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Fremd?

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20.08.2006
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Fremd?

Da steht er nun. Ganz unvermittelt war ich auf ihn getroffen. Wir sind aneinander vorbei gegangen, haben uns nur zufällig flüchtig in die Augen gesehen und sind beide abrupt stehen geblieben.
Ich glaube, sein Gesicht schon einmal gesehen zu haben. Doch das scheint eine Ewigkeit her zu sein.
Eine Strähne fettigen Haares hängt ihm ins schlecht rasierte Gesicht. Seine dunkel umrandeten Augen blicken in die meinen und doch durch mich hindurch. Er muss seit mindestens zwei Tagen nicht geschlafen haben.
Schweigend stehen wir uns gegenüber. In seinen Augenwinkeln schimmern ein paar kleine Tränen. Sein Gesicht ist bleich und wirkt leblos. Ein wehmütiger Zug liegt um seinen Mund.
Ab und zu treffen sich unsere Blicke, doch er hält meinem nicht stand. Reglos steht er da, bis auf seine Augenbewegungen. Er mustert mich. Und doch habe ich das Gefühl, dass er ganz woanders ist.
Ich reiche ihm die Hand, berühre die Seine, die er mir entgegenstreckt, ohne dass sich etwas in seinem Gesicht regte. Eiskalt sind die Finger, die ich unter meinen spüre. Ein Lächeln scheint über seine Miene zu huschen, als erführe er tatsächlich Trost durch diese Berührung. Doch ich weiß, dass es nicht stimmt, dass er sich nur selbst belügt. Ich weiß, dass ich ihm keinen Trost spenden kann. Doch ich sage es ihm nicht.
„Du siehst aus“, sage ich stattdessen, „als hättest du jemand verloren. Jemand, der dir viel bedeutete.“
Er nickt unmerklich, als sollte ich den Grund für seine Traurigkeit nicht erfahren. Dann blickt er stumm zu Boden und eine Träne klettert aus seinem linken Augenwinkel und kullert die Wange hinunter.
Er zieht die Hand zurück und wischt die Träne ab. Noch immer sagt er kein Wort.
Mir geht auf, dass ich ihm ohnehin nicht helfen kann, solange er sich nicht helfen lassen will. Also wende ich mich ab und lasse den jungen Mann im Spiegel allein zurück.

 

Hallo Nyarendil.

Keine schlechte Idee. Das muss ich schon sagen. Darüber hinaus: kurz, knackig, solide.
Ein Problem das ich beim erstenmal lesen hatte war, dass ich dachte: sentimental, gefühlsüberladener Kitsch. Zuerst hatte ich mich also schon auf eine aussagslose, misslungene Story eingestellt. Am Ende war ich dann nicht mehr dieser Meinung. Mit dem letzten Satz wird so einiges logisch, bis dahin aber nicht. Ich komm jetzt nicht so recht mit mir überein, ob ich das gut oder schlecht finden soll. Ich denke das Prinzip ist gut; würde mich aber persönlich über mehr Handlung im Zentralen Teil freuen. Was ich sagen will ist: Ich hatte deshalb einen negativen Eindruck, weil es dir nicht gelingt die Begegnung, mit sich selbst, so zu schildern, dass der Leser den Eindruck gewinnt, es könnte sich um eine Tatsächliches Treffen zweier Menschen handeln. Es besteht halt nur aus Gefühlen, und Vermutungen, von denen man nicht weis woher sie stammen und teilweise unlogisch sind. Dem ganzen mehr Konsistenz zu verleihen ist schwer umzusetzen, aber wenn du das hinkriegst kann es sehr gut werden.

Ok, noch ein paar Kleinigkeiten:

Da steht er nun. Ganz unvermittelt war ich auf ihn getroffen. Wir sind aneinander vorbei gegangen, haben uns nur zufällig flüchtig in die Augen gesehen und sind beide unvermittelt stehen geblieben.

Ein „unvermittelt" zu viel.

Ich reiche ihm die Hand, berühre die Seine, die er mir entgegenstreckt, ohne dass sich etwas in seinem Gesicht regte.

Falsche Zeitform bei „regte".

Gruß, Skalde.

 
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Das gehört nicht hierher. Themen wie Selbstverliebtheit und Sentimentalität gehören in Romantik oder meinetwegen in Alltag. Philosophisch ist daran rein garnichts.

„Du siehst aus“, sage ich stattdessen, „als hättest du jemand verloren. Jemand, der dir viel bedeutete.“
[...] jemanden verloren. Jemanden, der [...]

Abgesehen davon ist es jedoch ungeschickt, dasselbe Wort so kurz hintereinander zweimal zu verwenden. Das lässt auf eine stilistische Unzulänglichkeit des Autoren schließen, aus welchem Grund auch immer.

Weiterhin fällt mir persönlich auf, dass die Vergangenheitsform des letzten Wortes in dieser Ansprache (nämlich "bedeutete") nicht logisch nachvollziehbar ist. Es müsste mMn viel eher "bedeutet" heißen, denn wenn die Bedeutung jener angedachten Person eine Angelegenheit der Vergangenheit wäre, gäbe es doch keinen Grund mehr, die eine oder andere Träne deswegen zu vergießen, nicht wahr? Nein, diese Bedeutung muss in der Gegenwart liegen, damit das Ganze Sinn macht.

Ansonsten: Insgesamt sehr dürftig. Wirkt wie in nur zehn Minuten hingeschrieben, wobei sich zudem leider alles auf die abschließende Pointe ausrichtet. Die soll dann nochmal retten, was an übriger Einfallslosigkeit schon nicht mehr zu retten ist.
In einem Werbespot mag das noch einigermaßen angehen. Auch bei einem Witz ist vor allem ein überraschendes Ende maßgebend für die Qualität des jeweils Erzählten. Von einer Kurzgeschichte oder auch nur von einer Anekdote wie dieser hier erwarte ich jedoch entschieden mehr.

 
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Ist die Erkenntnis, dass man sich nicht selbst helfen kann, nicht philosophisch?

Außerdem ist dein Beitrag alles, nur keine Kritik. Ein selbstgefälliger Verriss hilft niemanden. Wo du Selbstverliebtheit herauslesen willst, erschließt sich mir nicht so recht. Und Sentimentalität ist auch ein Aspekt, der in Geschichten vorkommen kann. Und was genau ist so einfallslos? Ich meine, du posaunst das so selbstverliebt heraus, ohne diese Behauptung zu begründen. Zumindest ich respektiere, dass der hier vorliegende Text sicherlich kein Zehn Minuten Machwerk ist. Sicher, alles ist auf den letzten Satz als Aha-Effekt hinausgerichtet (was den "Spannungsbogen" betrifft), alles davor halte ich für wohl überlegt. Als Beispiel dient hier der Satz: "Ich reiche ihm die Hand, berühre die Seine, die er mir entgegenstreckt, ohne dass sich etwas in seinem Gesicht regte". Stilistisch in keinster Weise unsicher ist die von dir bemängelte Wortwiederholung. Ganz im Gegenteil, gerade, weil der Protagonist es noch einmal wiederholt, verstärkt sich die Wirkung, die dadurch erzielt wird. Außerdem ist es ein gutes Beispiel dafür, dass Otto-Normalverbraucher-Sprache immer noch die am weitesten verbreitete Sprache, und die Welt nicht nur von schöngeistigen Sprachexperten bevölkert ist. Und nur von diesem einen von dir zitierten Beispiel auf stilistische Unzugänglichkeit zu schließen, halte ich schlichtweg für eine Frechheit.

Keine Ahnung, was dir über die Leber gelaufen ist, aber gerade als Moderator sollte man stets fair bleiben, und seine Position nicht dazu benutzen, anderen völlig überzogen einen reinzuwürgen. Du kannst von Geschichten erwarten, dass diese deinen Anspruch zu erfüllen. Das tut schließlich jeder. Trifft der Fall wie so oft jedoch nicht zu, dann ist es allerdings falsch, so ein dermaßen überzogenes Statement abzuliefern.

Das gehört nicht hierher.
Das hat sich wohl erübrigt.

SV

 

lea victoria schrieb:
so gesehen, könnte man den "Kleinen Prinzen" auch hier posten (den würde ich natürlich mit Freude zerfetzen!)
Tu's einfach - in der Rubrik Rezensionen! :D


lea victoria schrieb:
...als würde ein Weltanschauung getrennt vom Individuum oder einem Kollektiv existieren, vielmehr sind Individuum und Kollektiv Ausgangspunkt, Inhalt und Resultat einer Weltanschauung, kürzt man die raus, ist nichts mehr da...
Ja, dem kann ich nur zustimmen und ausrufen - die Reihenfolge beachtend: Eviva Individuum! Eviva Kollektiv!

 

Hallo Nyarendil,

zum Inhalt wurde ja schon einiges gesagt, dem möchte ich einfach mal zustimmen. Ich möchte daher auf einen (in meinen Augen schwerwiegenden) Konstruktionsfehler hinweisen:

Nyarendil schrieb:
Ich reiche ihm die Hand, berühre die Seine, die er mir entgegenstreckt, ohne dass sich etwas in seinem Gesicht regte. Eiskalt sind die Finger, die ich unter meinen spüre.[...]Also wende ich mich ab und lasse den jungen Mann im Spiegel allein zurück.
Man fasse einen Spiegel an: Spürt man "eiskalte Finger"? Nein. Man spürt eine - meinetwegen kalte - Glasoberfläche.
Daher ist dieser Satz als bewusste Irreführung des Lesers zu werten, als unbeholfener Versuch, eine Begegnung zweier Menschen vorzutäuschen, wo tatsächlich keine stattfindet. Dies könntest Du besser machen.

Grüße,
Naut

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo!
Is wohl am besten, wenn ich euch einzeln behandle, also:

@skalde:
Vielen Dank für die Kritik.
Es ist tatsächlich schwierig, die Begegnung mit dem eigenen Spiegelbild wie die mit einer anderen Person darzustellen. Ich meine: Reden kann man nicht wirklich mit ihm (jedenfalls nicht ohne gespaltene Persönlichkeit, und das sollte mein Prot eigentlich nicht sein), und körperliche Interaktionen scheitern daran, dass "er" dasselbe macht wie "ich" - die Berührung der Hände war das einzige, das mir eingefallen ist, das nicht sofort das Spiegelbild verraten hätte.
Ein Mehr an Handlung würde mir also leider weder spontan noch mittelfristig einfallen... Obwohl ich selbst gerne ein bisschen mehr gehabt hätte.

Ach ja: "regte" ist Konjunktiv. Damit hab ich das stilistisch unzulängliche "regen würde" umgangen

@Philoratte:
Eigentlich weiß ich gar nicht, wie ich das einschätzen soll: Als Kritik sicher nicht.
Sentimentalität mag noch drin sein, aber Selbstverliebtheit?! Zeig mir mal, wo du die gefunden haben willst.
Stilistische Unzulänglichkeit wegen einer Wortwiederholung? Schreibt die Deutschbücher um! Das Stilmittel der Repetitio gibt es nicht! Auch keine Anapher, Paralellismus...(außerdem verweise ich auf Sebastian)

Wirkt wie in nur zehn Minuten hingeschrieben, wobei sich zudem leider alles auf die abschließende Pointe ausrichtet. Die soll dann nochmal retten, was an übriger Einfallslosigkeit schon nicht mehr zu retten ist.
In zehn Minuten hingekritzelt UND auf eine Pointe hin ausgerichtet, die dann zumindest halbwegs auch noch wirkt? So gut bin ich beim besten Willen nicht, aber danke für die Blumen! :schiel:
Darüberhinaus ist die Pointe keine Notlösung, sondern von vornherein geplant. Lies dir die Geschichte ein zweites Mal durch (ich unterstell dir zumindest, dass du das nicht getan hast, sorry falls ich mich irre), dann fällt dir vielleicht der eine oder andere Hinweis auf (verweise nochmal an Sebastian)

Um auf den einen konstruktiven Punkt einzugehen: Über die Zeitform von "bedeutet" hab ich mir selbst einen Kopf gemacht, und stünde es im Präsens, könnte genausogut jemand kommen und sagen: Er hat die Person verloren, also müsste es im Imperfekt stehen. Wie mans macht isses halt verkehrt...

Finds schade, dass ein Mod scheinbar keine begründete Kritik, sondern nur einen (wenn auch stilistisch sehr ausgefeilten) Verriss zustande bringt.

@Sebastian:
Vielen Dank für die Kritik und die Verteidigung ;)
Bin froh, dass es Leute gibt, die verstanden haben, was ich wollte.

@lea victoria:
Nur ne Interessensfrage: Du siehst es ähnlich - inwiefern?
Wenigstens begegnen wir uns bei der Meinung über den Kleinen Prinzen :)

@Naut:

zum Inhalt wurde ja schon einiges gesagt, dem möchte ich einfach mal zustimmen
Ich denke, ich gehe recht in der Annahme, dass du damit Philoratte zustimmst...

Danke für den Hinweis. Aber: Man sehe in einen Spiegel. Sieht man eine Glasoberfläche oder eine Silberschicht? Nein. Man sieht sich selbst. Man berühre ihn nun. Spürt man tatsächlich nur Glas? :hmm:

Dies könntest Du besser machen.
Und wie, ohne auf die - schließlich gewollte - Irreführung des Lesers zu verzichten oder in noch größere Bildhaftigkeit zu verfallen?

Grüße,
Nyrendil

 

Nyarendil schrieb:
Und wie, ohne auf die - schließlich gewollte - Irreführung des Lesers zu verzichten oder in noch größere Bildhaftigkeit zu verfallen?
Etwa: "Die Finger strecken sich meinen entgegen, berühren: Kälte." (oder grammatikalisch korrekt verlängert, wenn Du das bevorzugst)
Eine einfache elliptische Konstruktion lässt den Leser im Kopf ergänzen, was er hier erwartet. Das ist meiner Meinung nach besser als absichtlich etwas Falsches zu schreiben.

Und hört auf, auf dem kleinen Prinzen herumzuhacken: Das ist ein Kinderbuch, und entsprechend geschrieben! Was Euch nervt, sind Erwachsene, die sich nie über das dort präsentierte Stadium der Weltrezeption fortentwickelt haben, das ist aber kaum dem Buch (oder seinem Autor) anzulasten.

 

Ich gehe mal der Reihe nach auf einige Punkte ein, die hier angesprochen wurden und zu denen ich glaube, etwas gehaltvolles beitragen zu können.

Sebastian schrieb:
Ist die Erkenntnis, dass man sich nicht selbst helfen kann, nicht philosophisch?
Der korrespondierende Hinweis im Text für diese Frage scheint mir folgende Aussage:
Mir geht auf, dass ich ihm ohnehin nicht helfen kann, solange er sich nicht helfen lassen will.

Wie kommt der Erzähler zu diesen Eindruck? Naja, sein sehr lebendig erscheinendes Spiegelbild "blickt" kurz zuvor "stumm zu Boden", fängt zu weinen an und am Ende... ist eben dieses noch immer ganz einfach "stumm".

Mal abgesehen davon, dass ich finde, dass es doch eigentlich ganz normal ist, dass Spiegelbilder nicht mal eben munter zu plaudern anfangen, kann ich kaum der Versuchung widerstehen, dem Erzähler viel eher mangelnde Geduld oder meinetwegen so etwas wie eine gewisse Mutlosigkeit in dieser Sache zu unterstellen. Hier ernsthaft von einer philosophischen Erkenntnis zu sprechen halte ich für reichlich überzogen.

Dieser Eindruck wird mAn auch noch durch folgenden Satz bekräftigt:

Doch ich weiß, dass es nicht stimmt, dass er sich nur selbst belügt.
Die Begründung für diese Annahme wird dem Leser leider vorenthalten. Warum? Wenn auch das hier eine "Erkenntnis" sein soll, und nicht irgendetwas anderes, dann erwarte ich durchaus eine nachvollziehbare Begründung für diese Annahme. Philosophie lebt in erster Linie von Begründungen. Bleiben solche aus halte ich den philosophischen Gehalt einer Geschichte für grundsätzlich zweifelhaft.

Stichwort Selbstverliebtheit: Ein Mann, der sich vor einen Spiegel stellt, dabei sein Spiegelbild so genau betrachtet, dass er sein Gesicht und dessen diverse Regungen so detailiert beschreibt, wie es hier erläutert wird, der seine Finger nach seinem Spiegelbild ausstreckt und dieses berührt und zuletzt dann noch mit letzterem zu reden anfängt... das alles setzt meiner Ansicht nach eine gehörige Portion Selbstverliebtheit voraus.

Was ist daran nicht so recht nachvollziehbar? Vielleicht, weil sich der Erzähler in dieser Anekdote ostentativ selbst bemitleidet? Soll das denn ein Widerspruch sein? Wer sich selbst bemitleidet, der liebt sich nicht auch zugleich selbst? Oder wie soll ich das verstehen?

Sebastian schrieb:
Und Sentimentalität ist auch ein Aspekt, der in Geschichten vorkommen kann.
Ich habe nichts gegenteiliges gesagt.
Ich versuchte nur auszudrücken, dass Sentimentalität und Philosophie nicht zusammenpassen. Jedenfalls nicht in dieser Verhältnismäßigkeit.

Sebastian schrieb:
Keine Ahnung, was dir über die Leber gelaufen ist, aber gerade als Moderator sollte man stets fair bleiben, und seine Position nicht dazu benutzen, anderen völlig überzogen einen reinzuwürgen.
Ich gebe gerne zu, dass mein Beitrag oben ein wenig ruppig ausgefallen ist was seine Ausdrucksweise betrifft. Wo ich allerdings meine Position als Moderator missbraucht haben soll ist mir nicht klar. Auch etliche Nicht-Moderatoren hier schreiben Verrisse wenn sie es für angebracht halten oder bemängeln gegebenenfalls eine u.U. mangelnde Rubrikzugehörigkeit.

Nyarendil schrieb:
Stilistische Unzulänglichkeit wegen einer Wortwiederholung? Schreibt die Deutschbücher um! Das Stilmittel der Repetitio gibt es nicht! Auch keine Anapher, Paralellismus...(außerdem verweise ich auf Sebastian)
Danke für den Verweis.

Verwendest du gerne Stilmittel, nur weil es für diese einen passenden Begriff gibt? Weil sie in irgendwelchen "Deutschbüchern" stehen? Das impliziert in meinen Augen Wahllosigkeit.

Nyarendil schrieb:
Darüberhinaus ist die Pointe keine Notlösung, sondern von vornherein geplant. Lies dir die Geschichte ein zweites Mal durch (ich unterstell dir zumindest, dass du das nicht getan hast, sorry falls ich mich irre), dann fällt dir vielleicht der eine oder andere Hinweis auf (verweise nochmal an Sebastian)
Und noch ein Verweis! Seid ihr beide eigentlich befreundet oder so?

Ich habe deine "Geschichte" zu Beginn genau zweimal und jetzt für diesen Beitrag ein drittes Mal gelesen. Natürlich ist die Pointe keine Notlösung, sondern von vornherein geplant, wie du sagst. Aber genau das macht den Rest des Erzählten ja schon beinahe zwangsläufig so minderwertig! Und zu guter letzt gibst du außerdem noch offen zu, dass du deine Leser über die wahre Begebenheit der Handlung irre führen möchtest.

Dazu kann ich nur sagen, dass ich persönlich mich beim Lesen einer Geschichte, egal von wem sie stammt, nicht gerne betrügen lasse. Das ist in etwa so, als wenn mir jemand eine spannende Begebenheit erzählt und dann hinterher so ganz nebenbei bemerkt, dass er das alles nur geträumt habe. Da fühle ich mich dann verarscht.
Ganz ähnlich geht es mir mit deinem Text, der mich doch ganz offenbar für dumm zu verkaufen versucht. Wäre ich Augenzeuge genau derselben Begebenheit könnte sich dieser Betrug niemals abspielen, wie leicht nachzuvollziehen ist. Der Erzähler dieser Anekdote jedoch zieht es aus reiner Effekthascherei (damit meine ich die Pointe) vor, mich über die wahre Begebenheit bewusst im Unklaren zu lassen, während ich ihm andererseits zum größten Teil schlicht ausgeliefert bin. Und so etwas kann ich nun mal einfach nicht abhaben.

Nyarendil schrieb:
Finds schade, dass ein Mod scheinbar keine begründete Kritik, sondern nur einen (wenn auch stilistisch sehr ausgefeilten) Verriss zustande bringt.
Erstens: Warum findest du das schade?

Zweitens: Woher willst du wissen, dass ich "keine begründete Kritik" schreiben kann?

 

Gute Beschreibungen! Tserk hätte an der Pointe mit dem Spiegel sicher seine Freude. ;)

Den zugrundeliegenden Gedanken, dass man sich eben nicht immer selbst helfen kann und manchmal einfach nicht weiter weiß, finde ich weise. Es gelingt nicht, trotz der Versuche, objektiv zu sein und sich selbst wie einen Anderen zu betrachten.

Lieben Gruß,

Fritz

 

Hi Nyarendil,

Tserk hätte an der Pointe mit dem Spiegel sicher seine Freude.
hehe.
Na ja, die 'Pointe' war ja schon früh klar, allerdings ließ mich das zögern:
Ab und zu treffen sich unsere Blicke, doch er hält meinem nicht stand
Das kann er nicht beurteilen, da er es ja auch ist, der wegschaut, er kann also nicht sehen, oder 'der andere' sich abwendet.

Ich finde die Geschichte gut geschrieben, den Inhalt jedoch weniger philosophisch, obwohl ich mich dabei auch etwas an bergs Gedanken anlehnen möchte.

Tserk!

 

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