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Ein Augenblick der Sinne

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19.09.2015
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Ein Augenblick der Sinne

Ich treffe mich mit dir. Wir wollen über Arbeitsthemen sprechen.
Wissen wir beide doch aber genau, dass das nicht der wirkliche Grund unseres Treffens ist.
Wir kennen uns schon über ein Jahr, sprechen nie über andere Themen als jene, die die Arbeit betreffen.
Sehen uns auch nur in diesem Zusammenhang.

Doch unsere Blicke sprechen eine eigene Sprache.
Mimik, die einen Augenblick länger dauert.
Ein Lächeln, betont mit einem zarten Zungenspiel.
Ein Augenaufschlag, der mehr leuchtet als er müsste.
Ein Schweigen, das mehr sagt als tausend Worte.
Das Kribbeln in den Lenden spürst du sicher auch.
So berauschen wir uns gegenseitig unbemerkt und doch eindeutig von Begegnung zu Begegnung.

Du ergriffst die Initiative, schlugst im letzten lauten Schweigen vor, wir sollten uns mal treffen, um die wichtigen Themen eingehender zu besprechen. Ich willigte ein. Wir beide strahlten uns an, fanden schnell einen passenden Abend. Im Cafè waren unsere verbalen Themen klar. Das Offensichtliche nahm sich einen oberflächlichen Raum.
Doch das subtile Gespräch verführte uns, ließ uns brennen. Unbemerkt.

Ein anschließender Spaziergang, um die Gedanken zu klären, führte uns zum Büro zurück.
Auf der Couch machst du es dir bequem. Ich nehme den Schreibtischsessel und ziehe ihn auf einen respektablen Abstand zu dir heran. Wir sitzen einander gegenüber, finden keine Worte mehr. Sehen uns an, tief in die Seele, in unsere Begierde. Ich gebe meinem Impuls nach und rolle näher auf dich zu. Meine Arme auf die Oberschenkel gestützt. Noch.

Als mir klar wird, was ich tue, rutsche ich schon neben dich auf die Couch. Wir brechen unseren bannenden Blick, richten ihn in die räumliche Leere. Schweigen und Herzpochen. Summendes Kribbeln durchflutet mich so nah neben dir. Wie Teenager sitzen wir da. Ich sehe, wie sich deine Brust hebt und senkt. Dein Atem ist beschleunigt, anders, schwer. Meine Hand ruht auf der Couch neben deiner. Deine Finger zucken und finden in einer zarten Begegnung ihren Weg zu meinen. Eine elektrisierende Berührung, ein Feuerwerk brandet in mir auf. Spürst du es auch?

Meine Lippen öffnen sich. Heißer Atem entweicht. Ich bin berauscht, höre mein Herz in den Ohren und spüre es kräftig pochen in der Brust. Du drehst dich zu mir, siehst mich an. Findest Worte und lüftest unser stilles Geheimnis. Wir begehren einander seit dem ersten Augenblick. Wir wollen einander, brauchen uns. Wir wissen es beide, du genauso wie ich. Mussten nie reden, spürten den magischen Sog der Lust. Ein leises Seufzen entweicht meinen Lippen. So viele Schmetterlinge in mir.

Ein starkes Kribbeln in meinem Schoß bricht sich unkontrolliert Bahn. Dein Gesicht nähert sich meinem. Unsere Blicke wieder fest gebannt. Deine sonnenblauen Augen sind der Wahnsinn. Ich will nichts anderes mehr ansehen als dieses Strahlen. Ich bin verzaubert und drohe zu platzen vor Wonne. Endlich berühren deine weichen Lippen die meinen. Erst ganz zart und zögernd. Es kann kaum wahr sein, was hier passiert. Dann will ich mehr und küsse dich leidenschaftlich, will deine Zunge erobern, dich schmecken und deine Lippen mehr spüren. Unsere Hände finden blind ihren Weg an den Körper des anderen. Tasten, suchen, erkunden mit Begierde und Wollust. Deine Haut ist reif, warm und maskulin. Die Haare auf deiner Brust münden in ein Rinnsal bis zum Bauchnabel und tanzen hinab in den Hosenbund. Ich will sehen was noch verborgen ist, spüren was dort erwacht.

Weg mit dem T-Shirt. Weg mit überflüssiger Kleidung. Spüren und liebkosen will ich alles an dir. Will wissen wie du riechst und wie du schmeckst. Will meine Lust in deine Haut küssen. Dein Atem ist schwer und fordernd. Dein Blick verhüllt deine Lust nun nicht länger. Du willst mich. Ich kann mich kaum zügeln. Zerre an deiner Hose. Du befreist mich mit geübtem Griff vom überflüssigen Stoff. Dein Gesicht verschwindet zwischen meinen Brüsten. Deine Hände umschließen sie sanft und tasten sich vor zu ihren kleinen Lustzentren. Ein Schauer durchfährt mich und ich stöhne auf vor Lust. Jede deiner Berührungen löst ein Feuerwerk in mir aus. Es ist kaum zum Aushalten schön. Manchmal noch begegnet sich unser Blick. Wir wollen die Lust des anderen sehen, sind noch immer fasziniert von unseren Augen. Wir glühen und laben uns aneinander. Ich streife deine Hose herunter, berühre deinen festen Po. Kneife und ziehe an deinem Fleisch, sauge an deinem steifen Glied. Fordere dich auf mir nahe zu sein.

Ich taste mich nach oben, fühle deinen Rücken, die spielenden Muskeln. Dein Körper drückt sich an mich. Die Hitze unserer Haut verbindet sich zu einer brodelnden Glut. Deine Brustbehaarung auf meinem Körper fasziniert meine Haut. Deine Lenden pulsieren auf meinem Unterleib. Sie fordern ihren Willen ein. Ich werde fast ohnmächtig vor Erregung. Alles passiert zugleich in mir. Es gibt kaum eine Steigerung. Die Hosen stören, müssen weg. Du bist mir so nahe wie noch nie. Dein harter Penis drückt fordernd auf meine Scham. Deine heißen Küsse bringen mich um den Verstand. Deine liebkosenden Hände rauben mir die Luft zum Atmen. Ich will mit dir verschmelzen, kann nicht mehr warten. Meine Hände bahnen sich endlich einen Weg in deine Lenden, wollen die volle Größe erfassen. Nun entfährt dir ein lustvolles Stöhnen. Ich bin verzückt und kaum zu bremsen. Deine heißen Berührungen finden auch ihren Weg zwischen meine Beine und bereiten mir ungeahnte Wonnen. Deine Finger spielen gekonnt mit meiner Knospe und umschmeicheln mein Lustzentrum. Ich fasse fester zu, taste gierig dein Gemächt. Deine Lenden bewegen sich, sind nicht zu stoppen. Die Lust ist zu groß. Wir stöhnen und verschmelzen unseren Atem, sehen und beobachten einander und unsere Reaktionen aufeinander. Nichts auf der Welt wollen wir so sehr wie mit einander eins sein in diesem Augenblick.

Ich spreize meine Beine und gewähre dir Zutritt. Dring in mich ein. Lass mich dich in mir spüren. Ich kneife in deinen Po, dränge dich in mich, strecke dir mein Becken entgegen. Ich muss dich jetzt in mir spüren. Stoße zu, verschmelze mit mir, lass uns eins sein mit unserer Lust, unserem Fleisch, unserem Saft. Auch du bist nicht mehr zu halten, willst mich ganz und gar. Dein Blick ist fordernd, wollüstig, ungeduldig. Das Blau deiner Augen ist tief und saugt mich auf. Ich verliere mich mit dir, werde laut und wild. Kann mich nicht mehr zügeln. Kaum verschmolzen steuern wir voller Begierde dem Höhepunkt entgegen, sind so getrieben von den Trieben. Wir umschließen uns animalisch, bewegen uns schneller, werden wilder und härter, wollen einander verschlingen, eintauchen in die Unendlichkeit. Die Zeit anhalten mit jedem Stoß mehr und mehr bis es kein Hier und Jetzt mehr gibt. Es gibt nur noch uns. Wir sind eins. Wir versprühen heiße Lust, schaukeln uns mit Inbrunst, sind nicht mehr bei Sinnen. Alles ist eins. Du bist ich. Ich bin du. Die Erotik nimmt kein Ende. Die Lust ist kaum noch aushaltbar. Es steigert sich ins Unermessliche. In uns tobt ein Orkan, ein Feuerwerk der Sinne. Alles explodiert, verliert jede Beherrschung. Zusammen kommen wir in einem tosenden Rauschen, sehe dich an, in deine sonnenblauen lustgetränkten Augen. Der Höhepunkt der Begierde spiegelt sich in deinem Gesicht, lässt mich fast schreien vor Glück. Ich kralle mich in dir fest, lasse nie wieder los. Der Schmerz lässt dich fester zustoßen, treibt uns den letzten Wonnewellen entgegen bis auch das letzte Pulsieren verklungen ist.

Schließlich halten wir ineinander umklammert inne. Atmen. Zurückkommen. Zeit und Raum nur erahnen. Wir entspannen erschöpft, spüren unsere heißen schweißnassen Körper aneinander, finden langsam zurück in unsere eigenen Seelen. Die Welt dreht sich langsam weiter. Noch genieße ich dich mit geschlossenen Augen, sauge deinen herben Duft ein, will mich noch nicht in der Gegenwart wiederfinden. Du atmest gelöst und erschöpft. Hauchst mir zufriedene Küsse in den Nacken. Langsam richtest du dich auf. Hältst nochmal inne und siehst mich glücklich an. Strahlst wie zuvor. Deine Finger streicheln sanft meine Wange, schenken mir eine letzte Zärtlichkeit. Dann stehst du langsam auf, wendest dich ab, um dich zu sammeln und suchst deine Sachen zusammen. Ich sauge dich noch ein letztes Mal mit meinen Blicken auf.

 

Hallo DrKatze,

Zwar nicht Deine erste Geschichte bei den Wortkriegern, aber wohl die erste in diesem Themenfeld. Deshalb auch hier herzlich willkommen bei den Wortkriegern

Wissen wir beide doch aber genau
Dieser Satz hat mich aus den Latschen gehauen. Nicht nur die ungewöhnliche Wortstellung - mit der ja wohl das Wissen betont werden soll - sondern vor allem das doch aber genau - das ist in so einem kurzen Satz einfach zu viel. Ein Satz wie "Wissen wir doch beide" würde mir besser gefallen und ließe sich leichter lesen.
So berauschen wir uns gegenseitig unbemerkt
Von wem unbemerkt? Von Außenstehenden, die bisher nicht vorkommen?
Fordere dich auf[Komma] mir nahe zu sein.
Meine Hände bahnen sich endlich einen Weg in deine Lenden, wollen die volle Größe erfassen.
Wirklich in?
Die Erotik nimmt kein Ende.
Mich hat das Wort Erotik irgendwie abgetörnt. Es passt sprachlich nicht zu den anderen Beschreibungen, finde ich.
Es steigert sich ins Unermessliche.
Wer oder was ist Es? Der Sinnzusammenhang wird mir nicht deutlich.
sehe dich an,
da fehlt irgendwas. Momentan macht der Satz so keinen Sinn.
bis auch das letzte Pulsieren verklungen ist.
Ich würde dieses zweite letzte streichen: bis das Pulsieren verklingt / verklungen ist.
Ich sauge dich noch ein letztes Mal mit meinen Blicken auf.
Dieser Schluss lässt mich ein wenig ratlos zurück. Am Anfang dachte ich an zwei Menschen, die in einem Krankenhaus arbeiten - wieso auch immer. Es dauert ja auch einige Zeit, bis das Geschlecht der Prots deutlich wird, das finde ich gut. Nachdem ich die Geschicht zu Ende gelesen hatte, habe ich mich gefragt, ob es sich vielleicht um Schüler handelt? Aber die beiden sind offensichtlich schon älter (Wie Teenager sitzen wir da.). Auch schon so "abgeklärt", dass solche Expolsionen nur selten erfolgen?

Wie ist der Begriff "letztes Mal" zu verstehen? Das sich die beiden künftig aus dem Weg gehen werden? Das gibt es ja bei engen Freundschaften - wenn man die Grenze überschreitet, ist es oft vorbei. Nun ist gegen ein offenes Ende nichts einzuwenden, es regt die Lesenden zum Weiterträumen etc. an. Nur gelingt mir das bei dieser Geschichte nicht. Ich weiß noch nicht genau, warum, aber momentan habe ich den Eindruck, dass diese Geschichte zwar viele Bilder hervorruft, aber dennoch steril und unpersönlich bleibt. Eigentlich will ich gar nichts über den weiteren Lebensweg der Prots wissen - bis zur nächsten Besprechung wichtiger Themen.

Schöne Geschichte, habe ich gerne gelesen. Eigentlich bin ich kein Freund deutlicher Sexszenen, aber wie gesagt, diese Geschichte wirkt auf mich so distanziert, dass sie mich nicht mi einer schwül wirkenden Sexualität überfallt.

Liebe Grüße

Jobär

 

Hallo Jobär,

uff, danke für deinen deutlichen Beitrag.
Es ist das erste Mal, dass diese Geschichte überhaupt jemand zu lesen bekommt.
Bisher fand ich sie tatsächlich ganz gut. Sie entstand aus einem Traum heraus.
Es freut mich sehr, dass du so schön kritisch an die Geschichte heran gehst. Sie hat noch Lücken und deine Argumente sind sehr hilfreich dafür.
Dass die Geschichte distanziert und steril wirkt, war mir gar nicht klar. Gut zu wissen.
Wie ich nun deine Anregungen gut einbaue, muss ich noch richtig durchdenken.


Ich danke dir sehr für so viel Klarheit.

Liebe Grüße,

DrKatze

 
Zuletzt bearbeitet:

So viele Schmetterlinge in mir.
Lese ich in einem Romantik/Erotik-Text von „Schmetterlingen im Bauch“, breche ich die Lektüre üblicherweise sofort ab. Diese zigtausendmal verwendete Phrase kann ich einfach nicht mehr hören.
Ebenso wenig wie:

Ein Schweigen, das mehr sagt als tausend Worte.
oder:

... bis es kein Hier und Jetzt mehr gibt.

So, jetzt kannst du dich wieder entspannen, DrKatze, in dieser Tonart wird mein Kommentar nämlich nicht weitergehen.
Weil du ganz offenbar wirklich schreiben kannst. Und dafür, dass gerade das Verfassen (guter) erotischer Texte zum Schwierigsten gehört, was man sich als Autor umhängen kann, schlägst du dich ganz wacker. Weder erliegst du der Versuchung, diese vermeintlich poetischen, in Wahrheit aber absurd blöden Wortschöpfungen der einschlägigen Literatur (Liebesspeer, Lustgrotte, et al) zu verwenden, noch ist der Text explizit vulgär.
Ja, er ist überwiegend souverän geschrieben.

Ich taste mich nach oben, fühle deinen Rücken, die spielenden Muskeln. Dein Körper drückt sich an mich. Die Hitze unserer Haut verbindet sich zu einer brodelnden Glut. Deine Brustbehaarung auf meinem Körper fasziniert meine Haut. Deine Lenden pulsieren auf meinem Unterleib. Sie fordern ihren Willen ein. Ich werde fast ohnmächtig vor Erregung. Alles passiert zugleich in mir. Es gibt kaum eine Steigerung. Die Hosen stören, müssen weg. Du bist mir so nahe wie noch nie. Dein harter Penis drückt fordernd auf meine Scham. Deine heißen Küsse bringen mich um den Verstand. Deine liebkosenden Hände rauben mir die Luft zum Atmen. Ich will mit dir verschmelzen, kann nicht mehr warten. Meine Hände bahnen sich endlich einen Weg in deine Lenden, wollen die volle Größe erfassen. Nun entfährt dir ein lustvolles Stöhnen. Ich bin verzückt und kaum zu bremsen. Deine heißen Berührungen finden auch ihren Weg zwischen meine Beine und bereiten mir ungeahnte Wonnen. Deine Finger spielen gekonnt mit meiner Knospe und umschmeicheln mein Lustzentrum. Ich fasse fester zu, taste gierig dein Gemächt. Deine Lenden bewegen sich, sind nicht zu stoppen. Die Lust ist zu groß. Wir stöhnen und verschmelzen unseren Atem, sehen und beobachten einander und unsere Reaktionen aufeinander. Nichts auf der Welt wollen wir so sehr wie mit einander eins sein in diesem Augenblick.

Ja, das klingt schon danach, als würdest du dir über jedes Wort den Kopf zerbrechen, bevor du es schreibst, dass du nicht einfach das erstbeste nimmst.
Aber trotzdem fehlt mir da was. Mir klingt das zu sehr nach einer reflektierten Beschreibung, also im Grunde ist da nichts falsch dran, die Protagonistin artikuliert quasi wahrheitsgetreu, was ihr widerfährt. Aber es ist halt gerade bei sexuellen Gefühlen wahnsinnig schwierig, sie so zu beschreiben, dass es nicht entweder zu schwülstig oder zu banal klingt, oder gar unfreiwillig komisch. So gesehen machst du nichts falsch.
Aber, wie soll ich sagen, mir ist dein Stil, auch wenn er souverän und wortgewandt ist, irgendwie zu brav. Also nicht brav in dem Sinn, dass du mir zu wenig schweinigelst, sondern eher in der Art, dass ich da zu viel Bemühen um schöne Wortwahl und, ja, auch zu viel Bemühen um möglichst wahrheitsgetreue Beschreibung herauslese. Mir fehlen da einfach originelle, individuelle Sprachbilder, so eine Art persönlicher Sprachduktus, der mir auch den Charakter, das Wesen der Erzählerin näherbringt, sie für mich als Individuum erfahrbar macht.
Also wenn sie halb verrückt vor Lust ist, kann sie natürlich denken:

Ich bin verzückt und kaum zu bremsen. […] Deine heißen Küsse bringen mich um den Verstand.
usw.
Aber so was lese ich halt mit einem Achselzucken, das sind nicht gerade die Formulierungen, die mich einen Satz zwei- oder gar dreimal lesen lassen, geschweige denn, mir eine Pfahl ins Herz rammen.
Was weiß ich, lass sie sich wie einen Kamikazeflieger fühlen, der keinen Sprit mehr hat für den Rückflug, oder lass sie glauben, sie könne fast hören, wie ihr im Gehirn die Sicherungen rausspringen, irgend so was, lass sie nicht nur körperlich kreativ agieren, sondern auch sprachlich. Ich mein, hier geht's ja um Sex, nicht um einen Austellungsbesuch oder eine Buchrezension. Lass die Erzählerin so richtig durchdrehen, lass ihre Sprache einfach der Ausnahmesituation gerecht werden. Scheiß auf schöne, geschliffene Sprache, die heben wir uns lieber für die unschönen Sachen auf. Scheiß auf Schmetterlinge. Vergiss literarische Konventionen und lass deine Fantasie von der Leine, DrKatze. Wenn du über Sex schreibst, sollte jeder Satz so klingen, als wäre er der letzte, den du in deinem Leben schreiben darfst.
Pff.

Noch ein paar Kleinigkeiten::

Ein Augenaufschlag, der mehr leuchtet [,] als er müsste.

Im Cafè [Café] waren unsere verbalen Themen klar.
Verbale Themen? Hm. Klingt nicht gerade hübsch.

ein Feuerwerk brandet in mir auf.
Hm. Auch nicht so toll.

Es ist kaum zum Aushalten schön.
Und das ist auch ein bisschen unglücklich formuliert.

Fordere dich auf [,] mir nahe zu sein.

Schließlich halten wir ineinander umklammert inne.
Hm. Eventuell: … aneinander geklammert?


Begrüßt hab ich dich schon unter deiner anderen Geschichte, oder?
Egal. Willkommen hier, DrKatze, und vielen Dank auch dafür, dass du dich als Neuling gleich so ambitioniert als Kommentatorin einbringst. Finde ich toll.


offshore

 
Zuletzt bearbeitet:

Hola DrKatze,

offshores Kommentare lese ich immer gerne – auch den unter dieser Erotikgeschichte. Dann noch den von Jobär, und schlussendlich Deinen Text. Ich wollte doch wissen, wie der beschaffen ist, weil die beiden ihn ziemlich gleich empfanden:
Zitat jobär:

... diese Geschichte wirkt auf mich so distanziert, ...
Zitat ernst offshore:
Mir klingt das zu sehr nach einer reflektierten Beschreibung, ...

Jetzt weiß ich’s. Und ich weiß auch, dass die beiden Herren vollendete Gentlemen sind. Ich glaube sogar zu wissen, dass die Autorin wie ihr Nick einen Doktortitel innehat, weil ich eher einen Arztbericht lese, in aller Sachlichkeit und Ausführlichkeit – ein Protokoll sozusagen.

DrKatze – ganz ernsthaft: Bitte lies mal langsam und laut:

Wir brechen unseren bannenden Blick, richten ihn in die räumliche Leere.
Ich schreibe Dir nicht, um Dir die gute Laune zu verderben, doch solch ein Satz verdirbt mir als Leser die gute Laune. Ich will Deinen Text um Gottes Willen nicht madig machen, doch wenn ich obigen Satz lese, dann ist es bei mir mit der Erotik vorbei. Das ist ganz furchtbar, in jeder Hinsicht.
Ein Schauer durchfährt mich und ich stöhne auf vor Lust.
Es ist schrecklich, wenn ein alter Mann kichert, aber bei einer heutzutage geschriebenen Erotikgeschichte ist mir das zu schwülstig. Solche Formulierungen gab’s vor fünfzig Jahren.

Wir glühen und laben uns aneinander.
Glut und Labsal – das ist supererotisch. Bin schon ganz angetörnt.

Sie fordern ihren Willen ein.
Frau Doktor, Frau Doktor!

Nun entfährt dir ein lustvolles Stöhnen. Ich bin verzückt ...
Allein ‚nun’ genügt, um mir den Spaß am Lesen zu vermiesen. Das ist so ein Wort wie ‚erneut’ – schmeckt irgendwie bürokratisch-technisch.

... und bereiten mir ungeahnte Wonnen.
Wir sprachen schon drüber. Was man für Wahnsinnsworte statt des altväterlichen ‚ungeahnt’ hätte einsetzen können! Ich darf gar nicht dran denken.

... taste gierig dein Gemächt.
Hilfe!

Ich spreize meine Beine und gewähre dir Zutritt.
Geschenkt – ich will nicht mehr.

Die Erotik nimmt kein Ende.
Das ist der endgültige Hammer! Es wäre noch mehr zu lesen, doch das reicht.

Sehr geehrte Frau Doktor Katz! Dein Text hat es nicht geschafft, mich zu erotisieren. Nicht tragisch in meinem Alter. Aber schreiben kannst Du! Das sind mit Sicherheit nicht Deine ersten Gehversuche. Auch fehlerfrei, und wegen ein paar fehlender Kommas machen wir nicht viel Wind.
Möglicherweise bist Du eine gereifte Persönlichkeit, die den antiquierten Wortschatz beinahe unbewusst im Repertoire hat – und selbstverständlich anwendet.
Ein moderner erotischer Text ist das aus meiner Sicht nicht. Ich habe kein Interesse, zu lästern, doch in der Mitte des Textes wurde ich beinahe ärgerlich. Statt Lavahauch kam Kälte auf. Das hat mir die Lektüre gründlich verdorben.
Lassen wir’s gut sein für heute, auch meine Geschichten werden kritisiert – damit müssen wir leben. Doch wir wissen: Unsere nächste Geschichte wird der Abräumer!

In diesem Sinne
José

PS: Auch der Anfang Deiner Geschichte war sehr sachlich und buchhalterisch – da aber dachte ich: Das ist ein raffinierter Trick, cooler Einstieg – und dann volles Rohr. Na ja, leider.

PSPS:
Hola Ernesto,
will Dich nicht lange aufhalten, nur fünf Sekunden. Will Dich zum Mitlachen animieren:

... lass sie sich wie einen Kamikazeflieger fühlen, der keinen Sprit mehr hat für den Rückflug, ...
Find ich spaßig: Kamikaze und Rückflug. Hier muss ein Smiley her!

Gruß nach Wien!
José

 

Hi DrKatze,

ich liebe Katzen. Sie sind klug, geheimnisvoll und eigenwillig.
Feine Anzeichen dieser Eigenschaften finde ich auch in deinem Text, aber eben nur Anzeichen.

Du hast mit deinem "Ein Augenblick der Sinne" (vielleicht absichtlich) in ein Wespennest gestoßen.
Zurzeit herrscht nämlich hier im Forum erregter Meinungsaustausch über alle Aspekte, die Erotikszenen
lesenswert machen.
Alle Wortkrieger sind sich in einem Punkt einig: In erster Linie eine Frage des guten Geschmacks.

Ob schwülstig, angestaubt, sachlich, distanziert, in dieser Diskussion möchte ich mich nicht verlieren, Ich möchte auf etwas anderes hinaus. Ich bleibe nach dem Ende der Beschreibung doch sehr unbefriedigt zurück, soll ja vorkommen. Aber für mich ist das keine Kurzgeschichte.

Kollegen sind scharf aufeinander - unterdrücken ihr Verlangen lange Zeit - es kommt zum sexuellen Kontakt- er verlässt den Raum.

Warum, bitteschön, gönnst du mir keine Hintergrundinformation? Wo bleibt der Spannungsbogen?
Allerdings bin ich auch ein Leser, für den erotische Szenen erst reizvoll werden, wenn sie in eine logische Handlung eingebettet sind und nicht zum Selbstzweck existieren.

Nichts für ungut.

Es ist sehr wertvoll, eine unverwechselbare, markante Handschrift zu besitzen, und die hast du zweifelsfrei, genauso wie Mut.
Dein Mut, deine Fingerübungen ins Forum zu stellen, beschert dir Aufmerksamkeit.
Und wollen wir die nicht alle, wenn wir uns hier entblößen?

Liebe Grüße
peregrina


PS:
Hallo José,

wir hatten bisher noch keinen Kontakt.
Muss dir sagen, habe herzlich über deine Kommentare zu dieser Einstellung gelacht.

Allerdings frage ich mich auch, mit welchen Erwartungen du dich nachts um zwei Uhr auf eine erotische
Beschreibung einlässt.:lol:

Es wird besser sein, dich in deiner KG zu besuchen. Bis demnächst

peregrina

 

Off-Topic, scusi.
Hola peregrina,

das trifft sich gut! Ich hatte Deinen Komm zu Grethas ‚Grünleger’ gelesen und Deine Art sprach mich sehr an. Dieser Dame muss ich einen Kommentar schicken, nahm ich mir vor. Doch dann hattest Du reichlich Zuschriften, die auch alles erwähnten, was ich mir so dachte – und dann hab ich es gelassen. Jedenfalls hat mir Deine Geschichte sehr gut gefallen. Bei der Suche nach dem passenden Tag könnte vielleicht „Satire“ eine Möglichkeit sein.
Zitat Peregrina:

Allerdings frage ich mich auch, mit welchen Erwartungen du dich nachts um zwei Uhr auf eine erotische Beschreibung einlässt.
Aber meine Verehrteste! Kennst Du die Möglichkeiten des Internet? Und da soll ich nachts bei den Wortkriegern herumstöbern? Ich bitte Dich! Dann sollte ich besser schlafen gehen.

Es wird besser sein, dich in deiner KG zu besuchen.

Gute Idee. Und Du hast bei mir einen Kommentar gut.
José

 

Hallo, schon wieder, DrKatze.

Also, ich finde diese Geschichte so mäßig. Hätte ich eine Klischeehupe in der Hand gehalten, hätte ich mehrmals gehupt. Ist eben ne Sexbeschreibung. Kaum was davor, oder danach. Und das dazwischen überhaupt nicht originell. Ich fand es langweilig und irgendwie auch sehr eintönig geschrieben. Der zuerst von mir kommentierte Text las sich dagegen wie geschmolzene Schokolade.
So, mal im einzelnem:

Wissen wir beide doch aber genau, dass das nicht der wirkliche Grund unseres Treffens ist.
Dieser Satz ist echt furchtbar. Das kannst Du doch besser!

Mimik, die einen Augenblick länger dauert.
Hört Mimik irgendwann auf?

Im Cafè waren unsere verbalen Themen klar. Das Offensichtliche nahm sich einen oberflächlichen Raum.
Doch das subtile Gespräch verführte uns, ließ uns brennen. Unbemerkt.
Das ist toll!
Die Haare auf deiner Brust münden in ein Rinnsal bis zum Bauchnabel und tanzen hinab in den Hosenbund. Ich will sehen was noch verborgen ist, spüren was dort erwacht.
Hier sträubt sich als Kitschhasser mein Nackenhaare. Viel zu blumig für mich.
Will meine Lust in deine Haut küssen.

Das ist ein schönes Bild.

Jede deiner Berührungen löst ein Feuerwerk in mir aus.
*HUPHUUUP*

Ich taste mich nach oben, fühle deinen Rücken, die spielenden Muskeln. Dein Körper drückt sich an mich. Die Hitze unserer Haut verbindet sich zu einer brodelnden Glut. Deine Brustbehaarung auf meinem Körper fasziniert meine Haut. Deine Lenden pulsieren auf meinem Unterleib. Sie fordern ihren Willen ein. Ich werde fast ohnmächtig vor Erregung. Alles passiert zugleich in mir. Es gibt kaum eine Steigerung. Die Hosen stören, müssen weg. Du bist mir so nahe wie noch nie. Dein harter Penis drückt fordernd auf meine Scham. Deine heißen Küsse bringen mich um den Verstand. Deine liebkosenden Hände rauben mir die Luft zum Atmen. Ich will mit dir verschmelzen, kann nicht mehr warten.

Lies Dir mal die Säte durch. Sie sind total eintönig mittellang. Immer so fünf bis 9 Worte. Das wirkt auf mich irgendwie ein bisschen langweilig und abgehakt. Ich finde es immer eleganter, die Länge zu variieren. Ich kann es schlecht beschreiben, so wirkt es irgendwie nicht gut.

Mein Fazit, nicht mein Fall, aber ich denke schon, dass wir noch einiges von Dir zu erwarten haben.
Liebe Grüße,
Gretha

 

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