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Fliegende Lachse und hungrige Bären

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15.06.2016
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Fliegende Lachse und hungrige Bären

Der kräftige Fisch schwamm mit gleitenden Bewegungen voran. Das Wasser umhüllte ihn während seiner Reise. Sein Ziel war sein Geburtsort. Um diesen zu erreichen, müsste er eine weite Strecke hinter sich zurücklegen. Am Ende müsste er sogar in anstrengenden Sprüngen aus dem Wasser schießen, um Bergauf zu gelangen. Es war keine leichte Reise, doch er musste sie antreten, um seine Laich abzulegen und daraufhin diese Welt zu verlassen. Als er am Fuß des Abhangs angekommen war, zögerte er. Auf dem Weg nach oben, lauerten viele Gefahren. Unter anderem die gefräßigen Braunbären. Sie würden sich einen fetten Lachs schmecken lassen, wenn er ihnen zwischen die Pfoten kam. Er hatte Angst, dennoch blieb ihm keine andere Möglichkeit als die Reise zu wagen.
Er begann sich den Bach hinauf zu arbeiten. Neben ihm hunderte, pulsierende Fischlaibe, die den gleichen Weg vor sich hatten wie er. Er konnte ihre Nervosität spüren, ihren Puls hören, und er vernahm das Rauschen, wenn sie mal wieder einen, möglicherweise tödlichen, Sprung nach oben machten. Sie schossen aus dem plätschernden Wasser empor und schleuderten ihre Muskelbepackten Körper nach vorne. Er tat es ihnen gleich. Es blieb ihm schließlich nichts anderes übrig. Selbst wenn er gewollt hätte, hätte der Fisch nicht umkehren können. Der Schwarm hinderte ihn daran. Plötzlich als er sich zum zwanzigsten Mal gegen den Strom warf, spürte er die Gefahr. Ein prächtiger Fisch direkt neben ihm, wurde aus dem Wasser gerissen. Der Lachs sah eine riesige braune Tatze, an sich vorbeifahren, und spürte die Kraft die dahinter steckte. Er wusste, es hatte begonnen. Immer mehr seiner Genossen wurden aus dem strömenden Fluss geangelt, und einige wurden während ihres Sprungs entzwei gerissen. Der Lachs war panisch, und wollte umkehren, doch die Körper neben, vor, hinter und unter ihm, trieben ihn unerbittlich vorwärts. Die Bären die sich am Rand des Gewässers versammelt hatten, warteten nur auf den nächsten leichten Fang. Sie lauerten mit ausgestreckten Pranken und holten sich, mit erschreckender Zielsicherheit, einen nach dem anderen. Doch auf jeden getöteten Lachs kam abermals zehn dazu, so dass den Biestern ein Festmahl bevorstand. Der Lachs versuchte so wenig wie möglich in die Lüfte hinauf zu springen, doch manchmal ließ es sich einfach nicht vermeiden, da er oft auf Hindernisse stieß, unter Druck stand und von den anderen stets weitergeschoben wurde. Er hoffte inständig, dass der Schwarm bald die Flussmündung erreichen würde. Dort wäre er sicher. Ängstlich ließ er sich also weiter voran schieben und schubsen, und sprang weiterhin unter großen Anstrengungen den Fluss hinauf. Als er sich fast in Sicherheit wägte, da er ein Stück weiter vorne bereits die Mündung, den See erkennen konnte, wurde er plötzlich brutal aus dem Wasser gerissen und durch die Luft geschleudert. Er spürte scharfe Spieße in seinem schuppigen Körper, die sich hin und her schoben. Er begriff, dass er niemals seine Aufgabe beenden würde. Er wollte die Bestie nicht sehen, die ihn gleich im Ganzen verschlingen würde, doch er konnte seinen Blick nicht abwenden. Die spitzen Dinge an den Pranken der Bären, bohrten sich weiter durch ihn hindurch, und eine Fischträne rollte ihm über seine glitschigen Kiemen. Die Luft war für kurze Zeit vielleicht auszuhalten, doch langsam konnte er nicht mehr atmen, und wollte es einfach nur noch schnell hinter sich bringen. Der Bär, in dessen Fänge er geraten war, pustete ihn an, und der Lachs spürte seinen schleimigen Speichel an sich hinunter laufen. Dies alles spielte sich innerhalb von Sekunden ab. Schließlich verschlang der Braunbär den Lachs in einem Stück, und der Lachs verschwand etwas früher von dieser Welt als geplant. Ungerührt trieb der pulsierende Schwarm weiter voran und steuerte auf den See zu, um zu Laichen. Und in ein paar Jahren, sollte wieder ein Lachs unter hunderten von Lachsen, dieses Gewässer hinauf schwimmen. Er würde es schaffen.

 

Hallo Dalina!

Du nimmst deiner Geschichte leider mit dem Titel fast jegliche Spannung.
Ich weiß ja schon von Anfang an, dass der Lachs es nicht schaffen wird, wie soll ich denn da angemessen mitfiebern?
An sich fand ich den Titel echt richtig cool, da habe ich aber noch gedacht, dass es nicht wirklich primär um einen Lachs geht, der die Welt etwas früher verlässt ;)

Er begriff, dass er niemals seine Aufgabe beenden würde und schloss seine runden Augen.
- Fische haben keine Augenlider. Das ist ein notwendiger evolutiver Schritt gewesen, um das Wasser verlassen zu können, aber im Wasser muss das Auge ja nicht vorm Austrocknen geschützt werden ;)
(Deswegen schmecken unsere Tränen übrigens auch salzig ... gleiches Milieu wie im Meerwasser, you know?)

Ein paar Kommas waren zu viel, ich kann dir jetzt aber nicht genau sagen wo. Kannst ja selbst nochmal kritisch drüber gucken, und vielleicht erbarmt sich jemand anderes.

Liebe Grüße,
Sommerdieb

 

Sommerdieb
Vielen Dank. Du hast absolut Recht, der Titel ist misslungen. Nun würde ich allerdings gerne die Geschichte löschen, und unter einem neuen Titel wieder einstellen... Wo kann ich sie löschen? Irgendwie kann ich diese Funktion nicht finden.
LG Dalina

 

Hallo Dalina,

die erste Frage, die mir in den Sinn gekommen ist, war, weshalb du deinen Text der Rubrik "Philosophisches" zuordnest.
Nun zum Wesentlichen deines Textes: Da ich im Grunde der Meinung bin, dass einem bei der eigenen literarischen Weiterentwicklung wenig weniger helfen kann, als Hinweise auf die Grammatik, möchte ich diese eher außen vorlassen. Wenn du mein Profil anschaust, wird dir auffallen, dass auch ich noch nicht sonderlich gealtert bin..;-). Dennoch muss ich allen Recht geben, die behaupten, dass Re+Gr-Fehler beim Lesen stören. Das ist vollkommen richtig. Deshalb ein paar kleine Dinge:

voran und steuerte auf den See zu, um zu Laichen

Sonst könntest du den Text vielleicht noch einmal gründlich auf die Kommasetzung durchforsten, da hüpfen die Striche manchmal noch ein wenig hin und her...;-) und den ein oder anderen Absatz einbauen.
Noch eine Sache zum Titel: Sommerdieb hat Recht, mit der Behauptung, dass durch ihn gänzlich die eigentliche Spannung der Geschichte verloren geht. Im Grunde ist das aber meiner Meinung nach deine persönliche Entscheidung, wieviele Informationen du dem Leser im Voraus auf den Weg geben willst.

Liebe Grüße,
SCFuchs

 

Hei Dalina,
du brauchst sie dafür nicht löschen - schreib einfach einem Moderatoren, der ändert dir den Titel der Geschichte :)

 

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