Was ist neu

Everything that rises must converge...

Mitglied
Beitritt
16.11.2001
Beiträge
3

Everything that rises must converge...

Diese Kurzgeschichte ist wohl eines der schwersten Kapitel, die ein Mensch erleben muß, wenn er seine Gefühle auslebt, sehnsüchtig, sensibel und einfühlsam ist. Der Suchende ist eine Phantasiegestalt des Autors, aber er lebt dennoch in gewisser Weise in ihm, auch wenn er und seine Erlebnisse, die hier niedergeschrieben stehen, nur der Imagination von Tristan McJinqua entspringen:

Sie zieht ihre Jacke an, ein modern geschneidertes Stück aus feinem Leder. Ohne ihn anzusehen, sagt sie noch schnell, während sie ihre Schuhe anzieht: "Wenn Du das wirklich meinst, dann hast Du wohl recht.". Sie geht aus dem Zimmer und öffnet die Haustür. Durch das laute Knallen der zuschnappenden Tür wird ihm erst bewußt, was er ihr überhaupt gesagt hatte. "Nein! Oh, Scheiße... warum kann ich nie mein Maul halten?", er rennt ihr hinterher, "hoffentlich ist es noch nicht zu spät.". Draußen regnet es; ‘Toll, wie passend!’, denkt er sich, als er durch den Regen läuft, ‘Sie kann doch deshalb nicht, nein, das wäre unsinnig.’. Es ist schwer, sie einzuholen, weil sie eines schnellen Schrittes geht. Um die Hausecke und: ‘Na endlich, da ging sie ja.’, dann ruft er ihr hinterher: "Chantal, warte... Chantal!". Endlich kommt er an sie heran und legt seine Hand auf ihre Schulter. Er hielt sie nicht fest, er wollte sie nicht zum Anhalten zwingen. Das brauchte er auch nicht, denn sie blieb stehen - jedoch von ihm abgewandt. "Bitte, Chantal, es tut mir leid, was ich gesagt habe, es war nicht richtig. Ich bin einfach nur...", er atmet tief durch und spricht langsamer weiter, "Du weißt, wie sehr ich Dich liebe, Chantal. Ich habe Dich nach langer Einsamkeit gefunden, ich kann nicht mehr ohne Dich leben." - "Liebe ist nicht alles, Tristan.", ihre Stimme ist so seicht, und dennoch kann er einen gewissen Unterton erhaschen, den man nur hört, wenn man sie kennt: Sie weinte. Beide hatten schon viele Tränen miteinander vergossen, Liebe tat manchmal weh, wenn man sich Leid teilte.
"Das, was Du mir sagtest, war verletzend,", fährt sie fort, "aber es ist wahr. Manchmal schmerzt die Wahrheit mehr als die Lüge, manchmal ist es auch an der Zeit, jemanden, den man liebt gehen zu lassen.". Er steht nah bei ihr, der Duft ihrer kastanienbraunen, durchnäßten Haare dringt in sein Bewußtsein - er will sie nicht verlieren, aber er kann sie nicht zwingen, bei ihm zu bleiben. Voller Einsicht hebt er seine Hand von ihrer Schulter, doch es zerreißt sein Herz, als er ihr zuflüstert: "Chantal, ich liebe Dich!", seine Augen füllen sich mit Tränen. Verzweifelt sagt sie leise: "Tristan, zwing mich nicht dazu, mich umzudrehen, bitte... Laß mich gehen.". Er sieht hinter ihr her, als sie allmählich weitergeht. Seine Liebe verläßt ihn, eine Welt bricht für ihn zusammen. Eine Welt, auf die er so lange gewartet hatte, so viel Schmerz mußte er all die Jahre vor dieser Zeit mit Chantal aufnehmen; er sah Chantal immer als seine endgültige Erlösung an, er wußte, sie seien füreinander bestimmt.
Doch jetzt ist alles anders. Tristan hatte immer Angst vor einem solchen Moment gehabt. Vor einigen Jahren war er drauf und dran, sich das Leben zu nehmen, weil es nichts für ihn offen hielt. Er bat Gott, den Allmächtigen, für seine so selbstzerstörerischen Gedanken um Verzeihung.
Er konnte, trotz des Luxus, den er innehatte, nicht mehr mit einem Herzen gefüllt mit nicht erwiderter Liebe weiterleben. Er hielt den Tod für das beste Mittel, gegen den Schmerz anzukämpfen, doch er lernte zu kämpfen, den Schmerz zu unterdrücken - Selbstbeherrschung oder auch Selbstkontrolle zu erlangen, das war sein Ziel, welches er auch weitestgehend durch Meditationsübungen erlangte. Dennoch war immer noch ein Rest von Melancholie in seinem Herzen geblieben, den er nie vermochte auszulöschen.

Da stand er nun, der Regen prasselt auf ihn nieder. Er schmeckt seine salzigen Tränen, die Gesichtsmuskeln verzerren sein Gesicht; schon wieder den Schmerz der Einsamkeit zu empfinden, ist einfach zu viel für ihn. Er sackt zusammen und fällt auf seine Knie - der physische Schmerz dringt nur dumpf in sein Bewußtsein vor, überdeckt von der wahren Pein des Herzens. Er hatte sich damals gefragt, ob er Gott nach einer derartigen Trennung von seiner großen Liebe, die Treue brechen würde, und jetzt findet er die Antwort: Nein, Tristan erkennt nun, daß nicht der Herr sein Schicksal bestimmt, sondern er selbst ist für sein Karma verantwortlich. Aber er versteht nicht aus welchem Grund; sollen wir lernen, sollen wir unsere Fehler korrigieren?!
Tristan kniet auf dem Boden, seine Hände berühren den kalten Untergrund, der Regen zerfasert zwischen seinen Fingern. Plötzlich erhob er sein Haupt, streckte die Arme gen Himmel und ruft: "Warum? Warum, sag’ es mir endlich!". Er merkt nicht, daß einige Meter Chantal stehen bleibt. Kurz senkt sie ihren Kopf und dreht sich dann doch zu ihm um: Da ist er nun, zusammengekauert, nach Antworten suchend in einer Lache von Tränen. Aus welchem Grund auch immer weiß sie, daß sie nicht gehen darf.
Er hält die Augen geschlossen, am liebsten würde er ewig schlafen, befreit vom Liebesschmerz. "Oh Gott, was willst Du denn noch von mir? Habe ich immer noch nicht genug ertragen müssen?", seine Stimme ist ohne Haß, ohne Bosheit - aber gefüllt mit Verzweiflung...
Eine warme, sanfte Hand berührt ihn in seinem Nacken, und als er aufsah, hielt sie seine Wange. Tristan sah Chantal mit seinen flehenden Augen an, eine der vielen Tränen löst sich. Chantal wischte sie vorsichtig mit ihrem Daumen weg und begibt sich zu ihm herab: "Tristan, ich weiß, daß Du es nicht so gemeint hast, aber es hat mich sehr verletzt." - "Ich kann Dir nicht versprechen,", er schluckt kurz und spricht weiter, "ich kann Dir nicht versprechen, Dich nicht mehr zu verletzen. Das wäre eine Lüge, aber ich liebe Dich, das ist wahr und kann von niemandem geändert werden!" - "Ich liebe Dich doch auch, Tristan.". Sie sehen sich tief in Augen, ihre beiden Gesichter zeigen den Tränen ihren Weg zur Erde. Ein Lächeln gleitet über ihrer beider Antlitz, und sie küssen sich so leidenschaftlich, wie ihr Schicksal sie füreinander bestimmt.

Sie sind wieder ein Paar, aber Tristan weiß andererseits auch, daß alles, was wächst irgendwann in sich zusammenfällt, doch die Zeit dafür war noch nicht gekommen...

Do 05.03.98 & Fr 06.03.98.

 

Ok, erstmal muß ich dich auf einen stilistische Fehler hinweisen: bei einer Geschichte sollte man sich für eine Zeit entscheiden, nicht in jedem Satz Vergangenheit und Gegenwart verwenden. Das läßt sich nicht wirklich flüssig lesen.
Zum Inhalt: ich fand es leicht übertrieben, daß er seine Chantal durch einen Satz
so verletzt daß sie ihn verlassen will, obwohl sie seine Liebe des Lebens, sein
Licht in der Finsternis, seine Sonne, sein Mond, etc. ist.
Dann weint er ein bischen, sie läßt sich erweichen, kommt zu ihm zurück und
er sagt ihr daß er sie wieder verletzten wird. Sie sagt Ok. HÄ?
Alles etwas pathetisch.
Und die Wahl der Namen solltest du nochmal überdenken.
Gruß, Rowan

 

Ich kann wohl jetzt nicht mehr viel hinzufuegen. Drei Sachen kann ich noch sagen:

1. Ich hatte Muehe, die Geschichte zu lesen (auf Grund der dick aufgetragenen Schnulzigkeit, klingt nach diesen Groschenheften am Bahnhofskiosk).

2. Man sollte seine Geschichten (besonders vor dem posten) mindestens einmal durchlesen, dann merkt man auch (meistens) Fehler in der Erzaehlzeit.

3. @Kristin: Einen laengeren und detailreicheren Kommentar habe ich noch nirgendwo anders lesen koennen. Respekt! Du magst wohl den Kuschelwolf ;) . Im Ernst, ich haette mir nicht so viel Zeit dafuer genommen.

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom