Gefangen zwischen Liebe und Leben
Es war der Schwung der mich drehte, drehte mich im Kreis herum. Endlich Energie nach Jahren der Kraftlosigkeit, oh dolce vita! Wie hast du mir das Leben gelehrt, und wie lehrst du es mir wieder, wie konnte ich dich je vergessen, oh Liebe, süße Aphrodite!
Nicht Lust, sondern der Duft, nicht das Fleisch, sondern die Sinne, nicht dein Haar, Gesicht, dein Gang, mögen sie mich noch so zerstreuen, sondern dein Du, du selbst, dich, dir, dein, mein, wie, wo....
Warum vermag ich nicht klar zu denken. Warum kannst du mich nur so fesseln, mich drehen. Wie Kinder auf einer Schaukel, die zu viel Schwung bekamen, drehe ich mich nun im Kreis. Mein Herz seien die Fesseln, deine Existenz die Kraft, die mich zu dir drängt, deine Anwesenheit die Kraft, die mich von dir weg zerrt.
Warum kann ich es nicht ertragen, wenn du in meiner Nähe bist, warum kann ich dich nicht ertragen wenn du in meiner Nähe bist, warum empfinde ich solchen Hass, warum diese Angst, warum diese Abscheu?
Kann sich dies hier jemand erklären, warum ich dich so sehr Liebe, dass es meine Seele überfordert. Warum lache ich, wenn ich an dich denke und warum beschimpfe ich dich, wenn du mit mir sprichst? Bist du so vollmächtig? Hast du jene Gewalt in dir, die mich zu einem Sklaven des Chaos macht und mich verwirrt? Warum bist du dann bei mir?
Dich zu lieben ist falsch, dich zu hassen ist unmöglich. Warum gibt es dich und warum kamst du zu mir? Ich schaffe es nicht mehr zu leben, zu existieren, ohne dich. Doch ich würde sterben und zerbrechen, wenn du bei mir wärst. Warum diese Qual?
Weder ein noch aus weiß ich. A oder B, Alpha oder Omega, was weiß ich?! Ich hasse es, dir begegnet zu sein, obwohl mir nichts schöneres passieren konnte. Wie soll ich derartiges deuten? Ich vermag es nicht zu deuten, es hilft mir niemand es zu schaffen, bin ich doch mit diesen Problem allein.
Es ist das erste Mal in meinem Leben, dass sich das was ich bin und das was ich möchte spalten. Oder soll ich es so deuten, dass du der Mensch bist, der befähigt ist, mich meine Gespaltenheit bewusst werden zu lassen? Bist es du? Hat dich der Himmel geschickt um mir das zu sagen, dass ich mein eigener Sklave bin?
Der Himmel möge es nicht wagen, mich in derartige Qualen zu stürzen.
Warum kommst du erst jetzt? Warum warst du nicht da, als ich dich suchte, als ich dich brauchte, als ich Gott um einen besonderen Menschen anflehte? Warum kommst du erst jetzt, in Zeiten der Gewissheit? Warum stellst du diese Gewissheit derart radikal in Frage? Habe ich doch so viel zu verlieren: Meine Frau, meine Kinder, meine Familie..., mein ich.
Es ist doch das Leben das ich wollte. Doch du bist der Mensch den ich liebe. Wie kann das Leben so polarisieren? Wie kann es mich so quälen?
Ich halte es nicht aus, alles dreht sich nur in meinen Kopf. Ich drehe mich um dich, sei meine Sonne, ich liebe dich!
Doch mir scheint ein anderes Sonnensystem, mit Monden und kleinen Planeten, für die ich die Sonne bin. Und obwohl du das bist, was ich zum leben brauche, so bin ich das, was viele andere zum Leben brauchen, ich kann es nicht aufgeben. Ich kann meine Menschen nicht aufgeben.
Ich liebe dich und ich werde dich immer lieben und wage es nie zu bezweifeln! Wir sind Seelenverwandt, sollte es so etwas geben. Ein ideales Paar, zwei Sonnen die sich begegnen.
Doch tut es mir leid, komme ich nun zu den Schluss, dass ich dich und mich und uns vergessen muss. Ich entscheide mich für das Richtige, kann mich noch viele Jahre weiter belügen, kann mich täuschen um den Menschen zu helfen die mich lieben.
Und sollte je der Tag der Wahrheit kommen, sollte es je eine Abrechnung für das Leben geben, so warte auf mich hinter dem Baum und wir werden auf ewig leben.