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Stil Felix (Gefühlvolle Schilderung)

sim

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13.04.2003
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Felix (Gefühlvolle Schilderung)

»Zum letzten Mal, Marie, eine Katze kommt nicht in Frage.«
»Aber wieso denn nicht, Papa?«
Sie verzieht das Gesicht in einer Weise, wie es nur dreizehnjährige Mädchen können. Ich bin der Feind, ungerecht, hartherzig, ein Kotzbrocken – der Vater, den sie ihrer schlimmsten Feindin nicht wünscht. Es fehlt nicht mehr viel und sie wird aus dem Wohnzimmer stürmen, mit den Türen knallen und sich einschließen.
»Ich halte mich da raus«, sagt Nicole und verschwindet in der Küche.
»Das habe ich dir schon tausendmal erklärt. Katzen sind für die Freiheit geboren, nicht für eine Dreizimmerwohnung. Sie brauchen die Natur, Vögel und Mäuse, andere Katzen. Sie müssen nach draußen können. Alles andere ist Tierquälerei. Ich denke, du liebst Katzen. Warum willst du sie einsperren? Nur, damit du etwas zum Kuscheln hast?«
Sie steht schon auf. Aber sie überrascht mich. Sie lächelt und zieht dabei die Augenbraue hoch, setzt sich auf meinen Schoß, als wäre ich Sven, der Junge, in den sie gerade so sehr verliebt ist, dass sie ohne ihn sterben müsste. Der hätte ihr die Katze bestimmt erlaubt. Für dreizehnjährige Mädchen ist der Schwarm schließlich eine Mischung aus Gott und Bill Kaulitz. Zum Glück wechseln sie ihre Götter noch häufig. Den Augenaufschlag muss sie vor dem Spiegel geübt, die Umarmung und den gurrenden Tonfall aus einer dieser elenden Fernsehserien abgeschaut haben. »Papa, ich kümmere mich auch um sie.«
»Darum geht es doch gar nicht.«
»Worum geht es dann?«
Marie hat ein untrügliches Gespür für die Wahrheit, auch wenn sie es damit nicht immer ganz genau nimmt. Aber welches dreizehnjährige Mädchen tut das schon?
Mein Herz klopft. So wie es immer klopft, wenn meine Tochter mit diesem dämlichen Wunsch nach einer Katze anfängt.
»Wolfgang, du hattest als Kind doch auch ´ne Katze.« Nicole hat eine Gießkanne in der Hand, lehnt am Türpfosten und schaut mich lächelnd an. »Jedenfalls kenne ich ein äußerst süßes …«
»Wolltest du dich nicht da raushalten?«
Ein kurzer Blick trifft mich noch, dann geht Nicole als mein wandelndes schlechtes Gewissen von Blumentopf zu Blumentopf.
»Ehrlich Papa, das hast du mir ja noch gar nicht erzählt.«
Das Foto. Schwarz-weiß. Ein kleiner Junge mit kurzen Hosen sitzt in einem Ohrensessel, eine dicke schwarze Katze auf seinen nackten Beinen. Der Junge streichelt die Katze. Und wenn man ganz still ist, meint man, sie schnurren zu hören.
Mein Herz klopft stärker. Das Bild wird ergänzt durch Erinnerungen, durch das Gefühl von Verlust. Das möchte ich Marie doch ersparen.
»Genau deshalb darfst du keine haben.«
»Papa, du bist so unfair.«
Nicole stellt die Gießkanne auf dem Wohnzimmertisch ab. »Wolfgang, das verstehe nicht einmal ich. Wie soll unsere Tochter das verstehen?«
Ich gebe Marie einen kleinen Klaps, damit sie aufsteht, gehe in die Küche und hole mir ein Glas Wasser.
»Es war nicht meine Katze«, sage ich, als ich zurückkomme. »Es war die Katze unserer Nachbarin.«
»Na und?«, fragen meine Frau und Marie wie aus einem Mund.
»Sie wurde überfahren.«
Nicole hat sich auf einen Sessel gesetzt. Sie verfolgt mich, während ich mit dem Glas Wasser in der Hand wieder zum Sofa gehe. »Das passiert Katzen leider, wenn sie nach draußen dürfen.«
Marie sitzt auf dem Schoß meiner Frau. Wenn sie etwas will, ist sie anhänglich, auch wenn sich das immer schnell ändern kann. Aber jetzt holt sie sich Rückendeckung. »Meine Katze darf doch gar nicht nach draußen.«
Ich schüttle den Kopf. »Trotzdem nicht.« Nachdem ich mich hingesetzt und das Glas abgestellt habe, fahre ich fort. »Ich war damals dabei, als es passierte.
Frau Seidler war eine alte Frau. Sie wohnte in der Wohnung unter uns im Erdgeschoss. Für Felix, so hieß der Kater, hatte ihr Sohn extra eine kleine Klappe in die Terrassentür gebaut, durch die er raus und rein konnte. Ich glaube, er war gar kein Kater, aber er hieß nun mal Felix. Für Frau Seidler war Felix ihr Ein und Alles. Sie verwöhnte ihn nach Strich und Faden, und da sie nicht mehr gut zu Fuß war, schickte sie mich oft zur Schlachterei, um reines Beefsteakhack für Felix zu holen. Das Wechselgeld durfte ich immer behalten.
Ich liebte Felix auch, genau wie Frau Seidler, und oft war ich unten in ihrer Wohnung. Der Kater sprang immer auf meinen Schoß, sobald ich in dem gemütlichen Ohrensessel saß. Frau Seidler kochte mir heiße Schokolade, die sie extra aus Tafeln anrührte und mit einem dicken Klacks Sahne dekorierte. Dazu gab es Kuchen und Felix bekam einen Extrateller geschlagener Sahne, den Frau Seidler ihm auf meinen Schoß stellte.
Felix war wie ein Hund. Manchmal, wenn Frau Seidler zum Arzt musste, passte ich auf die Wohnung und auf Felix auf. Was sie sich davon versprach, weiß ich nicht, schließlich war ich noch klein und hätte weder die Wohnung noch den Kater beschützen können. Aber, wenn sie zum Arzt ging, bestand Frau Seidler darauf, dass ich die Wohnung hütete, und gab mir ein Taschengeld dafür.
Wenn sie zurückkam, merkte Felix es lange vor mir. Wie ein Hund lag er die ganze Zeit ihrer Abwesenheit vor der Tür und schaute so sehnsüchtig, als könnte er durch das Holz sehen. Ab und zu miaute er klagend. Und bevor ich etwas hören konnte, lange bevor der Schlüssel sich im Schloss drehte, sprang Felix auf, kratzte an der Tür, miaute ununterbrochen, kam zu mir, lief wieder zur Tür. Kurze Zeit später hörte ich dann die Haustür klappen, dann ein paar Schritte, leichtes Stöhnen und den Schlüssel im Schloss.
Felix sprang an Frau Seiler hoch, hielt ihr seinen Kopf entgegen, damit sie ihn streichelte. Er hätte nur noch bellen müssen.
Auch mich begrüßte er immer so. Wenn er gerade im Garten war, hörte er mich schon an der Abbiegung, lief mir entgegen und ich schwöre heute, er hat damals sogar mit dem Schwanz gewedelt.
Eines Tages, als ich aus der Schule kam, hatte ich mir vorgenommen, nur genau jede zweite Gehwegplatte zu betreten. Trat ich auf einen Strich, oder mit der Ferse über die Linie, schied ich aus und musste von vorne anfangen. Es war ein sinnloses Spiel, da ich keinen Gegner hatte. Aber ich war vertieft darin. Um es zu spielen, musste ich auf der anderen Straßenseite gehen, denn die Seite, von der unser Weg abging, hatte keine Gehwegplatten, sondern nur Sand.
Ich war so versunken in das blödsinnige Spiel, dass ich Felix nicht gesehen habe. Erst die Bremsen eines Autos schreckten mich auf, dann ein dumpfer Knall, dann ein markerschütternder Schrei - eine Kreissäge an meinem Ohr, nur höher, durchdringender. Ein Schrei, der das Blut stoppt. Ich sah auf die Fahrbahn.
Der Fahrer des Autos hatte die Warnlichter angestellt, war ausgestiegen und nach hinten gelaufen. Er beugte sich über etwas. Da sah ich ihn liegen.
»Felix!«, schrie ich und rannte ohne zu schauen auf die Straße. Blut sickerte aus seinem Fell, platt gedrückt lag er auf dem Asphalt. Nicht einmal den Kopf hatte er angehoben.
»Ist das deine Katze?«, fragte der Autofahrer. Ich reagierte nicht.
»Felix«, wimmerte ich leise, »geliebter Felix.« Ich streichelte ihn, versuchte ihn hochzuheben.
»Ist das deine Katze?«, fragte der Autofahrer noch mal.
Mechanisch nickte ich. Es war doch fast meine Katze.
»Soll ich dich zum Tierarzt fahren?«
Wieder nickte ich, nahm Felix auf den Arm und ignorierte die Warnungen meiner Eltern, nie bei fremden Männern ins Auto zu steigen. Blut tropfte auf mein T-Shirt, auf meine Arme, auf meine nackten Beine und auf den Beifahrersitz. Der Mann fuhr schnell, ein weißes Tuch, das er an sein Fenster geklemmt hatte, wehte im Wind, an roten Ampeln hupte er laut und durchdringend, bis er über die Kreuzung gefahren war. Als er auf dem Parkplatz hielt, riss ich die Tür auf, sprang mit Felix hinaus, rannte ohne mich umzusehen am Wartezimmer und an der Anmeldung vorbei gleich ins Behandlungszimmer.
Auf dem Metalltisch lag ein Collie, festgehalten von einer Sprechstundenhilfe, damit der Doktor ihm eine Spritze geben konnte. Das alles war mir egal.
»Felix«, stammelte ich und hielt den Kater dem Doktor wie ein Geschenk entgegen.
»Junge, du kannst hier doch nicht …« Er sah in mein Gesicht, dann auf Felix und kam auf mich zu. »Ach so. Entschuldigung. An deiner Stelle hätte ich auch nicht gewartet.«
Nach einem kurzen Blick hob die Sprechstundenhilfe den Collie vom Metalltisch. »Da hast du ja noch mal Glück gehabt«, sagte sie zu ihm, »aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben.« Dann wandte sie sich mit fragendem Blick an das Frauchen des Hundes.
Die nickte. »Natürlich.«
Der Doktor nahm mir Felix aus den Armen, trug ihn zum Metalltisch und legte ihn dort ab. Er schüttelte den Kopf und legte mir eine Hand auf die Schulter. »Es tut mir leid mein Junge. Wahrscheinlich hat sie keine Schmerzen mehr gehabt. Sie war sofort tot.« Er ging zum Waschbecken, zog sich die Silikonhandschuhe aus und wusch sich die Hände.
In Filmen wimmert oder schreit man in solchen Situationen, sagt irgendetwas wie: »Das kann doch nicht sein.« Das Unfassbare findet Worte des Nicht-glauben-Wollens.
Ich ging taub und wortlos aus der Praxis, ohne mich zu bedanken. Auf dem Parkplatz stand der Autofahrer, rauchte eine Zigarette, die er sofort auf den Boden warf und austrat, als er mich sah. Ich schaute ihn kurz an, dann auf den Boden und ging an ihm vorbei.
»Soll ich dich nach Hause fahren?«, fragte er. Jedenfalls glaube ich, dass er es fragte. Er kann mir auch ein Eis angeboten haben. Ich hörte seine Stimme, ich hörte seine Worte, aber sie drangen nur wie ein fernes Rauschen in den Nebel, der mich umgab. »Felix.«
Ich weiß nicht, wie ich nach Hause kam oder wie lange ich gebraucht habe. Ich setzte einfach die Füße voreinander, ohne auf die Gehwegplatten und ihre Striche, ohne auf den Weg zu achten. Ich ging. Ich hielt sogar an, wenn ich an eine Ampel kam. »Felix.«
Ich musste es Frau Seidler erzählen. Sie hing doch so an ihm. Bestimmt hatte sie ihm schon den Napf gefüllt, hatte ihm Wasser und Beefsteakhack hingestellt, damit er sich gleich darüber hermachen könnte, wenn er nach Hause käme.
Bestimmt sah sie schon jede Minute zu der kleinen Klappe in der Terrassentür. Wie sollte ich es ihr sagen?
Ich schloss die Haustür auf, wollte mich an ihrer Wohnung vorbeischleichen. Erst einmal rauf zu meinen Eltern. Erst einmal ausheulen, in den Arm genommen werden, getröstet. Doch kaum hatte ich vier Stufen geschafft, rief Frau Seidler mir hinterher. »Wolfgang, ich habe heiße Schokolade für dich.«
Ich drehte mich um.
Die alte Frau sah auf mein Blut durchtränktes T-Shirt, auf meine Arme, auf meine Beine. »Um Himmels willen, was hast du denn gemacht?« Sie lief mir entgegen, zog mich an ihrer Hand in die Wohnung. »Ich muss dich ja erstmal verarzten. Was ist denn passiert?«
Ich schluckte. Keinen Ton bekam ich heraus. Sie zog mich ins Bad, wusch mir mit einem Schwamm das Blut von den Armen und Beinen – Felix’ Blut. Das T-Shirt ließ sie mir an.
»Du magst nicht reden?«, fragte sie und stellte mir den Becher mit heißer Schokolade auf den Tisch. Ich setzte mich in den Ohrensessel. Doch kein Felix würde je wieder auf meinen Schoß springen.
»Ich weiß gar nicht, wohin mit der ganzen Sahne«, sagte sie, als sie sich zu mir setzte. »Der treulose Kater hat sich heute schon den ganzen Tag aus dem Staub gemacht.«
Da konnte ich nicht mehr. Die Tränen waren nicht mehr zu stoppen, sie liefen einfach aus mir hinaus.
»Was ist los?«, fragte Frau Seidler wieder. »Willst du es mir nicht doch erzählen?«
»Er ist tot«, sagte ich stockend. Ich hatte einen Kloß im Hals, musste schlucken. »Ein Auto hat ihn angefahren. Der Doktor konnte ihm nicht mehr helfen.«
Bestimmt hat es sie viel Kraft gekostet, in diesem Moment den kleinen dreckigen Jungen in den Arm zu nehmen, an ihre Brust zu drücken und ihm über das Haar zu streichen. »Ach mein Junge. Du bist extra beim Tierarzt gewesen?«
Ich trank die heiße Schokolade aus. Frau Seidler fragte mich, ob ich noch einen Becher wolle, wegen der Sahne. Als ich ablehnte, brachte sie mich nach oben zu meinen Eltern und erzählte ihnen, was passiert ist. »Sie haben einen so guten Jungen«, sagte sie. Das brachte mich wieder zum Weinen.
In der Nacht konnte ich nicht schlafen. Mal dachte ich daran, was Frau Seidler wohl machte, wie sehr sie das Schnurren vermissen musste, wenn Felix nicht mehr unter ihre Bettdecke kroch. Bestimmt hatte sie kalte Füße.
Mal hörte ich den Schrei, wie eine Kreissäge direkt an meinem Ohr, nur lauter. Ein Geräusch, das ich nie wieder hören möchte.«
»Ach Papa«, sagt Marie. »Deshalb darf ich keine Katze haben?«
Ich nicke.
»Wolfgang, das ist doch völlig irrational. Du kannst doch deiner Tochter nicht die Katze verbieten, weil du Angst hast, sie könnte sterben.«
Wer ist gegen weibliche Logik schon gewappnet? Mein Herz klopft immer noch ängstlich bei dem Gedanken, aber ich weiß einfach keine Begründung mehr.
»Aber bitte keine schwarze.«

 

So, jenseits der Zeichenbegrenzung habe ich mal eine dritte Erzählvariante überlegt. Vielleicht bringt sie uns der Frage danach, wie man gefühlvoll erzählt ja näher.
Wahrscheinlich liebe ich es aber nur, gedanklich Katzen zu ermorden. ;)

Lieben Gruß, sim

 

Hallo sim,

du löst dich etwas von der Vorgabe, suchst einen anderen Weg.

Die heftigsten Gefühle, die du in mir ausgelöst hast, war der Ärger über den idiotischen Vater, der so irrational argumentiert. Dadurch, dass du den Vorfall in eine Damals-Geschichte verpackt hast, ist das Mitleiden für mich nicht so groß, denn es ist ja schon lange her, was der Papa erzählt. Mein größeres Interesse liegt eindeutig auf der aktuellen Szene, auch wenn sie nur den Rahmen für die Katzen-Geschichte liefern soll.

Es ist eine große Herausforderung, den Vater den ganzen Vorgang erzählen zu lassen. Ich habe das laut gelesen, um ein besseres Gefühl dafür zu bekommen, was denn stimmig ist. Ich finde diesen Abschnitt erst einmal grundsätzlich zu lang. Ich kenne neimanden in meinem Bekanntenkreis, der, wenn er so eine Begebenheit erzählt, in dieser detaillierten Ausführlichkeit mit so ausgewählten Worten ausholen würde.

Nicht funktionieren kann es in diesem Absatz:

»Felix«, stammelte ich und hielt den Kater dem Doktor wie ein Geschenk entgegen. Er gab mir zur Antwort:
»Junge, du kannst hier doch nicht …« Er sah in mein Gesicht, dann auf Felix und kam auf mich zu. »Ach so. Entschuldigung. An deiner Stelle hätte ich auch nicht gewartet.«
Nach einem kurzen Blick hob die Sprechstundenhilfe den Collie vom Metalltisch. »Da hast du ja noch mal Glück gehabt«, sagte sie zu ihm, »aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben.« Dann wandte sie sich mit fragendem Blick an das Frauchen des Hundes.
Die nickte und sagte: »Natürlich.«
Als Vater, der den Damen die Geschichte erzählt, müssten für mein Empfinden noch Ergänzungen in der Art wie ich sie fett reingesetzt habe - das ist jetzt nur zum Aufzeigen, ohne auf den Restsatz bzgl. des Ausdrucks zu achten -, dazukommen, sonst geht das nicht auf.
Das wird unschön, wir versuchen das ja immer zu vermeiden. Aber wie sonst soll der Vater das erzählend rüberbringen? Na, da hast du dir ja was eingebrockt :D.

»Aber wieso denn nicht Papa?«
nicht, Papa
Sie lächelt und zieht dabei die Augenbraue hoch, setzt sich auf meinen Schoß, als wäre ich Sven, der Junge, in den sie gerade so sehr verliebt ist, dass das Leben ohne ihn bestimmt nicht weitergehen kann.
Den fetten Teil würde ich streichen oder umformulieren. Ich bin da richtig gestolpert, weil du etwas viel in den Satz packst.

Etwas komisch fand ich die Vorstellung, dass die Katze vor der Tür hockt und auf Frauchen wartet, wenn sie doch durch die Katzenklappe rauskönnte, um sie schon draußen zu begrüßen. Von daher macht das Aufpassen auf die Katze auch keinen Sinn :hmm:

Also auch längere Geschichten mit mehr Hintergrund müssen nicht mehr dazu geeignet sein, mitzufühlen. Die komplexere Handlung verwischt dieses Gefühl für die Katze auch. Ein Lob für deinen Ehrgeiz :).

Lieber Gruß
bernadette

 

Hallo bernadette,

ja, ein bisschen lösen musste ich mich von der Vorgabe, um einen anderen Weg zu suchen.
Dabei löse ich mich, wie fast jeder Erzähler, der diesen Rahmenkniff anwendet, von der Form, die solche wörtlichen Erzählungen normalerweise haben. Ich übertrage sie ins Schriftdeutsch. Das halte ich für legitim, selbst wenn niemand real eine solche Begebenheit in der detaillierten Ausführlichkeit erzählen würde. die fehlenden fetten Übergänge nehme ich daher in Kauf.
Die Terrasse ist hinten, die Wohnungstür vorn. Die Katze läuft nicht unbedingt einmal ums Haus.
Und natürlich ist das Aufpassen völlig sinnlos. Aber es war eine Gelegenheit, dem Jungen etwas zuzustecken.

So ehrgeizig bin ich gar nicht, eher denke ich, verschiedene Aspekte sind möglich.
Und ich nähere mich dabei vielleicht noch einer meiner Überzeugungen. Alle Technik, alle Fantasie und Kreativität nützen vielleicht nichts, wenn die Geschichte nur darauf basiert, Vorgaben mehr oder weniger großzügig umzusetzen.

Lieben Gruß und vielen Dank, sim

 

Schönen Gruß, sim,

meine ersten Gefühle zur Story:

- eine Kurzgeschichte in etwas epischer Breite,
- du hast sie wohl in aller Ruhe geschrieben, um etwas zu finden
- das technische Handwerk hat mir sehr gut gefallen
- die Szene von Vater und Tochter hat etwas leichtes, sehr realistisches; ich konnte mir die Szene bildlich sehr gut vorstellen!
- die Zahl dreizehn kommt ca. zweimal zu viel
- die Szene bei der der Junge nur jeden zweiten Stein geht, fand ich auch gut bildlich
- gerade bei der Unfallszene (s. unten) lief es bei mir nicht so mit dem Lesen,
- die Nachbarin, die hat überhaupt gar kein Gefühl für die Katze!
- es fehlt irgendwie schon der "Zug" in der Story, denke ich
- ich würde mich freuen, wenn ich deine Technik draufhätte, aber die Sprache empfand ich irgendwie doch zu sehr als ruhigen, langen Fluss, ohne besonders charakteristische Eigenheiten

Zur Unfallzene:

Erst die Bremsen eines Autos schreckten mich auf, dann ein dumpfer Knall, dann ein markerschütternder Schrei - wie eine Kreissäge an meinem Ohr, nur höher, durchdringender. Ein Schrei, der das Blut stoppt. Ich sah auf die Fahrbahn.
Der Fahrer des Autos hatte die Warnlichter angestellt, war ausgestiegen und nach hinten gelaufen. Er beugte sich über etwas. Da sah ich ihn liegen.

Alles fette würde ich für mich streichen, damit gerade die Szene noch etwas straffer werden kann. Beim letzten Satz (Da sah ich . . . ) habe ich mich gefragt, wie er die Katze denn sehen kann, wo er sich nicht bewegt hat. Ich würde es einfach streichen.
Alles kursive würde ich einsetzen.


Also: das meiste Gefühl war für mich in der Szene Tochter-Vater.
Vielleicht können wir normalsterblichen Schreiber nur jenen Dingen gut das stärkste Gefühl geben, das wir selbst an uns in genau dieser oder einer ähnlichen Situation erlebt haben?

Vielleicht können wir uns deshalb unsere Vorgaben eigentlich nur für uns selbst machen?

Weil vielleicht eine natürliche Grenze zwischen ratio und Gefühl existiert?
Hmmmm . . .

Guts Nächtle!
covellin

 

Hallo covellin,

- eine Kurzgeschichte in etwas epischer Breite
ach nein, episch noch nicht. Und vom Typ eher eine kleine Erzählung.
- du hast sie wohl in aller Ruhe geschrieben, um etwas zu finden
eher nicht. Ich betrachte dies ja eher als Workshop. Ich habe sie um 11 angefangen und dann nur kurz durchkorrigiert. Etwas, das ich bei den Geschichten in den Rubriken nie machen würde.
- das technische Handwerk hat mir sehr gut gefallen
das ist schön.
- die Zahl dreizehn kommt ca. zweimal zu viel
schau ich noch mal
- gerade bei der Unfallszene (s. unten) lief es bei mir nicht so mit dem Lesen
ja, der e inen gehe ich zu wenig in die verbale Erzählstruktur, der nächsten zu viel.
- die Nachbarin, die hat überhaupt gar kein Gefühl für die Katze!
für die Nachbarin ist es ja auch nicht wirklich eine Katze.
Vielleicht können wir uns deshalb unsere Vorgaben eigentlich nur für uns selbst machen?
Das halte ich für einen guten Gedanken.
Vielleicht können wir normalsterblichen Schreiber nur jenen Dingen gut das stärkste Gefühl geben, das wir selbst an uns in genau dieser oder einer ähnlichen Situation erlebt haben?
Dem möchte ich bedingt widersprechen. In der Schauspielausbildung habe ich gelernt, dass man sich für Situationen, die man nicht kennt, Stellvertretersituationen sucht, die man kennt.
ich würde mich freuen, wenn ich deine Technik draufhätte
na, weshalb wohl diese Frage und so ein Thema? Technisch kannst du doch aus allen Beiträgen übernehmen, was dir zweckmäßig erscheint und verwerfen, was dir nicht behagt. Es geht doch darum, Techniken zu finden und zu vermitteln. ;)

Die vielen Dank und einen lieben Gruß, sim

 
Zuletzt bearbeitet:

Aha, sim hat ein neues Hobby: Katzen killen. ;)

Ich finde es spannend, wie du aus ein und derselben Szene immer weitere Geschichten produzierst. Wir sollten eine Tote-Katzen-Anthologie herausbringen.

Auch mir hat die Einbettung in die Szene mit der Tochter gut gefallen, an vielen Stellen war ich in der Geschichte drin.
Nur: Das eigentliche Ziel, nämlich Mitgefühl mit dem Jungen und / oder der Katze, hast du bei mir auch nicht so wirklich erreicht.

Dass der Vater seiner Tochter und seiner Frau diese Geschichte erzählt, ist gut. Wie er sie erzählt, ist auch gut - aber gerade da sehe ich das Problem. So detailliert, so flüssig dürften die wenigsten Menschen reden, gerade wenn sie sich an so etwas erinnern, das sie emotional doch noch sehr beschäftigt. Dass dein Prot es drauf hat, so zu erzählen, erzeugt bei mir Distanz. Irgendwann vergesse ich, dass da kein Erzähler spricht, sondern eine Figur aus der Geschichte. Es wirkt zu wenig nach wörtlicher Rede und daher nimmt man dem Prot auch seine starke emotionale Beteiligung nicht wirklich ab. Mitfühlen kann man daher eher mit der Tochter, die sich eine Katze wünscht.

Zumindest ist das für mein Gefühl das kleine Problem deiner Geschichte.

Ich persönlich hätte es vielleicht so gelöst, dass der Prot anfängt zu erzählen - eher bruchstückhaft - und sich dabei erinnert (Rückblende). Dann könntest du den Leser noch intensiv an Gedanken teilhaben lassen, die ihn überkommen und die seine Tochter vielleicht gar nicht erzählt bekommt. Das könnte den Text intensiver machen. Denn so, wie er jetzt ist, kommt für mich als Fazit:

Vater erzählt Tochter traurige Geschichte aus Kindheit.
Tochter will trotzdem weiter Katze haben.
Vater stimmt zu.
Also wozu hat Vater die Geschichte erzählt?

Im Moment kann ich nur zu dem Beharren der Tochter nicken. Das Verständnis für den Vater, der Angst vor einem weiteren solchen Verlust hat - bzw. ihn für seine Tochter befürchtet -, weckst du mE noch nicht stark genug.
[Edit]: Jetzt ist mir eingefallen, wie man es auf den Punkt bringen kann:
Im Moment verstehe ich eigentlich nur die Tochter ("Ich will eine Katze"),
nicht jedoch den Vater ("Ich will aber nicht, dass du eine bekommst").
Gut würde es der Geschichte tun, wenn ich am Ende beide verstände:
Tochter ("Ich will eine Katze" - weil der Wunsch so stark ist, weil sie evtl. von der väterlichen Geschichte nur das Erzählte mitbekommt, nicht aber die vielen erinnerten Details) und
Vater ("Ich will keine Katze" - weil ich mit ihm über seine Erzählung / Erinnerung mitleiden kann - im Moment funktioniert das noch nicht 100prozentig.)
Also ungefähr das, was bernadette auch schon gesagt hat. :D [/Edit]
Vielleicht machst du da noch mal was, denn die Konstellation und die Idee gefallen mir doch sehr gut.
Liebe Grüße,
ciao
Malinche

 

Hallo Malinche,

deine Kritik geht in die gleiche Richtung wie bernadettes, steht also im Gegensatz zu Covellins.
Der Vater müsste also mehr herumdrucksen, um Nähe zu dem Erlebnis aufzubauen.

Im Grunde ist das kein ganz überraschendes Fazit, denn in diesem Falle dürfte die Tiefe des Traumas doch sehr konstruiert wirken.

Im Moment verstehe ich eigentlich nur die Tochter ("Ich will eine Katze"),
nicht jedoch den Vater ("Ich will aber nicht, dass du eine bekommst").
Gut würde es der Geschichte tun, wenn ich am Ende beide verstände:
Das jedenfalls spricht eindeutig dafür.
Also wozu hat Vater die Geschichte erzählt?
In erster Linie, um für sich zu lernen. Die Entwicklung findet in ihm statt.
Vielleicht machst du da noch mal was, denn die Konstellation und die Idee gefallen mir doch sehr gut
Mal sehen. Ich betrachte die Geschichten hier ja eher wie die Versuche im Chemieunterricht. Je mehr in die Luft fliegt, um so besser das Lernergebnis.

Vielen Dank und lieben Gruß, sim

 

Hallo sim,

»Wolfgang, du hattest als Kind doch auch ´ne Katze.«

Nicole stellt die Gießkanne auf dem Wohnzimmertisch ab. »Klaus, das verstehe ich nicht einmal ich. Wie soll unsere Tochter das verstehen?«

Hab ich was verpasst oder sind sie nicht nur zu dritt. Ich denke dir ist einfach ein vierter Name rein gerutscht, oder?

Jedenfalls glaube ich, dass es fragte
dass er es fragte

Puh, wie fang ich an. Die Geschicht hat mir gefallen, auh wenn sie vllt etwas zu lang ist. Ich denke du könntest die Stelle, an welcher der Vater von der Katze erzählt, was sie gerne ist usw. kürzen. Das war mir ein wenig zu umfangreich.

Der Einstieg ist gut und sehr authentisch. Da ich die Schilderung des Vaters zu lang finde, verliere ich etwas den Faden. Erst ab dem Unfall bin ich dann wieder richtig drinnen. Beim Tierarzt hast du mich dann. Am meisten mitfühlen konnte ich mit dem Jungen, als er vor der Nachbarin steht und ihr erklären muss, was passiert ist.

Das der Vater noch traumatisiert ist wirkt auf mich nicht mehr.
Insofern hätte es mir besser gefallen, wenn du nur die Geschicht des Jungen erzählt hättest, da man so als Leser zeitlich näher am Geschehen ist.

Was eine sehr interessante Erkenntnis ist. Man fühlt leichter mit, wenn sich die Situation so liest, als passiere sie gerade, oder ist gerade passiert.

lg neukerchemer

 

Hallo neukerchemer,

ich hatte ja eher daran gedacht, die Schilderung des Vaters noch zu verlängern. ;)
Interessant finde ich deinen Vorschlag, die ganze Rahmengeschichte wegzulassen. Im Grunde habe ich es ja gleich so angelegt, dass ich es sogar ohne Schwierigkeiten könnte.
Und interessant finde ich auch deinen Eindruck des Mitfühlens, als der Junge vor der Nachbarin steht.
Ich denke, das sind die Situationen, die uns deshalb mehr angreifen, weil wir sie als Leser viel besser für uns übertragen können. Jeder kennt eine Situation, in der er etwas unangenehmes mitteilen, sagen oder zugeben musste. Ich persönlich war noch nie dabei, wenn eine Katze überfahren wurde. Ein einziges Mal habe ich erlebt, dass ein Hund angefahren wurde. Der hat zum Glück überlebt, aber die Schmerzenslaute des Hundes werden mir wirklich ewig nachhallen.

Vielen Dank fürs Lesen und für deine Erkenntnisse. :)

Lieben Gruß, sim

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo sim,

spannend zu lesen, wie du das Thema in allen drei Fällen angegangen bist.
Diese Geschichte ist mir zu wuchtig. Nein, nicht wegen der Vorgaben, die wir hatten. Ich meine damit, du erdrückst mich mit Schilderungen. An manchen Stellen hätte ich gern mehr Freilauf gehabt, um meine Gedanken und damit Gefühle produzieren zu können.

Der Junge macht sich aus meiner Sicht ebenfalls zu viele Gedanken. Er denkt zu sehr an andere dabei. Ich glaube, es würde natürlicher wirken, wenn ihm im Grunde genommen das, was die alte Dame fühlt, egal ist. Vielleicht hat er ein wenig Angst, es ihr zu sagen, aber diese Angst könnte daher kommen, dass er eventuelle Konsequenzen befürchtet.
Deine Geschichte ist gefühlvoll, ohne Frage. Aber sie löst in mir keine tiefe Erschütterung aus.
Ich fühle mit, darf aber ausweichen und fühle mich nicht in einen Sog gezogen, der mich ein bisschen gefangen hält. Und meine Vermutung ist eben, dass es hier zuviel des Guten war, zuviel der detaillierten Schilderung.

Lieben Gruß
lakita

Ach, ich hab noch was Wichtiges vergessen: du beschreibst Felix wunderbar authentisch. Ich dachte zwischendrin: wow...sim hat sich Kater Max genau angeschaut und er hat mir gut zugehört, wenn ich von ihm berichtet habe. :)
Noch ein kleiner Fehler:

sprang mir Felix heraus,

 

Hi lakita,

sehr interessant, deine Analyse. Es geht dabei ums Maß. Welche Details sind notwendig, welche nicht.
Und um Trennung, denn ich bin sicher, der Vater hat im Laufe der Jahre einiges an Gefühlen erst entwickelt und hinzuerzählt. So wie sich Geschehnisse halt in der eigenen Erinnerung verändern.

Lieben Gruß und vielen Dank, sim

 
Zuletzt bearbeitet:

Lieber sim!

Uups, heuer bin ich statt zu spät zu früh dran! Mir zeigt die Startseite nämlich schon jetzt Deinen Geburtstag - allerdings unter Termine der nächsten Tage. Also lies das erst morgen. :D

Alles Gute zum Geburtstag! :)

Deine letzte, von mir noch nicht gelesene Geschichte. Und ich dachte erst: »Hm, nur eine Stilübung«, und dann auch noch einmal dieses »sterbende Katze«-Thema. Aber als ich dann zu lesen begann, war mir gleich klar, daß Du hier eine gute Geschichte mit Tiefgang draus gebastelt hast! :thumbsup:

Gefällt mir sehr gut, wie der Vater erst versucht, das Verbot mit unhaltbaren Begründungen durchzusetzen, aber Mutter und Tochter ihn und seine Begründungen nicht verstehen, und ihn so dazu bringen, in sich hinein, auf seinen Schmerz zu schauen, zu erzählen, um letztlich selbst zu erkennen, daß es falsch ist, deshalb der Tochter die Katze zu verbieten.
Die Geschichte, die er erzählt, ist natürlich rührend und es ist glaubhaft, daß das solche Schmerzen in ihm verursacht hat; besonders, weil die Trauer wohl immer vom Schuldgefühl, auf der falschen Straßenseite gegangen zu sein, begleitet wurde.

dann geht Nicole als mein wandelndes schlechtes Gewissen von Blumentopf zu Blumentopf.
Sehr schöner Satz. :)

Und noch ein paar Kleinigkeiten – aber laß Dir ruhig Zeit, ich weiß ja, daß Du gerade Wichtigeres zu tun hast. ;)

»»Ich halte mich daraus«, sagt Nicole und verschwindet in die Küche.«
– auseinander: da raus
– ich wäre eher für »in der Küche«

»Das habe ich dir schon tausend Mal erklärt.«
– tausendmal

»Ich rutsche auf dem Sofa zurecht, gebe Marie einen kleinen Klaps, damit sie aufsteht, gehe in die Küche und hole mir ein Glas Wasser.«
– »rutsche auf dem Sofa zurecht« würde ich streichen; wenn er aufstehen will, braucht er ja nicht mehr zurechtrutschen, und wenn eine Dreizehnjährige dabei am Schoß sitzt, rutscht es sich auch schwer. Einfach »Ich gebe Marie einen …«

»Marie sitzt auf dem Schoß meiner Frau. Wenn sie etwas will, ist sie anhänglich, auch wenn sich das immer schnell ändern kann. Aber jetzt holt sie sich Rückendeckung.«
– Der mittlere Satz wird eigentlich klar durch das, was Du zeigst, ist also evtl. zuviel Erklärung. Würde nur schreiben: »Marie sitzt auf dem Schoß meiner Frau. Jetzt holt sie sich Rückendeckung.«

»Nachdem ich mich hingesetzt und das Glas abgesetzt habe,«
– das Glas könnte auch abgestellt werden, damit nicht alles sitzt.

»Also belasse ich es dabei.«
– würde ich streichen

»Es war ein sinnloses Spiel, da ich keine Gegner hatte.«
– keinen Gegner (wenn schon die Einzahl nicht, dann schon gar nicht die Mehrzahl ;))

»»Felix!«, schrie ich und rannte, ohne zu schauen auf die Straße.«
– den Beistrich nach »rannte« brauchst Du nicht (und wenn, dann auch einen nach »schauen«

»riss ich die Tür auf, sprang mir Felix heraus, rannte ohne mich umzusehen am Wartezimmer vorbei, an der Anmeldung vorbei gleich ins Behandlungszimmer.«
– sprang mit Felix hinaus
– zweimal »vorbei«

»Das Unfassbare findet Worte des nicht Glauben Wollens.«
– ich wäre da eher für »des Nicht-glauben-Wollens«

»stellte mir einen Becher heißer Schokolade auf den Tisch.«
– heiße Schokolade


Alles Liebe,
Susi :)

 

Liebe Häferl,

macht ja nichts, nur konnte ich am Freitag natürlich noch nicht antworten ;)
Vielen Dank.
Als ich am Freitagmorgen in meinen Mails gesehen habe, dass es auf diese Geschichte eine Antwort gibt, fand ich es sehr spannend, denn gerade am Abend zuvor hatte mich ein Freund, den ich über ein Jahr lang nicht gesehen hatte, genau auf diese Geschichte angesprochen, weil er sie so schön fand.

Gefällt mir sehr gut, wie der Vater erst versucht, das Verbot mit unhaltbaren Begründungen durchzusetzen, aber Mutter und Tochter ihn und seine Begründungen nicht verstehen, und ihn so dazu bringen, in sich hinein, auf seinen Schmerz zu schauen, zu erzählen, um letztlich selbst zu erkennen, daß es falsch ist, deshalb der Tochter die Katze zu verbieten.
Ja, sehr oft erzählen wir über äußere Geschichten ja innere, die sich auch anhand anderer Plots erzählen ließen. Hier kam mir neukerchemers Vorgabe soweit ich sie eingehalten habe, schon gut entgegen.
– »rutsche auf dem Sofa zurecht« würde ich streichen
für mich war es ein Ausdruck der inneren Unbehaglichkeit. Die kommt aber wohl auch so an.
– Der mittlere Satz wird eigentlich klar durch das, was Du zeigst, ist also evtl. zuviel Erklärung.
Was die Erklärung betrifft, sicher, für mich ist er eine Frage der Erzählstimmenkonsequenz, die ja häufiger solche Teenagerbetrachtungskommentare gibt (so auch zu ihrer Haltung dem Freund gegenüber, zur Wahrheit, etc.)

Ansonsten habe ich alle Anregungen aufgegriffen :)

Lieben Gruß und nochmals vielen Dank
sim

 

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