch immer da. Wie komme ich an ihr vorbei? Einfach vorbeigehen? Zu simpel. Sie hätte dann ja gewonnen. Die Wand. Hinüber klettern? Zu anstrengend. Hinüber springen? Gute Idee. Ein würdiger Gegenschlag. Mich hält keine Wand auf. Ich gehe zurück. Laufe an. Springe. Klatsche erneut gegen sie. Die Wand. Diesmal tut es sehr weh. Aber ich habe kein Verständnis.
Erst heute merke ich, dass ich damals mit geschlossenen Augen gelaufen bin und meide nun alle Wände.