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Es ist schon ein seltsames Hotel

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24.04.2003
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Es ist schon ein seltsames Hotel

Ein wahrlich seltsames Hotel, in dem ich hier abgestiegen bin.
Die Bediensteten tragen bizarre Tiermasken, und die gesamte Anlage ist überschattet von den allgegenwärtigen Baumwipfeln, die nicht einen Lichtschein durch ihr verdorrtes, ineinander greifendes Geäst dringen lassen.
Nach drei endlos langen Tagen frage ich mich mittlerweile, ob es ihn überhaupt noch gibt, den blauen Himmel.
In der Wüste ist alles anders.
Felsmassive umschließen diesen vergessenen Ort am Meer. Selbst der letzte kümmerliche Rest von einstiger Zivilisation, die Nomaden mit ihren Zeltdörfern, halten sich fern von diesem verfluchten Hotel, in dem die Gäste nicht mehr sind als Schemen, auf der Suche nach der eigenen Identität.
Am Strand gibt es keine Wellen. Das Wasser ist eine unbewegliche, dunkle Scheibe, die sich am Rande eines grauen Horizonts in ebensolchen Schattierungen verläuft.
Während ich auf einer Liege döse, nähert sich ein Kellner. Ich höre sein schweres Stampfen im Sand. Fasziniert beobachte ich ihn dabei, wie er mit seiner riesigen Klaue mein leeres Glas aufnimmt, dabei den hinter seiner Stiermaske verborgenen Blick keine Sekunde lang von mir abwendet. Schließlich entfernt er sich wieder, und ich döse weiter.
Am Abend fühle ich mich nicht gut. Ich nehme mir lediglich ein wenig Meeresgetier vom Buffet. Zwei lange, mit Saugnäpfen und Krallen bewehrte Tintenfischtentakel, die sich vor Schmerz auf meinem Teller winden. Sie quietschen, als ich sie zerbeiße. Zwei Kellner eilen gleichzeitig an meinen Tisch und stellen unzählige, mit braunem Wasser gefüllte Gläser vor mich hin, die ich hastig leer trinke. Dann halten sie mir ihre gewaltigen Greifwerkzeuge vor Augen und bitten um Trinkgeld. Entschuldigend schüttel ich den Kopf. Mein Portemonnaie habe ich im Bungalow vergessen. Knurrend stampfen die beiden zu den anderen Tischen, von denen aus leises Wispern zu mir dringt. Durchscheinende Wesen sitzen dort und kichern, stöhnen, schmatzen. Ob auch sie ihren Urlaub genießen?
In der Nacht kann ich kaum schlafen. Bedrohliche Bilder, eingefasst in grässliche Träume, bilden eine Schneise zwischen den Ufern des Dahingleitens und der nackten Angst.
Schweissgebadet schreite ich in dem kleinen Zimmer auf und ab. Dann begebe ich mich auf die schwarz gekachelte Terasse und versuche den Himmel auszumachen; aber es geht nicht, die Zweige blockieren auch die Sicht zum Mond und seinen Sternen.
Schließlich schlafe ich inmitten einem der Wege ein, die der Verbindung zwischen Bungalows, Strand und Rezeption dienen.
Am nächsten Morgen frühstücke ich kaum. Ich habe Kopfschmerzen und Druckstellen am ganzen Körper. Irgendwer muss während meines Deliriums auf mich getreten sein. Die roten Stelle sehen aus wie gigantische Hufeisen.
Ein gelbes Brot mit blutender Marmelade, die nach Vergessen schmeckt. Der Kaffee ist zu Schlamm geworden. Ich bin in der Wüste, was will ich erwarten?
Die Masken der Kellner zeigen ununterbrochen in meine Richtung. Es ist unheimlich.
Nach dem Essen gehe ich zurück ans Meer. Der Strand ist ruhig wie immer, und ich frage mich, wie lange ich bereits hier bin.
In einem unachtsamen Moment werfe ich mein Glas um, und der braune Inhalt wird von kleinen Würmern aufgesogen, noch ehe er im Sand versickern kann.
Ein Bediensteter mit Krokodilsmaske kommt herangestampft. Seine Schritte sind so schwer, dass die Liege bei jedem aufsetzen der Füße leicht vibriert.
Mit seiner Pranke schlägt er mir ins Gesicht. Ich merke plötzlich, dass ich nur noch auf einem Auge sehen kann. Das andere hat er mir mit seinen langen Nägeln herausgerissen. Es liegt am Strand, und die Würmer komplettieren ihre Mahlzeit. Was habe ich bloß getan? Ich bin in der Wüste, und Wasser ist kostbar. Das hätte ich wissen müssen!
Am Nachmittag regnet es Kakerlaken. Sie fallen einfach so aus dem Grau des Himmels; hier am Wasser, wo die toten Arme der Bäume nicht hinreichen können.
Es ist eine große Feier für die Kellner. Einige schlagen unrhythmisch auf dumpfe Trommeln, während andere das ellenbogenlange Ungeziefer genüsslich vertilgen. Für einen Augenblick glaube ich wahrhaftig, im Paradies zu sein. Die Karibik des Irrsinns, und selbst die Liegen und Sonnenschirme fügen sich ein in diese exotische Darbietung von ewiger Festlichkeit.
Das Abendessen lasse ich ausfallen.
Nachts kann ich erneut keinen Schlaf finden.
Halb hypnotisch irre ich umher, finde mich an der Rezeption wieder. Sie ist nicht besetzt. Ist es niemals gewesen. Kein Einchecken; kein Auschecken.
Minuten vergehen, dann stehe ich plötzlich auf der Terasse. Doch diese hier gehört zu einem jener Bungalows, in dem die Angestellten nächtigen.
Die Schiebetür ist nicht verschlossen, und von innen ähnelt jedes kleinste Detail meiner eigenen Unterkunft.
Doch unter der Bettdecke; was mag dort sein? Ein lautes Fauchen, dem menschlichen Schnarchen sehr unähnlich, dringt an meine Ohren. Mein verbliebenes Auge bemüht sich darum, das Restlicht aus dem Nichtlicht der Hotelanlage herauszufiltern. Ein tiefes, von Linien durchzeichnetes Schwarz ist die Antwort auf die Bemühung.
Plötzlich, im Augenblick des Erkennens, hämmert mein Herz, und es klingt ebenso unmelodisch wie jenes Trommelgewitter am Mittag.
Etwas, was ich lange geahnt habe, wird zur grausigen Offenbarung.

Keine Masken. Die Kellner tragen keine Masken.

Wie lange bin ich schon hier? Werde ich mit der Zeit auch zu einem schemenhaften Wispern werden, wie die anderen Gäste?

Das Wesen mit dem Schweinekopf erwacht. Unsere Blicke treffen sich.

Ich habe Angst.

 

Hi Cerberus!

Was mir einfällt, nachdem ich fertig gelesen hab, ist das Wort "grotesk", denn das ist diese Stroy hier sicher.
Ich fragte mich lange, wovon sie eigentlich handelt und um ehrlich zu sein, habe ich lediglich ein paar Vermutungen abzugeben, von denen ich selbst nicht glaube, dass sie zutreffen.

Ist es ein Traum? Den ähnlich einem Traum beschreibst du den Prot. Er wandelt umher, ohne manchmal genau zu wissen, wie er an eine bestimmte Stelle kommt, manchmal schläft er auch einfach ein, sein Handeln wird selten begründet (so wie dies in Träumen oft ist, wo man für eine Handlung keinen Grund braucht...)

Oder: ist es eine andere Welt, entwickelst du eine SF-Geschichte, die auf einem fremden Planteten spielt? Mit fremden Wesen (warum aber dann Masken von Lebewesen, die unserer Welt verhaftet sind?), fremden Situationen...

Zur Geschichte selbst, zum Plot: der ist ja eigentlich nur minimal vorhanden und begeistert mich nicht wirklich. Er ist grotesk, die Handlung ist merkwürdig, aber ich vermag ihr nichts abzugewinnen. Es ist einfach so, denn sie verschließt sich mir leider. Wolltest du nur eine merkwürdige, fremde Situation schaffen? Das hast du zweifellos, aber genügt das?

Zur Sprache: an manchen Stellen finde ich den Text unsauber. Es sind keine groben Schnitzer, sicher nicht, aber es stört einfach beim Lesen. (Siehe unten)

Zum Ende: ich verstehe es nicht. Die Kellner tragen keine Tiermasken. Ja, gut, da hätte ich auch Angst...

Tut mir leid, ich konnte dieser Geschichte nicht viel abgewinnen.

Anmerkungen /Textkram:

Nach drei endlos langen tagen frage ich mich mittlerweile
Tagen (groß)

In der Wüste ist alles anders.
Das finde ich sehr verwirrend... zuerst beschreibst du Baumwipfel und die Sehnsucht nach blauem Himmel und dann kommt eine Wüste, etwas, was ich überhaupt nicht mit Bäumen und einem "unblauem" Himmel assoziiere.

Das Wasser ist eine unbewegliche, dunkle Scheibe, die sich am Rande eines grauen Horizonts in ebensolchen Schattierungen verläuft.
Ebensolche? Eebenwelche, frage ich mich...

wischen den Ufern des dahingleitens und der nackten Angst.
Dahingleitens (groß)
Zudem finde ich diesen Vergleich nicht so passend, da das Dahingleiten ein Vorgang ist, die Angst ein Zustand oder ein Gefühl - da muss man nicht pendeln, da geht beides sehr gut.

und der braune Inhalt wird von kleinen Würmern aufgesogen, noch ehe er im Sand versickern kann.
Passt mMn nicht, da Flüssigkeit irsinnig schnell versickert und kein Wurm da mitkommt.

Ein lautes Fauchen, dem menschlichen Schnarchen sehr unähnlich, dringt an meine Ohren.
Wenn es dem menschlichen Schnarchen unähnlich ist, wieso vergleichst du es dann?
Ist in etwa so, als würde ich schreiben: Das Auto hatte die Farbe, die ein Breifkasten nicht hat. Was sagt das? Wenig, sehr wenig.

Ich habe angst.
Angst (groß)

In diesem Sinne
c

 

Hallo chazar!

Diese Geschichte sollte tatsächlich eine abstrakte Welt beschreiben. Der Prot. ist in ihr gefangen, ohne sich dessen richtig bewusst zu sein.
Auf nähere Erklärungen habe ich absichtlich verzichtet, da mein Hauptanliegen darin bestand, den Leser mit einem Gefühl der Verstörung zurückzulassen.
Es gibt keine richtige Handlung; da hast du recht. Aber muss es die denn immer geben? Ich selbst lese ab und an gerne Geschichten, die jeglicher Logik entbehren, aber dennoch viel Raum für Phantasie lassen. Und bei diesen Stories genügt mir das Element des Unwirklichen tatsächlich.
Das soll jetzt keine Rechtfertigung sein. Es ist bloß eine Vorliebe von mir, um die ich mich in diesem Text bemüht habe.

Was deine Detailanmerkungen angeht:

Das finde ich sehr verwirrend... zuerst beschreibst du Baumwipfel und die Sehnsucht nach blauem Himmel und dann kommt eine Wüste, etwas, was ich überhaupt nicht mit Bäumen und einem "unblauem" Himmel assoziiere.

Das gibt schon Sinn. Gerade Hotelanlagen die sich in der Wüste befinden, haben oft reichlich Bäume, die an den Bungalowanlagen nach oben zugewachsen sind, um Schatten zu spenden.
Der "unblaue" Himmel soll einfach ein Gegensatz sein, wie alles andere in der Geschichte auch. Das dunkle, reglose Meer z.B.

Ebensolche? Eebenwelche, frage ich mich...

Das Wasser verläuft sich in den Schattierungen, die ebenso grau sind wie der Horizont. Ist jetzt nicht böse gemeint, aber was ist daran nicht zu verstehen?

Wenn es dem menschlichen Schnarchen unähnlich ist, wieso vergleichst du es dann?
Ist in etwa so, als würde ich schreiben: Das Auto hatte die Farbe, die ein Breifkasten nicht hat. Was sagt das? Wenig, sehr wenig.

Ganz einfach deshalb, weil der Prot. beim betreten des Bungalows hofft, ein ganz gewöhnliches Schnarchen zu hören, sich dann aber eingestehen muss, dass dem nicht so ist.

Angst (groß)

Jemand hat angst (angst haben). In diesem Fall kein Nomen, also klein. Oder liege ich jetzt doch falsch?

Was deine übrigen Verbesserungsvorschläge angeht: ich werde sie übernehmen. Vor allem die Sache mit den Würmern klingt wirklich blöde.

Beste Grüße

Cerberus

 

Upsala!

Hab sowohl die Geschichte als auch meinen Kommentar gerade unter dem Einfluss eines sehr düsteren Stückes aus dem Soundtrack von "Eyes Wide Shut" geschrieben.
Mir ist jetzt - außerhalb der Kopfhörerreichweite sozusagen - aufgefallen, dass meine Antwort stellenweise etwas pampig klingt. Sollte es so rüberkommen...so ist es nicht so gemeint.

 

Huhu!

Nach langer Zeit muss ich mich mal wieder einer Geschichte meines allerersten Kritikers widmen (ja, lang, lang ist´s her, gelle?!)

Grüß dich, Cerberus,

habe zwischenzeitlich ja schon einige deiner Stories gelesen, muss aber sagen, dass ich häufig nicht viel mit anfangen konnte. Habe mir deshalb einen entsprechenden Kommentar erspart.

Diese hier hat mir dann wieder großartig gefallen. Allerdings habe ich das Ganze als Traum gesehen. Grund: Gerade die Augengeschichte nimmt dein Prot doch relativ gelassen hin (halt wie in einem Traum). Aber okay ...

Was mir besonders positiv aufgefallen ist, ist deine stetige Steigerung des Perfiden. Die Beschreibung des landschaftlichen "Irrsinns" (von Felsen abgeschottete Wüstenlandschaft am Meer ohne Wellen usw) verwandelt sich langsam immer mehr in eine verzerrte Darstellung der menschlichen Verhaltensstruktur (Einschlafen auf Gehwegen, hufeisenähnliche Blutergüsse; die sachliche Zurkenntnisnahme des "Augenentfernens"). Dann wieder die Vermischung des Ganzen (leere Rezeption, kein Einchecken; kein Ausbrechen aus der Situation mehr möglich).
Die bittere Wahrheit, das die Masken keine Masken sind. Sollte hier sogar eine versteckte Moral angedeutet werden? Trägt vielleicht jeder seine Maske im Leben, die eigentlich gar keine ist? :confused:

Du siehst, deine Intention, den Leser mit einem Gefühl der Verstörung zurück zu lassen, ist dir bei mir gelungen. Werde jetzt erst mal ein bißchen wirr durch die Wohnung laufen ... ;)

Na dann mal: bis auf ein Neues! Salem

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Cerberus!

Keine Sorge... ich kriege nicht schnell was in den falschen Hals. Auch deinen Kom nicht...

Also:

Aber muss es die denn immer geben? Ich selbst lese ab und an gerne Geschichten, die jeglicher Logik entbehren, aber dennoch viel Raum für Phantasie lassen. Und bei diesen Stories genügt mir das Element des Unwirklichen tatsächlich.
Diese Frage ist schwer zu beantworten. Muss es immer einen Sinn geben?
Jein.
Für mich muss es tatsächlich nicht immer Sinn geben, muss nicht immer eine konkrete Handlung hinter Geschichten stehen, aber manchmal eben schon.
Und in deiner Geschichte konnte ich eben nichts erkennen, was mich ansprach. Nur in dieser einen Geschichte von dir, ich kenne ja andere, wo es dir sehr gut gelingt, etwas zu treffen, was mich berührt.
Hier ist das nicht so. Ist ja nicht tragisch...
Und dieses Element des Unwirklichen, das du ansprichst, finde ich - verzeih - eben nicht deutlich genug herausgearbeitet, nicht neu genug beleuchtet oder auf eine andere Art und Weise interessant dargestellt.
Das empfinde ich so, ich betone es noch einmal...

Das gibt schon Sinn. Gerade Hotelanlagen die sich in der Wüste befinden, haben oft reichlich Bäume, die an den Bungalowanlagen nach oben zugewachsen sind, um Schatten zu spenden.
Das gibt ja auch Sinn, aber es liest sich eben merkwürdig. Ich musste eben einfach meine Stirn runzeln, als ich das gelesen habe... mehr heißt das nicht.

Das Wasser verläuft sich in den Schattierungen, die ebenso grau sind wie der Horizont. Ist jetzt nicht böse gemeint, aber was ist daran nicht zu verstehen?
Auch klar. Aber auch hier bin ich beim Lesen gestolpert. Es liest sich in meinen Augen einfach unschön. Eine reine Stilfrage. Wenn es dir gefällt, bin ich der Letzte der darauf besteht, dass du es änderst...

Ganz einfach deshalb, weil der Prot. beim betreten des Bungalows hofft, ein ganz gewöhnliches Schnarchen zu hören, sich dann aber eingestehen muss, dass dem nicht so ist.
Hier gilt das selbe wie oben.

emand hat angst (angst haben). In diesem Fall kein Nomen, also klein. Oder liege ich jetzt doch falsch?
Ich denke ja... ich denke (will heißen: ich weiß es nicht sicher, hab aber die Vermutung...)

Und noch etwas: dass man seine Geschichten verteidigt und vor allem das, was man geschrieben hat, finde ich immer sehr sympathisch. Schließlich beweist das ja, dass man sich Gedanken gemacht hat über das, was man schreibt.
So etwas würde ich nie jemandem böse auslegen...

In diesem Sinne
c

Kleiner Zusatz / Edit:

Das Wasser ist eine unbewegliche, dunkle Scheibe, die sich am Rande eines grauen Horizonts in ebensolchen Schattierungen verläuft.
Zu diesem Satz... ich bin mir nicht sicher, ob er richtig ist...
du schreibst: grauer Horizont... und dann in ebensolchen Schattierungen... nur leider ist das Wort "grau" in diesem Fall keine Schattierung, das "ebensolchen" hat keinen Bezug...
vielleicht liege ich falsch, ich möchte jetzt nicht die Nervensäge spielen, sondern dir nur versuchen, klar zu machen, was mir nicht passte.

Ein lautes Fauchen, dem menschlichen Schnarchen sehr unähnlich, dringt an meine Ohren.
Und auch hier... du sagst, der Prot erwartet ein menschliches Geräusch... das ist aber etwas anderes und geht aus diesem Satz nicht zwingend hervor.
Durch diesen Einschub, der sich auf das Schnarchen bezieht, wird eben dieses Schnarchen näher beschrieben. Aber eigentlich beschreibst du das Schnarchen nicht... wie oben angemerkt.

Wie gesagt, ich will nicht nerven, sondern mich nur erklären...
Wenn du findest, es passt, dann lass es.

 

Hallo Cerberus,

bist du mir böse, wenn ich dich frage: Was hast du denn genommen, bevor du die Story geschrieben hast?
Falls ja, frag ich lieber nicht. :sealed: :sealed:

Ich bin auf jeden Fall hin und her gerissen.

Sehr gut gefallen hat mir die skurrile Atmosphäre und Stimmung, die du zeichnest. Mit teilweise nüchternstem Vokabular beschreibst du fürchterliche Sachen (beispielsweise den Verlust des Auges) - und schaffst dadurch eine Stimmung, die das Obskure zum Normalen erhebt. Und gerade das trägt zur Bedrohlichkeit der Atmosphäre bei.
Versteht irgendwer, was ich damit sagen will? Ich fürchte, nein.

Was mir weniger gefällt, ist, dass ich nach der Lektüre irgendwie noch mit einem leichten Gefühl des Hungers nach Handlung zurückbleibe.

Aber für die Atmosphäre kriegst du von mir einen dicken fetten :thumbsup:


Jemand hat angst (angst haben). In diesem Fall kein Nomen, also klein. Oder liege ich jetzt doch falsch?

Ich meine, du liegst tatsächlich falsch. Ich habe Hunger, ich habe Schnupfen, ich habe Angst. Ich seh da keinen Unterschied!


Schließlich schlafe ich inmitten einem der Wege ein, die der Verbindung zwischen Bungalows, Strand und Rezeption dienen.

Das halte ich für stilistisch unglücklich. "Inmitten einem der Wege" schmerzt irgendwie beim Lesen. Vielleicht wäre "Schließlich schlafe ich mitten auf einem der Wege ..." besser.

Das Wasser ist eine unbewegliche, dunkle Scheibe, die sich am Rande eines grauen Horizonts in ebensolchen Schattierungen verläuft.

Jetzt hack ich auch noch mal auf diese Stelle ein. :dozey: :dozey:
Ob "ebensolche" jetzt passt oder nicht, ist mir eigentlich wurscht. Ich finde nur, es klingt zu hölzern und stört den Lesefluss.
Aber eine andere Frage: Ist der Horizont nicht die gedachte Linie zwischen Wasser und Luft? Kann der Horizont dann überhaupt eine Farbe haben? Oder rede ich jetzt völlig wirr? :silly: :silly:

Viele Grüße

Oli

P.S. Fahr in deinem nächsten Urlaub vielleicht lieber woanders hin. :shy:

 

Jemand hat angst (angst haben). In diesem Fall kein Nomen, also klein. Oder liege ich jetzt doch falsch?
Korrekt: Jemand hat Angst
Abgeleitet von: Ich habe es mit der Angst zu tun bekommen
aber: Mir ist angst (klingt ein bißchen doof, ich weiß) :teach: ;)

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo und danke für eure Kommentare.
Okay, was die Sache mit der Angst angeht, so habe ich mich wohl geirrt.
Ich bin erleichtert, dass du meine Antwort gestern nicht in den falschen Hals gekriegt hast, chazar. Bin in den letzten Tagen etwas übermüdet und war daher ein wenig mies gelaunt. Ich wollte zwar nicht unhöflich sein, aber irgendwie habe ich dann doch ruppig geschrieben.

Hallo Salem! :D
Ich weiss, ich weiss. Habe schon lange nichts mehr von dir kommentiert, was aber nicht heisst, dass ich nicht die meisten deiner Geschichten dennoch gelesen habe.
Beim nächsten Mal werde ich wieder einen Kommentar schreiben, versprochen!

Was eure Verbesserungsvorschläge angeht: mal sehen, ob ich den einen oder anderen unglücklich formulierten Satz noch irgendwie ändern kann.

Achso Olsen...fast hätte ich dich jetzt vergessen.
lol - Schon okay, hab die Geschichte ohne den Einfluss von Drogen geschrieben. Es lag an der Musik, die ich dabei gehört habe.
Auch dir danke fürs lesen und kommentieren.

Beste Grüße

Cerberus


EDIT: Bei dem Satz mit den grauen Schattierungen bin ich mir nach wie vor nicht völlig sicher.
Ein flaches Wasser. Eine dunkle Scheibe, die sich am grauen Horizont in ebensolche (graue) Schattierungen verläuft. Hmmm...
Vielleicht stimmt der Bezug nicht richtig. Aber jedesmal, wenn ich den Satz lese, empfinde ich anders. Mal kommt er mir falsch vor, dann wieder richtig. Schwierig.

 

Hallo cerberus,

Ein flaches Wasser. Eine dunkle Scheibe, die sich am grauen Horizont in ebensolche (graue) Schattierungen verläuft. Hmmm...
Vielleicht stimmt der Bezug nicht richtig. Aber jedesmal, wenn ich den Satz lese, empfinde ich anders. Mal kommt er mir falsch vor, dann wieder richtig. Schwierig.
ebensolcher ist ein
Demonstrativpronomen (hinweisendes Fürwort)

Das Demonstrativpronomen weist mit Nachdruck auf eine(n) bereits bekannte(n) oder besonders hervorzuhebende(n) Person (oder Gegenstand) hin.
Beim Sprechen wird das Demonstrativpronomen besonders stark betont.
grau als Eigenschaft wird nicht durch ebensolch erklärt.

Deine Geschichte hat mich an die all inclusive Touristen erinnert, die ein Land bereisen und dort nur die Hotelanlage und die Einzäunung kennenlernen. Das ist wirklich gruselig.

Goldene Dame

 

Hi Blackwood!

Die Angst habe ich mittlerweile vergrößert. Jetzt, da ich die Sache mit das und dass endlich in den Griff bekommen habe, kriege ich plötzlich Schwierigkeiten mit der korrekten Groß- und Kleinschreibung, obwohl ich damit früher überhaupt keine Schwierigkeiten hatte. Echt zum verrückt werden.

Ansonsten auch dir vielen Dank fürs lesen, fürs Lob und die Anmerkungen.

Grüße

Cerberus

 

hi cerberus!

ich hab jetzt lange überlegt, was ich zu deiner story schreiben soll. auch jetzt bin ich mir da nicht so sicher. na, ich fang einfach mal an.

sie hat mir prima gefallen, trotz des teilweisen gefühls des nichtverstehens das sie in mir zurücklässt.
obwohl ich es nicht so direkt als traum gesehen habe, sondern eher als die abschirmung des prots vom rest der welt (frag mich jetzt bitte nicht, wie ich da drauf gekommen bin.) oder den tod. der prot starb, klammert sich aber jetzt noch am leben fest und landete in dieser zwischenwelt.

stilistisch finde ich sie klasse, aber deinen stil hab ich ja schon bei anderen geschichten gelobt.

Mit seiner Pranke schlägt er mir ins Gesicht. Ich merke plötzlich, dass ich nur noch auf einem Auge sehen kann. Das andere hat er mir mit seinen langen Nägeln herausgerissen. Es liegt am Strand, und die Würmer komplettieren ihre Mahlzeit. Was habe ich bloß getan? Ich bin in der Wüste, und Wasser ist kostbar. Das hätte ich wissen müssen!
die stelle z.b. fand ich ziemlich cool. der prot sieht seinen fehler ein (?) und weist sich selbst zurecht, trotz dass er nur noch auf einem auge sehen kann.

Halb hypnotisch irre ich umher, finde mich an der Rezeption wieder. Sie ist nicht besetzt. Ist es niemals gewesen. Kein Einchecken; kein Auschecken.
fand ich auch ziemlich cool

so, ich hoffe zu verzeihst, dass ich nichts hilf-, aufschluss-, geist- oder anderes -reicheres zu sagen habe.

liebe grüße
Tama

 

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