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Serie Eine traurige Geschichte - Die K'Tay

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14.08.2006
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Eine traurige Geschichte - Die K'Tay

Schon wieder hat man es. Dieses Gefühl. Schon lange vergessen hatte man es, und doch hatte es sich damals eingraviert. In die Seele. Man kann es nicht vergessen. Oder verdrängen. Man kann nur auf die Hoffnung bauen, es nie wieder ertragen zu müssen. Und wir haben gehofft. Wir – Ihr – Ich – Du – was macht das für einen Unterschied? Man hat gehofft. Und diese Hoffnung war vergebens. Denn es ist wieder da. Das Gefühl, zu vergessen. Das Gefühl, nichts mehr zu wissen. Das Gefühl unfassbarer Pein und Angst. Das Gefühl, nichts mehr zu fühlen. Jeder kennt es; jeder der schon einmal das gesehen hat, von dem ich gleich sprechen werde. Nur wenige haben sie je gesehen, und doch sind es ungezählte Massen. Was genau ist es? Wir haben sie schon einmal gesehen. Nein. Wir hatten das Wissen, das sie da sind. Sehen kann man sie nicht. Aber wir kennen das ja. Die Seelentürme kennen niemanden, der sie je gesehen hätte. Und doch wissen sie, das besagtes Wissen um sie im ganzen bekannten und unbekannten Raum die Art von Wissen ist, die jedes lebende Wesen am meisten fürchtet. Niemand weiß, warum. Aber es ist auch nicht nötig. Warum braucht man schon Gründe? Warum sollten wir noch leben? Alles ist egal. Wen interessiert das schon? - Sie strahlen Vergessen. Sie kommen näher. Wir kennen das ja. Nur eine Rasse ist dagegen gefeit. Wenn man es eine Rasse nennen könnte. Wer weiß. Früher, in einer anderen Art des Seins, nannten sie sich K'Tay. Aber das ist lange vorbei. Zu lange, als wir denken könnten. Die Zeit, die bereits vergangen ist, müsste neu gezählt werden. Eine neue Einheit wäre erforderlich. Doch für uns reicht es, zu wissen, dass sie sich nun nicht mehr K'Tay nennen. Sie nennen überhaupt nichts mehr. Warum auch – sie sind ja nur dazu gut, um Qualen und Pein zu fühlen. Schmerz und Verachtung. Hass, Wut, Resignation. Nennen wir sie beim Namen, die Bauenden. Sie sind die K'Tay. Doch all ihre Schönheit ist gewichen. Was nützt es ihnen? Niemand wird sie jemals sehen. Wie sehen sie jetzt aus? Wer weiß. Etwas wie Würmer. Oder Maden. Manche so groß wie ein Mensch, andere nur wie ein Hund. Aber alle sehen überfressen aus. Fleischige Ringe aus Fettgewebe oder etwas ähnlichem. Von einer blassen Leichenfarbe, und doch strahlendes Weiß. Auf eine unheimliche Weise dennoch grau. Wo die Ringsegmente zusammenfallen, erstrahlt ein leuchtendes rot. Fast so rot wie der kreisförmige Schlund, der sich an der Vorderseite der Bauenden auftut. Hin und wieder kann man kleine, spitze Zähnchen sehen. Gelb und verfallen, so scheinen sie. Doch noch nie wurden sie benutzt. Sie werden nie benutzt werden. Sie sind die Bauenden. Was kann an schon von ihnen erwarten, außer dass sie sich hin und wieder kurz aufrichten, um in zuckenden Krämpfen wieder umzufallen. Hätten sie Augen gehabt, schiene es, als ob sie erkannt hätten, dass sie leben, und als ob sie sich verwundert umsehen wollten. Hätten sie Arme oder Beine gehabt, hätte es vielleicht wie ein flehender Hilferuf gen Himmel ausgesehen. Doch so – nun, man erkennt nicht viel mehr, als dass sich ein grauweißrotgelbstummtaubes Etwas kurz nach oben krümmt, in der nächsten Sekunde wie von spastischen Anfällen geschüttelt wieder zu Boden fallend. Wer sie sehen könnte, wäre schockiert. Bemitleidenswerte Seelen in solch unförmige Hüllen gepresst, dem Großteil der Gefühle entzogen, und auf Ewig zu einem regelrecht dahinvegetierendem Dasein verbannt – Auf einem Turm stehen Hunderte von ihnen. Und die Seelentürme übertreffen an Zahl noch die Sterne selbst. Nun, wir kennen das ja. Niemand weiß, wer die Bauenden zu dem machte, was sie nun sind. Wer weiß – vielleicht waren sie es selbst. Aber das ist unwahrscheinlich. Fast so unwahrscheinlich, wie wenn man behauptete, den K'Tay ginge es schlecht. Wir wissen, vermuten, glauben zu denken, dass die K'Tay sich geradezu wohl fühlten in ihrer Rolle. Und Gleichzeitig – Sie können keine Gefühle erleben, die auch nur im geringsten Sinne positiv wären. Sollte es doch einen K'Tay, einen Bauenden geben, würde er sofort eliminiert werden. Das passt nicht hierher. Und doch – es ist so. Denn jene, die den Auftrag gaben, schauen noch jetzt auf die Arbeit ihrer Untergebenen. Ihrer Sklaven. Ihrer... Verwandten? Ja, das könnte gut sein. Aber das ist unwichtig. Irrelevant. Niemand wird je erfahren, wer sie sind. Wie sie noch heute da sein können. Warum sie die Türme bauen. Oder besser – bauen lassen. Es ist einfach und doch kompliziert, etwas erklären zu wollen, das man selbst erst weiß und versteht, wenn man es gerade ausspricht. Viele vergessen etwas in dem Moment, da sie es wissen. Unzählige Ideen sind auf diese Weise verloren gegangen, weil... nun ja. Wir kennen das ja. Ideen können vergessen werden. Und wo vergessen wird, sieht man den Einfluss. Denn die Türme kommen näher. Von allen Seiten kommen sie, und doch hat es nirgendwo angefangen. Das ist immer so. Wenn etwas passiert, war es niemand. Das funktioniert überall. Auch im ganz großen. Denn wer will schon zugeben, dass er die Pest des Universums ins Leben gerufen hat? Wer will zugeben, dass er indirekt schon mehr Leben auf dem Gewissen hat als er Sterne tagtäglich am Himmel sieht? Einerseits sind die Leben die der K'Tay. Doch wir kennen sie besser. Das sind nicht wirklich Leben. Ein Dasein etwa. Etwa... nun ja. Und andererseits die Leben derer, die den Türmen zu nahe gekommen sind. Die Türme haben einen verheerenden Einfluss. Zuerst saugen sie regelrecht das Dasein aus einem heraus, bis man zu schwach zum Leben ist. Und dann die Gefühle. Wenn dann praktisch nichts mehr übrig ist, was genommen werden kann, dann sieht man all das, was man je sehen wollte. Das Schönste, was man sich vorstellen kann. Und man sieht auch, wie es zerstört wird. Wie diese Erinnerung verseucht wird und wie sie den Körper verlässt. Dann wird es schwarz. Und dann schlägt der Turm zu. Sie schlagen überall zu. Immer. Bei jedem. Keine Gnade. Keine Erinnerung.
Da bleibt überhaupt nichts übrig.
Gar nichts ist noch da.
Nur eines bleibt.
Vergessen.
Nur das.
Nur...
...

Okkultus

 

Hallo Okkultus.

Hm, eine Scince-Fiction-Geschichte ohne Antwort? Dass ich das noch erleben darf! :D

Erster Eindruck: Kompliziter geschrieben, Gedanken kommen zu schnell hintereinander ohne ausformuliert zu werden, sodass der Leser sie beim Lesen nicht fassen kann.

Außerdem fehlen Absätze. Nicht nur im Sinne, dass sie nicht vorhanden sind, aber sie sind auch dringend notwendig!

jeder der schon einmal das gesehen hat, von dem ich gleich sprechen werde. [...] Wir kennen das ja. [...]
Laber, laber ...

Hätten sie Augen gehabt, schiene es, als ob sie erkannt hätten, dass sie leben, und als ob sie sich verwundert umsehen wollten. Hätten sie Arme oder Beine gehabt, hätte es vielleicht wie ein flehender Hilferuf gen Himmel ausgesehen.
Weil ich nicht nur meckern will: Dies ist schön bildlich, dies ist gut.

grauweißrotgelbstummtaubes Etwas
Oha ...

Ein Dasein etwa. Etwa... nun ja.
Da fehlen selbst dem Autor die Worte. ;)

Hm, am Ende kommt heraus, warum du Zeilenumbrüche sparst, und ich muss sagen, dass dem Gedankenfluss später auch leichter zu folgen war, also ist es nicht ganz so schlimm.

Aber ach, auch diese Geschichte lässt einen fahlen Nachgeschmack zurück, einen kahlen Fleck in der Philosophie der Erinnerung, wie ein zerstückelter Gedankengang, den keiner mehr zusammenzusetzen vermag. Und es gesellen sich neue Fragezeichen zu denen, die von anderen Geschichten bereits um meinen Kopf schwirren und die stets fragen: Was hat das zu bedeuten? Was will uns das sagen? Wo ist der Sinn, der wie hinter einer Schicht aus Eis dunkel erahnt werden kann oder ist er nur eine Täuschung hervorgerufen durch das schwache Licht? Hm, wird vielleicht Zeit, dass ich schlafen gehe ...

Grüße von Jellyfish

 
Zuletzt bearbeitet:

Es ist einfach und doch kompliziert

So könnte man ein Fazit deiner Geschichte ziehen, Okkultus.

Die Zwiespältigkeit zieht sich durch deine Geschichte und macht es schwer, ihr zu folgen. Sehr unentschlossen, und deshlab funktioniert sie bei mir leider nicht.

Um ehrlich zu sein, erinnert sie mich ein bisschen an den wirren Propheten bei "Life of Brian".

Das klingt jetzt sicherlich hart. Aber:
m Grundsatz ist die Idee der Geschichte nicht schlecht. Nur ist die Idee eingemauert in diesen sich endlos aneinander reihenden Sätze. Befreie sie! gib ihr Raum. Dann wird die Geschichte auch besser funktionieren.

Lieben Gruß
Dave

(Ich hoffe, Okkultus liest immer noch auf KG.de. Die Geschichte ist schon etwas älter. :) )

 

(Einfach auf's Profil klicken, da steht: Letzte Aktivität 27.2.2007 - vor auf den Tag genau 2 Jahren)

 

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