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Flüstern

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19.09.2015
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Flüstern

Es war ein anstrengender Tag an meinem Arbeitsplatz. Viele Telefonate und das endlose Tippen auf der Tastatur meines treuesten Kollegen. Viele Aufträge und kein Ende in Sicht. Als meine Armbanduhr mir den Feierabend gebot, setzte ich mich in meinen Wagen und versuchte Abstand von all dem Stress zu nehmen. Ich dachte nach über meine Frau, unser zu Hause zu dem ich nun auf den Straßen der Stadt unterwegs war und über meine Rolle im Leben. Ganz nebenbei halfen mir diese Gedanken nicht im Ansatz zur Ruhe zu kommen.
Zu Hause angekommen, legte ich meinen Rucksack auf dem Wohnzimmerboden ab und hängte meinen Mantel an die Garderobe hinter der Eingangstüre meiner Wohnung im 1. Stock.
Früher wurde ich von dem Duft des frisch gekochten Abendessens meiner Frau empfangen. Jetzt erwartete mich eine leere Wohnung ohne Leben, ohne Seele, nur ein Ort, an dem ich einmal glücklich war. Der Anruf kam vor genau einem Jahr. Die dunkle, rauchige Stimme am anderen Ende der Leitung versuchte sanft und einfühlsam zu klingen, konnte jedoch all die schrecklichen Dinge, die sie jemals gesehen hat, nicht verbergen. Es war ein Kriminalbeamter der Städtischen Polizei. Er informierte mich zögerlich, vermutlich fehlten ihm die richtigen Worte -falls es diese überhaupt gibt, um eine solche Nachricht zu übermitteln- über den Tod meiner geliebten Frau. Nachdem sie die Spätschicht im Altenpflegeheim in dem sie arbeitete beendet hatte, machte sie sich auf den üblichen Weg nach Hause auf, nur kam sie nie an. Der Mörder lauerte ihr im Dunkeln auf, zog sie um die Ecke, vergewaltigte und erstach sie anschließend. Ihre Leiche wurde von einem alten Ehepaar, das gerade auf dem Weg ins Kino war, gefunden. Den Täter konnte die Polizei bis heute nicht ermitteln.
Die Leere, die mich seit diesem Tag begleitete, bestimmte mein Leben wie noch kein anderer Faktor jemals zuvor. All das Glück wich unendlicher Trauer. Das Licht wich der Dunkelheit und dem Schmerz, der mich nie vergessen ließ was mir weggenommen wurde.
Ich setzte mich in die Küche und zündete mir eine Marlboro an, öffnete eine kalte Flasche Bier und starrte aus dem Fenster. Verloren in Gedanken fiel die Asche auf den alten Esstisch, an dem meine Frau und ich häufig gemeinsam aßen, lachten und uns gegenseitig von unserem Tag erzählten. Alles nur verblassende Erinnerungen.
Nach der Zigarette ging ich hinüber ins Wohnzimmer um statt aus dem Fenster an die Wand zu starren, an der ein gerahmtes Bild von Sophie hing. Sie lachte und blickte erwartungsvoll und überglücklich in die Zukunft, die für sie sehr kurz geraten war. Gedanklich streichelte ich sanft ihre gerötete Wange und blickte ihr voller Geborgenheit in ihre tiefen, fesselnden Augen, als ich plötzlich einen feinen Hauch durch mein Haar wehen spürte. Ich bekam Gänsehaut am ganzen Körper, meine Nackenhaare stellen sich auf und ein bekanntes, wohliges Gefühl überkam mich. Mein Herz schlug schneller, Tränen drangen in meine Augen als ich sah wie sie im Türstock stand. Fassungslos und überwältigt zugleich starrte ich zu Sophie hinüber. Nach mehrmaligem blinzeln war sie nicht verschwunden, im Gegenteil, Sophie erschien mir noch deutlicher als in dem Moment zuvor. Ich stand aus dem Ohrensessel, den wir gemeinsam ausgesucht hatten, als wir in unsere erste gemeinsame Wohnung zogen, auf und ging langsam auf sie zu. Wir streckten unsere Arme aus, wollten einander sehnsüchtig berühren, uns fühlen und in die Arme schließen, gemeinsam in der Ewigkeit leben. Hand in Hand standen wir mitten im Zimmer. Ich konnte es nicht glauben, das konnte nicht real sein, aber es fühlte sich niemals zuvor etwas realer an, keine Berührung, nichts dass ich jemals erblickte, war echter, hatte mehr Substanz als sie und ich in dieser Zeit, in diesem Zimmer, in meinem Leben, in ihrem Tod. Sophie legte sich in meine Arme, ihre rechte Wange ganz fest an meine Brust gedrückt und hörte meinem Herzschlag zu, dem Rhythmus meines Körpers, meines irdischen Gefängnisses. Wir waren uns so nah wie ein Jahr schon nicht mehr. Eine warme Flut schwemmte mich in unendliche Glückseligkeit, weit weg von dem Leid des letzten Jahres, weit weg von all der Trauer und dem Schmerz. Ich neigte meinen Kopf ein Stück nach unten, sie berührte mein linkes Ohr mit ihren warmen pulsierenden Lippen. Ganz leise, fast nicht hörbar, flüsterte sie mir etwas ins Ohr. Sie wiederholte es noch einmal kurz bevor sie meinem Griff entglitt und verschwand.
Irritiert und perplex blickte ich im Zimmer umher. Von links nach rechts, vom Fenster zur Tür. Niemand. Sie war weg und die Wärme nahm sie auch mit. Meine Beine fingen an zu zittern, mein Blick war vernebelt und mein Herz schlug mir bis in die Kehle. Für einen kurzen Augenblick dachte ich, ich würde verrückt, hätte meinen Verstand verloren. Doch dann versuchte ich mich zusammen zu reißen, atmete tief ein, stürmte zur Garderobe, warf mir meinen Mantel über die Schultern und verließ meine Wohnung ohne Umschweife.
Mit den Händen in den Manteltaschen lief ich schnellen Schrittes zielgerichtet durch die eisige Abendluft in Richtung Bushaltestelle. Mein Atem kondensierte, stieg in kleinen Wolken in den dunklen Himmel auf. Nur die Sterne erleuchteten den einsamen Aufstieg. Mein Kopf war gedankenleer, so wie er es schon sehr lange nicht mehr war. Keine Erinnerung quälte mich, kein Dämon fügte mir Schmerzen zu. Das einzige was ich empfand war eine unglaubliche Wut, ein Aufwallen von Hass.
Den Bus erwischte ich gerade so. Auf der hintersten Sitzreihe nahm ich regungslos Platz. Den Blick stur und unerschütterlich auf ein einziges Ziel gerichtet. Kein Passagier, nur ich, die Wut und der Hass, der Fahrer der mich zur Erlösung fuhr.
Am Stadtrand angekommen stieg ich unmittelbar aus, folgte der grell beleuchten Straße zu einem kleinen, heruntergekommenen Haus. Ein trister Anblick. Ich öffnete das Gartentürchen, lief zur Tür und klopfte mit der Faust dreimal. Nach kurzer Zeit schwenkte die alte Holztür knarzend auf und brachte mehr eine Kreatur als einen Menschen zum Vorschein. Einen mageren Mann, vielleicht Mitte dreißig, etwa zehn Jahre älter als ich es war. Blutunterlaufene Augen, zerzaustes Haar, verkümmerte Bartstoppeln im Gesicht. Er blickte mich fragend an und ich erklärte ihm, dass ich meine Tochter suchen würde und mein Handy vergessen habe um sie anzurufen. Ich bat ihn mich herein und sein Telefon benutzen zu lassen. Der Bewohner des Hauses zögerte einen Moment, bat mich dann aber doch hinein. Ich folgte ihm ins Wohnzimmer. Ein modriger Geruch stieg mir in die Nase. Es roch wie eine Mischung aus verbrauchter Luft, Nikotin und Tod. Der Mann zeigte mir sein Telefon und machte kehrt, setzte sich auf sein aschgraues in die Jahre gekommenes Sofa, nahm die Fernbedienung in die Hand und richtete seinen Blick auf den Flimmerkasten. Statt zum Telefonapparat hinüber zu gehen stellte ich mich genau in seinen Blick. Ich stand zwischen ihm und den Fernseher und das einzige was er tat, war mich verwundert anzusehen. „Du siehst genauso aus wie sie mir dich beschrieben hat“ sagte ich zu ihm. Nun schaute er immer verwunderter. „Was sagten sie“ fragte er. Ein kalter Hauch überkam mich, eine leise Stimme in meinem Ohr: „Er ist es, er hat mir das angetan“.
„Du hast mir mein Leben genommen, meine Liebe hast du mir entrissen du verfluchtes Arschloch, dafür wirst du jetzt büßen. Im ewigen Fegefeuer wirst du brennen, du Mörder!“. Ich griff in die linke Innentasche meines Mantels und griff nach dem alten Revolver, den Sophie von Ihrem Vater geerbt hatte und der mit ihr beerdigt wurde. „Er ist tatsächlich da, genauso wie sie es mir in mein Ohr geflüstert hatte, als sie in meinen Armen lag“ dachte ich. Meine Hand schnellte aus der Tasche, den Revolver fest im Griff. Ich streckte den Arm, zielte auf seine Stirn, und ehe der Mörder meiner Frau wusste wie ihm geschah, drückte ich ab. Noch einmal. Und noch einmal. Drei Kugeln in den Schädel. Mitten in seinen kranken Schädel. Sein Gehirn verteilte sich an der Wand hinter seinem Sofa. Sein leerer Blick befriedigte mich ungemein. Ein breites Grinsen zierte meine mit Blut bespritze Fratze. Ich ließ seinen toten Körper hinter mir und verließ sein Haus, den Bunker des Teufels.
Den Blick auf die Straße gerichtet, rannte ich in Richtung Waldrand an der Stadtgrenze. Ich betrat den St. Himmelfahrt Friedhof durch das rostige alte Stahltor, welches diesen Ort schon seit unzähligen Jahrzehnten ziert. Dritte Grabreihe rechts. Hier war sie begraben. Hier lag Sophie seit einem Jahr im Dreck. Ich fiel auf die Knie. Ich blickte auf den verwitterten Grabstein, las ihren Namen, lies den Kopf in den Nacken fallen. Die Sterne sahen auf mich herab, sie riefen mich und zwischen ihren Rufen konnte ich einen ganz Bestimmten hören. Ich konnte ihrer lieblichen Stimme noch nie widerstehen. Der Revolver lag noch immer in meiner Hand, noch warm von den letzten Schüssen. Langsam richtete ich meinen Arm auf, beugte ihn ab und hielt mir die Mündung ans Zungenbein. Für einen kurzen Moment schloss ich meine Augen, die Lider pressten meine letzten Tränen heraus, die an meinen Wangen herab liefen. Noch immer lag mir Sophies Rufen im Ohr, die Sehnsucht in ihrer Stimme. Ich schlug meine Augen auf, schrie in den Nachthimmel, ich schrie den Namen meiner Frau und drückte ab.

 
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Hallo Feuerwanze,

vielen Dank für dein schnelles Kommentar, hat mich sehr gefreut und ich muss zugeben, dass ich etwas nervös und auch sehr gespannt war :D

Es freut mich sehr, dass dir meine Kurzgeschichte gefallen hat.
Um deine Frage zu beantworten: Der Revolver wurde ihm von seiner toten Frau in die Innentasche seines Mantels gesteckt. Vielleicht hätte ich das noch deutlicher erwähnen bzw. umschreiben sollen.
Bei den zwei Punkten habe ich nicht richtig aufgepasst, es soll nur ein Punkt sein.

Danke nochmal^^
Schönen Abend wünsche ich.

 
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Hallo Heureka,

tolle Geschichte! Ich hatte richtig Gänsehaut, als dem Protagonisten seine Frau erschien und wie sie sich hielten voller letzter inniger Liebe. Sehr beeindruckend. Insgesamt auch gut aufgebaut und durchgezogen. Für mich wirkt alles schlüssig.
Einige Anmerkung bezüglich des Schreibstils habe ich. Mir sind kurze Sätze prinzipiell lieber und auch mehrere Absätze. Weiterhin sind mir einige Kommafehler aufgefallen. Einige überflüssige Leerzeichen fallen im Bearbeitungsmodus auf. Vielleicht findest du sie auch in deinem Schreibprogramm. Kann auch sein, dass es sich um einen Anzeigefehler oder so handelt. Davon habe ich keine Ahnung. Und mache Sätze oder Erklärungen sind meiner Meinung nach unnötig lang oder sehr holzig. Ich versuche mal meine Anmerkungen an einigen Zitatstellen aufzuzeigen.

Es war ein anstrengender Arbeitstag.
Finde ich kürzer besser, prägnanter. Ist angenehmer zu lesen.

Als meine Armbanduhr mir den Feierabend einleutete
Dieses oder ein anderes Wort finde ich passender im Zusammenhang mit Armbanduhr.

...dachte nach über meine Frau, unser zu Hause, zu dem ich nun auf den Straßen der Stadt unterwegs war und über meine Rolle im Leben. Diese Gedanken halfen mir allerdings nicht im Ansatz zur Ruhe zu kommen.
Weniger Füllwörter sind häufig besser lesbar.

Zu Hause angekommen, legte ich meinen Rucksack ab und hängte meinen Mantel an.
Würde ich auch kürzen, denn es hat ja keine Bedeutung für den weiteren Verlauf, wo genau sich die Dinge in der Wohnung befinden. Ein Tipp, den ich selbst häufig bekomme: dem Leser mehr Spielraum für eigene Fantasie lassen.

Früher wurde ich von dem Duft des frisch gekochten Abendessens meiner Frau empfangen. Jetzt erwartete mich eine leere Wohnung ohne Leben, ohne Seele, nur ein Ort, an dem ich einmal glücklich war.
Der Anruf kam vor genau einem Jahr. Die dunkle, rauchige Stimme ...
Hier ist ein Absatz gut, um den Schwenk aus dem Jetzt in die Vergangenheit anzuzeigen.

Nachdem sie ihre Spätschicht im Altenpflegeheim beendet hatte, machte sie sich auf den üblichen Weg nach Hause. Nur kam sie nie an.
Eine kürzere Beschreibung erklärt genauso gut und macht das Lesen noch angenehmer.

Das Licht wich der Dunkelheit und dem Schmerz, der mich nie vergessen ließ, was mir weggenommen wurde.
Ich setzte mich in die Küche und zündete mir eine Zigarette an, öffnete mir eine kalte Flasche Bier und blickte starr aus dem Fenster.
Markennamen zu nutzen für ein Objekt, das bei seinem eigentlichen Namen genannt werden kann, finde ich plakativ. Da dein Protagonist depressiv wirkt, wird er die kalte Flasche Bier sicherlich eher nicht so umfänglich beschreiben. Einmal "kalt" reicht aus.

Und wie gesagt, nutze mehr konkrete Hauptsätze, statt verschachtelte Nebensätze. Das tut der Aneinanderreihung mehrerer Handlungen keinen Abbruch.

Nach der Kippe ging ich hinüber ins Wohnzimmer. Hier starrte ich an die Wand, an der ein gerahmtes Bild von Sophie hing. Sie lachte überglücklich und blickte erwartungsvoll in die Zukunft. Diese war für sie zu kurz geraten. In Gedanken streichelte ich sanft ihre gerötete Wange. Voller Geborgenheit blickte ich in ihre tiefen, fesselnden Augen. Plötzlich spürte ich einen feinen Hauch durch mein Haar wehen. Ich bekam Gänsehaut am ganzen Körper. Meine Nackenhaare stellten sich auf. Ein bekanntes, wohliges Gefühl überkam mich. Mein Herz schlug schneller. Tränen drangen in meine Augen als ich sah, wie sie im Türstock stand.

Nach mehrmaligem Blinzeln war sie noch immer da. Deutlicher als in dem Moment zuvor. Ich stand aus dem Ohrensessel auf. Den hatten wir für unsere erste Wohnung gemeinsam ausgesucht. Langsam ging ich auf sie zu.

Im folgenden Abschnitt hast du viele kurze Hauptsätze mit Kommas aneinandergereiht. Mach Punkte daraus. Du wirst sehen, es verfehlt die Wirkung nicht.

Doch dann versuchte ich mich zusammenzureißen

Ich bat ihn, mich herein zu lassen, um sein Telefon benutzen zu dürfen. Der dürre Mann zögerte einen Moment, ließ mich dann aber doch hinein.

Statt zum Telefonapparat hinüber zu gehen, stellte ich mich genau in seinen Blick. Ich stand zwischen ihm und dem Fernseherund das einzige was er tat, war mich verwundert anzusehen.
„Du siehst genauso aus, wie sie dich beschrieben hat“, sagte ich zu ihm.
Er glotzte mich verblüfft an.
„Was sagten Sie?“ fragte er.

Ein kalter Hauch überkam mich, eine leise Stimme in meinem Ohr:
„Er ist es, er hat mir das angetan.“
„Du hast mir mein Leben genommen, meine Liebe hast du mir entrissen du verfluchtes Arschloch! Dafür wirst du jetzt büßen! Im ewigen Fegefeuer wirst du brennen, du Mörder!“
Ich griff in die Innentasche meines Mantels und zog den alten Revolver hervor, den Sophie von Ihrem Vater geerbt hatte und der mit ihr beerdigt wurde.
„Er ist tatsächlich da, genauso wie sie es mir in mein Ohr geflüstert hatte, als sie in meinen Armen lag,“ dachte ich.
Meine Hand schnellte aus der Tasche, den Revolver fest im Griff.


Setze die Dialoge und wörtliche Rede mit Absätzen ab.

Ich streckte den Arm, zielte auf seine Stirn, und ehe der Mörder meiner Frau wusste wie ihm geschah, drückte ich ab. Noch einmal. Noch einmal. Und noch einmal. Vier Kugeln in den Schädel. Mitten in seinen kranken Schädel. Sein Gehirn verteilte sich an der Wand hinter seinem Sofa. Sein leerer Blick befriedigte mich ungemein. Ein breites Grinsen zierte meine mit Blut bespritze Fratze. Ich ließ seinen toten Körper hinter mir und verließ sein Haus, den Bunker des Teufels.

Das ist ein ganz starker und dynamischer Part deiner Geschichte. Den finde ich große Klasse! Zähl mal noch mal die Kugeln, ich meine, es sind vier Schüsse gefallen.

Die Sterne sahen auf mich herab, sie riefen mich. Zwischen ihren Rufen konnte ich eine ganz bestimmte Stimme hören. Ich konnte ihrem lieblichen Klang noch nie widerstehen.

Langsam richtete ich ihn auf und die Mündung an mein Zungenbein.

Tolle Geschichte! Prima Ende.

DrKatze

 

Danke für das feedback DrKatze.

Du hast Recht. Die verschachtelten Sätze tragen wohl nicht zum Lesefluss bei. Ich dachte mir nur wenn ich zu viele Hauptsätze aneinanderreihe, riskiere ich, dass sich der Text zu abgehackt lesen lässt.

Die Absätze sind ein guter Tipp. Sie werden dem Textbild mehr Struktur verleihen und ihn so übersichtlicher machen.

Bei den Schüssen habe ich mich tatsächlich verzählt. Das ist schon fast ein peinlicher Leichtsinnsfehler :D den ich umgehend ausbessern werde. Vielen Dank für den Hinweis, freut mich, dass du den Text so genau gelesen hast.

Ich warte noch ein Paar Kommentare ab (falls ich noch weitere erhalten sollte) und werde den Text dann gemäß der Kritik überarbeiten.

Als Anfänger tat es gut zu lesen, dass dir der Text trotzallem gut gefallen hat :)

Gruß Heureka

 
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Liebe/r Heureka,

herzlich Willkommen bei den Wortkriegern. Ein guter Einstand ist dir da gelungen, damit lässt sich arbeiten. Zunächst möchte ich Lob anbringen. Du kannst schreiben. Manches wirkt noch etwas holprig und unnötig, einige Formulierungen sind Geschmackssache, aber vom Formalen her merkt man, dass du mit Worten und Sätzen umgehen kannst. Das ist echt schon viel. Exemplarisch will ich mal diesen Satz hier rausgreifen, um dir aufzuzeigen, wo man schlanker schreiben könnte:

Ich setzte mich in die Küche und zündete mir eine Marlboro an, öffnete mir eine kalte Flasche kühles Bier und blickte starr aus dem Fenster

mir/mir ... unschöne Doppelung. Das zweite "mir" kann wegfallen.

kalte Flasche kühles Bier Merkst du wahrscheinlich selber, oder?^^ Es tut die kalte Flasche allein, oder eben die Flasche kühles Bier. Aber beides zusammen ist unnötig.

blickte starr aus dem Fenster Kann man so machen, aber mit dem Verb "starren" entschlackst du den Satz um ein Adjektiv.

Die Story selbst hat mich leider nicht gepackt. Der Geist einer Frau kehrt aus dem Jenseits zurück und nimmt über eine lebende Bezugsperson Rache an ihrem Peiniger. Das ist nicht neu, kann aber spannend gemacht sein. In diesem Fall empfand ich keine Spannung, da alles sehr vorhersehbar und ohne überraschende Wendung geschieht. Ich sehe die Geschichte daher mehr als Schreibübung, die sich um atmosphärische Dichte bemüht. Die ist dir ganz gut gelungen, wenn auch hier und da etwas kitschig:

Wir streckten unsere Arme aus, wollten einander sehnsüchtig berühren, uns fühlen und in die Arme schließen, gemeinsam in der Ewigkeit leben. Hand in Hand standen wir mitten im Zimmer. Ich konnte es nicht glauben, das konnte nicht real sein, aber es fühlte sich niemals zuvor etwas realer an, keine Berührung, nichts dass ich jemals erblickte, war echter, hatte mehr Substanz als sie und ich in dieser Zeit, in diesem Zimmer, in meinem Leben, in ihrem Tod. Sophie legte sich in meine Arme, ihre rechte Wange ganz fest an meine Brust gedrückt und hörte meinem Herzschlag zu, dem Rhythmus meines Körpers, meines irdischen Gefängnisses. Wir waren uns so nah wie ein Jahr schon nicht mehr. Eine warme Flut schwemmte mich in unendliche Glückseligkeit, weit weg von dem Leid des letzten Jahres, weit weg von all der Trauer und dem Schmerz. Ich neigte meinen Kopf ein Stück nach unten, sie berührte mein linkes Ohr mit ihren warmen pulsierenden Lippen.

Fraglich ist auch die von dir gewählte Form. Der Erzähler ist bereits tot, als er die Geschichte erzählt ... sowas ist immer sehr kompliziert. Vielleicht doch im Präsens erzählen?

Schönen Sonntag noch!

Exilfranke :)

 

Servus Exilfranke,

danke für die lobenden Worte zu Beginn.

Deine Tipps habe ich mir zu Herzen genommen und sie bereits im Text geändert.

Dass dich die Geschichte nicht gepackt hat finde ich schade und bin deshalb noch motivierter an meiner Erzählweise zu arbeiten.

Ebenfalls einen Schönen Sonntag.
Gruß Heureka

 

Exilfranke schrieb:
kalte Flasche kühles Bier Merkst du wahrscheinlich selber, oder?^^ Es tut die kalte Flasche allein, oder eben die Flasche kühles Bier. Aber beides zusammen ist unnötig.

Ich würde da noch einen Schritt weitergehen: In diesem Fall ist beides unnötig. Erwähnenswert wäre es allerhöchstens, wenn der Protagonist ein warmes Bier trinkt. :D

 

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