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Feuerschlag
Es war Hochsommer in den Wäldern tief jenseits des schwarzen Giganten aus Stein und Fels. Nur wenig Licht drang unter die Baumkronen. Wolken verhingen die Sicht auf die Spitze des Berges.
Nebelwogen durchzogen das grüne Meer und woben feine Dunstschleier. Nur wenig Licht gelang an den Blätterdächern vorbei, sodass das Unterholz im ewigen Zwielicht blieb. Hier und Dort ertönten Vogelstimmen, mal melodische Gesänge, dann wieder das schrille Kreischen der Räuber.
Ein Insekt verschwand in Asgrims dichtem Bart.
„Verdammte Viecher! Ich hasse Wälder, Grondil“, fluchte Asgrim während er verzweifelt versuchte den zappelnden Käfer zu finden, ohne sich selbst zu verheddern.
Sein Bart war in mehrere Einzelsträhnen geflochten, die von Metallringen zusammengehalten wurden. Sie stellten kleine Figuren und Symbole dar. Die Plattenrüstung klirrte als Asgrim über dicke Wurzeln stolperte. Sie war alt und lädiert, tat aber immer noch ihren Zweck.
Ein schweres Schnaufen war zu hören und die Doppelkopfaxt wechselte auf die andere Schulter.
Grondil, sein Freund wirkte wachsam und gelassen. Er war ein stattlicher Zwerg mit wirrem rotem Haar. Der Bart war kurz geschnitten und trug keine Verzierungen. Er war ebenfalls mit einer metallenen Rüstung gepanzert und trug einen Kriegshammer. Das schwarze Metall der Waffe schimmerte düster im Zwielicht und ließ seine Gestalt beunruhigend wirken.
Dort wo normalerweise das linke Auge war, prangte eine kristallene Kugel.Im Inneren der Finsternis schimmerte eine magisc he Flamme.
Asgrim vermochte nicht zu erklären, wie sein Freund durch das Instrument sehen konnte.
Seine Vermutung war, dass es sich um Koboldhandwerk handelte, welche das Kombinieren von Magie mit Technologie zur Perfektion getrieben hatten.
Die seltsame Aura des Kunstauges, ließ Asgrim frösteln.
Er hielt nicht viel von Magie und fühlte sich in ihrer Präsenz unwohl. Es war als ob ihn unsichtbare Wesen beobachten und mit stillem Gelächter verspotten würden.
Asgrim vertraute lieber auf Kraft und Kampfgeschick. Das Wohlwollen launischer Geister konnte einen verlassen, Stärke nicht. Diese Gedanken verflogen als er die Stimme seines Freundes erkannte:
„ich bin oft durch diese Wälder gewandert in den letzen zehn Jahren. Manche Käfer in diesen Wäldern fressen sich sogar in die Haut rein und legen ihre Eier dort ab.“, erzählte er beiläufig, als er den entsetzten Blick seines Gegenübers sah, fügte er amüsiert hinzu:
„ Aber aus deinem Bart findet nichts wieder lebend heraus“
Schallendes Gelächter drang aus der Kehle des Einäugigen.
Asgrim zog eine Grimasse, Grondils Humor schien in den letzten Jahren gelitten zu haben.
Mannsdicke Stämme säumten den Pfad, dem sie folgten. An einigen Stellen verlangte das widerspenstige Gestrüpp nach einer scharfen Axt.
„Was wollen wir hier eigentlich, alter Freund?“, fragte Asgrim, mit Neugierde in der Stimme.
„Das wirst du noch früh genug erfahren, Asgrim. Hab Geduld, ich bin im Auftrag der Draco’dan hier. Du kannst immer noch austreten wenn du willst. Böses lauert in diesem Berg, welches man nicht allein mit Waffengewalt bekämpfen kann, sondern nur mit einem wachen Geist“
„Du klingst schon so, wie einer dieser Elfenphilosophen aus Elvingeros! Na gut ich gedulde mich noch ein wenig und nein ich werde nicht austreten “
Ich werde alt, fügte er in Gedanken hinzu, bald werde ich den Tod herausfordern müssen, also habe ich nichts zu verlieren.
Tief in Gedanken versunken bemerkte er kaum wie sich die Langschaft veränderte. Nun standen sie vor einer tiefen Schlucht. Eine Brücke aus modrigem Holz, was wenig Vertrauen erweckte. So sehr Asgrim die Augen zusammenkniff, er vermochte den Grund im Nebel nicht zu erkennen.
„Nun denn, worauf warten wir“, raunte der Zwerg.
Der Wind zog kleine Wirbel in den Dunst und brachte die Brücke verdächtig ins Schwanken. In der Ferne hörte man ein Heulen.
Erleichterung machte sich in ihm breit, als sie die andere Seite erreichten.
Eine graue Felswand erhob sich vor ihnen, in der ein finsteres Loch gähnte.
Sein Begleiter blieb vor dem dunklen Höhleneingang stehen. Hitze schwappte ihnen entgegen.
Asgrim betrachtete die Oberfläche des Felses. Es waren Statuen und Reliefs in den Stein gearbeitet.
Seelenleere Augen in wirren Dämonenfratzen schlugen ihnen stillschweigend entgegen.
Zwei steinerne Totenschädel bewachten den Eingang und starrten grimmig auf sie hinab, Feuer im Inneren ließ sie unheilvoll glühen.
Die Augen eines erfahrenen Steinmetzes betrachteten die Kunstfertigkeit eingehend, während Grondil den Eingang inspizierte.
Es war faszinierende Handwerkskunst, das erkannte er den Erbauern an.
Asgrim nahm auf einem Baumstamm Platz, stützte sich auf den hölzernen Griff seiner Axt und schnaufte.
Er betrachtete Grondil und konnte nicht einen Funken Erschöpfung erkennen.
Die letzten zehn Jahre schienen seiner Kondition gut getan zu haben. Was sein Freund in dieser Zeit getan hatte, konnte er nicht sagen, Grondil war in dieser Hinsicht schweigsam wie ein Grab. Was er wusste war, dass er eine magische Ausbildung durchlaufen hatte.
Schließlich räusperte der Zwerg sich und fragte: „Darein?“
Grondil antwortete, während er eine Fackel aus seinem Reiserucksack zog und diese an den Schädelfeuern ansteckte: „Ja“, grinste er.
Asgrim zog die Augenbrauen hoch: „Und was wird uns dort unten nun erwarten?“
„Dies ist ein düsterer Ort. Einst suchte Mardanius, ein mächtiger Magier, diesen Ort auf. Er gedachte seine Macht noch zu vergrößern, indem er sich einen alten Feuerdämonen Untertan machte. Er versuchte in seinem Wahn das Wesen zu wecken, damit es ihm diene.“, erzählte Grondil und senkte die Stimme,
„Er schaffte es tatsächlich, doch er hatte die Bestie unterschätzt. Seine Verblendung und die Gier nach Macht sollten schließlich sein Tod sein. Er stellte die Bestie und versuchte sie mit Bannformeln in Fesseln zu zwingen, doch seine Magie war wie ein Tropfen auf den heißen Stein. Er war einer der Mächtigsten seines Ordens, dennoch brach er unter der Magie des Dämons und wurde vernichtet.“
Er deutete auf die Schlucht, die sich hinter ihnen wie eine bleiche Schlange durch den dichten Wald fraß.
„Siehst du das? Die gewaltige Schockwelle der Beschwörung zerriss den Boden, das Land veränderte sich für immer.“
„Was für ein Dämon vermag so etwas zu tun?“
Grondil schüttelte den Kopf: „ Es ist kein einfacher Dämon. Es handelt sich um einen Elementarfürsten, einen uralten Flammengeist“
„Und den wollen wir einfangen?“
„Ja das werden wir. Ich habe einen Weg gefunden um nicht so zu enden wie Mardanius“
Asgrim starrte auf die steilen Stufen, als könnte er sie durch seinen Blick schmelzen. Mein Rücken wird mich noch irgendwann umbringen, dachte er.
„Wenn’s weiter nichts ist, worauf warten wir?“
Er packte seine Streitaxt und folgte Grondil in den Schlund der Bestie hinab.
Je tiefer sie vordrangen desto wärmer wurde es...
Asgrim hatte bereits jede Orientierung in dem Gewirr aus Gängen, doch sein Freund schien den Weg zu kennen. Mehrere Schluchten und Seitengänge kreuzten ihren Weg.
Ein mulmiges GefühI erklomm seinen Verstand. Ihm behagten diese Hallen nicht.
Seine Hände umschlossen die Doppelkopfaxt fester und Disziplin verdrängte die aufkommende Furcht. Es wurde heißer. Schweiß perlte an seine Stirn ab und verfing sich in den Brauen.
Die Hitze machte jede Bewegung anstrengender und versuchte den Verstand zu vernebeln.
Sie näherten sich dem Ende des Gangs. Sanftes Licht kam ihnen entgegen und warf tanzende Schatten an die Höhlenwände.
„Wir nähern uns dem Herz des Berges“, raunte Grondil.
Asgrim schwieg und trottete weiter.
Schon bald hatten sie das Ende des Tunnels erreicht und dem Auge öffnete sich ein riesiger Raum.
Im Zentrum konnte er eine Felseninsel erkennen. Steinerne Pfosten trugen eine Brücke, über dem brodelnden Feuern eines Magmasees. Wie ein zischender Drache warf das Meer aus geschmolzenem Gestein unentwegt glühende Fontänen an das Dach der Höhle.
Leicht zittrig betrat Asgrim die uralte Konstruktion und versuchte nicht daran zu denken was unter ihm blubberte.
Mit ein paar testenden Tritten überzeugte er sich, dass die Steinquader immer noch solide war.
„Brillantes Bauwerk, nicht wahr Grondil? Ich frage mich wer das erbaut hat!“, sprach er ehrfürchtig.
Schweigend überquerten sie die Brücke, begleitet nur durch das Zischen der Magmafontänen und das brodelnde Feuer tief unter ihnen.
Schwefelgestank schlug ihnen entgegen.
Schließlich erreichten sie die Insel. Dort angekommen erklommen sie die steilen Stufen und standen nun vor einem Altar. Er war aus pechschwarzem Eisen gegossen und mit Ornamenten und Intarsien verziert.
Hinter dem Altar stand ein alter Mann, den Rücken zu ihnen gewandt. Er betrachtete die weiten Magmafelder.
Er war in eine dunkelblaue Robe gehüllt, besetzt mit silbernen Stickereien. Asgrim erkannte sie als Zeichen des Magierordens.
„Mardanius?“, fragte Grondil, es war der erste Anblick seit Antritt ihrer Reise, der die selbstsichere Gelassenheit seines Freundes zerriss.
„Grondil“, ertönte eine düstere Stimme.
Der Tonfall ließ Asgrim trotz der enormen Hitze frösteln. Misstrauisch beäugte er den Zauberer, der sich nun ihnen zu wandte.
Kettengewebe schabte über den Holzgriff von Asgrims Streitaxt.
Er misstraute dem Anblick, etwas stimmte nicht.
„Das kann nicht sein, ihr seid doch tot, Meister!“, stotterte Grondil.
Asgrim runzelte die Stirn. Meister? Woher kannten sie sich? Sein Freund hatte ihm doch vorhin erst erzählt er sei gestorben?
Ein Gedanke materialisierte sich in seinem Kopf und entwickelte sich zu einem Verdacht. Er hielt sich kampfbereit, seine Sinne waren geschärft.
Weder Grondil noch der Zauberer beachteten ihn.
Schließlich erhob Mardanius das Wort.
„ Nein, nicht tot“, begann er und betrachtete seine Hand, sie war teils versenkt, „Als ich den Dämon beschwor, hörte ich plötzlich Stimmen in meinem Kopf, sie sprachen zu mir. Sie versprachen mir Macht und Ruhm, wenn ich im Gegenzug meinen Geist öffnete.
Ich vertraute ihnen, denn ich wusste dass sie mir nicht schaden konnten, weil ich meinen Geist zu kontrollieren vermag.“
Sein faltiges Gesicht verzog sich zu einer Maske des Wahnsinns und seine Pupillen blitzten.
Das bleiche Haar war schmutzig und verfilzt.
„Schon bald spürte ich die Macht, die wie flüssiges Feuer in mich hineinfloss. Es fühlte sich fantastisch an! Schließlich trat ich dem Feuerfürsten gegenüber, unsere Kräfte waren sich ebenbürtig. Ich trug nur einige kleine Blessuren, wie diese verbrannte Hand davon. Doch der Preis war klein, für den Lohn, den ich erhielt. Wir schlossen einen Pakt er stellte mir Untertanen zur Verfügung und ich sollte fortan sein Heim bewachen“
„Nun besitze ich ein Reich und grenzenlose Macht! Und das Einzige was ich dafür tun musste war dem Fürsten die Treue zu schwören! Er offenbarte mir alles. Schwöre ihm ebenfalls die Treue, Grondil und du kannst an seiner Macht teilhaben!“
Asgrim blickte Grondil ernst an. Der Magier ist dem Wahn verfallen, dachte er, der Dämon hat ihn von Anfang an kontrolliert.
Nach einer Weile nickte Grondil ihm zu, er hatte das gleiche gedacht.
Die magische Flamme in seinem Auge wanderte über die verwahrloste Gestalt.
Asgrim bildete sich ein, das Spotten von Geistern zu hören, verdrängte es aber sofort wieder.
„Ich sehe die Macht in euch, Meister, aber ihr erkennt die Wahrheit nicht. Der Fürst benutzt euch und kontrolliert euren Verstand“, sprach Grondil, der nun auch seine Waffe hob, das schwarze Metall flackerte im Feuerschein.
„Wagt es nicht in diesem Ton mit mir zu sprechen, ihr versteht es nicht, ich bin dem Fürst ebenbürtig ich kann ihn bezwingen wenn ich denn wollte!“
„Wir müssen ihn vernichten, Mardanius, überwindet den Einfluss des Dämons!“
„Nein, dafür ist es zu spät, mein Freund“, er richtete die versengte Hand auf den Magmasee tief unter ihnen.
Es zischte heftig, als würden die Beschwörungsformeln des Magiers es erzürnen.
Gewaltige Fontänen erhoben sich an dem Ort des Sees auf den der Zauberer deutete.
Ein Beben ließ die Halle erzittern, als sich ein riesiges Wesen aus dem Magma erhob.
Tropfen heißen Gesteins flossen von seinem rotglühenden Panzer und Flammen schossen aus den schwarzen Augenhöhlen des monströsen Feuerfürsten. Asche und Schwefel schlug ihnen entgegen als das Wesen zornig schnaubte.
„Wer wagt es mich zu stören!“, donnerte eine imposante Stimme.
„Meister, ich bitte demütig um Verzeihung…“
„Schweig, Narr, ich hatte gebeten nicht gestört zu werden. Diese Missachtung meiner Befehle werde ich euch durchgehen lassen“
„Meister, ich… ich…“, röchelte er, als eine unsichtbare Macht nach ihm griff.
„es wird…. nicht…wieder…vorkommen…Meister!“
Vergeblich versuchte er Magie zu beschwören, doch seine Kräfte versagten.
Mardanius war nichts weiter als eine Marionette gewesen.
„Ich weiß!“
Eine Feuerkugel entstand in der gewaltigen Hand des Dämons und der Magier verging in einer Flammenwoge.
Asgrim kniff die Augen zusammen und war schon bereit dem Tod gegenüberzutreten. Die Hitze der brennenden Feuerwand versengte ihm den Bart, doch nichts geschah.
Er beobachtete wie die Flammen an ihnen vorbeizüngelten. Sie scheinen in der Luft abgelegt zu werden, wie von einem magischen Schild. Erst jetzt bemerkte er, dass alles still war, der Schutz schien selbst die Geräusche zu verschlucken.
Grondil stand vor ihm, den mächtigen Streithammer erhoben, und blickte dem Feuerdämon entgegen.
Auf der Oberfläche des Giganten bildeten sich schwarze Flecken, nur um gleich wieder von zirkulierendem Magma auseinandergerissen zu werden.
Die Felswände schmolzen unter dem Höllenfeuer.
„Das kann nicht sein!“
„Oh doch, nun ist deine Macht mein, Dämon!“, mit diesen Worten begann er eine lange Formel zu rezitieren.
Asgrims scharfe Sinne vernahmen ein dumpfes Pochen. Der Schild schien zusammengebrochen zu sein.
Er sah die über den Rand der Felseninsel, und stutzte. Dutzende echsenartige Kreaturen kletterten ihnen aus dem Magma her entgegen. Der Lärm schien die Dienerschaft des Feuerlords geweckt zu haben, dachte sich der Zwerg.
„Ähm, Grondil wir haben ein Problem, Halbdrachen!“
Der Angesprochene reagierte nicht. Es bleibt wohl wieder an mir hängen, dachte Asgrim.
Gezielt schlug die Doppelaxt nach einer klauenbewehrten Hand. Die Bestie stürzte mit einem Schrei in die Tiefe zurück.
Seine Ohren registrierten ein zischendes Geräusch.
Der Krieger stürmte ihnen entgegen und rammte einem Ungeheuer die Axt in den Leib. Es knackte als die Klinge die Schuppen durchdrang. Das Monster ging zu Boden, Asgrim widmete sich dem Nächsten.
Mit einem Klirren parierte er und schlug die Waffe des Halbdrachen zur Seite.
Kurz darauf zertrümmerte die Breitseite der Axt den schuppigen Schädel.
Zischende Stimmen warnten Asgrim.
Er zog eine Wurfaxt und beförderte noch einen Schergen des Fürsten in den Tod.
Asgrim drehte sich um nach seinem Freund zu rufen und vernachlässigte für einen Moment seine Deckung. Ein schwerer Fehler.
„Grondil, Es sind zu viele, ich brauche deine Hilfe! …Aargh!“
Heißer Schmerz durchfuhr ihn. Eine Kreatur hatte ihm eine Art Schwert in die Schulter gerammt. Asgrim spürte die brennende Hitze der Waffe.
Ein roter Schleier fiel über seinen Blick, der Schmerz rückte in weite Ferne.
Seine Augen wurden glasig, die Monster verwandelten sich in blutrote Schemen. Zorn und Hass stiegen in ihm auf wie bittere Galle. Lautes Kriegsgebrüll ertönte, als er sich erneut in den Kampf warf Asgrim brachte den Schemen zu Fall und spaltete dessen Schädel.
Keuchend riss der Krieger die Axt herum und traf mehrere Halbdrachen auf einmal.
Er wischte sich das Echsenblut von der Stirn und erwartete den nächsten Gegner.
Die Berserkerwut tobte in seinem Blut, brachte es zum Kochen und ließ ihn alles vergessen.
Hören konnte er nur noch das Rauschen der tödlichen Axt und schrille Schreie, die seine Blutgier noch steigerten.
„Kommt schon, ihr Feiglinge! Dieser alte Zwerg hat noch ordentlich Mumm in den Knochen! Schmeckt kalten Stahl!“, höhnte er.
Ein Surren, ein metallener Blitz. Es krachte, als die Waffe zerbarst und die Axt in den Leib eindrang. Entsetzen und Überraschung gefroren im Antlitz der Kreatur, bevor sie dahinschied.
Mit einem Ächzen zog der Krieger die Klinge heraus. Doch er war zu langsam.
Etwas bohrte sich in Asgrims Seite und trat vorne wieder hervor, ein Speer.
„Man ich werde alt“, murmelte er zähneknirschend.
Er nahm das Ende der Waffe und erstach das Monster.
Vielleicht ist es sogar besser, wenn ich heute sterbe, fügte er innerlich hinzu.
Bevor es reagieren konnte lag das Ungeheuer auf dem Boden und die gespaltene Zunge zischte ein letztes Mal.
Asgrim ließ die Axt kreisen und zerschlug alles was sich in Reichweite befand.
Doch es waren zu viele, ein dumpfer Schlag auf den Kopf brachte ihn ins Trudeln, er tötete die Kreatur.
Kraftlosigkeit schlich sich in die Arme. Die Welt drehte sich, Schweiß und Asche brannten ihm in den Augen, ließen sie tränen.
Der rote Schleier schwand, der Zorn versiegte.
So sei es, nun ist das Ende gekommen, dachte er, ich werde ihm trotzen, ich werde meinen Ahnenvätern Ehre machen!
Wie ein träger Schatten zeigte sich das hässliche Antlitz eines Halbdrachen. Ein höhnisches Grinsen entblößte das Ungeheuer dolchartige Zähne. Asgrim konnte die zischende, gespaltene Zunge erkennen.
Ein Dreizack richtete sich auf ihn, er starrte ihm trotzig entgegen. Magma tropfte auf die Rüstungsplatten herab, frass sich ins Metall und erlosch.
Asgrim versuchte die schwarzen Schleier zu verdrängen, der Zwerg wollte dem Tod klar ins Auge sehen. Stolz rebellierte in seinem Körper gegen Taubheit und Schmerz.
Doch dann hielt die Kreatur inne und drehte sich um.
Mit letzter Kraft stieß der Zwerg ihm einen Dolch in die Wade.
„Ich bin hier, Schwachkopf!“
Das Echsenwesen heulte auf und rannte weg.
„Feigling!“
Es gab den Blick auf Grondil frei. Verschwommen durch dunkle Schleier sah er, dass der Feuerfürst in den Kriegshammer gesogen wurde, irgendwo in weiter Ferne hörte er einen schrecklichen Schrei.
„Deine Macht ist mein!“, wiederholte Grondil letztendlich.
Dann war alles vorüber. Grondil ging auf ihn zu, das Gesicht schweißgebadet und gerötet vor Anstrengung.
„ Es ist vollbracht“
Die Worte hallten noch lange in Asgrims Bewusstsein bis die Schwärze ihn empfing. Er gab dankbar nach…