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Flügel

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26.10.2001
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Flügel

Nur eine kleine Miniatur über einen Tag im Frühling...


"Hey, Kevin, hast du noch Papers? Meine sind schon wieder alle.“
„Hab nur noch die Großen.“
„Blöder Hippie!“ Leah lacht, reißt Kevin das Päckchen übergroßer Filter aus der Hand und beginnt, sich eine jointförmige Zigarette zu drehen.
„Schade eigentlich. Ein bißchen Gras wär tatsächlich nicht schlecht“, sage ich und lehne mich mit verschränkten Armen zurück. Ein schmaler, staubflirrender Lichtstrahl fällt durch eine Ritze der Bretterwand und wärmt mein Gesicht. Von draußen dringt der schimpfende, säuselnde, flötende Chor kleiner Waldvögel zu uns herein; ich mag ihr Rufen und Zetern, das mich an die Lebendigkeit, das Pulsieren dieses Waldes erinnert. Die Luft riecht nach Erde und Feuchtigkeit, der herannahenden Schwüle. Es ist erstaunlich warm für einen März, der einem bitterkalten Winter mit Unmengen von Schnee gefolgt ist, und obwohl ich nur ein dünnes T-Shirt trage, fühlt sich der leichte Windhauch an-genehm auf meiner nackten Haut an. Wir haben unsere Jacken ausgezogen und sie zu einem bunten Teppich auf dem Boden ausgebreitet, um Schmutz, Grasflecken und kleine Tiere von unseren Jeans fernzuhalten.
„Vielleicht kann ich nächste Woche was besorgen.“ Kevin nimmt einen tiefen Zug von Leahs Selbstgedrehter, dann reicht er sie an mich weiter. „Meine Schwester trifft sich am Sonntag mit ihrem Hausdealer. Wenn ich nett zu ihr bin, bringt sie mir bestimmt ein, zwei Gramm mit.“
Leah lacht und sieht dabei so hübsch aus. Es war dieses Lachen, das sie für mich von Anfang an so besonders gemacht hat. Es macht mir Zitterknie und Herzklopfen. Wenn der ernste Zug um ihren Mund verschwindet und ihre Augen so groß und fröhlich werden, komme ich mir plötzlich ganz klein vor. Ich weiß nicht genau, was das ist...es schmeckt ein bißchen wie Aufregung, Freude, aber auch ein wenig wie Furcht.
Mit einer Hand sucht sie nach dem Lautstärkeregler des kleinen Kofferradios, das seinen Platz auf einem umgekippten Bierkasten hat. Die Musik schwillt an, es ist irgendeine von Kevins Kassetten, weinerlicher britischer Zuckerpop. An jedem anderen Tag wäre mir das sicher furchtbar auf die Nerven gegangen. Doch in Augenblicken wie diesem, in dem eine klebrig-sanfte Stimme durch die alten Lautsprecher bis zur Unkenntlichkeit verzerrt wird und der niedliche, treibende Rhythmus mich erfaßt, macht sich tatsächlich eine gewisse Leichtigkeit in mir breit. Die Welt ist warm und erfüllt mit Leben, ich bin jung und frei und vollgepumpt mit Wunschträumen, habe noch immer keinen Job, der mich in Ketten legt und kann bis zum Ende aller Tage auf dieser gemütlichen kleinen Lichtung im Wald liegen bleiben. Vielleicht ist das alles, was ich für mein Leben brauchte: Sonne nach einem langem Winter, Freunde, Musik. Und ein bißchen Liebe. Für einen kurzen Augenblick, nicht länger als ein Wimpernzucken, bilde ich mir ein, daß all dies für immer so bleiben kann.
Ich richte mich auf, nehme ein wenig feuchte Erde und krümele sie zwischen meinen Fingern zu unförmigen Lehmklumpen. Meine Fingerkuppen werden braun und als die Zigarette beim nächsten Mal an mich gereicht wird, hinterlasse ich schmierige dunkle Flecken auf dem blütenweißen Papier.
„Ihhh, du Ferkel!“ quietscht Leah und versucht, mir die Kippe zu entreißen. Wir balgen uns eine Weile, lachen und ächzen, wenn der eine dem anderen einen empfindlichen Schlag in die Seite verpaßt hat. Kevin hockt daneben und grölt Schlachtrufe.
„Schluß jetzt!“ ruft er schließlich, und lachend lösen wir uns voneinander. Leah gibt mir einen Kuß auf den Mund. Sie ist so weich, so wunderbar weich. Ich fühle mich plötzlich ganz seltsam, fröstle ein wenig. Die Haut an meiner Brust und meinem Armen, dort, wo sich nur kurz zuvor Leahs schmaler, zerbrechlicher Spatzenkörper an mich gedrückt hat, fühlt sich schrecklich empfindlich an. Wie nach einem Schlag, einer Verbrennung.
Von der Zigarette ist nur noch ein kümmerliches Bündel übrig. Achtlos schnippe ich es in die Büsche.

In einem Monat wird sie fort sein. Ein Austauschjahr in einem warmen Land am Ende der Welt, wo es nur den Sommer gibt und all die Farben, die sie hier so vermißt. Zu eng ist es ihr hier geworden, zu langweilig. Ich habe mich so bemüht, es ihr leichter zu machen - das ganze letzte Jahr, in dem wir zusammen waren, habe ich versucht, ihr etwas von dem zu geben, das sie so angestrengt sucht. Ich dachte, ich wäre genug und habe mich getäuscht.
Es ist eine kalte kleine Stadt, in der wir leben, und ich weiß nur zu gut, das sie nicht hierher gehört. Jemand hat sie in dieses Leben gezwängt wie in ein viel zu enges Kleidungsstück, das ihr die Luft abgeschnürt hat. All die Jahre über schon. Und manchmal, da tröste ich mich damit, zumindest der Erste gewesen zu sein, der die feinen Risse, die heimlich aufplatzenden Nähte bemerkt hat - in verstohlenen Gesten, traurigen Blicken, der Art, wie sie manchmal spricht. Dieses beiläufige Plaudern, für die Welt dort draußen antrainiert, das von einem Augenblick zum nächsten umschlagen kann in ein warmes, dunkles Flüstern. Es macht mich ängstlich, dieses Flüstern, weil ich es hören kann und mir sein Vorhandensein doch nie eingestehen will.
Kevin geht uns etwas zu essen holen. Leah wünscht sich Gummibärchen und Mineralwasser. Ich habe zwar keinen Hunger, bitte ihn aber dennoch, mir von irgendwoher ein Stück Pizza zu besorgen. Er ist schon fast zwischen den hohen Büschen verschwunden, als ich ihn noch einmal zurückrufe und ihm auftrage, auch noch etwas zu trinken mitzubringen. Was leichtes, Cidre oder so. Kein Bier. Irgendwie habe ich das Gefühl, das jetzt zu brauchen, etwas Klebriges, Süßes, um den befremdlichen Geschmack auf meiner Zunge herunterzuspülen.
Als Kevin fort ist, sitzen Leah und ich einfach nur da. Schweigen uns an. Ihre Zeigefinger trommeln über das moosbewachsene Auge eines Baumstumpfes, sie versucht, den Takt einer weiteren unerträglichen Ballade von Kevins Kassette zu finden. Da liegt etwas zwischen uns in der Luft, das mir ein bißchen unangenehm ist, Worte, die sich keiner so recht auszusprechen traut.
Wir sind nicht mehr so gern alleine in letzter Zeit; das könnte ja bedeuten, sich mit Leahs Austauschjahr auseinandersetzen zu müssen, mit der Frage nach dem, was von uns noch übrig bleiben wird. Ich seufze.
„Laß uns gehen“, sage ich schließlich.
„Wohin?“ fragt Leah. Sie sieht mich dabei nicht an.
„Ein bißchen den Weg da vorne runter. Da hinten gibt’s einen kleinen Bach, der ist ganz hübsch. Als Kind bin ich öfter mal dort gewesen und ich hab mich gefragt, wie es jetzt da wohl aussieht.“
Sie zuckt mit den Schultern, nickt. Ich weiß, daß es ihr wirklich vollkommen gleichgültig ist, daß sie nicht nur so tut. Ich stehe als erster auf und ziehe Leah auf die Beine.
Der Bach funkelt uns schon von weitem entgegen, es kommt mir beinahe so vor, als winke er uns herüber. Ich mag sein Rauschen, dieses glucksende Murmeln, das sich mit dem hohen Surren der Mücken vermischt. Auf seinem Grund kann ich runde, weiß funkelnde Steine sehen, verwischt vom Glitzern des klaren Wassers. Leah und ich sehen uns an – ein Grinsen erhellt ihr Gesicht, ein gemei-nes, hinterhältiges, und nur eine Sekunde später liegen wir beide im Bach. Prustend und planschend und lachend und tauchend und glücklich. Eifrig schaufeln wir uns Wassermassen zu, versuchen, dem anderen dicke klare Perlen mitten ins Gesicht zu spritzen. Ich habe das Gefühl, zum ersten Mal seit langem etwas wirklich mit Leah zu teilen, einen Moment zu haben, der nur uns beiden gehört. Schön ist das. Vielleicht wird mir jetzt erst klar, wie sehr ich diese Dinge vermißt habe – all diese Kleinigkeiten, die der graue Alltagsbrei, die Angst vorm Verlassen werden, vorm Zurückbleiben unter sich begraben hat.
Wir waten aus dem kniehohem Wasser heraus, schwanken, versuchen, einander Gleichgewicht zu geben. Das Ufer ist schlammig; ein brauner, glitschiger Brei, und als wir uns mit der tropfnassen Kleidung mitten in den Matsch setzen, fühlt es feucht und schmierig an. Jede Bewegung bringt ein Schlürfen und Schmatzen hervor. Leahs nasse, kalte Hand sucht die meine. Eine Weile sitzen wir nur da und schweigen, jeder für sich und doch miteinander.
„Guck mal, eine Libelle“, sage ich schließlich und deute mit einem Kopfnicken auf eine Stelle in der Mitte des Baches. Dort schwebt es, dieses schimmernde, blaugrüne Insekt, nur wenige Zentimeter über der Wasseroberfläche. Für Minuten scheint es sich nicht mehr vom Fleck zu rühren, hält sich mit dem blitzschnell Rotieren seiner feinen, kaum wahrnehmbaren Flügel in der Luft.
„Die ist ja hübsch.“ Leah beugt sich ein wenig nach vorne und schirmt mit dem Handrücken ihre Augen vor den durch das Blätterdach leuchtenden Sonnenstrahlen ab. Die Libelle schlägt ein paar Haken, nach oben, unten, zur Seite. „Die ist ja fast wie ein kleiner Kolibri. So eine große hab ich noch nie gesehen.“
„Früher gab’s hier noch viel mehr, glaube ich. Die waren wie eine Hubschraubereskorte oder sowas.“ Ich halte den Kopf schief, folge mit dem Blick dem zackigen Tanz des Insekts. „Ich erinnere mich, daß wir die Dinger früher immer eingefangen haben. Und dann haben wir sie in Marmeladengläser gesteckt und sie für uns tanzen lassen.“
„Wie barbarisch. Man sollte fast meinen, ihr... ach, Dominik – nicht!“
Aber es ist schon zu spät. Ich bin aufgestanden und wate nun durch das glucksende Wasser, meine Schritte sind schwankend, denn der Grund ist uneben und übersät mit kleinen Stolperfallen. Mit ausgebreiteten Armen versuche ich, mein Gewicht auszubalancieren; das ist nicht so leicht.
„Mein Gott, jetzt laß doch den Quatsch!“ ruft Leah, doch ich lache nur. Ein Satz nach vorne, die Hände schon im Sprung zu einem runden Käfig gewölbt. Daneben! Die Libelle weicht mir aus, schlägt mühelos einen Haken nach links. Na komm schon, du blödes Vieh, jetzt zier dich mal nicht so. Ich steck dich in ein Marmeladenglas, ganz kurz und schmerzlos, und wir beiden machen unseren Frieden miteinander.
Wenigstens fliegt sich nicht davon, im Gegenteil, mit der immer gleichen, stoischen Eleganz verharrt sie in der Luft, nur ein paar Zentimeter von meinem Gesicht entfernt. Es muß sich da entweder um ein besonders dämliches Exemplar handeln, das die Gefahr noch nicht einmal erkennt, wenn sie pitschnaß und 1,78m groß vor ihr herumzappelt, oder sie ist sich der eigenen Überlegenheit nur allzu deutlich bewußt.
Ich seufze, nehme Anlauf und springe in die Luft, fische mit der rechten nach dem schillernden Tierchen. Plötzlich flutscht der Boden unter meinen Füßen weg; einer der großen Steine auf dem Grund muß sich gelockert haben und verwandelt sich in ein glitschiges Stück Seife. Ich kann Leahs prustendes Gelächter hören, diese unverhohlene Schadenfreude in ihrer Stimme, als ich schmerzhaft auf den Hintern knalle. Das Wasser spritzt nach allen Seiten davon. Plötzlich fühlt es sich um so vieles kälter an als zuvor.
„Ach, verdammt.“ Mit dem Handrücken wische ich mir Schlammspritzer aus dem Gesicht.
„Na komm schon da raus!“ ruft Leah mir zu. „Die ist weg, auf von davon. Als Großwildjäger taugst du einen Scheiß, mein Lieber.“
Ich bleibe einen Moment lang sitzen, während mir das Bachwasser um die Beine spült. Plötzlich komme ich mir lächerlich vor, ja, es ist mir beinahe peinlich, daß Leah all die Zeit über dagesessen und mich beobachtet hat. Ich werde nun so tun, als sei all dies nur Spaß gewesen, als hätte ich vor ihren Augen nur ein dummes, rasch vergessenes Theaterstück dargeboten. Aber es war mehr als das. Das mag albern klingen, aber ich bin nun doch ein bißchen enttäuscht.
„Was ist denn jetzt? Schlägst du da drin Wurzeln oder was?“
„Ich komm gleich. Warte mal.“ Mein Blick findet zu einem faulig grünen Ast, der drohend aus der Wasseroberfläche herausragt. Er muß all die Zeit über schon da gewesen sein, kaum eine Armlänge von mir entfernt. Nur habe ich ihn nie zuvor bemerkt. Zwischen all dem Moos, das wie ein dicker Pelz an seiner Rinde klebt, blinzelt mir etwas zu, perlmuttfarben und hauchzart. Ich weiß sofort, was es ist.
„Hey, Leah, rate mal. Ich hab der Libelle glatt einen Flügel ausgerupft.“
Meine Hand zieht das kleine, schimmernde Oval behutsam von der schmierigen Rinde. Ein wenig Schmutz bleibt auf dem Flügelchen hängen, lauter dunkle, kreisrunde Sprenkel. Mit dem Zeigefinger streiche behutsam über das feine, doch überraschend robuste Material, halte es dem Sonnenlicht entgegen, das sich schillernd in den feinen Äderchen bricht. „Das ist echt schön“, murmle ich.
Vorsichtig taste ich mich ans Ufer zurück, die Hand mit dem Flügel weit von mir gestreckt. Ich möchte ihn nicht verlieren, will, daß ihn Leah sieht. Doch als ich ihn direkt unter ihre Nase halte, gibt sie mir einen Stoß in die Seite.
„Verdammt, Dominik. Die arme Libelle. Die stirbt doch, wenn sie nicht mehr fliegen kann. Das hättest du dir echt sparen können.“
„Na, anscheinend konnte sie ja noch gut genug fliegen, um sich aus dem Staub zu machen Oder siehst du sie vielleicht noch irgendwo?“ Meine Stimme klingt gereizt, das kommt von enttäuschten Erwartungen. Ich hätte ihr das Flügelchen so gern geschenkt und dabei etwas wirklich Romantisches gesagt. So wie diese Kerle im Film. Ich wollte ihr noch etwas mitgeben, bevor sie mich hier zu-rückläßt, eine Erinnerung. Das hätte sie dann ihren neuen Freundinnen drüben in ihrer Gastschule erzählen können, wie dieser verrückte Junge ihr den todesmutig ergatterten Libellenflügel unter die Nase gehalten und dabei irgendwas von Fried zitiert hat. Und in meinen Wunschträumen laufen ihr dabei dicke Tränen der Sehnsucht über die Wangen.
„Mir tut das arme Tier nur leid. Das muß doch verdammt weh tun. Stell dir mal vor, jemand reißt dir einen Arm aus.“ Leah sieht mich mit diesem ganz bestimmten Blick in ihren großen Augen an. Das kenne ich schon. No way, Liebes. Absichtlich schaue ich in die andere Richtung. „Das Vieh hatte es ja drauf angelegt. Ich hab ihr schließlich nicht absichtlich was getan. Wenn es einfach nur still gehalten hätte“, brumme ich und weiß im selben Moment, wie dumm sich das anhört.
“Manchmal nimmt man aber absichtlich Schmerz im Kauf, wenn die Alternative dazu um so vieles schmerzhafter wäre, weißt du.“ Ihre Ton ist mit einem Mal wieder sanft und dunkel. Noch immer bringe ich es nicht fertig, ihr ins Gesicht zu schauen.
„Man könnte aber auch abwägen ob das, was man da einfach von sich abstreift, nicht viel zu wichtig ist, um verloren zu gehen. Ich meine, was soll sie denn jetzt machen ohne ihren beschissenen Flügel? Glückselig zu Grunde gehen? Was meinst du, wie weit wird sie wohl zu Fuß kommen, hä?“
„Besser, als in einem dummen Glas draufzugehen, glaubst du nicht? Ich meine, natürlich ist es traurig, etwas von sich verlieren zu müssen, aber...also, wenn ich die Wahl habe, dann entscheide ich mich im Zweifelsfall für die Freiheit, ganz gleich, wie hoch der Preis auch ist. Dann muß ich mich wenigstens nicht immer fragen, was hätte sein können.“
Und dann fängt sie zu weinen an, ganz leise nur, und mir tut all das plötzlich furchtbar leid. Ich beuge mich hinunter und lasse das Flügelchen in das Wasser zurückgleiten. Es treibt auf der Oberfläche wie ein winziges, hauchdünnes Blütenblatt, tänzelt ein wenig auf den Wellen, winkt uns zu, bis eine hochschwappende Woge es einfach verschluckt. Mein Arm legt sich um Leahs Hüfte und ich drücke sie fest an mich. Entschuldige, soll das bedeuten. Sie legt ihren Kopf auf meine Schulter, ihr Haar kitzelt an meinem Hals, und ich weiß, sie hat verstanden. Eine Weile ist es beinahe wieder so wie zu Beginn dieses seltsamen Frühlingstages, sorglos und warm. Wir sind zusammen. Sonne nach einem langen Winter. Ein bißchen Liebe.
„Weißt du, ich hätte ja eh keines dabei gehabt.“
„Was?“ Leah legt den Kopf schief und sieht zu mir hoch.
„Ein Marmeladenglas. Wo hätte das denn auch verstecken sollen? In meiner Jeanstasche vielleicht?“
Sie lacht. Es ist so schön, sie lachen zu hören. „Ich hab Hunger“, sagt sie. „Kevin wartet bestimmt schon seit einer Ewigkeit auf uns. Wahrscheinlich hat er deine Pizza schon längst weggefressen.“

[Beitrag editiert von: Mia Mai am 18.11.2001 um 10:28]

 

Hallo Mia Mai!

Wohl zuviel CORA - Romane gelesen, was?! :read: <img src="graemlins/kotz.gif" border="0" alt="[kotz]" /> ... :lol:

Also, bis zum Abschnitt mit der Libelle und dem ausgerupften Flügel wirkte diese Geschichte auf mich eher als pure Unterhaltungsliteratur, ohne großen Nährwert. Doch dann hast du die Beziehung Libelle <--> Dominik weiter ausgeführt und es wäre somit ungerecht, dir zu unterstellen, beim Schreiben dieser Geschichte nichts gedacht zu haben. Nicht zuletzt wegen der Länge des Textes.
Aber was nun die potentielle Botschaft sein soll, erschließt sich mir nicht so genau...
...dass eine klitzekleine Fehlhandlung genügt, um die schönste und angenehmste Atmosphäre zu vermiesen?
...dass die Verletzung/Tötung eines noch so kleinen Lebewesens Trauer in dem noch so glücklichsten Menschen hervorrufen kann, sei es auch nur von kurzer Dauer?
...dass das Leben trotz allem weitergeht?

Wer weiss, vielleicht habe ich im Nachhinein zuviel rausgelesen aus deiner Geschichte... :eek: :dozey:

Gruß, Hendek

 

Original erstellt von Hendek:
Hallo Mia Mai!

Wohl zuviel CORA - Romane gelesen, was?! :read: <img src="graemlins/kotz.gif" border="0" alt="[kotz]" /> ... :lol:


Ich nehme mal an, das soll heißen, daß die Geschichte scheiße ist, hm? Soll ich das jetzt auf den Inhalt beziehen, den Schreibstil, beides?
Wie auch immer, mit Groschenromanen kann man sich bestimmt eine goldene Nase verdienen... *gg*

Na gut. Wie ganz oben erwähnt, ist das ganze ja auch nur eine Miniatur, keine richtige Kurzgeschichte. Es ging mir beim Schreiben also auch nur darum, zu beobachten - Leah macht dieses Austauschjahr, Dominik weiß, daß sie nur glücklich wird, wenn sie weg geht, kann aber nicht loslassen. Drüber reden können sie beide nicht, aber da kommt die Libelle ins Spiel, die eigentlich dafür stehen sollte, daß man manchmal - auch, wenn es schmerzhaft ist - einen Teil von sich(den Flügel bzw. den Herzallerliebsten) zurücklassen muß um frei und glücklich und etc. blabla zu sein.

Na gut, ist wohl nicht so geglückt, wie ich mir das gedacht habe...aber konstruktive Kritik würde mich tatsächlich so etwas wie freuen. Dann würd ich vielleicht was lernen, anstatt nun mit dem Gedanken zu spielen, mein Dasein als CORA-Autorin zu fristen. :p

 

Allmählich reißt mir hier aber der Geduldsfaden...

Hast du eigentlich den ganzen Kommentar von mir gelesen oder gleich nach dem CORA-Abschnitt aufgehört?

Doch dann hast du die Beziehung Libelle <--> Dominik weiter ausgeführt [...] ... dass das Leben trotz allem weitergeht?

Was, bitte schön, ist an diesem Beitrag destruktiv?!

Du bist aber nicht die Erste - wirst auch nicht die Letze sein - die es nicht versteht, Beiträge richtig durchzulesen und auf sie einzugehen; nicht einmal, wenn man Smilies als Hilfsmittel nimmt.
Apropos Smilies, hast du alle Smilies bemerkt, die ich meinem ersten Beitrag hinzugefügt habe? :deal:

 

Na gut, na gut. Ich geb ja zu, mein Comment war von diesem Cora-Satz stark beeinflußt, der hat mich halt einfach ein bisserl geärgert, und ich hab den Rest tatsächlich gar nicht mehr groß durchgelesen. Wurscht.
Also entschuldigt sich die alte Mia einfach mal und schiebt die Friedenspfeife rüber. ;)

Aber mal ganz davon abgesehen, daß ich unbedingt rausfinden muß, wie man einen KOTZENDEN Smiley bastelt(göttlich) - du glaubst doch nicht ernsthaft, aus dem blinkenden, grinsenden Gewurschtel wird einer schlau? *g*

 

Hallo Mia!
Eine schöne und (erst einmal) leichte Kurzgeschichte, die aber immer schwerer wird. Am Anfang paast auch sehr schön das Bild des Joints in die Landschaft, der ja diese Leichtigkeit (künstlich) verstärkt.

Vielleicht hättest Du den Beziehungskonflikt der beiden von Ihrer Seite her noch etwas rausarbeiten können, denn um den ging es Dir doch. So wirkte es auf mich eher wie eine unerfüllte und noch sehr zarte und verträumte Liebessehnsucht von ihm, die nicht unbedingt auf Gegenliebe stößt, ja, durch diese Spielerei von ihr (der Blick) eher noch ihn als Reagierenden oder platt gesagt Kasper dastehen lässt. Dazu würden ja auch seine Bachkapriolen passen (...und das er machen kann was er will – wird einfach nix).

Die Art, wie Du beschreibst finde ich sehr schön, fast zärtlich, und diese Erzählweise passt bestens zum Inhalt, dem Thema, den Darstellern (deshalb muß nicht alles gleich ein Cora Roman sein).

Grüße

Frank

 

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