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Gefangen zwischen Liebe und Leben

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24.09.2000
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Gefangen zwischen Liebe und Leben

Es war der Schwung der mich drehte, drehte mich im Kreis herum. Endlich Energie nach Jahren der Kraftlosigkeit, oh dolce vita! Wie hast du mir das Leben gelehrt, und wie lehrst du es mir wieder, wie konnte ich dich je vergessen, oh Liebe, süße Aphrodite!
Nicht Lust, sondern der Duft, nicht das Fleisch, sondern die Sinne, nicht dein Haar, Gesicht, dein Gang, mögen sie mich noch so zerstreuen, sondern dein Du, du selbst, dich, dir, dein, mein, wie, wo....
Warum vermag ich nicht klar zu denken. Warum kannst du mich nur so fesseln, mich drehen. Wie Kinder auf einer Schaukel, die zu viel Schwung bekamen, drehe ich mich nun im Kreis. Mein Herz seien die Fesseln, deine Existenz die Kraft, die mich zu dir drängt, deine Anwesenheit die Kraft, die mich von dir weg zerrt.
Warum kann ich es nicht ertragen, wenn du in meiner Nähe bist, warum kann ich dich nicht ertragen wenn du in meiner Nähe bist, warum empfinde ich solchen Hass, warum diese Angst, warum diese Abscheu?
Kann sich dies hier jemand erklären, warum ich dich so sehr Liebe, dass es meine Seele überfordert. Warum lache ich, wenn ich an dich denke und warum beschimpfe ich dich, wenn du mit mir sprichst? Bist du so vollmächtig? Hast du jene Gewalt in dir, die mich zu einem Sklaven des Chaos macht und mich verwirrt? Warum bist du dann bei mir?
Dich zu lieben ist falsch, dich zu hassen ist unmöglich. Warum gibt es dich und warum kamst du zu mir? Ich schaffe es nicht mehr zu leben, zu existieren, ohne dich. Doch ich würde sterben und zerbrechen, wenn du bei mir wärst. Warum diese Qual?
Weder ein noch aus weiß ich. A oder B, Alpha oder Omega, was weiß ich?! Ich hasse es, dir begegnet zu sein, obwohl mir nichts schöneres passieren konnte. Wie soll ich derartiges deuten? Ich vermag es nicht zu deuten, es hilft mir niemand es zu schaffen, bin ich doch mit diesen Problem allein.
Es ist das erste Mal in meinem Leben, dass sich das was ich bin und das was ich möchte spalten. Oder soll ich es so deuten, dass du der Mensch bist, der befähigt ist, mich meine Gespaltenheit bewusst werden zu lassen? Bist es du? Hat dich der Himmel geschickt um mir das zu sagen, dass ich mein eigener Sklave bin?
Der Himmel möge es nicht wagen, mich in derartige Qualen zu stürzen.
Warum kommst du erst jetzt? Warum warst du nicht da, als ich dich suchte, als ich dich brauchte, als ich Gott um einen besonderen Menschen anflehte? Warum kommst du erst jetzt, in Zeiten der Gewissheit? Warum stellst du diese Gewissheit derart radikal in Frage? Habe ich doch so viel zu verlieren: Meine Frau, meine Kinder, meine Familie..., mein ich.
Es ist doch das Leben das ich wollte. Doch du bist der Mensch den ich liebe. Wie kann das Leben so polarisieren? Wie kann es mich so quälen?
Ich halte es nicht aus, alles dreht sich nur in meinen Kopf. Ich drehe mich um dich, sei meine Sonne, ich liebe dich!
Doch mir scheint ein anderes Sonnensystem, mit Monden und kleinen Planeten, für die ich die Sonne bin. Und obwohl du das bist, was ich zum leben brauche, so bin ich das, was viele andere zum Leben brauchen, ich kann es nicht aufgeben. Ich kann meine Menschen nicht aufgeben.
Ich liebe dich und ich werde dich immer lieben und wage es nie zu bezweifeln! Wir sind Seelenverwandt, sollte es so etwas geben. Ein ideales Paar, zwei Sonnen die sich begegnen.

Doch tut es mir leid, komme ich nun zu den Schluss, dass ich dich und mich und uns vergessen muss. Ich entscheide mich für das Richtige, kann mich noch viele Jahre weiter belügen, kann mich täuschen um den Menschen zu helfen die mich lieben.

Und sollte je der Tag der Wahrheit kommen, sollte es je eine Abrechnung für das Leben geben, so warte auf mich hinter dem Baum und wir werden auf ewig leben.

 

Mag ja sein, daß ich heute schon etwas durcheinander bin, immerhin habe ich jetzt hintereinander von Rainer "Gebrochen", von Heiko "Vom Wahnsinn einer Nacht" und jetzt das von Dir gelesen. Aber alles was mir jetzt durch den Kopf geht, ist:

...heute editiert worden, 21.12., 13:42, tja!

Lieber Peter!

Ist sehr viel Gefühl in Deiner Geschichte, hab ich sehr interessant gefunden.
Fürs Fehler-Ausbessern bin ich nicht zuständig, schreibe ja eigentlich selber nicht hundertprozentig fehlerfrei, also was soll ich da reden?

Gefallen hat sie mir jedenfalls,
auch wenn ich hier für die Allgemeinheit
kein Maßstab bin.
Alles liebe
Susi <img src="graemlins/xmas.gif" border="0" alt="[xmas]" />

[Beitrag editiert von: Häferl am 21.12.2001 um 13:42]

 

Welch rätselhafte Kritik, liebes Häferl. Kann mir weder Reim noch Sinn daraus machen. Jedenfalls danke Hoffe ich diese Kritik richtig gedeutet zu haben und diese geschichte hat dir wirklich gefallen.

Danke in jeden Fall,

Ein wunderschönes Weihnachtsfest und ruhige Weihnachtsfeiertage wünscht euch,
Peter Hrubi

 

Manchmal findet man halt noch einen zweiten Deckel, der passt! So ist das Leben. Viele – gerade Männer – nehmen sich den zweiten Deckel zur Geliebten. Gratuliere, dass Du den Mut hattest, zu verzichten. Zum Trost: Wenn diese „Sie" Deine wahre Liebe wäre, hättest Du den „alten" Deckel weggeworfen, denn jeder ist sich selbst der NÄCHSTE, da ändert auch Verantwortung für Kinder nichts dran. Die kann man nämlich auch immer da zu sein wahrnehmen.
Deine Geschichte zeigt viel Gefühl, und dass Du ein Mann bist, der EHRLICH lieben kann.

Schöne Weihnachten, Sandra <img src="graemlins/xmas.gif" border="0" alt="[xmas]" />

 

Danke Sandra, danke für deine Kritik.

Weißt du, das Problem bei der Sache mit dem Deckel ist, dass es nur einen gibt und des Protagonisten Frau war nict der Deckel. Sie war das, was er sich sehr gewünscht hat: Seine Frau, die Mutter seiner Kinder, sein Familienleben, aber sie war nicht die Frau seines Lebens. Sie war vielleicht auch nur Mittel zum Zweck, auch wenn das hart klingt. Sie hat ihm zu dem Leben verholfen, das er sich gewünscht hat.
Nun traf er seine Liebe und hatte die Wahl zwischen dem Leben und der Liebe. er entdeckte, dass er Verantwortung hatte, und dass man das alles nicht einfach so aufgeben darf/ kann.

Nur zur Erklärung

Ps.: Ob meine Geschichte darauf schließen lässt, dass ich ein Mann bin der "EHRLICH lieben kann", sei mal in den Raum gestellt...

Schöne Grüße aus Wien, Peter Hrubi.

 

Ich finde die Geschichte sehr traurig, für alle Beteiligten, besonders für beide Frauen.

 

Tja Roswitha! Eine traurige Geschichte, vor allem für den Protagonisten, wie ich das sehe. Liegt nicht an geschlecht spezifischen Vorzügen, die ich hier vergeben mag, sondern an der Situation selbst.
Er trifft nach langen Jahren der Ehe eine Frau, die er zu lieben beginnt, wie nie eine Frau zuvor. Zumindest denkt er dies. Doch ob auch er der Deckel für seine neue Liebe ist, ist nicht bestätigt.
Außerdem entschließt er sich, seiner Familie treu zu bleiben, und dreht sich zu seiner Familie, wendet sich ab, von der "Liebe". Nun bleibt er über, mit seinen Gedanken und seinen Gefühlen und wird es nie jemanden anvertrauen können...

Naja, bin froh das mir so etwas nicht passiert ist, schöne Grüße, Peter Hrubi

 

Hallo Peter,

für die Ehefrau ist es traurig, weil sie nun zweite Wahl ist für den Mann. Vielleicht gäbe es ja auch einen Menschen, für den sie erste Wahl ist, aber vermutlich wird sich den erst suchen, wenn die Kinder aus dem Haus sind.

Für die geliebte Frau ist es traurig, weil sie von vornherein weiss, dass er den Schwanz einziehen und zur Familie zurückkehren wird. Wieviel Male hat es schon ähnliche Situationen gegeben und sie wird sich eben auch deshalb "aufopfern" und dem Mann nicht ihre wahren Gefühle sagen. Ihr Gewissen würde sie vielleicht auch kaputtmachen und seine Vorwürfe, falls die Beziehung mit ihm und ihr je auseinanderbrechen würde. Die Geliebte kann eigentlich gar nicht die volle Wahrheit sagen, egal, was sie fühlt. Sie will vielleicht auch nur sich und/oder den Mann schützen.

Der Mann hier nimmt den untersten Weg, glaubt, das Richtige zu tun. Vielleicht tut er es auch, der Kinder wegen. Aber verdient die Frau nicht auch, wirklich geliebt zu werden und die erste Geige zu spielen? Der Mann wird es ihr innerlich vielleicht immer vorhalten, dass er bei ihr geblieben ist, der Kinder wegen, dadurch ist es schwierig, die Ehe wieder vollends in Form zu bringen. Eine Frau sieht es ohnehin, wenn der Mann etwas anderes im Kopf hat, nur sagt sie es vielleicht nicht, um ja nicht mit der Wahrheit konfrontiert zu werden, die nur zu bitter wäre.

Der Mann ist kein Märtyrer, sondern derjenige, der zwei Frauen verletzt hat. Sorry, Peter, so sehe ich es. Fehlendes Rückrat, aber das haben so viele Menschen. Er möchte sich lieber seine Liebe im Kopf zurechtspinnen, dort kann sie niemals schal werden, dort ist sie immer perfekt, bis in alle Ewigkeit. Sie benötigt keine Arbeit, sie sieht nie seine schlechten Seiten, sie kann nichts von ihm fordern.

Und dabei bildet er sich auch noch ein, derjenige zu sein, der so grossmütig seine Liebe der Familie geopfert hat. Ob er je Mut entwickeln wird, ob er je wirklich ein Beispiel für seine Kinder sein wird? Ich bezweifle es.

Sei froh, dass Du es nicht bist, Peter.

Viele Grüsse
Heike

 

Oje... wusste gar nicht dass mein Protagonist so ein Arschloch ist! Derweil ist er mir gerade so sympatisch geworden... :(

Aber recht hast du wahrscheinlich schon, Heike, das möcht ich gar nicht abstreiten.

Obwohl es im Leben ja immer so ein hin und her ist, zwischen glauben - wissen, was wird mir vorgespielt und was ist echt.

Kann man sich eigentlich sicher sein, dass man wirklich geliebt wird? Was macht einem so wissend, soll bedeuten, an welchen Gesichtspunkt erkennt man, ob man wirklich geliebt wird, oder ob man "nur" lieb gehabt wird? Oder gar nichts von beiden?

Ich glaube, dass diese Fragen gar nicht so wichtig sind, sondern dass es allein wichtig ist, dass man es empfindet, dass man es glaubt. Dass man wirlich glaubt geliebt zu werden. Denn sobald man Liebe "weiß", wird sie dermaßen rationalisiert, dass es keine Liebe ist.
Und das ist, so glaube ich, auch dass schöne daran, dass man Liebe nur empfinden und spüren kann, auch wenn man es nie wissen wird.

Doch so geht es uns nicht nur mit der Liebe, dondern mit allen Empfindungen und ich möchte sogar sagen mit fast allen, was wir glauben zu wissen.

Und so kann man sich auch einbilden, das Richtige zu tun, auch wenn man in Wirklichkeit zwei Frauen verletzt. Aber einreden kann man sich ja viel.

So sehe ich das und ich bin froh, dass ich nicht mein Protagonist bin, denn auch ich würde nicht wissen, was ich zu tun hätte.

Sodale, viele Grüße aus Wien, Peter Hrubi

 

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