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Eine Familie
Es ist einer der Abende, die fast ohne Konversation zwischen mir und meinem Mann auskommen und die ich so sehr liebe. Er sitzt an seinem Computer und spielt auf Chessbase mit einem virtuellen Gegner Schach. Gleich neben seinem Schreibtisch steht ein alter Sessel, auf dem ich es mir gemütlich mache, um meinen Gedanken nachzuhängen. Ab und zu steht Frank auf und legt eine neue CD ein. Wir besitzen eine Unmenge von den silbernen Scheiben. Ich habe sie schon alle gehört, dennoch, wenn mich einer fragt, weiß ich nie, was wir an Musik im Regal haben. Es ist Franks Metier und ich bin in der glücklichen Lage, dass sein Geschmack auch den meinen trifft.
Er spielt weiter Schach und ich mit meinen Gedanken.
Ich weiß nicht warum, aber ich komme auf die Idee, die einstellige Quersumme aus meinem Geburtsjahr zu bilden. Das Ergebnis ist neun. Dann mache ich das Selbe mit meinem Alter und auch daraus ergibt sich die Zahl neun. Zu guter Letzt bilde ich die Quersumme aus den Quersummen, die logischerweise wieder neun ergibt. Das Spiel macht mir Spaß, also untersuche ich Franks Geburtsjahr und Alter und auch das unserer Tochter.
„Darf ich dir was zeigen?“, unterbreche ich das Schweigen.
Frank nickt mit dem Kopf und murmelt ein bejahendes „hm“.
Aus dem Drucker ziehe ich ein Blatt Papier heraus, nehme mir einen Stift und erkläre ihm, was ich entdeckt habe. Zum besseren Verständnis schreibe ich die Rechenoperation auf:
„Geburtsjahr 1962= 1+9+6+2=18=1+8=9,
Alter 45=4+5=9,
Quersumme aus den Quersummen 9+9=18=1+8=9.
Das Gleiche habe ich mit deinen Daten durchgespielt:
1964=1+9+6+4=20=2+0=2
43=4+3=7
2+7=9
Mit Maditas Zahlen habe ich ebenfalls gerechnet und dreimal darfst du raten, was am Ende heraus kommt.“
„Neun?“, fragt er und ich bejahe.
„Verrückt“, lacht Frank und sinniert: „Die Zahlen einer Familie!“
„Ja, verrückt“, bestätige ich, „und weißt du was?“
Er schaut mich neugierig an.
„Unsere Geburtstage dieses Jahr stehen ja noch alle aus. Nach unseren diesjährigen Geburtstagen verkehrt sich bei uns Dreien die letztendliche Zahl neun in die eins.“
Frank grübelt und meint, dass ein Mathematiker mit Sicherheit dieses Ergebnis erklären könnte.
„Ich will es mathematisch gar nicht erklärt haben“, sage ich, „ich will lieber daran glauben, dass uns alle etwas ganz besonderes verbindet.“