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Ein »J« sucht seinen »asper«

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Ein »J« sucht seinen »asper«

Mit dem Fahrrad sauste Jasper blitzeschnell den Berg hinab. Fast hätte er die alte Katze nicht gesehen, die sich mitten auf der Straße sonnte. Fast hätte er sie überfahren. Doch in allerletzter Sekunde trat Jasper in die Bremse.
»Das hätte beinahe ein Unglück gegeben!«, schimpfte er die alte Katze aus.
Nun, die Katze hatte er nicht überfahren, aber ein Unglück war trotzdem geschehen. Er hatte es nur noch nicht bemerkt. Still und leise war das »J« aus seinem Namen gefallen.

Das »J« kullerte ein Stück die Straße entlang und landete direkt vor dem Hof vom Bauern Eder. Kurz schüttelte es sich, stand auf und sah, wie »asper« um die Ecke radelte.
Das »J« kratzte sich am Kopf. Nanu? War es denn möglich, dass es hinunterfiel? Dass Wörter ihre Buchstaben verlieren? Einfach so? Das war ja schrecklich!
Das »J« überlegte. »asper« wird wohl bald bemerken, dass er mich verloren hat. Er wird mich suchen und zurückkommen. Also setzte es sich auf seinen Hosenboden und wartete. Es zählte die Hühner auf dem Bauernhof: elf, zählte die Fenster vom Pferdestall: fünf und dort standen drei Apfelbäume. Und als es fertig war mit Zählen, begann es von vorn: elf Hühner, fünf Fenster und drei Apfelbäume. Gleich noch einmal: elf Hühner, fünf Fenster und ... da kletterte der Bauer Eder auf seinen grünen Traktor.
Oh, dachte das »J«. Traktorfahren macht sicher Spaß. Bestimmt ist es lustiger, als hier rumzusitzen. Traktor wollte es schon immer mal fahren. Geschwind lief das »J« zum Bauern und sprang ihm auf den Schoß. So wurde aus dem Bauern Eder der Bauer Jeder.

Schnell fuhr so ein Traktor zwar nicht, aber er knatterte und ratterte so schön. Als der Bauer Jeder von der Straße aufs Feld einbog, rumpelte es noch viel wilder. Kurz darauf endete die Fahrt. Als der Bauer von seinem Sitz aufstand, purzelte das »J« aus seinem Schoß. Es fiel auf den Boden, rollte ein Stück über das Feld, direkt auf ein Loch zu. Schon plumpste es hinein.
»Aua!«, rief das »J« und rieb sich den Po. Dunkel war es mit einem Mal. Und kalt. Das »J« saß tief in der Erde und schaute nach oben zu dem Loch. Wie soll ich nur hinauskommen? Wenn ich fliegen könnte, ja dann. Aber Buchstaben haben keine Flügel. Und wie es hoch zu dem Loch schaute, da wurde ihm Angst und Bange.
»Hilfe! Hiilllffffeeeee! So hilft mir doch wer!«, rief es. Niemand antwortete dem »J«. So rief es etwas lauter und dann nochmal lauter. Nichts. Keiner kam, um das »J« zu retten.
Also schaute das »J« sich in Ruhe um. Vielleicht gab es noch einen anderen Weg. Es rollte Steine von hier nach dort, zog an Wurzeln und staunte: Ein Tunnel! Es hatte einen Tunnel gefunden! Bestimmt führt er zu einem richtigen Ausgang. Voller Hoffnung lief das »J« in den dunklen Gang hinein. Es war noch gar nicht weit gelaufen, da gelangte es an eine Kreuzung. Welcher Weg wohl der richtige ist?, fragte es sich still. Soll ich nach rechts oder nach links abbiegen? Das »J« konnte sich nicht entscheiden, also versuchte es sein Glück mit einem Abzählreim: »Ein Floh aus Mönchshausen, ließ am liebsten Furze sausen. Erst ein, dann zwei, dann drei, hier lang bin ich frei!« Und so wählte das »J« den linken Weg. Doch schon bald stand es wieder vor einer Kreuzung. Und danach an noch einer. Und später an noch einer. Und weil ihm langsam die Beine wehtaten, setzte es sich, um ein wenig zu verschnaufen.
Auf ewig werde ich unter der Erde durch dunkle Tunnel wandern und »asper« wird für immer ein »asper« bleiben, seufzte es. Mir kann nur noch ein Wunder helfen. Aber Wunder kommen nicht so daherspaziert, nur weil man gerade ein Wunder braucht. Die lassen sich auch nicht rufen, so wie die Hühner vom Bauern Eder. Hühner rufen, das ging pipileicht. Vielleicht aber doch, überlegte das »J«. Vielleicht hat es nur noch nie jemand probiert. Also rief es: »Put, put, put! Wunder komm!« Erwartungsvoll schaute das »J« sich nach allen Seiten um. Aber es kam weder ein Wunder noch ein Huhn. Also probierte das »J« etwas anderes und rief: »Wunder komm! Das Essen ist fertig!«
Da antwortete ihm eine Stimme aus der Dunkelheit: »Essen? Wer hat hier was von Essen gesagt?«
»Ich!«, rief das »J«. »Ich bin hier!« Es ging also doch, ein Wunder herbeizurufen. Man muss eben nur wissen wie. Sehen konnte das »J« das Wunder zwar noch nicht, aber hören. Es schnaufte wie »aspers« Opa. Wahrscheinlich war es ein altes Wunder. Je mehr sich das Schnaufen näherte, desto aufgeregter wurde das »J«. Wie so ein Wunder wohl aussah? Endlich konnte es das Wunder sehen. Es sah aus wie ein Maulwurf. Das Fell war struppig und um die Nase herum grau. Ein bisschen humpelte er auch.
»Wer bist denn du?«, fragte der Maulwurf, als er ganz nah vor dem »J« stand.
»Ich bin das »J« vom »asper« und ich habe mich verlaufen.«
»Aha. Und wo hast du das Essen?«
»Ich glaube, es hat eine furchtbare Verwechslung gegeben«, sagte das »J« kleinlaut. »Ich habe doch gar kein Essen.«
»Weckst mich aus dem Schlaf, lässt mich den ganzen Weg laufen und dann hast du gar kein Essen«, grummelte der Maulwurf. »So eine Frechheit!«
»Es tut mir leid. Wirklich«, sagte das »J«.
Der Maulwurf interessierte sich nicht weiter für das »J«. Er drehte sich um und machte sich auf den Rückweg.
»So warte doch!«, rief das »J« und lief ihm nach. »Kannst du mir nicht zeigen, wo der Ausgang ist? Ich muss doch zum »asper« zurück.«
»Was? Was? Was? Wer soll das sein? Von einem »asper« habe ich ja noch nie gehört«, sagte der Maulwurf.
»Ich bin sein »J« und zusammen sind wir der Jasper. Aber ich bin runtergefallen und dann bin ich mit dem Bauern Traktor gefahren, kullerte aufs Feld und fiel durch ein Loch, direkt in dein Labyrinth. Du weißt doch bestimmt, wo es hier einen Ausgang gibt.«
»Buchstaben verlieren! So ein Quatsch.«
»Bitte, zeige mir, wo der Ausgang ist«, flehte das »J« den alten Maulwurf an.
»Nein, nein. Man verliert nicht so einfach seine Buchstaben. Du glaubst wohl, ich bin so dumm wie ein Regenwurm!«
Da nahm das »J« in seiner Not dem Maulwurf sein »M« fort und setzte sich an dessen Stelle. So wurde aus dem Maulwurf ein Jaulwurf.
»Ahhahhahh«, jaulte der Jaulwurf. »Was hast du getan? Hör damit auf. Sofort! Hörst du!«
»Erst, wenn du mir zeigst, wo der Ausgang ist«, forderte das »J«.
»Das ist mein Platz. Geh da weg!«, protestierte das »M«.
Das »J« klammerte sich noch fester an den »aulwurf«. Jaulend und schnaufend machte sich der Jaulwurf auf den Weg. Das »M« muffelte allen hinterher. Sie liefen dreimal links und zweimal rechts und schon konnte das »J« einen Ausgang sehen. Da sprang das »J« vom »aulwurf« und rannte hinaus aufs freie Feld.

Inzwischen war es Nacht geworden. Der Mond schien und die Sterne funkelten. Wohin das »J« auch blickte, es sah nichts als Mais. Groß und hoch, richtige Maisbäume waren das. Es stand allein mitten in einem Maiswald.
Lieber wäre das »J« bei »asper« im warmen Bett und nicht in diesem doofen Wald. Hier werde ich mich doch nur wieder verlaufen. Und ein Wunder rufe ich bestimmt nicht noch einmal. Das »J« begann in seiner Not bitterlich zu weinen und zu schluchzen.
»Wer heult denn da?«, hörte es eine Stimme, die von weit oben zu kommen schien.
»Ich!«, schniefte das »J« und schaute hoch. Über dem Maisfeld zog ein Uhu seine Kreise.
»Bist du eine Maus? Uhhuu?«
»Nein. Ich bin das »J« und habe meinen »asper« verloren.«
»So, so! Ein verlorener Buchstabe bist du also!« Der Uhu landete vor dem »J«. »Ich habe auch einmal mein »U« verloren. Da war ich nur noch ein »hu«. Es war schrecklich. Mir kam ja nur noch »Huhu, Huhu« über den Schnabel. Als wäre ich ein Gespenst!«
»Das war sicher gar nicht schön«, sagte das »J«.
Der Uhu pickte das »J« vorsichtig vom Boden auf und kuschelte es zwischen die Federn auf seinem Rücken. Da riefen die beiden gleichzeitig: »Zusammen sind wir ein Juhu! Juchuuu!«
»Wo soll es denn hingehen?«, fragte der Juhu.
»In die Büchergasse 13, bitte«, sagte das »J«.
»Und wo genau ist das?«
»Du weißt es nicht?«
»Ich dachte, du kennst den Weg«, sagte der Juhu.
»Und ich dachte, du kennst den Weg«, sagte das »J«.
»Dann fliegen wir so lange, bis dir etwas bekannt vorkommt. Ein Kirchturm oder ein Park«, schlug der Juhu vor. Und weil ihm so fröhlich zumute war, tanzte er wild durch die Luft. Mal flog er nach Norden, mal nach Süden, er drehte Kreise im Osten und schlug Purzelbäume im Westen. Immer wieder rief er: »Juhu.«
»Pass auf!«, rief das »J«. Beinahe hätten die beiden sich in einer Stromleitung verheddert.
»Vorsicht! Windrad voraus!«, rief das »J« kurze Zeit später.
»Das war knapp«, sagte der Juhu, der gerade noch rechtzeitig ausweichen konnte. »Ich glaube, es ist sehr gefährlich ein Juhu zu sein.«
»Viel zu gefährlich. Besser ich steige wieder ab. Sonst gehen wir beide noch kaputt«, sagte das »J«.
Der Juhu landete und das »J« hopste von seinem Rücken. Der Uhu winkte ihm ein letztes Mal aus der Luft zu, dann war er fort. Wo es wohl diesmal gelandet war?

Das hier war ein Bauernhof. Genau wie der vom Bauern Eder. Es zählte drei Apfelbäume, fünf Fenster im Pferdestall, aber nur zehn Hühner. Der Bauer Eder hatte elf Hühner. Also war dies nicht der Hof vom Eder, sondern ein Bauernhof, der genau so aussah, aber doch ein anderer war. Ach, dachte das »J«, wie schön wäre es gewesen, jetzt beim Eder zu sein. Dann könnte es sich an die Straße setzen und auf »asper« warten. Und wie das »J« so drüber nachdachte, wie gern es jetzt auf dem Ederhof wäre, da fuhr ein Fahrrad am Tor vorbei. Es war genau so blau wie das vom »asper« und darauf saß: »asper«! So schnell es konnte lief es über den Hof, kletterte durch das Tor, aber da war »asper« längst schon oben auf der Hügelkuppe und all das Rufen und Winken des »J« konnte »asper« weder hören noch sehen. Gleich darauf war er hinter dem Hügel verschwunden. Diesmal werde ich keinen einzigen Schritt von hier fortgehen. Zehn Hühner hin, elf Hühner her, dachte das »J«.
Und so wartete das »J«, ganz außer sich vor Freude, schon bald wieder mit »asper« zusammen zu sein.
Es dachte an dies und das und … oh, welch schrecklicher Gedanke. Was, wenn »asper« blitzeschnell den Hügel hinab sauste und wieder einfach vorbeifuhr? Das darf nicht passieren! Das »J« brauchte einen Plan. Es grübelte und grübelte, während die alte Katze neben ihm saß und sich das Fell leckte. Unter einem Busch saß ein Frosch und quakte wie ein Superstar.
»Kannst du dir nicht auf der Straße das Fell lecken?«, fragte das »J« die Katze.
Die Katze schüttelte den Kopf. »Störe mich nicht. Ich muss mich schön machen. Ich treffe mich gleich mit dem Kater vom Müller.«
»Aber du würdest mir damit einen großen Gefallen tun«, bettelte das »J«.
»Ich habe nein gesagt und damit Basta. Und jetzt gib Ruh.«
»Aber ...«
»Still!«, sagte die Katze, »oder ich fress' dich auf.«
Da blieb das »J« mucksmäuschenstill. Und wie es dem Froschkonzert lauschte, kam ihm eine Idee. Schnell lief es zum Frosch und flüsterte ihm etwas ins Ohr. Und schon tauchte »asper« wieder auf dem Hügel auf. Jetzt musste alles ganz schnell gehen.
Der Frosch übergab dem »J« zwei seiner Buchstaben, damit rannte das »J« zur Katze, nahm ihr das »K« und ersetzte es durch das »Fr« vom »osch«. So wurde aus der Katze eine Fratze.
»Was hast du getan?«, jammerte die Fratze. »Wenn mich so der Kater sieht …«
Der »osch« hielt sich den Bauch vor Lachen. Das Katzengesicht sah wirklich zu komisch aus.
Das »J« warf das »K« in hohem Bogen auf die Straße.
»Lauf und hole es dir zurück!«, rief es.
Sofort sprang die Fratze ihrem »K« hinterher.
Fast hätte »asper« sie überfahren, doch in allerletzter Sekunde konnte er das Rad bremsen.
»Das hätte beinahe ein Unglück gegeben!«, rief er.
Nun, die Katze hatte »asper« nicht überfahren. Und statt eines Unglücks war diesmal ein großes Glück geschehen. Die »atze« nahm sich ihr »K«, der »osch« sein »Fr« und still und leise kletterte das »J« zurück in Jaspers Namen.

 

Lieber @snif,

hab Dank für deinen Kommentar und deine Zeit! Es war mir eine Ehre!

Oh. Eine Kindergeschichte von dir.
Ja ja, ich habe auch früher schon mal, aber die sind jetzt woanders und nicht mehr hier.

Wär ich ein Bandit, würde ich mit schwarzer Maske in deinen Kopf einbrechen und diese geniale Idee stehlen.
Untersteh Dich! Mein armer Kopf. Wer weiß, was der Bandit da drin alles anrichtet. Nachher geht noch was kaputt :D.

Kenn ich auch. Als ich früher krank war. Da habe ich immer die Decken und Wände angeschaut und alles gezählt. Die Anzahl Flecken, Ecken, Schatten, ... egal. Einfach alles gezählt, was sich zählen liess. Schön daran erinnert zu werden.
Ich war auch ein großes Zählkind.

Erst habe ich mit geärgert über den Bauer Eder. Das hatte mich zu fest an Pumuckl erinnert. Aber als daraus Bauer Jeder wurde, ist der Ärger verflogen.
Ich habe auch gedacht, warum ausgerechnet ein Eder - aber dann dachte ich, wird ja klar, warum. Aber ich wollt eh noch mal gucken, ob sich nicht noch ein anderer Name findet.

Boah. Bitte mehr davon. Kinder lieben solches Zeug.
Ich weiß. Und es macht auch so Spaß sich solchen Mist auszudenken. Da werde ich selbst nochmal zum Mini.

Einfach nur süss. Zum Glück hatte der Uhu das grosse U verloren und nicht das Kleine. Hätte er nur noch "UhUh" gekrächzt, hätte die Geschichte die Unschuld verloren und womöglich das Genre gewechselt.
:lol:

Katzen die apportieren! Wow.
Die bringt das doch nicht zurück ... Das K ist wie ne Maus. Da rennen auch Katzen hinterher.

Irgendwie ein Happyend. Obwohl mir hier irgendwie noch ein knalliger, kurzer Schlusssatz fehlt. So etwas wie:
"Es zählte noch kurz nach, ob alle sechs da waren, schloss die Lider und nickte ein."
Oder sowas.
Ich musste erst mal überlegen, was Du mit den sechs meintest. Aber stimmt, so ein Satz kann noch dran.

Die Geschichte ist witzig, spannend und kurbelt an der Phantasie. Was will Kind mehr.
Hm. Vielleicht werde ich doch noch Bandit ...
Nochmals Danke für all die schönen Worte!

Hab einen schönen Tag und liebe Grüße!
Fliege

 

Hi @Fliege ,


Ich möchte gar nicht viel schreiben, Anregungen hast du ja schon viele bekommen, nur das ich mich darauf freue meinen Sohn deine Geschichte vorzulesen wenn er sie endlich versteht :). Alle Buchstaben des Alphabets einmal durch, hätte was finde ich :). Ich würde kaufen für den kleinen!

Sommerliche Grüße und danke!

Hamburg

 

Hallo @Fliege,

Mir gefällt die Geschichte wirklich gut. Würde mich nicht wundern, wenn die mal in einem Kinderbuch erscheinen würde.
Wenn du das Spiel mit diesem Stil zu Ende spielst, könntest du einen Text mit vielen dieser Buchstabenspielchen hintereinander schreiben. Ich wette das würde sich super für den Deutschunterricht an Grundschulen oder im Kindergarten machen.

Die Story ist leicht verständlich. Ich weiß nicht ob es Absicht ist, aber du gehst nicht direkt auf die Vorurteile ein, die Kinder bei den Tieren haben könnten. Zum Beispiel denke ich das Kinder den Maulwurf hilfsbereiter einschätzen würden als den Uhu. Inwieweit es gut ist, dass du nicht auf die Klischees eingehst ist schwer zu beurteilen. Bei Erwachsenenliteratur ist es natürlich gut, wenn man aus dem Muster fällt, aber ob das für Kindergeschichten auch zutrifft, ist so eine Sache.

Ließ sich aber wirklich schön lesen.


Viele Grüße
Murph

 

Hey @Hamburg,

und ist doch immer wieder schön, von frisch gebackenen Wortkriegern Kommentare zu bekommen. habe mich sehr gefreut!

... nur das ich mich darauf freue meinen Sohn deine Geschichte vorzulesen wenn er sie endlich versteht :).
Ich weiß ja nicht, wie lange das noch dauert, aber bis dahin gibt es sicher noch viele neue Geschichten, die man auch alle vorlesen muss. Falls Du Dich dann aber doch noch erinnerst, nur zu. Ist auf jeden Fall das beste Feedback für eine Kindergeschichte, wenn man sie Kindern gern vorlesen würde. Ob man nun dafür ein Kind zur Hand hat oder nicht. Es tun zu wollen, wenn man könnte, ist schon ganz viel Miete.

Alle Buchstaben des Alphabets einmal durch, hätte was finde ich :).
Alter Schwede. Damit werde ich im Leben ja nie fertig! Ich glaub, daraus wird nichts. Ich will ja auch noch andere Dinge schreiben, für Erwachsene und so. Das braucht auch alles seine Zeit. Und die Wortkrieger sind eh schon so ein Zeitfresserding. Und die Arbeit! Und die Freunde! Und der blöde Alltag!

Habe mich sehr gefreut!


Hey @murphy_does_his_best,

Mir gefällt die Geschichte wirklich gut. Würde mich nicht wundern, wenn die mal in einem Kinderbuch erscheinen würde.
Glaub, die Chancen sind sehr, sehr gering. Zu kurz für ein Vorlesebuch, zu kompliziert für ein Selbstlesebuch. Der Text passt nicht in die gängigen Normen und der Kinderbuchmarkt ist eh überfüllt, die warten da nicht auf mich. Und da ich nicht malen (illustrieren) kann, ist mit dem Selbstmachen auch schwer.

Wenn du das Spiel mit diesem Stil zu Ende spielst, könntest du einen Text mit vielen dieser Buchstabenspielchen hintereinander schreiben.
Jetzt kommst Du auch noch damit! Siehe oben bei Hamburg und warum auch dies auch nicht in Erfüllung geht.

Zum Beispiel denke ich das Kinder den Maulwurf hilfsbereiter einschätzen würden als den Uhu. Inwieweit es gut ist, dass du nicht auf die Klischees eingehst ist schwer zu beurteilen.
Daran habe ich noch gar nicht gedacht. Aber nach dem süßen Maulwurf den wir alle kennen, ist doch gut, dem einen maulfaulen Maulwurf entgegenzusetzen. Können ruhig Kinder schon lernen, dass ein Maulwurf nicht gleich alle Maulwürfe ist. Finde ich sogar richtig gut, falls es diese Klischees bei Kindern tatsächlich schon gibt. Mag die Geschichte nach diesem Aspekt gleich noch mehr :D.

Ließ sich aber wirklich schön lesen.
Freut mich natürlich sehr. Danke für deine Zeilen und Zeit!

Habt einen schönen Sonntag ihr beiden!
Beste Grüße, Fliege

 

Hallo @Fliege,

nein, ich bin kein Geist, hab mich nur wiedermal verlaufen hierher und bin doch gleich über deine Geschichte gestolpert und muss dir meine Meinung dazu sagen.

Was für eine schöne Idee, und für Kinder, die das Lesen lernen, vielleicht eine Geschichte, die ihnen vorgelesen wird. Sie können dann raten, wie sich das Wort mit dem fehlenden, oder neuen Buchstaben anhört.

Beim Lesen kam mir am Schluss noch die Idee, und ich hatte eigentlich darauf gewartet, dass das "K" im Getümmel nicht zur Katze, sondern zu asper springt und damit noch mal alles durcheinanderbringt, da ja der Kasper dann vielleicht gefährliche Kunststücke auf seinem Rad vollführen kann, oder so etwas. Aber das sind nur meine Gedanken gewesen. Ansonsten hat sie mir super gefallen.

Ich wünsche dir eine schöne Woche!
khnebel

 

Liebe @Fliege ,

das hat gedauert ... ich bin spät dran, aber es war und ist viel mit dem Copywrite. Jetzt wird nachgeholt. Diese Geschichte hat die Empfehlung verdient, finde ich. Die ist sehr schön geschrieben und zusammengefügt. Die Idee ist mir so auch noch nicht untergekommen, gefällt mir sehr. Habe mich ein bisschen an Alice im Wunderland erinnert gefühlt, wegen der atze, hach! Hab nicht viel zu meckern, nur Kleinkram.
Da ist dir eine tolle Kindergeschichte gelungen und ich denke, sie hätte sicher ihren Erfolg bei den ganz jungen Lesern und bei den älteren und alten Vorlesern sicher auch.

den Berg hinab
kullerte ein Stück die Straße entlang

müsste das kleine J dann nicht auch runterkullern?

Kurz schüttelte es sich, stand auf und sah, wie »asper« um die Ecke radelte.

da fängt dieses kleine J mir schon an zu gefallen

Das war ja schrecklich!

sagt es so herrlich aus einem richtigen Bewusstsein heraus. Ich frage mich, was für eine Existenz hat dieses J denn eigentlich vor dem Junfall so geführt?

Traktor wollte es schon immer mal fahren.

haha. Dieses abenteuerlustige J

So wurde aus dem Bauern Eder der Bauer Jeder.

Das hat mir genauso gut gefallen wie meinen VorrednerInnen

Das »J« saß tief in der Erde und schaute nach oben zu dem Loch.

Wenn es nach oben schaut, sieht es doch eher den Himmel, oder? Loch ist so ein abstrakter Begriff und davor verwendest du es ja schon auf eine bestimmte Weise.

»Hilfe! Hiilllffffeeeee! So hilft mir doch wer!«, rief es.

armes J ... ich möchte es am liebsten aus dem Loch heben.

Es war noch gar nicht weit gelaufen, da gelangte es an eine Kreuzung.

da habe ich mich gefragt, wie es eigentlich unter der Erde sehen kann, dass da eine Kreuzung kommt. Fragt sich sicher nicht jedes Kind; aber kann man ja mal drüber nachdenken.

ließ am liebsten Furze sausen

damit hast du sie auf deiner Seite :shy:

hier lang bin ich frei

was ist denn das für ein Reim? :p

weh taten

wehtaten wird empfohlen Link

»Put, put, put! Wunder komm!«

haha, wunderbar. Da habe ich verstanden, warum du da nochmal so breit über die Hühner philosophieren lässt.

»Wunder komm! Das Essen ist fertig!«

auch sehr süß

Es ging also doch, ein Wunder herbeizurufen.

du hast es soeben bewiesen

Es sah aus wie ein Maulwurf.

da würde ich das J nochmal so einen kleinen Aha-Moment erleben lassen. So etwa: Da begriff das kleine J ...
Mir war schon klar, dass es dort in einem Maulwurfgang gelandet ist, aber einem kleinen Kind vielleicht nicht. Also warum die Chance vertun?

»Hast mich aus dem Schlaf geweckt, den ganzen Weg laufen lassen und dann hast du kein Essen«, grummelte der Maulwurf. »So eine Frechheit! «

So weit war es jetzt ja nicht zu laufen. Würde es kürzer halten (außerdem Leerzeichen zu viel hinter Frechheit! und doppelt "hast")

»Weckst mich aus dem Schlaf und hast nicht mal was zu essen dabei«, grummelte der Maulwurf. »So eine Frechheit!«

»Ahhahhahh«, jaulte der Jaulwurf.

Echt toll, diese Idee

Höre damit auf

klingt so thüringisch mit e.

Maisbäume
Maiswald

gefällt mir sehr

Das »J« begann in seiner Not bitterlich zu weinen und zu schluchzen.

das arme J., da tat es mir leid

Mir kam ja nur noch »Huhu, Huhu« über den Schnabel. Als wäre ich ein Gespenst!«

Ein toller Einfall, fand ich beim Lesen

und kuschelte es zwischen die Federn auf seinem Rücken

oh, das kommt auch rüber. Habe mich gleich dazugekuschelt, haha.

»Vorsicht! Windrad voraus!«

hier musste ich lachen, weil das irgendwie so süß ist

Und wie das »J« so drüber nachdachte, wie gern es jetzt auf dem Ederhof wäre, da fuhr ein Fahrrad am Tor vorbei. Es war genau so blau wie das vom »asper« und darauf saß: »asper«! So schnell es konnte lief es über den Hof, kletterte durch das Tor, aber da war »asper« längst schon oben auf der Hügelkuppe und all das Rufen und Winken des »J« konnte »asper« weder hören noch sehen.

schön, wie du hier kurz nochmal Spannung aufbaust, mich zappeln lässt

quakte wie ein Superstar.

herrlich

Nun, die Katze hatte »asper« nicht überfahren. Und statt eines Unglücks war diesmal ein großes Glück geschehen. Die »atze« nahm sich ihr »K«, der »osch« sein »Fr« und still und leise kletterte das »J« zurück in Jaspers Namen.

Und am Ende hast du das wirklich wunderbar zusammengefügt.

Eine tolle Geschichte. Vielen Dank für das Lesevergnügen.
Carlo

 

Hey @khnebel,

uns herzlich Willkommen zurück! Sorry, dass Du so lang auf eine Antwort warten musstest, aber ich brauchte dringend deine WK-Pause. War bisschen viel in den letzten Wochen. Gefreut habe ich mich aber trotzdem sehr über deinen Kommentar!

... und muss dir meine Meinung dazu sagen.
Na, denn mal los ...

Was für eine schöne Idee, und für Kinder, die das Lesen lernen, vielleicht eine Geschichte, die ihnen vorgelesen wird.
Ja, so was lese ich natürlich total gern. Und unbedingt zum Vorlesen. Selbstlesen ist doch bisschen schwierig mit der Satzstruktur zum größten Teil.

Beim Lesen kam mir am Schluss noch die Idee, und ich hatte eigentlich darauf gewartet, dass das "K" im Getümmel nicht zur Katze, sondern zu asper springt und damit noch mal alles durcheinanderbringt, da ja der Kasper dann vielleicht gefährliche Kunststücke auf seinem Rad vollführen kann, oder so etwas.
Die Idee hatte ich auch schon. Aber ich finde das Ende auch so schon ziemlich dicht an Infos, und jetzt noch einen drauf - ich habe einfach Schiss die Minis zu überfordern, gebe ich zu.

Ich wünsche dir eine schöne Woche!
Das tut ich auch! Okay, vorerst ein schönes langes Wochenende.
Ich habe gesehen, Du hast auch eine Geschichte mitgebracht. Ich habe hier eine schöne Liste mit vielen Texten zusammengesammelt und irgendwann komme ich zu Dir. Versprochen. Aber ich weiß nicht, wie zeitnah ich dieses Versprechen einhalten kann.


Hey @Carlo Zwei,

das hat gedauert ...
Dem schließe ich mich an. Sorry für die verspätete Antwort.

ich bin spät dran, aber es war und ist viel mit dem Copywrite.
Du sagst es, und ich brauchte dringend eine Pause vom ganzen Trubel hier.

Habe mich ein bisschen an Alice im Wunderland erinnert gefühlt, wegen der atze, hach! Hab nicht viel zu meckern, nur Kleinkram.
Wie schön und immer her mit dem Kram :).

Da ist dir eine tolle Kindergeschichte gelungen und ich denke, sie hätte sicher ihren Erfolg bei den ganz jungen Lesern und bei den älteren und alten Vorlesern sicher auch.

müsste das kleine J dann nicht auch runterkullern?
Oh, das tut es sicher, das gibt die Physik ja vor. Aber ist auch nicht so von Bedeutung, dass ich das extra noch einmal betonen müsste. Es kullert halt, bis es sich in einem Grasbüschel verfängt.

da fängt dieses kleine J mir schon an zu gefallen
So früh ist gut!

Ich frage mich, was für eine Existenz hat dieses J denn eigentlich vor dem Junfall so geführt?
Ach, ich schätze es hatte es ganz gut bei Jasper. Der hat sicher auch das ein oder andere erlebt, woran das J teilhaben konnte.

So wurde aus dem Bauern Eder der Bauer Jeder.
Das hat mir genauso gut gefallen wie meinen VorrednerInnen
Ich habe die Geschichte inzwischen einem 5jährigen vorgelesen. Und zu meinem Erstaunen sagte das Kind: Aber dann ist der ja wie wir alle! Fand ich sehr cool, dass der Kleine das echt auch so übertragen konnte.

Wenn es nach oben schaut, sieht es doch eher den Himmel, oder? Loch ist so ein abstrakter Begriff und davor verwendest du es ja schon auf eine bestimmte Weise.
Aber es sieht doch nicht nur Himmel ... es sieht doch auch die Öffnung :confused:

was ist denn das für ein Reim? :p
drei - frei - was haste denn dagegen?

das arme J., da tat es mir leid
Das hat es aber auch echt nicht leicht. Mir tat es auch die ganze Zeit leid.

Eine tolle Geschichte. Vielen Dank für das Lesevergnügen.
Ich habe zu danken! Und ich schaue noch bei deinem CW vorbei, irgendwann demnächst.

Habt beide herzlichste Dank! Hat mich wirklich, wirklich gefreut!
Liebe Grüße, Fliege

 

Ich lese gerne Kindergeschichten und in deine habe ich mich sofort verliebt.
Sorry, ich bin kein Kritiker und auch nicht in der Lage Texte zu zerlegen und andere Gedanken vorzubringen.
Dazu bin ich zu einfach gestrickt.

Doch ich wollte mich bei dir für dieses schöne Geschichte bedanken

Lieber Gruß
CoK

 

Hey @CoK,

und Herzlich Willkommen bei den Wortkriegern.

Ich lese gerne Kindergeschichten und in deine habe ich mich sofort verliebt.
Oh wie schön. Und noch schöner, dass Du Dir die Zeit genommen hast, es mir hier hinzuschreiben. So kann ich mich darüber freuen.

Sorry, ich bin kein Kritiker und auch nicht in der Lage Texte zu zerlegen und andere Gedanken vorzubringen.
Dazu bin ich zu einfach gestrickt.
Wenn ich mir die sprachliche Gestaltung deines Komms anschaue, mag ich es gar nicht glauben. Und man muss ja auch keine Kritik üben, wenn man keine hat. Das wäre ja Blödsinn. Für deine persönliche Entwicklung wäre es allerdings sehr von Vorteil, wenn Du Dir überlegen würdest, was und warum hat mir denn gefallen? Denn dadurch wächst das Bewusstsein für Textgestaltung, das kann man ja dann auch für die eigenen anwenden. Das ist der Grund, warum wir hier so auf Begründungen wertlegen und mehr erwarten als nur mag ich oder mag ich nicht. Weil Autor und Kommentierender beidseitig wachsen können. Und keine Scheu, die allermeisten hatten hier anfangs die selben Zweifel wie Du. Und ich freue mich ja total über dein Feedback. Gibt also nur was zu gewinnen und fix zu verlieren.

Doch ich wollte mich bei dir für dieses schöne Geschichte bedanken
Ja gern doch und ich bedanke mich herzlichst bei Dir! Es war mir eine große Freude!

Beste Grüße an Dich, Fliege

 

Hallo Fliege

Inzwischen habe ich das ein oder andere hier gelesen und erkannt warum ihr hier auf Begründungen Wert legt.
Also habe ich der Fliege das F weggenommen liege hier und versuche zumindest ein paar Stellen zu erwähnen die mir besonders gut gefallen haben. Was mir sehr schwer fällt den ich fand die ganze Geschichte einfach Mega.


Still und leise war das »J« aus seinem Namen gefallen.
Also hier hatte ich ein großes Fragezeichen auf der Stirn und ich wurde neugierig wie soll ein Buchstaben „Geschichte“ machen.
Dann als das J Traktor fahren wollte und für mich zum Kind wurde war ich sofort dabei.
Beim Fall in das Loch fühlte ich die Kälte und ich bangte und fieberte mit.
Die Stelle mit dem Wunsch, (meine persönliche Lieblingsstelle) auf was für eine tolle Idee ,das Wunder mit dem Essen zu locken. Herrlich dann dieser Maulwuf der einfach nur Hunger hatte.
Und wie ich mich mit dem J gefreut habe als es wieder bei asper war Juhu.
Wie man aus einem „langweiligen Buchstaben " eine so herrliche fantasievolle Geschichte machen kann ,einfach toll.

Ich weiß schon auch das ist ausbaufähig, ich bitte um Nachsicht, meine erste Begründung.
Lieben Gruß CoK

 

Hey @CoK,

da habe ich schon so einen wunderbaren Komm von Dir bekommen und jetzt legst Du noch paar Kohlen drauf. Mir ist ganz warm im Herzen und im Bauch. Das mit den schönsten Stellen mache ich auch immer, wenn ich so gar keine Kritik habe und ich kenne keinen hier, der sich darüber nicht 'nen Keks freut.

Inzwischen habe ich das ein oder andere hier gelesen und erkannt warum ihr hier auf Begründungen Wert legt.
Ja, kann man eine Menge bei Lernen. Auch aus den Kommentaren der anderen.

Also habe ich der Fliege das F weggenommen ...
Ey!

... liege hier und versuche zumindest ein paar Stellen zu erwähnen die mir besonders gut gefallen haben. Was mir sehr schwer fällt den ich fand die ganze Geschichte einfach Mega.
Ach ... :herz:

Die Stelle mit dem Wunsch, (meine persönliche Lieblingsstelle) auf was für eine tolle Idee ,das Wunder mit dem Essen zu locken. Herrlich dann dieser Maulwuf der einfach nur Hunger hatte.
Ich mag die auch sehr. Und als ich das schrieb, musste ich selbst so lachen. Klingt ein bisschen eitel, ich weiß, aber alles andere wäre gelogen.

Ich weiß schon auch das ist ausbaufähig, ich bitte um Nachsicht, meine erste Begründung.
Ich fand die toll. Und wie ich gesehen habe, übst Du schon fleißig weiter. Ich fand das anfangs ja auch mega schwer. Und auch heute noch ab und an bei so manchen Text, wenn ich nur ein Gefühl habe, es jedoch nicht in Worte packen kann. Man lernt halt nie aus. Und das ist gut so.

Ich wünsche Dir eine schöne Woche.
Lieben Gruß, Fliege

 

Liebe @Fliege! Mir hat deine Geschichte sehr gut gefallen. Erst vor Kurzem habe ich den Kurs "Schreiben für und mit Kindern" besucht und daher Einblick in dieses Gerne bekommen. Ich denke, es passt gut in die Altersgruppe, die du angegeben hast. Vielleicht sogar schon ab 5 und sogar bis 10 Jahre. Die Idee, dass Worte mit einem neuen Buchstaben etwas anderes ergeben, spricht Kinder sehr an und regt dazu an, selber mit Worten zu spielen.
Meine einziger Kritikpunkt: ich konnte mir das J nicht genau vorstellen. Vielleicht könnte man hier noch in einem oder 2 Sätzen schreiben, wie es aussah. Hat es Füße oder Arme? Welche Farbe hat es?

 

Hallo @Schreibwolf,

vielen, lieben Dank für deinen Kommentar und damit auch gleich: Herzlich Willkommen bei den Wortkriegern!
Ich habe mich sehr über dein Feedback gefreut.

Die Idee, dass Worte mit einem neuen Buchstaben etwas anderes ergeben, spricht Kinder sehr an und regt dazu an, selber mit Worten zu spielen.
Das kann ich nur hoffen, aber wenn es bei ein paar Kids funktioniert, dann fände ich das super.

Meine einziger Kritikpunkt: ich konnte mir das J nicht genau vorstellen. Vielleicht könnte man hier noch in einem oder 2 Sätzen schreiben, wie es aussah. Hat es Füße oder Arme? Welche Farbe hat es?
Ja, das muss ich kaufen. Das ich das J nicht weiter beschrieben habe, mag daran liegen, dass ich grundsätzlich meine Protagonisten kaum äußerlich beschreibe. Und bei Kinderbüchern ist der Illustrator auch oft sehr dankbar, in dieser Richtung freie Wahl zu haben. Habe hier aber keinen Illustrator und es ist eine Geschichte für Kinder. Und wenn die Phantasie der Minis da nicht einspringt ... muss ich mal drüber schlafen.

Liebe Grüße und einen schönen Abend,
Fliege

 

Schönen Abend @Fliege,

ich bin hier nun neu dabei und habe leider keine professionelle Ausbildung in diesem Bereich genossen. Aus diesem Grund kann ich kaum etwas zu deinem Stil bzw. zu deinen Satzkompositionen zum Besten geben. Nichtsdestotrotz möchte ich dir mitteilen, dass diese Geschichte unglaublich unterhaltsam ist und ich diese definitiv meinem Patenkind vorlesen werde.
Bitte mach weiter so!

Liebe Grüße,
Jens

 

Guten Abend @Fliege!

Eine herrliche Kindergeschichte hast Du da erschaffen, die Idee zeugt von Witz, fördert Vorstellungskraft und ist sprachlich zweifelsohne in wunderbarem Kinderschnack geschrieben.
Da kann ich mir in Sachen Vokabular für Krümel noch 'ne Scheibe abschneiden:

blitzeschnell
[...]
pipileicht
Inhalt und Sprache entsprechen sich ganz wunderbar.


Fast hätte er die alte Katze nicht gesehen, die sich mitten auf der Straße sonnte. Fast hätte er sie überfahren. Doch in allerletzter Sekunde trat Jasper in die Bremse.
... hätte nicht gesehen ...
Da ich, angeregt durch die gewinnbringenden Kommentare unter meiner Kindergeschichte, gerade sehr streng die Verben überprüfe (Stichwort: beeilen und übersehen, anstelle eines knackigen "stolpern") bin ich an dieser Textstelle selbst kurz gestolpert. Ich hatte gleich im Kopf: Fast hätte er die alte Katze überrollt, die sich mitten auf der Straße sonnte. Doch in allerletzter Sekunde trat Jasper in die Bremse.
Damit erspartest Du dir auch ein fast. Nichts einzuwenden gegen Doppelungen in Kindergeschichten (ich mag sie ja auch sehr in Erwachsenengeschichten), Du arbeitest auch an anderen Stellen sehr geschickt damit:
lauter und dann nochmal lauter
[...]
Und danach an noch einer. Und später an noch einer.
Ein klitzekleines aber will aber doch genannt werden, sonst krieg ich mit ihm Ärger.
Während die erste Doppelung dem Ausdruck von J's Hilflosigkeit dient, steht die zweite sinnbildlich für die Auswegslosigkeit aus dem Labyrinth. Beide gut gesetzt! Nur das Doppel-fast dient mMn höchstens dem Klang beim Vorlesen, aber auch nicht so wesentlich, dass es unverzichtbar wäre.
Aber ob mit oder ohne zweifachem fast: Deine Geschichte ist weit davon entfernt, nur fast eine grandiose Kindergeschichte zu sein. :thumbsup:

aber ein Unglück war trotzdem geschehen. Er hatte es nur noch nicht bemerkt. Still und leise war das »J« aus seinem Namen gefallen.
Oh nein! Das ist schrecklich. Und dann noch so schön gezeichnet: "still und leise aus dem Namen gefallen" :herz: Da hast Du die Dramatik des Geschehens ganz elegant, still und leise dargestellt.

Kurz schüttelte es sich, stand auf und sah, wie »asper« um die Ecke radelte.
Wie putzig! Und wie furchtbar. Das arme J. Hat es den "asper" gar nicht geschüttelt? Ist ihm nicht kalt geworden so ganz ohne windbrechendes J?

»So, so! Ein verlorener Buchstabe bist du also!« Der Uhu landete vor dem »J«. »Ich habe auch einmal mein »U« verloren. Da war ich nur noch ein »hu«. Es war schrecklich. Mir kam ja nur noch »Huhu, Huhu« über den Schnabel. Als wäre ich ein Gespenst!«
:shy: Putzig habe ich zwar schon verwendet, aber egal: Das ist sooo putzig! Ich wette, das finden Kinder zum dahinschmelzen. Und zugleich empörend: ein gespenstischer Uhu, wo gibt es denn sowas? ;) Im Übrigen finde ich es ganz bezaubernd, dass Dein J das große Glück hat, einen Leidensgenossen zu treffen, der ihm hilft. Wieder so ne kleine, hübsch verpackte Weisheit: Zusammen fällt es einfach leichter.

Der Uhu pickte das »J« vorsichtig vom Boden auf und kuschelte es zwischen die Federn auf seinem Rücken. Da riefen die beiden gleichzeitig: »Zusammen sind wir ein Juhu!
In den Komms habe ich gelesen, dass ein "jubelierender Juhu" gewünscht war. Die Idee finde ich gar nicht schlecht. Aber genau genommen jubelieren sie ja, in dem sie "Juchuu!" rufen. Was gäbe es denn noch mit "ju"? Juxen? Juchu, juchhe, juchhei?

Mal flog er nach Norden, mal nach Süden, er drehte Kreise im Osten und schlug Purzelbäume im Westen.
Oh je, bei Purzelbäumen liefe der Juhu Gefahr das J zu verlieren. Purzelbäume in der Luft passt meiner Vorstellung nach auch nicht so richtig. Eher Saltos oder "mit kräftigen Flügelschlägen zog er/zogen sie Schleifen im Westen" (ich würde ja Looping sagen, aber dann wäre der Bezug zum "sch" weg).

Geschwind lief das »J« zum Bauern und sprang ihm auf den Schoß. So wurde aus dem Bauern Eder der Bauer Jeder.
Okay ... neuer Versuch ... wie wäre es mit knuffig!! Ja, das ist wirklich knuffig. So führst Du auch den roten Faden klar verständlich weiter. Ließ mich schmunzeln.

Schnell fuhr so ein Traktor zwar nicht, aber er knatterte und rumpelte so schön.
Ich bin begeistert davon, wie Du mit Verben und Adverben malst. Da entstehen tolle Bilder.
Folgender Vorschlag will aber unbedingt zum Vorschein kommen:
Schnell fuhr so ein Traktor zwar nicht, aber er knatterte und ratterte so schön.
Puuh, jetzt geht es mir besser. Rumpelt gleich ein bisschen weniger in mir.

Wenn ich fliegen könnte, ja dann. Aber Buchstaben haben keine Flügel.
So? Was würde wohl das "F" dazu sagen? :susp:

Also schaute das »J« sich in Ruhe um. Vielleicht gab es noch einen anderen Weg.
Auch das wieder sehr kindgerecht. Bei Problemen erstmal durchatmen und überlegen, wie man es lösen kann.

Ein Floh aus Mönchshausen, ließ am liebsten Furze sausen.
Nicht nur, dass sich die Kleinen hier wahrscheinlich über den Boden kugeln und laut losprusten -
wie Pumuckl uns schon lehrte: Und alles, was sich reimt, ist gut! :D

Erwartungsvoll schaute das »J« sich nach allen Seiten um. Aber es kam weder ein Wunder noch ein Huhn. Also probierte das »J« etwas anders und rief: »Wunder komm! Das Essen ist fertig!«
:lol: Was für ein schlaues J! Meine Oma sagte einst zu mir: "Kindchen, wenn Du Hilfe brauchst: Ruf nicht Hilfe, sondern Feuer!"

Man muss eben nur wissen wie.
Eben. :)
Wer nicht aufgibt, wird belohnt. Und du drängst es niemandem "plump" auf, du flechtest diese Moral fein säuberlich ins Geschehen ein.
Allerdings kribbelt es mir in den Fingern, dem Wissen ein Komma anzuhängen.
Ehrlich gesagt bin ich aber zu müde, um jetzt nochmal die Kommaregeln anzusehen.
"Man muss eben nur wissen, wie man es macht" würde wohl ein Komma nach sich ziehen, weil sich "wie man es macht" als Nebensatz qualifiziert. Da Du es aber aussparst, bin ich unsicher.

Es schnaufte wie »aspers« Opa. Wahrscheinlich war es ein altes Wunder.
:lol: Köstlich!

Wie so ein Wunder wohl aussah? Endlich konnte es das Wunder sehen.
Ja, das ist eine sehr gute Frage. Schade, dass Du sie in J's Vorstellung nicht beantwortest. Stattdessen machst Du die Bühne frei für den Maulwurf, der wiederum gleich selbst sein blaues Wunder erlebt.
Ich fände es witzig, wenn J sich überlegen würde, ob das Wunder grün oder lila oder gepunktet ist, ob es Borsten oder einen Rüssel hat oder ... Hier wäre noch Potential, um die Krümel einmal mehr zum Lachen zu bringen und Fantasien anzuregen.

»Kannst du mir nicht zeigen, wo der Ausgang ist? Ich muss doch zum »asper« zurück.«
Warum die Verneinung?

Da nahm das »J« in seiner Not dem Maulwurf sein »M« fort und setzte sich an dessen Stelle. So wurde aus dem Maulwurf ein Jaulwurf.
»Ahhahhahh«, jaulte der Jaulwurf.
:lol: Da musste ich mir ein Lachtränchen aus dem Augenwinkel wischen. Erstens, weil ich noch nie an einen Jaulwurf gedacht habe, zweitens, weil der Jaulwurf selbstverständlich jault und drittens, weil das J ein ganz schön schlauer, gewitzter Fuchs ist! Erst die Idee mit dem Essen und dann mopst er noch ein M, um sich an den Aulwurf dranzuhängen. Genial!

Das »J« klammerte sich noch fester an den »aulwurf«. Jaulend und schnaufend machte sich der Jaulwurf auf den Weg. Das »M« muffelte allen hinterher.
Hmmm... Die ersten beide Sätze sind ... halt dich fest ... sowas von putzig! :D :sealed: Sind sie wirklich! Nur das muffelnde M lag mir etwas quer im Bauch. Kein Wunder, ist es doch ein recht sperriger Gefährte und wenn er dann auch noch übel riecht ... Klar, Du willst auf die Alliteration hinaus und da habe ich auf Anhieb auch keine Fortbewegung mit M gefunden. Also habe ich überlegt, wie man das M ein wenig charakterisieren könnte und mir vorgestellt, wie es sich wohl bewegen würde, nachdem es seines Platzes verwiesen wurde.
trotten/watscheln/stampfen/stiefeln/trapsen​
Vielleicht trägt es ja an allen drei Beinen seine Dreimeilenstiefel und stampft genervt hinterher?


Und wie das »J« so drüber nachdachte, wie gern es jetzt auf dem Ederhof wäre, da fuhr ein Fahrrad am Tor vorbei. Es war genau so blau wie das vom »asper« und darauf saß: »asper«!
Hehe! Das ist aber ein sehr glücklicher Zufall, braucht es ja auch unbedingt. Kann ja nicht behaupten, dass meine Geschichte keine solchen glücklichen Zufälle beinhaltet. Gestalterisch geht mir das aber einen kleinen Sprung zu schnell. Du greifst ja das Bild des Zählens wieder auf, mit dem Du J's Abenteuer gestartet hast. Und die logische (wie auch herrliche) Schlussfolgerung, dass dies auf gar keinen Fall der Bauernhof vom Bauern (J)Eder sein kann, weil es eben nur zehn, statt elf Hühner sind. Das macht J traurig. Könnte er nicht ein Scharren, Gackern, Flattern hören, sich umdrehen und überaus glücklich feststellen, dass das elfte Huhn nur hinter einem Schwein/Bottich/Trog/Heuballen oder einer Futterstelle versteckt war? Dass es eben doch elf sind und J daraufhin einen Freudensprung macht, bevor zu all dem Glück auch noch das blaue Fahrrad vorbeiradelt ...

Zehn Hühner hin, elf Hühner her, dachte das »J«.
:lol: Ganz schön cool, der kleine Kerl.

»Was hast du getan?«, jammerte die Fratze. »Wenn mich so der Kater sieht …«
Um die hübschen Alliterationen fortzuführen, würde ich die Fratze fragen lassen. Dass sie jammert, geht auch so deutlich hervor "Wenn mich so der Kater sieht ...".

Nun, die Katze hatte »asper« nicht überfahren. Und statt eines Unglücks war diesmal ein großes Glück geschehen. Die »atze« nahm sich ihr »K«, der »osch« sein »Fr« und still und leise kletterte das »J« zurück in Jaspers Namen.
Deine Geschichte endet mit einem Rahmen, indem drei Bilder vom Anfang wieder auftauchen.
Das Überfahren. Das Unglück/Glück. Und die Art und Weise, wie heimlich, still und leise der Buchstabe zu seinem Herrchen zurückkehrt. In meinen Augen und Ohren ist das großes Kino. So schön rund; man "schwelgt" in Erinnerungen an den Anfang, erhält ein versöhnliches Ende und kann zufrieden durchatmen: Geschafft! Abenteuer überstanden, Probleme gelöst. Alles scheinbar beim Alten und doch wurde jeder Beteiligte um ein Abenteuer bereichert (bis auf vllt den Bauern, außer er hat das J bemerkt).
Nur, dass die Katze überfährt empfinde ich weniger stimmig. Kann die Katze, äh ... Verzeihung ... Fratze nicht ihrem K hinterherhechten, mit einem Satz auf die Fahrbahn springen und den "Asper" in letzter Sekunde zum Bremsen zwingen, auf dass er sie nicht überfährt?

Ich hab mich bestens unterhalten gefühlt. Nicht nur beim Lesen, auch beim Grübeln, überlegen, Verben nachschlagen. Mich hat noch nie jemand dazu bewegt, mir zu überlegen, wie sich ein Buchstabe fortbewegen würde. Dass ein X sicher holpriger unterwegs ist als ein O. Oder dass ein M Meilenstiefel tragen könnte. Ich danke Dir herzlich für diesen Ausflug ins Fantastische.

Liebe Grüße
Frieda Kartell

PS: Beim Lesen Deiner wunderbaren Geschichte dachte ich zwischendurch an eine andere wunderbare Geschichte. Da nicht ganz jugendfrei ein Inspoiler:

"Foitus?" stöhnte der Fönig.
"Kellatio, Funnilingus - was du willst", sagte die Fönigin.
"Hauptsache, ich fomme!"

Aus Walter Moers' "Der Fönig".

Und so verbleibe ich mit einem weiteren Zitat, das ich mir ausborge, um "furz zu kassen", wie sehr mir J's Abenteuer gefiel:
"Oh, flasse", kreute sich der Fönig und flatschte in die Hände.

 

Liebe @Frieda Kartell,

und Danke für deine sehr intensive Auseinandersetzung mit dem Text. So viel! Und dabei dachte ich doch, ich bin durch mit der Geschichte :). Na gut, ist man ja nie und besser geht immer.

Eine herrliche Kindergeschichte hast Du da erschaffen, die Idee zeugt von Witz, fördert Vorstellungskraft und ist sprachlich zweifelsohne in wunderbarem Kinderschnack geschrieben.
Merci :herz:

Fast hätte er die alte Katze nicht gesehen, die sich mitten auf der Straße sonnte. Fast hätte er sie überfahren. Doch in allerletzter Sekunde trat Jasper in die Bremse.
... hätte nicht gesehen ...
Da ich, angeregt durch die gewinnbringenden Kommentare unter meiner Kindergeschichte, gerade sehr streng die Verben überprüfe ... bin ich an dieser Textstelle selbst kurz gestolpert. Ich hatte gleich im Kopf: Fast hätte er die alte Katze überrollt, die sich mitten auf der Straße sonnte. Doch in allerletzter Sekunde trat Jasper in die Bremse.
Ich bin zwie. Ich sehe zwar die Richtung und habe auch kein Argument, was gegen deine vorgeschlagene Veränderung spräche, aber ich finde, erst nicht sehen und deshalb überfahren - also zwei Schritte (Sätze) statt einen, das gibt den Kindern mehr Raum, die Situation zu erfassen. Geht ja eh alles schon so zackig hier am Anfang. Ob sie den tatsächlich auch brauchen, ... keine Ahnung. Und die Doppelung des »fast« - ich mag sie. Es relativiert das Drama (man denkt, es geht alles gut aus) und leistet damit eine schöne Vorarbeit für diesen Satz:

aber ein Unglück war trotzdem geschehen. Er hatte es nur noch nicht bemerkt. Still und leise war das »J« aus seinem Namen gefallen.
Vielleicht rede ich mir das aber auch nur ein und kein Mensch/Kind braucht das wirklich. Ich kann mich gerade nicht entscheiden. Aber mit dem Klang des ersten Absatzes bin ich auch noch nicht ganz glücklich. Vielleicht setze ich mich wirklich noch mal ran, wenn es mich zu sehr juckt.

Wie putzig! Und wie furchtbar. Das arme J. Hat es den "asper" gar nicht geschüttelt? Ist ihm nicht kalt geworden so ganz ohne windbrechendes J?
Vielleicht. Aber das kann mein Erzähler nicht sehen oder fühlen. Der steht einsam und verloren am Straßenrand. Und stell Dir vor, manch ein Kind glaubt dann tatsächlich, dass es Buchstaben verlieren kann - war jedenfalls eine große Sorge meines Testkindes - da ist doch besser, es bemerkt es nicht und alles bleibt, wie es ist. Weil, dann ist nicht so schlimm, wenn man einen Buchstaben verliert.

Putzig habe ich zwar schon verwendet, aber egal: Das ist sooo putzig! ... Und zugleich empörend: ein gespenstischer Uhu, wo gibt es denn sowas?
Ich mag das Wort! Kannst ruhig ganz oft :sealed:

Aber genau genommen jubelieren sie ja, in dem sie "Juchuu!" rufen. Was gäbe es denn noch mit "ju"? Juxen? Juchu, juchhe, juchhei?
Aber, aber, sie rufen doch J+uhu, nicht J+uchuu. Das J klettert ja nicht auf einen uchhe oder uchhei. Da ginge doch die schöne Buchstabenlogik kaputt bei.

Oh je, bei Purzelbäumen liefe der Juhu Gefahr das J zu verlieren. Purzelbäume in der Luft passt meiner Vorstellung nach auch nicht so richtig. Eher Saltos ...
Nein, der verliert das J nicht. Nein, nein, nein. Das steckt so tief im Gefieder. Auf gar keinen Fall. Und wenn Du Dir darüber doch Gedanken machst, bei Saltos bestünde die Gefahr ja ebenfalls. Okay, bei Schleifen wäre sie eingedemmt. Mmh ... habe ich gerade keine richtige Meinung zu. Mag auch daran liegen, dass ich hier eigentlich abgeschlossen habe. Ist halt schon paar Tage her, das Ding.

Folgender Vorschlag will aber unbedingt zum Vorschein kommen:
Schnell fuhr so ein Traktor zwar nicht, aber er knatterte und ratterte so schön.
Puuh, jetzt geht es mir besser. Rumpelt gleich ein bisschen weniger in mir.
Das ist wegen des Reimes wirklich nice!

Nicht nur, dass sich die Kleinen hier wahrscheinlich über den Boden kugeln und laut losprusten -
wie Pumuckl uns schon lehrte: Und alles, was sich reimt, ist gut!
Ein ganz großer im kretiven Sprachgebrauch der Pumuckl. Ich habe ja so viel von ihm gelernt!


Man muss eben nur wissen wie.
...
"Man muss eben nur wissen, wie man es macht" würde wohl ein Komma nach sich ziehen, weil sich "wie man es macht" als Nebensatz qualifiziert. Da Du es aber aussparst, bin ich unsicher.
Bin jetzt auch kein Profi, aber da ich ja eben kein Verb nachführe, doch eben ohne Komma. Aber ich habe keinen Schimmer :).

Ich fände es witzig, wenn J sich überlegen würde, ob das Wunder grün oder lila oder gepunktet ist, ob es Borsten oder einen Rüssel hat oder ... Hier wäre noch Potential, um die Krümel einmal mehr zum Lachen zu bringen und Fantasien anzuregen.
Ja, stimmt. Da ginge noch was.

Warum die Verneinung?
Gute Frage. Macht wirklich keinen Sinn an der Stelle, aber die Satzmelodie ist ungleich schöner.

Ich muss mich an dieser Stelle mal zwischendrin für all die Stellen bedanken, die Du als gelungen zitiert hast und so schön drüber lachen konntest. Mich hat das ungemein gefreut, wie oft es bei Dir so fein funktioniert hat.

Das »J« klammerte sich noch fester an den »aulwurf«. Jaulend und schnaufend machte sich der Jaulwurf auf den Weg. Das »M« muffelte allen hinterher.
... Nur das muffelnde M lag mir etwas quer im Bauch. Kein Wunder, ist es doch ein recht sperriger Gefährte und wenn er dann auch noch übel riecht ... Klar, Du willst auf die Alliteration hinaus und da habe ich auf Anhieb auch keine Fortbewegung mit M gefunden.
Ah! Bei muffelndem M habe ich gar nicht an stinkend gedacht, sondern eher im Sinne von eingeschnappt, übellaunig. Und das wäre dann auch eher eine Gefühlsbeschreibung, denn eine der Fortbewegung. Aber klar - muffeln ist auch stinken. Geht aber auch, es stinkt ja ziemlich ab über seinen verlorenen Posten. Passt auch irgendwie.

... Gestalterisch geht mir das aber einen kleinen Sprung zu schnell. Du greifst ja das Bild des Zählens wieder auf, mit dem Du J's Abenteuer gestartet hast. Und die logische (wie auch herrliche) Schlussfolgerung, dass dies auf gar keinen Fall der Bauernhof vom Bauern (J)Eder sein kann, weil es eben nur zehn, statt elf Hühner sind. Das macht J traurig. Könnte er nicht ein Scharren, Gackern, Flattern hören, sich umdrehen und überaus glücklich feststellen, dass das elfte Huhn nur hinter einem Schwein/Bottich/Trog/Heuballen oder einer Futterstelle versteckt war? Dass es eben doch elf sind und J daraufhin einen Freudensprung macht, bevor zu all dem Glück auch noch das blaue Fahrrad vorbeiradelt ...
Aber dann ist ja die ganze Überraschung kaputt! Verstehe, worauf Du hinaus willst, aber ich finde doch so schön, dass das »J« da so eine verquere Logik hat, die die Kinder bestimmt/vielleicht schon selbst durchschauen.

Nur, dass die Katze überfährt empfinde ich weniger stimmig. Kann die Katze, äh ... Verzeihung ... Fratze nicht ihrem K hinterherhechten, mit einem Satz auf die Fahrbahn springen und den "Asper" in letzter Sekunde zum Bremsen zwingen, auf dass er sie nicht überfährt?
Hä? Aber genau so läuft es doch. Nun, die Katze hatte »asper« nicht überfahren. Ich würde doch nie wen eine Katze überfahren lassen ...

Ich hab mich bestens unterhalten gefühlt. Nicht nur beim Lesen, auch beim Grübeln, überlegen, Verben nachschlagen. Mich hat noch nie jemand dazu bewegt, mir zu überlegen, wie sich ein Buchstabe fortbewegen würde. Dass ein X sicher holpriger unterwegs ist als ein O. Oder dass ein M Meilenstiefel tragen könnte. Ich danke Dir herzlich für diesen Ausflug ins Fantastische.
Hehe! Und ich danke Dir für all diese Gedanken! Es war mir ein Fest.

Und so verbleibe ich mit einem weiteren Zitat, das ich mir ausborge, um "furz zu kassen", wie sehr mir J's Abenteuer gefiel:
"Oh, flasse", kreute sich der Fönig und flatschte in die Hände.
:lol:

Danke, Danke, Danke und liebe Grüße
Fliege

 

Hallo liebe @Fliege,

mit Vergnügen habe ich deine Geschichte gelesen! Bin ziemlich ungebildet, was Kindergeschichten angeht, aber diese hat mir wirklich sehr gefallen :) Echt eine coole Idee, sehr kreativ.

Also probierte das »J« etwas anders und rief:
Hat da etwa das "anders" sein zweites "e" verloren? Soll ja passieren, hab ich gehört... ;P (oder muss da irgendwo ein "es" rein?)

Es schnaufte wie »aspers« Opa. Wahrscheinlich war es ein altes Wunder.
Das gefällt mir.

runter gefallen
Der Duden sagt runterfallen wäre ein Wort..

»Buchstaben verlieren! So ein Quatsch.«
Wirklich schön! Ich kann mir den alten grummeligen Maulwurf so richtig vorstellen :)

Über dem Maisfeld zog ein Uhu seine Kreise.
Sehr cool, dass man hier direkt das "Juhu" im Kopf hat! Würde mich interessieren, ab welchem Alter das bei Kindern funktioniert.

Ich muss mich schön machen. Ich treffe mich gleich mit dem Kater vom Müller.«
Herrlich :)

Das Katzengesicht sah wirklich zu komisch aus
Müsste es hier nicht das "Fratzengesicht" sein?

Also ja, hat Spaß gemacht zu lesen, da bekommt man direkt Lust, selbst eine Kindergeschichte zu schreiben ;)

Viele Grüße,
rainsen

 

Hey @rainsen,

und vielen Dank für deinen Besuch. Hat mich gefreut. Auch schön zu hören, dass ich Dich nicht gelangweilt habe.

Bin ziemlich ungebildet, was Kindergeschichten angeht, aber diese hat mir wirklich sehr gefallen :)
Ja, von der Sorte gibt es hier viele, wir arbeiten dran :). Aber ja, ist schon ein sehr spezielles und eigenes Genre. Und man gehört ja nun wirklich nicht mehr zur Zielgruppe :D.

Hat da etwa das "anders" sein zweites "e" verloren? Soll ja passieren, hab ich gehört... ;P (oder muss da irgendwo ein "es" rein?)
Unglaublich das sich immer noch was findet ... Oh, weh!

Der Duden sagt runterfallen wäre ein Wort..
Und noch mehr ...

Ich kann mir den alten grummeligen Maulwurf so richtig vorstellen
Das freut doch sehr zu hören.

Sehr cool, dass man hier direkt das "Juhu" im Kopf hat! Würde mich interessieren, ab welchem Alter das bei Kindern funktioniert.
Je älter, je eher schätze ich. Aber keine Ahnung, ab wann man in diesem Fall »älter« ist.

Müsste es hier nicht das "Fratzengesicht" sein?
Mag sein. Ich wollt der Verwirrung ein bisschen Einhalt gebieten, aber ich schau es mir noch mal an.Zeitlichen Abstand zum Text habe ich ja genug jetzt.

Also ja, hat Spaß gemacht zu lesen, da bekommt man direkt Lust, selbst eine Kindergeschichte zu schreiben
Vorsicht mit deinen Worten. Ich nehme Dich sonst bei der nächsten Kinderchallenge beim Wort!

Danke fürs Suchen und Finden, es war mir eine Freude!
Beste Grüße, Fliege

 

Hallo@rainsen
Es war meine erste Kindergeschichte die ich in diesem Forum gelesen habe und ich hab gedacht „Woh"ist die Klasse.
Mir hat sie genauso gut gefallen wie dir.
Dann hab ich gegoogelt und ich hab die Müdlis gefunden. Das ist ein Gute Nacht Roman für Kinder von Fliege und ich und meine Enkelin lieben die Geschichte.

Ich wünsche euch einen schönen Tag
Lieben Gruß CoK

 

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