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Endkampf

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03.05.2006
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Endkampf

Es heißt, dieses Level sei das Endlevel. Niemand hat je gesehen, was danach kommt. Aber es muss etwas völlig anderes sein. Du läufst umher, aber Du siehst Deinen Gegner nicht. Wie wird er aussehen? Wieviele Köpfe? Ob er Feuer spucken kann?

Na ja, Feuer haben sie alle gespien ab Level 4. Es ist seltsam in dieser neuen Welt. Man merkt, dass man sich im Grenzland befindet. Aber alles sieht noch gleich aus wie vorher. Man bewegt sich mit den Füßen und was die Waffen betrifft: nach wie vor das Maschinengewehr, das Schwert und das Giftgas, mit dem man aber vorsichtig umgehen muss. Nicht dass man sich am Ende noch selber tötet.

Die ersten Level waren geschenkt. Geradezu geschaffen zum Durchmogeln. Dabei beobachtete man die gegnerischen Kampfmaschinen, die jeweils kamen und gingen. Man war noch nicht bereit für den Kampf. Aber irgendwie hat's geklappt. Aber dann, ab Level 4 wurde es dann ernst. Man muss sich dem Bösen stellen. Am Ende des Levels wartet das Obermonster. Und es versperrt den ganzen Weg. Das Obermonster in Level 4 war nach einem halben Jahr tot. Im 5. Level hat man einen Gegner, der einen fast zum Straucheln bringt. Das Einzige, was hilft: Durchhalten, durchhalten, durchhalten...an sich glauben und kämpfen, kämpfen, kämpfen. Aber es hinterlässt Spuren. Grausame Spuren. Und auf Dauer will man das einfach nicht mitmachen. Dann Level 6. Von der ersten Sekunde an geht es um Leben oder Tod. Ob man will oder nicht. Ein ständiger Kampf. Keine Zeit zum Ausruhen. Der Kampf nimmt alles ein. Aber das Monster scheint unbesiegbar. Die Kugeln des Maschinengewehrs verpuffen. Wie beim Terminator. Und dann, am Ende, wenn man sich nicht mehr helfen kann, zückt man das Giftgas. Aber das Monster zieht das Giftgas durch seine schleimige Nase und lacht nur. Und lacht und lacht und lacht und kommt auf mich zu und wird größer und größer. Und Du weichst zurück, aber es hilft nichts. Und dann hat man die Schnauze voll und bleibt einfach stehen. Man schaut dem Monster direkt ins Gesicht. Und dann sieht man, wie abgrundtief häßlich es ist. Die Bedrohlichkeit wechselt in Lächerlichkeit. Man blickt dem Tod ins Gesicht und hat sich damit abgefunden. Und dann löst sich das Monster in Luft auf. Das Tor zu Level 7 öffnet sich und man schreitet mit aufrechtem Gang durch.

Und da ist man jetzt und läuft herum, hat alles besiegt und wartet auf den letzten Brocken, den man mit diesem Selbsbewusstsein zerstäuben wird wie einen Schmetterling. Aber da ist nichts. Nichts! Langsam wird man nervös. Ungutes Gefühl. Ein warmer Wind aus purpur streift permanent die Haut. Und man setzt sich ins hellgrüne Gras. Und als nichts passiert, steht man wieder auf und geht weiter. Aber es passiert nichts. Zurück ins 6. Level kannst Du nicht mehr. Dafür ist es jetzt zu spät. Also trottest Du weiter. Alleine, ohne Monster. Oft wird man melancholisch. Abends onaniert man. Generell fehlt etwas zum Leben. Sind es die Probleme? Das kann nicht sein....obwohl..sinnvoll und ablenkend war es irgendwie schon, gegen Monster anzukämpfen. Und jetzt? Erbarmen! Ich ergebe mich. Dann blicke ich runter ins Gras und da liegt ein kleiner Zettel für mich. Ich hebe ihn auf. Darauf steht: LIEBE IST RISIKO IST LEBEN. BESIEGEN KANNST DU NUR DICH SELBER. NICHT DIE LIEBE ZU EINER FRAU.

Und dann verdunkelt sich der Himmel und Regen prasselt nieder. Kein normaler Regen, sondern ein Regen aus lauter kleinen Flammen. Das Flammenmeer reicht mir bereits bis an die Knie. Ich schreie innerlich und bevor es mich verreisst drücke ich verdammt nochmal die Escape-Taste. Nicht, dass das sinnvoll wäre. Aber es gibt Filme oder Szenen, in denen man besser die Augen schließt. Oder man verläßt das Kino sofort. Morgen früh wieder.

 

Okay, prinzipiell genial! :D
Das aber bestimmt nicht nur, weil ich mir schon eine Gallone Tequila reingegossen habe.
Ne, wirklich. Die Idee ist super. Da will ich auch gar nicht auf mögliche Fehler oder so eingehen.

Gruß,
m-plan

 

Okay, prinzipiell genial!
Würde ich nicht so sehen, schon gar nicht prinzipiell, aber ich hab's auch nicht richtig verstanden - vielleicht ist es ja auch genial, wenn man es nicht versteht.
Dass ich es nicht verstanden habe, lag an dieser depersonalisierten Perspektive ("man"), die ich sehr hinderlich fand.
War etwas anstrengend, deswegen hab ich mich auch nicht sonderlich bemüht.

Grüße und so, R.-

 

Hallo,

Ich finde, diese Geschichte gehört nicht in diese Rubrik, auch, wenn du wie ich mir denken kann, darauf bestehst, dass sie hier bleibt. Doch das liegt sicherlich nur an dem Bild, was du erzeugst, weniger an dem philosophischen Aspekt.
Im Hauptteil, damit mein ich diesen größeren Absatz, den du deutlich kenntlich gemacht hast, würde ich einige Verbesserungen vornehmen, da Manches für mich unschön klingt. Das liegt an dem Erzählstil, den du gewählt hast. An manchen Stellen wirkt er einfach nicht sonderlich gut auf den Leser(der bin in dem Fall lediglich ich).

Die letzten, wenigen Sätze gehen doch noch besser, oder? Da sie sicherlich ähnlich wichtig sind wie die ersten Sätze, wenn nicht sogar wichtiger, von Geschichte zu Geschichte unterschiedlich, würde ich auf sie besonderen Wert legen bei deiner Ausführung.
Eine Geschichte ohne gulungenes Ende ist für mich selten auch eine wirklich gelungene Geschichte.

Auf Wiedersehen!

 

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