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Du brennst

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10.09.2008
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Du brennst

Stell dir vor
Es ist mal wieder vorbei. Du bist so langsam in den grauen Jahren, nicht mehr der Jüngste. Gerade fühlst du dich sogar steinalt. Die Frau, die du liebst, zieht in diesem Moment weg. Vor dem Haus steht ein Umzugslaster und du hörst sie den letzten Wäschekorb voll Kochbücher die Treppe runtertragen. Du sitzt im wie leergefegtem Schlafzimmer und schaust abwesend aus dem Fenster.
Ist die Liebe nicht wie ein rosarotes, duftenes Brennnesselfeld? Du weist noch, wie du einst von ihrem lieblichen Duft angezogen wurdest, das Stechen der Blätter machte dir nichts aus, betäubt wie du warst. Jetzt brennt dein ganzer Körper.
Du stehst auf, gehst im Zimmer auf und ab und durch Fenster dröhnt das Anspringen von Motoren. Wie eine Fliege, die, anstatt auf süßen Honig lieber auf eine Lampe zufliegt, vom Licht fasziniert. Aus Instinkt, ganz ohne zu bedenkten, dass du deine kleinen Füßchen verbrennst, wenn du dein Ziel erreichst. Und du versenkst deine Füße in der Hitze. Stirb verschmort für dein Glück, du fällst zu Boden. Es brennt.
Du nimmst ein Glas, der Inhalt riecht fruchtig und süß. Der Duft steigt in deine Nase und betäubt alle anderen Sinne. Du nippst, du musst einfach. Jetzt stehst du hier gequält in deinem Zimmer, die Schmerzen sind nicht auszuhalten, du bereuhst jeden einzelnen Schluck. Du hast vergessen, wie wohlschmeckend es war, du achtest nur noch auf das Brennen im Brustkorb.
Deine Augen brennen von den Tränen, die du zurückhältst. Du setzt dich wieder aufs Bett, vergräbst deine Finger im dünnen Haar. Dein Herz brennt vor Kummer, von dem Loch, das sie hinterlassen hat. Sie ist weg. Du brennst.

 

Hallo kattenkopp!

Willkommen im Forum.

Ich bin unschlüssig, ob mir deine Geschichte gefällt oder nicht. Eigentlich ist es ja eine Momentaufnahme, aber das ist okay. Deine Art zu Schreiben mag ich ganz gern, aber inhaltlich ist der Text erstens dünn und zweitens nicht sehr innovativ. Man muss ja nicht immer das Rad neu erfinden, zumal es eh keine wirklich neuen Themen gibt. Aber hier ist es ein bisschen fleischlos, man liest das, es ist okay, aber mehr auch nicht. Dabei glaube ich aber, dass du Geschichten schreiben kannst, gerade so kurze. Die sind oft auch reizvoll.
Und was ich auch ganz schlimm tadeln muss ist das Ende: Suizidgeschichten sind furchtbar ausgelutscht und wenn es unbedingt sein muss, dann müssen die gerade in irgendeiner neuartigen, kreativeren, spannenden Form verpackt sein. So ist es das alte Ritual: Trennungsschmerz, Suizid. Glücklicherweise fehlt das Selbstmitleid.

Details:

Es ist mal wieder vorbei.
Ja wie, mal wieder? So ein erster Satz ist nicht besonders schlau, man weiß gleich, böööh, eine alltägliche Geschichte, wie langweilig. Außerdem kann ich gerade in Verbindung mit diesem Satz den Suizid nicht nachvollziehen.
Gerade zumindest fühlst du dich alt.
zumindest würde ich streichen
Vor dem Has steht ein Umzugslaster
Haus
Ist die Liebe nicht wie ein rosarotes, duftenes Brennesselfeld?
Mag ich. Aber trotzdem Brennnesselfeld.
Du weist noch, wie du einst von ihrem
weißt; seinem (das Feld)
und aus dem Fenster dröhnt das Anspringen von Motoren.
Aus dem Fenster würde heißen, die Motoren springen im Haus an und das "Du" in deinem Text steht auf der Straße und hört es dort. Vielleicht besser: von der Straße dröhnt das Anspringen der Motoren. Obwohl das auch nicht das Gelbe vom Ei ist, musst du mal gucken.
die, anstatt auf süßen Honig lieber auf eine Lampe zufliegt, vom Licht fasziniert.
das Komma nach "die" weg
du bereuhst jeden einzelnen Schluck.
bereust
vergräbst deine Haare im dünnen Haar.
Hä?
Dein Herz brennt vor Kummer, von de Loch, das sie hinterlassen hat.
dem Loch

Außerdem solltest du den inflationären Gebrauch von "du" vermeiden, musst mal gucken, wo du es einsparen kannst.

Also dann, liebe Grüße,
strudel

 

"Finger in den dünnen Haaren" mein ich natürlich.

Und eigentlich geht es nicht um Suizid...

Aber ansonsten stimmt, was du sagst. Ist echt überarbeitungswürdig.

 

Und eigentlich geht es nicht um Suizid...
Hmm, okay, sowas hab ich geahnt, das hier:
Das Totenkopfzeichen auf dem Glas ignorierst du,
aber als Anzeichen für nen Selbstmord gedeutet. Ein anderer Sinn erschließt sich daraus nicht für mich.

 

Das mit dem Totenkopf soll nur sagen, dass das Getränk halt nicht gut für einen ist.
Und er "brennt" nicht, weil er sich angezündet hat, sondern das ist dieses Brennen von Kummer, kennst du ja wahrscheinlich.
Aber ist wirklich doof umschrieben, ...nur ich fand "Das ist giftig" irgendwie blöde.

 

Und er "brennt" nicht, weil er sich angezündet hat, sondern das ist dieses Brennen von Kummer, kennst du ja wahrscheinlich.
Ja, soviel hab ich auch kapiert. ;) Er betrinkt sich also. Dann lass die Stelle mit dem Totenkopf einfach raus, "das ist giftig" kannst du dir genauso sparen, weil danach ja "Du musst einfach" kommt, da wird schon klar, dass es gegen die Vernunft ist und so.

 

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