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Entscheidungen im Leben
Irgendwann in unserem Leben stoßen viele von uns auf eine Frage, die wir nicht beantworten können, die wir uns selbst stellen, eine Entscheidung, die dein Leben beeinflusst und sogleich grösster Widerspruch ist:
Leben oder Sterben?
Der Wunsch, ein Leben zu führen, ist da. Aber nicht so ("Ich weiß nicht, ob es besser wird, wenn es anders wird. Ich weiß nur, dass es anders werden muss, damit es besser werden soll"). Wir wissen: unser Leben, dass wir jetzt führen, ist scheiße, es muss sich irgendwas ändern. Aber das Leben, dass ich jetzt führe, hat mich tot gemacht. Deshalb bin ich eine Schnibblerin. Ich brauche Schmerzen, damit ich noch einmal sichergehen kann, dass ich doch noch lebe. Und dann nochmal. Und nocheinmal. So geht das dann immer weiter - darf es aber nicht.
Also schauen wir uns unsere Umgebung an und überlegen, was anders werden muss. Fangen wir am besten bei uns selbst an. Nichts gefunden? Ok. Dann gibt es ja noch deine Mitmenschen. Plötzlich erscheinen in deinem Kopf ganz viele Dinge, Kleinigkeiten, Sätze, die dich verletzten, die dich wütend gemacht haben und du kennst die Ursache und schaust mit Hass auf diese Leute, die dich aber wieder mit ihren Dackelaugen anblicken. Verzeihen oder nicht? Ja, du verzeihst ihnen, aber indirekt übst du Rache aus und schneidest dich wieder selbst... Soviel zu unserem Leben. Und sterben?
Auch der Drang, einfach aufzuhören, ist da. Einfach sterben, tot sein, keine Existenz besitzen, eine Leiche, wertlos... Der Tod hat keine Konsequenzen, du hast auf ewig deine Ruhe, außerdem würden sich die anderen - die Drahtzieher dieser Tat - Vorwürfe machen, alles bereuen, was sie sagten, getan haben und heulen. Was ist, wenn nicht? Wenn es ihnen scheißegal ist, dass du tot bist?
Jetzt, da du noch am Leben bist, hast du die Chance, dies zu ändern. Sei etwas Wertvolles für Sie, sei immer für sie da und dann werden sie wirklich weinen, wenn du dich umbringst.
Aber soweit wird es ja garnicht kommen: Denn du bist feige! Zu feige, einen Mord zu begehen. Verständlich, dass das nicht jeder machen würde, aber du bringst ja "nur" dich um ('Nur' habe ich in Anführungsstriche gesetzt, weil wir für uns wertlos sind, kein Selbstwertgefühl besitzen). Aber ein klitzekleines bischen ist doch da, denn sonst würdest du dich wirklich töten und wie es aussieht, lebst du ja noch. Vielleicht lagen wir auch einfach nur ein bischen falsch. Also korrigier ich mal: Wir möchten leben, aber nicht so. Aber wir würden uns nicht umbringen, weil da etwas ist, was uns aufhält. Der eigentliche Sinn ist, dass "es" aufhört, nicht das Leben, wie wir bislang dachten, sondern das, was unseren Drang zum Sterben verstärkt. Und da hat jeder seine eigenen Gründe. Also, suchen und beseitigen!