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Es wächst in mir

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09.10.2022
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Es wächst in mir

"Wenn du Apfelkerne isst, wächst ein Baum in dir." Das ist ein Spruch, den man immer wieder hört, aber niemand glaubt daran. So auch Pascal, er isst immer den ganzen Apfel und bis jetzt ist noch nie was passiert. Auch dieses Mal nicht, denkt er. Am späten Abend hat er leichte Bauchschmerz. Er denkt sich nichts dabei. Das ging auch ein paar Tage so weiter. Ein paar Wochen später isst er nicht mehr viel, da er schnell satt war. Auf der Toilette kann er auch nicht mehr gehen. Zum Arzt will er nicht. So passierte es eines Nachts, dass er Krämpfe hatte, so starke, dass es sich so anfühlte, als bohrte sich was durch seine Organe. Pascal spuckte Blut und da wusste er, dass er sterben wird. Durch seine Krämpfe konnte er keine Hilfe holen. Er hielt sich den Bauch vor Schmerzen und auf einmal spürte er was Hartes in seinem Bauch, was sich bewegte.

Es scheint zu wachsen, nach oben und nach unten. Durch den Darm und die Lunge. Erst die Rechte, dann die linke Lunge. Pascal spürte, wie sich die Lungen mit Blut füllten. Der Schock trat ein und er bewegte sich nicht mehr. Das Ding wanderte seine Luftröhre hoch und brach durch die Seiten der Röhre. Durch seinen Hals brachen Äste raus. Sie werden immer größer und trennen langsam den Kopf von seinem restlichen Körper. Durch den Bauch brachen die ersten Wurzeln raus und wanderten den Körper runter. Sie wanderten vom Bett in den Boden und verwurzelten sich da. Pascal spürte die wachsenden Äste in seinem Mund. Er spürte, wie sich die Äste durch seine Augen bohren und er konnte nichts mehr sehen. Er hörte nur noch das Wachsen und spürte nur noch das, was mit seinem Kopf und vor allem mit seinem Gehirn passierte.

Pascal hörte ein lautes Krachen und spürte, wie sein Kopf herunterfiel. Der Baum ist schon so schwer geworden, dass sein Bett unter der Last brach. Die Wurzeln wuchsen den ganzen Boden entlang und suchten sich den Weg ins Erdreich. Die Äste suchten sich den Weg nach oben und sein Körper wurde zum Stamm. Pascal wollte nur noch sterben. Die Schmerzen im Kopf wurden stärker, die Äste bohrten sich in sein Gehirn. Jeder Bereich wurde durchbohrt, nur das Schmerzzentrum nicht. Es wurde Still, aber trotzdem spürte er, dass er weiter wächst. Der einzige Sinn, der noch funktionierte, war der Schmerz. Er betete zu Gott, dass es aufhören soll. Er will nur noch sterben. Die Äste durchbrachen das Dach und schossen in die Höhe. Die Äste bekamen Blätter und die Wurzeln wurden dicker. Er könnte es zwar nicht spüren, aber sein Kopf wanderte nach oben und wurde vom Stamm umhüllt.

Der Schmerz ließ nach und er überlegte, ob es wirklich so ist oder er Schmerzresistenz wurde. Dass das Gefühl des Schmerzes so normal wird wie das Atmen, aber nichts mehr ist normal für Pascal. Langsam fühlte er wieder was, den Wind. Den Wind, der durch die Baumkrone wehte. Pascal wusste nicht, ob es nur eine Einbildung war oder er es wirklich spürte. Doch es stimmte, er spürte den Wind in der Baumkrone. Seine Seele war mit dem Baum verbunden. Er war nicht nur mit ihm verbunden, er war der Baum geworden. Der Baum, der ihm seinen Körper zerrissen und seinen Geist gequält hatte. Und so lebte er als Baum weiter und überlebte alle, die er kannte und alle ihre Nachfahren. Jahrzehnte und Jahrhunderte überlebte und erlebte er. Doch betete er immer noch zu Gott zu sterben und das Jahrzehnte und Jahrhunderte, bis ihm jemand erlöste. Mit einer Axt, die immer wieder in seinem Stamm geschlagen wurde. Dieser Schmerz, den der vor einer Ewigkeit nicht mehr spürte, war eine Erlösung für sein Leid.

 

Kreativer Einfall. Finde ich gut und auch konsequent umgesetzt. Ein Hauch von Grusel ist auch drin. Gut gelungen. Sehe keinen Verbesserungsbedarf.

Viele Grüße

 

Hallo ratchett und willkommen!
Von wegen: an apple a day...!
Eine interessante Geschichte, die gut zu lesen ist und mich an Bilder und Transformationen bei Dali und Magritte erinnern.
Der Einstieg mit dem Apfelkern scheint mir allerdings zu profan für das, was dann folgt, auch fände ich es schöner, wenn du bei einer Zeit bleiben würdest. Die Wechsel in der Zeit unterbrechen den Lesefluss, ebenso einige Rechtschreibschnitzer, doch die findest du selbst.
Pascal weiß, dass er sterben wird..., hier sehe ich eine logischen Bruch.
Meiner Meinung nach müsste er schon lange gestorben sein, spätetstens, als sich die Lungen mit Blut füllen, sein Gehirn vom wachsenden Baum ausgefüllt wird, sein Kopf herunterfällt. Und wieso wird ausgerechnbet das Schmerzzentrum nicht beschädigt? Schmerz ist übrigens keine Sinn, sondern eine Empfindung.
Vielleicht wolltest du ja die Transformation des Jungen zum Baum beschreiben, sicher nicht leicht, doch da müsste der Prozess vllt. sogar mystisch umschrieben werden.
Wieso wandert sein Kopf, der heruntergefallen war, plötzlich nach oben, und über welchen Zeitraum zieht sich die gesamte Umwandlung hin?
Schließlich ist er ein uralter Baum, denkt aber immer noch menschlich und betet sogar.
Das scheint mir doch recht verwirrend, Märchen, Horror oder Spannung? Ich würde mich für märchenhafte Spannung entscheiden!
Viel Spaß hier!
Gruß,
Jutta

 

Moin @ratchett,

danke für Deine Geschichte.
Interessanter Ansatz, da stimme ich meinen Vorredner:innen zu.

Allerdings für mich nicht leicht zu lesen, da Du viele (unbeabsichtigte?) Zeitenwechsel drin hast und durch Rechtschreibfehler, Formulierungen, Dopplungen und Logikbrüche der Leseflow dann doch sehr holprig wird.

Gerne gehe ich kurz auf ein paar exemplarische Stellen ein, alles was folgt, ist nur mein subjektiver Eindruck. Ich weiß es nicht besser, ich möchte helfen.
Nimm Dir, was Du davon gebrauchen kannst:

Am späten Abend hat er leichte Bauchschmerz.
Entweder hat er leichte Bauschmerzen oder einen leichten Bauchschmerz.

Auf der Toilette kann er auch nicht mehr gehen.
die Toilette

Ein paar Wochen später isst er nicht mehr viel, da er schnell satt war. Auf der Toilette kann er auch nicht mehr gehen. Zum Arzt will er nicht. So passierte es eines Nachts, dass er Krämpfe hatte, so starke, dass es sich so anfühlte, als bohrte sich was durch seine Organe. Pascal spuckte Blut und da wusste er, dass er sterben wird. Durch seine Krämpfe konnte er keine Hilfe holen. Er hielt sich den Bauch vor Schmerzen und auf einmal spürte er was Hartes in seinem Bauch, was sich bewegte.
Der gesamte Abschnitt ist sehr tell-lastig geschrieben. Man muss das als Leser:inn so hinnehmen. Warum kann er nicht mehr zur Toilette? Warum will er nicht zum Arzt? Dann spürte er „was Hartes“. Da könntest Du mit szenischem Erzählen mehr herausholen, mehr Atmosphäre aufbauen.

Es scheint zu wachsen, nach oben und nach unten. Durch den Darm und die Lunge. Erst die Rechte, dann die linke Lunge. Pascal spürte, wie sich die Lungen mit Blut füllten. Der Schock trat ein und er bewegte sich nicht mehr. Das Ding wanderte seine Luftröhre hoch und brach durch die Seiten der Röhre. Durch seinen Hals brachen Äste raus. Sie werden immer größer und trennen langsam den Kopf von seinem restlichen Körper. Durch den Bauch brachen die ersten Wurzeln raus und wanderten den Körper runter. Sie wanderten vom Bett in den Boden und verwurzelten sich da. Pascal spürte die wachsenden Äste in seinem Mund. Er spürte, wie sich die Äste durch seine Augen bohren und er konnte nichts mehr sehen. Er hörte nur noch das Wachsen und spürte nur noch das, was mit seinem Kopf und vor allem mit seinem Gehirn passierte.
Dieser Abschnitt geht ja schon ordentlich zur Sache. Hat mir prinzipiell gut gefallen, doch leider zerstörst Du immer wieder das Bild, indem Du den Prota seltsam agieren lässt:
Er bewegt sich nicht mehr, weil der Schock einsetzt. Okay, meinetwegen. Dann brechen überall Äste aus ihm hervor, sein Kopf wird vom Rumpf getrennt und dann spürt er die wachsenden Äste in seinem Mund...? :susp:
Die Äste bohren sich durch die Augäpfel und dann kann er nichts mehr sehen. No Shit, Sherlock! ;)
Hier fehlt mir der Teil des Horror-Märchenhaft-Mystischen, der mir als Leser zeigt, warum der Prota das vielleicht noch wahrnehmen kann, obgleich ein normaler Mensch doch schon längst gestorben wäre.

Die Schmerzen im Kopf wurden stärker, die Äste bohrten sich in sein Gehirn. Jeder Bereich wurde durchbohrt, nur das Schmerzzentrum nicht. Es wurde Still, aber trotzdem spürte er, dass er weiter wächst. Der einzige Sinn, der noch funktionierte, war der Schmerz.
Hier widersprichst Du Dir selbst: Die Schmerzen werden stärker. Alles wird durchbohrt, bis auf das Schmerzzentrum. Das einzige, was noch funktioniert, war der Schmerz. :confused:

Er könnte es zwar nicht spüren, aber sein Kopf wanderte nach oben und wurde vom Stamm umhüllt.
Wenn er es nicht spüren konnte, wie kann es uns dann berichtet werden?

Langsam fühlte er wieder was, den Wind. Den Wind, der durch die Baumkrone wehte. Pascal wusste nicht, ob es nur eine Einbildung war oder er es wirklich spürte. Doch es stimmte, er spürte den Wind in der Baumkrone.
Solche Passagen lesen sich einfach seltsam, als ob der Autor oder die Autorin selbst beim Schreiben nicht sicher ist, was da eigentlich gerade zu Papier gebracht wird.


Dat war jetzt ein wenig harsch auf kurzer Strecke, doch ich hoffe, dass Du meine Kritik verstehst. Bin gespannt was Du draus machst, denn den Horroranteil (also die Beschreibungen der ausbrechenden Pflanze aus dem Körper), der ist Dir mMn gut gelungen.

Willkommen bei den Wortkriegern und beste Grüße
Seth

 

Hey @Seth Gecko

danke für dein ausführliche Kritik. Einige Sachen habe ich geändert, die mir nicht aufgefallen sind. Ich schaue gerade ob ich die Geschichte noch mal überarbeite.

Gruß

Ratchett

 

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