Was ist neu

Es weihnachtet sehr

Mitglied
Beitritt
02.07.2002
Beiträge
10

Es weihnachtet sehr

Roy wachte auf, und fühlte, dass er Durst hatte. Er griff nach dem Glas Wasser, das seine Mutter jeden Abend sorgfältig auf seinen Nachttisch stellte. Roy machte Licht, und trank. Als sich seine Augen ans Licht gewöhnten, sah er seinen Kalender an der Wand gegenüber seinem kleinen Kinderbett. Es war ein gewöhnlicher Kalender mit jeweils einem Monat pro Seite, und einem Marker, der das Aktuelle Datum markierte. Als Roy den Kalender sah, sprang er aus dem Bett. Es war nämlich Dienstag, aber kein gewöhnlicher Dienstag. Es war Dienstag den 26. Dezember, und Roy wusste, dass es an diesem Tag Geschenke gibt, dafür war er alt genug. Roy machte lautlos seine Tür auf, und versuchte vorsichtig die alte Holztreppe herunterzugehen, um seine Eltern nicht zu wecken. Er wollte als erster bei den Geschenken sein. Roy hielt sich gespannt am Geländer fest, und glitt leicht die abgefärbten Stufen herunter, die früher mal braun gewesen sein müssen. Aufgeregt von der Idee, dass er es fast geschafft hat, wurde Roy immer schneller und schneller, so dass er die drittletzte Stufe vergass. Ein lauter ohrenquälender Quietschlaut ertönte durchs Haus. Voller Schrecken rannte Roy zurück in sein Zimmer, sprang in sein Bett, und versuchte Schlaf zu imitieren. Er dachte etwas im Haus gehört zu haben, und nahm an, dass seine Eltern, oder zumindest seine Mutter aufgewacht ist. So lag er einige Zeit still, und wartete ab. Aber niemand kam, und Roy hörte auch niemanden im Haus gehen. Er nahm sich diesmal zusammen, und blieb auf dem ganzen Weg vorsichtig, und angespannt. So meisterte er die berüchtigte Stufe, und kam ins Wohnzimmer. Er sah den Tannenbaum rechts in der Ecke, er war wundervoll geschmückt, und machte einen erfreulichen Anblick. Roy kam näher. Er beachtete die Umgebung kaum, jetzt waren alle seine Sinne auf die Geschenke gerichtet. Er näherte sich langsam, fasziniert von dem farbigen Geschenkpapier. Er fragte sich schon, was sich unter diesem Papier wohl alles vergibt. Doch sein Schicksaal schlug andere Wege.

Er spürte kaum etwas, es ging sehr schnell. Etwas scharfes bohrte sich in seinen Rücken, wie ein Wespenstich. Er gab ein leises kurzes Krächzen von sich, seine Augen schlossen sich, und er viel schlapp mit dem Gesicht nach unten zu Boden. Für einen kurzen Augenblick sah er sein ganzes Leben vor sich, seinen fliegenden Staubsauger Ronny, seinen Sprechenden Elefanten Norbert, mit seinen grünlichen Exkrementen, die immer so komisch geschmeckt haben.

Wenn Roy sich umgedreht hätte, bevor er sich den Geschenken widmete, hätte er in der gegenüberliegenden Ecke seines Zimmers etwas gesehen, was ihn zunächst erfreut hätte. Es war eine Gestalt in rotem Mantel, mit weißem Bart, und einem Sack vor sich auf dem Boden. Roy würde auch dann nicht darauf kommen, dass die rote Farbe des Mantels durch Blut zustande kam. Der Sack war randvoll mit Herzen, die mit einem Widerhaken, den man erst tief in die Brust, oder Rücken stoßen muss, herausgezogen worden sind.

[ 04.07.2002, 10:34: Beitrag editiert von: Pandora ]

 

Hi, hier kannst du nachlesen, dass unvollständige Forsetzungsgeschichten nicht erwünscht sind.

Hast du bereits die Fortsetzung und das Ende fertig, poste bitte bis übermogen die Story komplett, andernfalls muß ich sie leider löschen.

So long, Pandora

 

nein, hab leider noch keine fortsetzung. lösch nur den zusatz "to be continued",dann passt die sache doch auch.

 

Jetzt sag' mir doch mal bitte, wie du auf solch eine Gemeinheit kommst! Musst eine schreckliche Kindheit gehabt haben. :aua:

Oder bist du einer dieser Weihnachtenhasser? :messer:

Auf jeden Fall war ich gespannt, was du zu dem Thema in dieser Kürze zu sagen hast. Ich war skeptisch, um ehrlich zu sein, und ganz hast du meine Zweifel nicht ausräumen können. Wenn man sich aufmacht, eine Idee in eine derart kurze Geschichte zu verpacken, dann muss die Idee schon ein Knaller sein.

Und das war sie - mit Verlaub - nicht. Tut mir leid, denn schreiben kannst du, obwohl du denselben Fehler machst, wie 95 % der anderen Autoren in diesem Forum: Du kontrollierst nicht nach.

Er dachte etwas im Haus gehört zu haben, und nahm an, dass seine Eltern, oder zumindest seine Mutter aufgewacht ist
Hmm, ich denke, da ist eine Zeitform zuviel drin.

Ausserdem hast du einige Wiederholungen drin, die leicht ablenken.

Wie gesagt, die Geschichte ist nicht der Brüller (nicht sehr originell), aber das Ende, das schreckliche, blutige, grausame Ende hast du recht plastisch rübergebracht.
(Nach dem Grund des Ganzen wollen wir nicht fragen) ;)

Grüße!

 

Hi HellAlex83!

Die richtige Grusel- bzw. Horrorstimmung kommt nicht bei der Geschichte auf.

Sie fängt recht vielversprechend an. Ein kleiner Junge wacht in der Nacht auf.
Ist ganz ok. Aber, falls Du die Geschichte überarbeitest (was ich hoffe), lass die Sache mit dem Kalender weg. Kleine Kinder wissen immer wann Weihnachten ist. Außerdem ist man immer alt genug für Geschenke ;)
Falls Du einen Aufhänger brauchst, warum der Junge durchs Haus geht: Lass in ins Erdgeschoß gehen, damit er sich aus der Küche was zu trinken holen kann. Wenn Du bei Weihnachten bleiben willst, dann lass es ruhig draußen schneien. Das verbreitet eine friedliche Stimmung (als Kontrast zu später).

Aber gegen Ende hat man das Gefühl, dass Du nur noch schnell mit der Story fertig werden wolltest. Das Ende ist sehr kurz und es geht zu schnell. Dadurch geht die Stimmung drauf. Lass Dir Zeit.
Beschreib' den "Weihnachtsmann" mehr. Oder die Situation. Lass' den Jungen die Gefahr bemerken. Oder... Es gibt viele Möglichkeiten, wie Du das ausbauen kannst.

Mach' was draus!

 

Die Geschichte fängt in der Tat recht vielversprechend an. Und die Idee ist sowieso nicht schlecht. Aber auch ich hatte den Eindruck, dass es am Ende alles viel zu schnell geht.

Die Pointe an sich ist gut, aber sie wird zu schnell abgehandelt und geht zu sehr unter und liest sich irgendwie hingeschludert.
Es muss mehr wie ein Schock für den Leser sein, dass alles wie friedlicher Weihnachtstag beginnt, und der Weihnachtsmann sich dann als mörderisches Monster entpuppt. Vielleicht sollte der Junge einen Schatten bemerkten und sich anschleichen, mit klopfendem Herzen, um dann diesem Weihnachtsmann urplötzlich ggeüberzustehen. Sein letzter Blick gilt dem leicht geöffneten Sack, der bis obenhin mit Kinderherzen gefüllt ist, während er wie versteinert dasteht, unfähig sich zu bewegen, und der Haken sich ihm langsam nähert...

Da bräuchte es auch keine Fortsetzung mehr. Jeder kanns ich den Rest denken. ;)

Mich verwirrt das Datum: 26. Dezember? Hier in Deutschland feiert man an Heiligabend Weihnachten, am 24., und in den USA am 25... Das man seine Geschenke am 26. Dezember bekommt, ist mir neu.

... und versuchte Schlaf zu imitieren.
Klingt nicht so gut, finde ich. Besser: "Und stellte sich schlafend".

Aus dem Plot kann man aber eine prima Horrorstory machen!

[ 03.07.2002, 22:39: Beitrag editiert von: Ginnyrose ]

 

Puh, so viele Beiträge an einem Tag ;)
Also Hannibal, meine Kindheit war, sowei ich es beurteilen kann, ganz normal. Die Story hat also nichts persönliches an sich. Aber du hast schon Recht, ich hasse Weihnachten. Das Fest der Liebe ist keins mehr, wird nur noch zu Kommerzzwecken ausgenutzt.
Ich werd wahrscheinlich versuchen die Story zu überarbeiten, wenn ich soviel Zeit habe. Aber nach meinem Ermessen ist sie schon so gar nicht so schlecht. Sage nicht nur ich, sondern auch fast alle meine Freunde.

 

Heyho Alex,

Aber nach meinem Ermessen ist sie schon so gar nicht so schlecht. Sage nicht nur ich, sondern auch fast alle meine Freunde.
Freunde sind oft keine guten Kritiker. Und die Story ist im momentanen Zustand noch nicht wirklich der Brüller. Ich zähle mal auf:

Er griff nach dem Glas Wasser, das seine Mutter jeden Abend sorgfältig auf seinen Nachttisch stellte
Wie schön, dass sie es da sorgfältig hinstellt. Ich dachte schon, sie wirft es. "Sorgfältig" streichen.

Es war ein gewöhnlicher Kalender mit jeweils einem Monat pro Seite, und einem Marker, der das Aktuelle Datum markierte.
Wen juckt's, wie das Ding aussieht. Ich kann mir unter dem Wort Kalender auch so was vorstellen - da braucht's keine langen Beschreibungen. Streichen.

und Roy wusste, dass es an diesem Tag Geschenke gibt, dafür war er alt genug.
Der Satz ist richtig gut. Das "dafür war er alt genug" bringt sehr hübsch die kindliche Betrachtungsweise rüber.

Roy hielt sich gespannt am Geländer fest
Also ich hab ja schon viel mit diversen Geländern gemacht, aber gespannt hab ich mich noch an keinem festgehalten. Wieder ein falsches Wort. Streichen.

und versuchte Schlaf zu imitieren.
Umständlich formuliert. Besser: Und tat, als würde er schlafen. Passt auch besser zum kindlichen Protagonisten.

So meisterte er die berüchtigte Stufe
War die Stufe früher mal Pirat oder Serienbankräuber oder wieso um alles in der Welt ist sie "berüchtigt"? Streichen oder durch "verflixte Stufe" ersetzen.

Doch sein Schicksaal schlug andere Wege.
Völlig überflüssiger Satz. Dass es das tut, lese ich gleich selbst. Streichen.

Etwas scharfes bohrte sich in seinen Rücken, wie ein Wespenstich.
Guter Vergleich. Ehrlich.

seinen Sprechenden Elefanten Norbert, mit seinen grünlichen Exkrementen, die immer so komisch geschmeckt haben.
Äh. Was für Exkremente? Und wieso hat er die gegessen?

Hinzu kommen noch etliche Rechtschreibe- und Tempus-Fehler, aber die lassen wir mal eben außen vor.

Die Story hat wirklich was - ich finde sie auch nicht zu kurz oder zu hastig erzählt. Aber die inhaltlichen Stolpersteine solltest Du überarbeiten, denn in dieser Form macht das Lesen wenig Spaß.

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom