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Es gibt SIE wirklich!

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19.03.2008
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Es gibt SIE wirklich!

Beide waren sie ahnungslos. Beide wollten nur einen schönen Abend verleben; denn beide waren allein. Sie tanzten einen Abend lang; wollten sich von einem ins andere Jahr schwingen, tanzen, singen.
Sie wanderte rastlos von einem Arm in den anderen, wie sie es bereits das ganze Jahr getan hatte, wollte sich ins neue Jahr schwingen.
Und auch er suchte sich wahllos seine Partnerinen in der Menge. Anonym und für den Moment nicht mehr als Single. Allein und frei ist neue Jahr - aber unter Leuten.
Gerade war wieder ein Tanz zu Ende - kurz bevor der nächste begann, tippte ihm ein junger Mann auf die Schulter und schob ihn in quer über die Tanzfläche. Er ließ sich drängen und wehrte sich nicht. Der Junge schob ihn zu einem Mädchen; Tanzen sagte er nur - und nochmal Tanzen.
Sie hatte sich gerade aus der Umklammerung eines Tanzpartners befreit. Ehe der nächste Tanz begann, wurde sie von einem Jungen über die Fläche geschoben. Wo will er mit mir hin, dachte sie. Da schob er sie in die Arme eines anderen . Tanzen, sagte der Junge, Tanzen sagte er wieder.
Beide umarmten sich vorsichtig. Sie dachte: "Ein Freund vom IHM hat uns zusammen geführt". Und er: "Ein Freund von IHR hat wohl die Regie übernohmen". Sie tanzten und im Augenblick sprang der Funke über. Unsicher tanzten sie weiter; denn so etwas gibt es doch nur im Märchen, dachten beide. Einer klärte den anderen auf, doch niemand kannte den Jungen und keiner wußte wer er war. Sie fragten umher, alle hatten ihn gesehen, aber niemand wußte wo er herkam. Sie suchten nach ihm, doch er war spurlos verschwunden. Und plötzlich fiel es ihnen wie Schuppen von den Augen: Er führte uns gleichzeitig zusammen - immer quer über die Tanzfläche. "Ich sah dich mit Ihm" - "Ich sah ihn mit dir". Mit Logik konnten sie es nicht begreifen. Aber es war doch geschehen. "Gott sei Dank!" sagten sie fast gleichzeitig zueinander. "Ein Engel" meinten sie beide. "Es muß ein Engel gewesen sein. So sehen sie heute wohl aus: weißes T-Shirt und helle Jeans. Es gibt dann wohl mehr von ihnen als wir annehmen" erkannten sie.

 

Ich weiß, dass ich wieder keine Namen verwendet habe und sich manche Leser schwer in die Geschichte hinein denken können. Doch das ist Absicht, um die Geschichte allgemein zu halten.

Gruß Joda

 

Hallo Joda,

ja... du schreibst, dass du absichtlich keine Namen verwendest, um die Geschichte allgemein zu halten. Das ist natürlich durchaus legitim.
Ich persönlich finde, es gibt nichts langweiligeres als "allgemein gehaltene Geschichten" - was sollte mich an deinen Protagonisten interessieren, warum sollte mich ihr Schicksal interessieren? So wie das hier steht ist mir piepegal, ob die beiden sich nun bekommen haben oder auch nicht.
Mit den Protagonisten einer Geschichte kann man sich - meines Erachtens - sowieso viel besser identifizieren, wenn man mehr über sie weiß - auch wenn man natürlich nicht alle Dinge 1:1 auf sein eigenes Leben anwenden kann.

Die Idee mit dem Engel ist ganz nett - vor allem, weil ja offen bleibt, wer die beiden tatsächlich zusammengeführt hat.

Viele Grüße, Bella

 

hallo joda,

ich brauche auch keine Namen in einer Geschichte, um die Figuren und die Handlung vor den Augen entstehen zu lassen. Hier hatte ich allerdings Schwierigkeiten - vor lauter "Tanz" ist mir schwindlig geworden!;)

"Es gibt dann wohl mehr von ihnen als wir annehmen"
:confused:
Ich dachte, sie hätten nur einen gesehen?!

Am Ende deiner Geschichte muss ich mich fragen, ob es um eine Liebesgeschichte oder um den Beweis für die Existenz von Engeln geht. Leider ist die Liebesgeschichte belanglos und ein Amor in weißem T-Shirt und hellen Jeans rettet die Geschichte auch nicht.

Vieleicht nächstes Mal
Gruß
Kasimir

 

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