Was ist neu

Friedhof und Szenetreff von Wörtern und Redewendungen

Dion schreibt unter # 38 v. 22. 9.10

Und wenn es der deutschen Sprache bzw. Sprechern dieser Sprache gefällt, dann verschwindet eines Tages vielleicht auch der Genitiv

oder zwo weitere Kasus (Lateiner und Finnen sind da eh von falschem Ehrgeiz besessen), zwo gramm. Gesschlechter (was der Gleichberechtigung nur dienlich sein kann), eh alles überflüssiges Zeugs.

Begraben wir gleich die Regeln, die doch nur dazu da sind, gebrochen zu werden!
Was also soll Deine Belehrung

in diesem speziellen, von dir initiierten Fall geht es um Grammatik, nicht um Rechtschreibung
(# 40)?

Ist γράμμα (gramma) nicht mehr "Geschriebenes / Buchstabe“, γραμματική, grammatikē "Kunst des Lesens und Schreibens“?

Wir reden halt gerne, gelle?

Friedel

 


oder zwo weitere Kasus (Lateiner und Finnen sind da eh von falschem Ehrgeiz besessen), zwo gramm. Gesschlechter (was der Gleichberechtigung nur dienlich sein kann), eh alles überflüssiges Zeugs.

Begraben wir gleich die Regeln, die doch nur dazu da sind, gebrochen zu werden!

Schuster Friedl, bleib bei deinen ... die meisten der 15 finnischen Fälle druecken Orte oder Richtungen aus. Ob es der Sprache nuetzte, wenn zu etwas hin, in etwas hinein auf etwas drauf etc. gestrichen wuerden? Hups, ich meine doch, nein.
Schwatz net dummes Zeug! :D

 

Unveränderliche Regeln gibt es nur bei toten Sprachen

Ist γράμμα (gramma) nicht mehr "Geschriebenes / Buchstabe“, γραμματική, grammatikē "Kunst des Lesens und Schreibens“?
Ich unterscheide noch zwischen Grammatik und Rechtschreibung, und wenn du das nicht (mehr) tust, dann sage das bitte vorher, damit wir uns solche "Ist γράμμα ..."-Haarspalterei ersparen.

Ich vermute, das war von dir als Ablenkungsmanöver gedacht, um sich nicht mit dem vergleichbaren Fall des ehemals auch im Deutschen geläufigen und jetzt verschwundenen Duals auseinanderzusetzen.

Um dich wieder auf die richtige Fährte zu setzen, hier ein Zitat aus Wikipedia:

„In der Familie der indogermanischen Sprachen haben vor allem früh überlieferte Sprachen Dualformen, sowohl am Verb als auch am Nomen und Pronomen: Sanskrit, Avestisch, Altgriechisch, Altkirchenslavisch, Gotisch, Altirisch und älteres Litauisch, so dass der Dual für die indogermanische Ursprache angesetzt wird.

Später wurde das Dualparadigma meistens durch Pluralformen ersetzt. Auf der anderen Seite übernahmen auch ursprüngliche Formen des Duals die Funktion des Plurals. Im Sanskrit war der Dual noch voll ausgebildet, im Altgriechischen und im Gotischen bestand der Dual noch in Überresten. Auch in den anderen germanischen Sprachen war er geläufig, verlor aber auf Grund seiner Komplexität zunehmend an Bedeutung.

Dazu sage ich nur: Hätte es damals schon Sprachschützer wie dich, Friedrichard, gegeben, wir hätten den Dual vielleicht heute noch, womöglich gerade wegen seiner Komplexität, an der sich Sprachgelehrten auch ansonsten gern delektieren und dem gewöhnlichen Volk, von dir als Depp apostrophiert, ex cathedra verkünden und vorschreiben wollen, wie es zu reden hat.

 

Schuster Friedl, bleib bei deinen ...

Es tut gut zu wissen, dass ein wachsames Auge selbst im fernsten Winkel auf einen schaut,

liebe Katla,

und dass so etwas wie „soziale“ Kontrolle besteht ohne allzu großen Druck. Manchmal wird man halt von weiß Gott wem geritten, was bei eben dem keine Entschuldigung sein kann, wenn einer an sich sowohl ein verdammt dickes Fell hat als auch Dinge ignorieren kann, die ihm an sich bedeutungslos erscheinen. Doch was soll der arme Friedl denn hier Steuern oder Bilanzen vortragen ...

Zu allem Überfluss muss ich jetzt noch gestehn, dass ich mal 'nen Plattenspieler hatte von Dual ... Und, unglaublich, das Thema interessiert mich dann doch,

Dion.

Komm drauf zurück!

Gruß

Friedel

 

Afugrnud enier Stidue an der elingshcen Unvirestiät Cmabrdige ist es eagl, in wlehcer Riehnelfoge die Bcuhtsbaen in eniem Wrot sethen, das einizg wcihitge dbaei ist, dsas der estre und lzete Bcuhtsbae am rcihgiten Paltz snid. Der Rset knan beilibeg ugemtsllet wreedn, und man knan es torztedm onhe Porbelme lseen.
Das ghet dseahlb, wiel das mneschilche Geihrn nicht jdeen Bchustbaen liset, sodnern das Wrot als Gnaezs.

Wzou aslo ncoh Rehctshcrieberfromen?


(Quelle ist mir leider unbekannt.)
LG Tiltik

 

Der Sesselpuper heißt heute leider schluffig Couch Potatoe.

Dafür gibt es jetzt: Muffin top. Der optische Eindruck einer übergewichtigen Jugendlichen, bei der das ganze Fett oben über die zu enge Jeans quillt. :sick:

 

Neues von Google

Von den 5 Millionen eingescannten Büchern ist das Wortbestand zur allgemeinen Benutzung freigegeben worden: Man kann sich zwar den Wortbestand herunterladen und selbst beliebige Untersuchungen anstellen (wenn man’s kann :D), aber für den normal Sterblichen ist viel interessanter das ngrams, das Google online anbietet – hier gibt es dazugehörige Infos.

Ich habe jetzt eine halbe Stunde damit gespielt und festgestellt, dass man für historische Untersuchungen unbedingt wissen muss, wie früher (z.B. vor 1902, dem Jahr der ersten Rechtschreibreform) bestimmte Wörter geschrieben worden sind, sonst bekommt man falsche Ergebnisse – Beispiel siehe hier.

 
Zuletzt bearbeitet:

Kampf um deutsche Sprache

Die Petition Grundgesetz - Deutsch als Landessprache ins Grundgesetz vom 26.11.2010 kann zumindest im Internet als gescheitert angesehen werden – trotz der Unterstützung so angesehener Medien wie Bild :thumbsup:
Die Argumente dafür bewegten sich teilweise auf dem Niveau Sarrazins. :thdown:

Wohl deshalb wurde während der obigen Aktion eine Gegenpetition Grundgesetz - Keine Aufnahme der deutschen Sprache ins Grundgesetz vom 19.12.2010 eingereicht – sie läuft noch bis zum 3.3.2011.

Zu dieser Petition gibt es bei Stefan Niggemeier eine lebhafte und teilweise lustige Diskussion – Beispiel: „Ich bin ja immer noch der Ansicht, dass Deutsch im Grundgesetz den Vorteil hätte, dass die CSU vom Verfassungsschutz beobachtet werden würde.“

PS: Diskussionen über die deutsche Sprache hatten wir schon öfters – zuletzt wohl im News-Thread (Merke: 2 englische Wörter auf einem Haufen!), aber ich poste dies jetzt hier – weil’s erstens besser passt und auffindbar bleibt, und zweitens damit Friedrichard an sein Versprechen erinnert wird, dass er zur Grammatik noch was sagen wollte. :D

PPS: Mit der Überschrift habe ich nur der Bildzeitung nacheifern wollen.

 

Ich glaube kaum, daß Friedrichard was zur Grammatik sagen wollte. Das ist doch gar nicht sein Thema.

 

Die deutsche Sprache lebt!

„Dankeschönst.“

Aus dem Lena Meyer-Landruts Eintrag in das Goldene Buch ihrer Heimatstadt Hannover (der ganze Eintrag lautet: "Wow! Verdammte Axt, ist das geil! Dankeschönst. Leni")

Eine Göre schreibt ein Superlativ, den sie frei erfunden hat, und alle klatschen Beifall – außer vielleicht ein paar Sprachschützer von der Sorte Studienrat, etc. Es wird noch ein paar Jahre dauern, dann wird „Dankeschönst“ sicher in den Duden übernommen werden. Als Ausnahme, versteht sich. Vorerst. :D

 

Das ist kein richtiger Superlativ, sondern eine starre Grußformel in Briefen. Und so schlimm ist der nicht, freundlichst/ergebenst/dankeschönst - ist durchaus ein orgineller Witz.

Eiland - hab ich schon ewig nicht mehr gehört. Ein großartiges Wort.
Elfenbeinturm - wird viel zu wenig gesagt!
Und "verhohnepiepeln" liest man auch zu selten.

 

Folgende Wörter sollten unbedingst geschützt werden!

Murks - Pfusch, schlechte Arbeit
Mumpitz - Schreckgestalt (sagt Wiki), ich kannte es nur als Unsinn
Mummenschanz - Glücksspiel mit Würfeln (hört, hört!), Maskerade

 

Mumpitz und Murks werden schonmal nicht aussterben, so lange ich lebe. Die schütz ich. :gelb:

 

Murks - Pfusch, schlechte Arbeit

Hier in Tirol bedeutet Pfusch: Schwarzarbeit. Und nicht unbedingt schlechte.

Sein Auto bringt man also zum Pfuscher - oder in die Werkstatt. :)

 

Mumpitz und Murks werden schonmal nicht aussterben, so lange ich lebe. Die schütz ich.
Das passt. Ich hab gerade Mummenschanz in einer Geschichte verwendet!

Hier in Tirol bedeutet Pfusch: Schwarzarbeit. Und nicht unbedingt schlechte. Sein Auto bringt man also zum Pfuscher - oder in die Werkstatt.
Hm, Pfuscher ... erstaunlich, dass die Bedeutung so anders ist. Gibt wohl nicht umsonst Deutsch-Österreichisch-Wörterbücher.

 

Glimpfbruch ist mir neu - ich würde sogar Ehrabschneidung zu den bedrohten Wörtern zählen, weitläufig verwandt vllt mit Beutelschneider, heute schlicht Dieb genannt.

Frühere Sprachpfleger: http://de.wikipedia.org/wiki/Elbschwanenorden

In der Satzung stehen ein paar feine Punkte. Schon der erste ist so beruhigend - plausibel.

Jedes Mitglied soll deutsch sein oder zumindest der deutschen Sprache mächtig sein, um in dieser Sprache zu dichten.

Wenn ich Jugendliche sehe, treibe ich mich bisweilen unauffällig in der Nähe rum und spitz die Ohren, um was für den Szenetreff abzulauschen, aber ... nix neues am Start, Digga.

 
Zuletzt bearbeitet:

Auf dem Friedhof liegt der 'Spargeltarzan', dem hoffentlich noch jemand der älteren Generation 'Respekt gezollt' hat. Vielleicht ist der schmächtige Jüngling an 'Cyberchondrie' gestorben, an der Angst vor elektronischen Welten, womit wir den Szenetreff betreten haben:

– Netzparität: Erzeugung von Solarstrom kostet so viel, wie konventioneller Netzstrom.

– Perso: für Personalausweis

– Geplante Obseleszenz: geplante Haltbarkeitsbeschränkung von Waren.

– Jeansgiganten: Bedeutende (reiche) Männer wie B. Gates, S. Jobs, die in Jeans zu großem Ruhm kamen.


Früher gebrauchte man noch den Begriff ‚Vokuhila‘ für eine Männerfrisur die vorne kurz und hinten lang war, ein Wort, welches niemand mehr braucht – im Gegensatz zu den Wörtern, die die Welt noch braucht (Buchtitel: FMIEB), wie z.B.

‚Bowumibro‘, was selbstverständlicherweise Bockwurst mit Brot bedeutet. ‚Kratzsachstan‘ hingegen ist das Gebiet des Rückens, an dem man sich nicht kratzen kann, der ‚Huftier-Ruftrieb‘ stellt sich immer dann ein, wenn man beim Zug- oder Autofahren fast zwanghaft ruft „da – Kühe! Schau – Pferde!“, als hätte man eben die neuesten Klone der Biotech-Industrie erblickt. Nun gut, eine Ersatzhandlung ist vielleicht ‚Schokibalismus‘, ein schöner Ritus, der leckeren Osterhasen oder Weihnachtsmännern den Kopf kostet …

 

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