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Gedankenwirbelsturm

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24.11.2018
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Gedankenwirbelsturm

Beim dünnen geteerten Weg auf dem keinen Hügel bleib ich stehen. Ein Kaktus befand sich in meiner Brust und ein eiskalter Wind wehte mir zu. Meine übergrosse Kapuze verdecke mein Gesicht fast vollständig. Nebelschwaden machten die Dunkelheit weniger dunkel. Ich drehte mich. Niemand. Ich wusste gar nicht, ob man mich überhaupt sah, ich war beinahe so dunkel wie die Dunkelheit selber. Ich mochte das Alleine-im-Dunkeln-sein gar nicht, aber ich war doch sehr froh, befand sich da keiner. Vor mir waren leuchtende Punkte in weiss getaucht. Ganz viele, die sich sinnvoll anzuordnen schienen. Die Spitze des Kirchturms war genug hell, sodass ich sie als diese erkennen konnte. Meine Finger konnte ich nicht mehr beugen, so eingefroren waren sie. Salzwassertropfen lösten sich langsam und hinterliessen eine kühle Spur auf der Wange bis hin zum Mund. Ich schmeckte das Salz, blinzelte hektisch und schloss dann kurz meine Augen. Es wurden immer mehr und mehr und irgendwann wusste ich gar nicht mehr warum ich so sehr weinte. Meine Augen schwammen im salzigen Wasser. Ein Gedankenwirbelsturm machte meine Gedanken ganz wirr und ich weinte vom Weinen. Ich weinte über den hohen Grashalm und über den schwarzen Wald. Ich weinte auch über den Hügel, auf dem ich mich gerade befand und ich wollte die Sterne vom Himmel reissen und die dichten Tannen vom schwarzen Wald vereinzelt auf eine leere Wiese stellen. Ich konnte mich nicht mehr einkriegen und trat mit meinen Füssen in einen Kuhfladen und setzte mich auf die Sitzbank. Es tat gut zu Weinen und nicht mehr den Kloss runterzuschlucken. Die Wangen waren schon ganz ausgetrocknet von dem vielen Salzwasser und ich fuhr mit einem von meinen gefühlslosen Finger drüber. Ich leckte mir über die trockenen Lippen, doch diese Art von Befeuchtung liess sie nicht unbedingt viel feuchter werden. Feine abgestorbene Hautresten machten die Lippen ganz rau und ich zupfte sie weg. Die Kälte drückte langsam durch meinen Mantel und ich sah runter auf die Nebelsuppe mit den beleuchteten Häuschen mit ihren aufgewärmten Menschen drin und verfolgte, wie sich die Lichtkegel der Autos sinnlos durchschlängelten. Mein Gesicht fühlte sich an, wie von einem Lastwagen überfahren und der Anblick der vielen Lichter liess mich nochmals kurz weinen. Meine Augen brannten und ich rieb sie mit meinem Mantelärmel. Gerne hätte ich in einer warmen duftenden Badewanne gelegen, ich sass aber noch ein wenig da und liess die Tränen trocknen.

 

Hej @wonderfinder und herzlich willkommen,

dein Text hat einen herrlichen Sog und die Kälte, die Nässe, die Melancholie spiegeln sich bedeutsam durch ihn hindurch. Vor allem durch deine Sätze, die teilweise überraschend sind und die mich vor allem deswegen treiben. Ich folge deinem Ich-Erzähler und ja, ich weine mit ihm und ich denke auch gar nicht weiter darüber nach, was ihn treibt und bekümmert und warum. Er hatte diesen Abend und geht ... heim. Möglicherweise und niemand soll sehen, dass er geweint hat.

Ich wünschte, du würdest mir seine Geschichte erzählen.

Lieber Gruß, Kanji

 
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Hola@wonderfinder,

oh, oh, oh – mein lieber Jolie! Ja, das dachte ich, als ich Deinen Text las.
So empfinde ich Deine Geschichte:
Ohne Konzept, einfach – wie bei echten Genies – aus der Feder geflossen, und zack, hast du nicht gesehen, gepostet. Ohne zu korrigieren, Verdoppelungen auszumerzen, Satzbau zu verbessern etc. pp.

Lieber wonderfinder, ich merke deutlich, dass Du beim Schreiben nicht weißt, wohin die Reise geht. Dieser Text ist zusammengestoppelt, diese ganze Weinerlichkeit der Weinerlichkeit wegen – das ist ganz bestimmt kein Lesespaß.

Würde ich Dir einen üblichen Komm schreiben mit dem Aufzeigen aller Fehler, dann wären vier Seiten nötig. Das tue ich mir nicht an. Mir ist wichtig, Dir klipp und klar meinen Leseeindruck zu schildern, das ist Privatmeinung und hat nichts mit Schlechtmachen zu tun.

Tja, ein wonder konnte ich nicht finden – aber Du könntest das! Bleib hier im Forum dabei, hier gibt’s viel zu lernen, man kommentiert einander, weist auf ungeschickte Formulierungen hin und zeigt Fehler auf. ABER man lobt auch! Und das nicht zu knapp! Allerdings muss der besprochene Text gut sein.

Eines noch: Lies die Geschichten nicht solo, sondern immer in Verbindung mit den zugehörigen Kommentaren. Da kapiert man eine ganze Menge.


Tut mir leid für heute, aber vielleicht lässt Du Deiner nächsten Geschichte etwas mehr Sorgfalt angedeihen. Deshalb: Willkommen bei uns!

José

 

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