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Du Uwe?!

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06.09.2002
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Du Uwe?!

Das Szenario: Mann (Uwe) sitzt vor’m Fernseher, in der linken Hand ein gut gekühltes Bier, in der Rechten die Fernbedienung. Frau (Petra) sitzt daneben. Versucht mit ihrem Mann zu reden.

Du Uwe?!
Ja Petra?!
Ich hätt’ mal wieder Lust!
Lust worauf?
Na du weißt schon ...
Sex?
Ja!
Morgen vielleicht. Ich hatte heute einen anstrengenden Tag hinter mir.
Meinst du ich nicht?
Ich denke nicht.
Wenn du wüsstest!
Wenn ich was wüsste?
Ich musste die Wohnung aufräumen, Essen kochen, Wäsche waschen, usw.!
Und dann hast du noch Lust?
Ja!
Morgen vielleicht.

Nach zwei Stunden des Schweigens gehen sie ins Bett. Nächster Tag, neues Szenario: Mann sitzt am Frühstückstisch. Frau sitzt ihm gegenüber.

Du Uwe?!
Ja Petra?!
Ich hab’s mir gestern selbst gemacht, als du schon geschlafen hast!
Und wieso erzählst du mir das?
Ich dachte es interessiert dich vielleicht?!
Nicht wirklich.
Wir hatten schon so lange keinen Sex mehr.
Stört dich das?
Ja!
Wieso?
Wir sind jetzt seit 10 Jahren verheiratet. Findest du mich nicht mehr attraktiv?
Doch, natürlich!
Aber?
Ich muss jetzt zur Arbeit!

Abends, das selbe Szenario wie am Abend davor, wie eigentlich an allen Abenden davor.

Du Uwe?!
Ja Petra?!
Ich hab’ heute im Supermarkt einen süßen Italiener kennen gelernt.
Und?
Ich dachte es interessiert dich vielleicht.
Nicht wirklich.
Dann bin ich mit in seine Wohnung gefahren und wir hatten wilden Sex!
Aha. Kannst du mir das später nach dem Fußballspiel erzählen?
Ich habe dir gerade gestanden, dass ich fremd gegangen bin.
Petra ... das Spiel!
Weißt du was? Ich werde dich verlassen!
Morgen vielleicht.

Der Nächste Morgen. Mann sitzt am Frühstückstisch. Seine Frau ist weg. Nach 30 Minuten des nicht registrieren Wollens dieser Tatsache bricht der Mann sein Schweigen.

Du Petra?!
...
Petra?!

Doch Petra war weg.

 

Hallo tolosker, also witzig find ich das schon, aber
es ist kein richtiger Witz, wenn man ihn erzählen würde, z. b. Regt eher zum Nachdenken an!

eine satire sehe ich darin nicht, wäre aber für aufklärung dankbar.

liebe grüsse Archetyp

 

hallo tolosker.

eigentlich eine traurige gechichte. ich finde den letzten satz überflüssig, der ist ein bisschen plump. ein eleganteres ende wäre es, ihn weg zu lassen.

was mich auch ein wenig gesört hat sind die klischees: warum muss es immer hausfrau, arbeiter mann,bier, fussball, ein süsser italiener im supermarkt sein?

die problematik könntest du auch mit anderen elementen darstellen.

sehr gelungen find ich phasenweise die dialoge, die sind so richtig beklemmend...

 

Hallo!

@Archetyp: Sollte eine Satire nicht mitunter auch zum Nachdenken anregen? So gesehen habe ich ja das erreicht, was ich wollte ;)

@Bogdan: Ich finde, dass man sich in einer Satire in gewissem Maße an Klischees bedienen muss, um jemandem die Situation näherbringen zu können.

Danke für eure Kritiken,

mfG Tolosker

 

@klischees: es ist ja nur meine eigene meinung, dass du eben nicht in diesem "gewissen mass" bleibst, sondern leider zu viele klischees einbaust.

geschmackssache.

 

Hallo Tolosker,


während des Dialogs mußte ich daran denken, dass mal irgendwann eine Untersuchung unter länger verheirateten Ehepaaren durchgeführt wurde mit der Frage, wieviele Minuten sie so durchschnittlich am Tag miteinander reden. Ich glaube die Gesamtminutenzahl am Tag waren 5 Minuten. Und ich glaube es war nicht auf kinderlose Paare beschränkt.
Jedenfalls will ich damit sagen, dass es dir sehr gut gelungen ist, diese Art von Sprachlosigkeit darzustellen.
Deine Dialoge sind wunderbar knapp gehalten und geben damit ausdrucksvoll die Stimmung zwischen deinen Protagonisten wieder.
Ob dein Text nun eine Satire ist oder nicht, sei mal dahingestellt, ich denke eher nicht, wichtiger erscheint mir, dass du deinen Text etwas arg ins Primitive ziehst und mit Klischees arbeitest, die eigentlich heutzutage nicht mehr so en vogue sind.

Also die Kritik, dass du einen biertrinkenden, fernbediendungsbeherrschenden Ehemann darstellst und sie als die Hausfrau, die sich einen Italiener aus dem Supermarkt :D zieht, diese Kritik hätte auch von mir kommen können.
Diese Klischees hast du überhaupt nicht nötig, um deiner Geschichte die Nachdenklichkeit zu verleihen.

Mit Klischees kann man auch keine Satire auf Niveau bringen. Vielleicht solltest du deine Geschichte ruhig mit etwas feinsinnigeren Menschen ausstatten, ohne Klischees und du wirst feststellen, dass die Sprachlosigkeit deiner Protagonisten noch eindrucksvoller zum Vorschein kommt. So wirkt das etwas übertüncht auf mich und genau das hat der Dialog des Ehepaars nicht nötig, der steht für sich auf beeindruckende Weise, er macht nachdenklich.


Gruß lakita

 

Hm, also mir hat der Text ganz gut gefallen. Trotz Klischees, denn nur das Fußballspiel fällt mir da wirklich klischeehaft und negativ auf.

Ich dachte immer, ich hätte schon eine Kritik zu dem Text geschrieben. Vermutlich nicht abgeschickt.
Viel hatte ich nicht zu kritisieren, denn die Idee ist besonders für die Kürze des Textes recht innovativ und gut strukturiert.
Du solltest versuchen den Dialog klarer zu verdeutlichen, indem du Anführungsstriche setzt. So wie der Text momentan formatiert ist besteht die Gefahr, dass man 2 Zeilen für die Aussagen einer Person hält. Andere Möglichkeiten sind Absätze oder auch die Aussagen der Frau oder des Mannes kursiv zu setzen. Wie dem auch sei. Auf jeden Fall würde ich da etwas ändern, da es das Lesen erleichtert.

Die Thematik persifliert den Alltag, der sich in einem Eheleben oft einstellt (spreche da nicht aus direkter Erfahrung). Eigentlich recht treffend und auch satirisch, auch wenn ichmit der Aussage, dass man sich in gewisserweise Klischees bedienen müsste nicht ganz konform gehe.

Liebe Grüße
Frederik

 

Hallo Tolosker,

die Dialoge und die Steigerung der Dramatik (obwohl man schon ahnt, was kommt) ist schon prima.
Ich denke, wenn Uwe z.B. Kommunikationswissenschaftler wäre und sich herausstellt, daß er besser mit Maschinensprache als mit seiner Frau kommuniziert, würde das satirische Element erhöhen.
Am Schluß könnte er seinen Computer fragen: „Was nun?“

Sorry ... jetzt hat, glaub` ich, mein Schreibprogramm gestartet, es ist ja Deine Geschichte...

Tschüß... Woltochinon

 

Hallo!
Deine Geschichte ist echt super!! Klar steckt hinter dem Lustigen auch ein trauriger Kern, die Wirklichkeit, aber das ist ja der Zweck einer Satire. Leider spielt sich diese viel zu oft in unseren Wohnzimmern ab...
Echt suuuper geschrieben!!!!
yM-)

 

hallo tolosker, also die dialoge sind in ihrer kürze spitze. bitte stehen lassen!

was mich stört, und was eigentlich leicht geändert werden kann, sind deine "regieanweisungen", z.b.:

Das Szenario: Mann (Uwe) sitzt vor’m Fernseher, in der linken Hand ein gut gekühltes Bier, in der Rechten die Fernbedienung. Frau (Petra) sitzt daneben. Versucht mit ihrem Mann zu reden.
a) warum der hinweis "Mann (Uwe)"? ich denke jeder weiß, dass Uwe ein mann ist. b) dto für Petra. c)lass bier und fernbedienung einfach weg. fernseher genügt völlig. d) warum "VERSUCHT zu reden"? sie redet tatsächlich! aber dass das, was sie spricht nicht ankommt ist ja gerade der witz an deiner geschichte!. gruß- ernst

 

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