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Gib dir das ma

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Gib dir das ma

Hey hab auf Snap gesehen dass du am Samstag auch im Gibson warst ?16:01
War mit meinen Mädels unterwegs ?Biste am Freitag auch wieder da lol 16:04
Yo schon hättest du Bock vorher was essen zu gehen 16:04
Wär schon nice so 16:10
Ja geilo freu mich ?16:10
Ich mich auch ?16:21

Elias säubert die Fugen, die schwarzen Stellen, die sonst ausgespart werden, poliert das Murano-Glas, die Swarowskifiguren, putzt den Boden, die Fenster, benutzt Zitrusreiniger, bis die Wohnung behaglichsauber duftet, die Sonne ihr Licht verbreiten kann. Als er den Türrahmen abreibt, spürt er auf der waagrechten Oberkante die Mesusa. Leah bestand darauf, die Kapsel mit dem Spruch anzubringen. Höre Israel, der Ewige ist unser Gott, der Ewige ist einzig. Nach der Gebetsformel verspeiste der Rabbi alle verfügbaren Teigtaschen, achtete darauf, dass keine Krümel übrigblieben, trank Wein und erwartete eine großzügige Spende.

„Weißt du was?“, ruft Leah. Ihre Stimme singt, vibriert.
„Mm?“
„Das Datum ist besonders. Am Sonntag ist der 7.8.“
„Na und?“
„Die Sieben steht in der Kabbala für Glück und die Acht für einen gelungenen Neuanfang.“
„Okay, verstehe. Was soll das für ein Anfang sein, wenn ein Ismail vorbeikommt, um mir meine Tochter wegzunehmen.“
„Komm schon, er ist bestimmt ein guter Junge. Du bist eifersüchtig.“
„Ach was, ich will das Beste für meine Tochter, sonst nichts. Außerdem ist er Moslem.“
„Na und?“
„Ich werde die Talmudausgabe auf die Kommode legen.“
„Warum?“
„Einfach so.“

Leah singt Radiosongs mit, Coldplay, Shakira, füllt die Backform mit der Brotmischung, stellt sie in den Ofen. Teiggeruch breitet sich in der Wohnung aus. Sie fädelt das Chamsa-Amulett ein, betrachtet die Kette im Spiegel, um zu sehen, wie es an ihrem Hals aussieht. Das Gold wärmt ihre Haut. Dann öffnet sie das Fenster, bemerkt die Wolken am Sommerhimmel, erinnert sich an Krasnojarsk, an die Gewitter, die von den Bergen herüberjagten, wüteten, sich über der Stadt austobten, bis sie genug hatten, abzogen, um sich in der Steppe zu verlieren. Die Mutter legte ihr den Talit um die Schulter, las Gebetsformeln Der Vater erklärte, dass es am besten sei, nach Deutschland zu gehen, dort sei es sicher für Juden, wegen der Geschichte, weil das Grauen nicht wiederholt werden könnte. Die Bat-Mizwa fand noch in Sibirien statt, in einer Synagoge inmitten des Plattenbauviertels. Die Gesänge stiegen dennoch zum Himmel, warfen Licht zur Gemeinde zurück. Leah kannte den Rabbi. Er hieß Samuel und war ein Freund ihres Vaters. Sein Bart kitzelte ihre Wangen, wenn er sich zu ihr beugte. Kurz danach packten sie ihre Sachen und zogen nach Deutschland.

Am Himmel fliegen Krähen. Leah nimmt ein Stück Papier, notiert die Zutaten für das Tscholent, Fleisch, Bohnen, Kartoffeln und Datteln, die dem Gericht süße Melancholie verleihen. Weil es ein Festmahl wird, fährt sie zur Markthalle, um die Zutaten zu besorgen. Später verschließt sie den Topf mit angedicktem Mehl, lässt das Ganze den Sabbat lang köcheln, damit es Seele erhält.

Und wann treffen wir uns wo 15:10
Lass ma um halb 7 am bhf treffen 15:11
Okii ?❤ 15:11
Hey denkst du noch dran für meine Mum Blumen mit zu bringen ?❤ 15:44
Ja klar 15:46
Nix besonderes nur irgendwas buntes vielleicht ?15:46
Jetzt ma ne blöde Frage: das essen ist schon halal oder? 16:55
?16:56
Ja chill ??‍♀️ Koscher ist doch quasi das selbe wie halal 16:56
Hast du Lust heute mit mir und ein paar Freuden Smash zu spielen bei Max 17:33
Klar kann ich evtl auch ne Freundin mitbringen 17:33
??17:37

Malik wartet auf seinen Sohn, überlegt, was er ihm sagen soll. Und wie. Nicht dass er etwas gegen Juden hätte. Juden sind Kinder Allahs, Saat Gottes. Obwohl sie einer Irrlehre anhängen, glauben sie doch an den einen Gott, was schon viel bedeutet in einer Zeit der Gott- und Morallosigkeit, des Leugnens, Egoismus und der Gier. Trotz all dem darf ein moslemischer Junge nichts mit einem Judenmädchen anfangen. Das geht nicht. Wenn die Nachbarn, die Männer in der Moschee tuscheln, sich zuflüstern, dass Maliks Sohn Ismail eine jüdische Freundin hat, eine, die dem Glauben des Erzfeindes anhängt, Teil eines Volkes, das die Moslems aus Palästina vertrieben hat, gute, gläubige Menschen, die sich an die Regeln halten, beten, fasten, nach Mekka pilgern, Almosen geben.
Malik war seinem Sohn bis zur Schule hinterhergeschlichen, um sich das Mädchen anzuschauen. Sie hat schöne Haare, diese Sarah, tiefschwarz, schwer, gewellt, eine gerade Haltung, bewegt sich wie eine Katze. Dennoch muss irgendwo etwas Krankes in ihr stecken, etwas Dunkles, Dämonisches. Über die Ressentiments spricht keiner, versteckt sie hinter einem Lächeln.
Malik hört das Klacken der Haustür, die Schritte Ismails, springt auf, um den Sohn gleich im Flur zu erwischen. Ismail grinst als habe er Lachgas geschluckt, will die Tür zu seinem Zimmer öffnen, bemerkt die Schritte seines Vaters erst im letzten Moment. Malik tippt ihm auf die Schultern.

„Hast du kurz Zeit, Ismail?“
„Ja, klar, warum?“
„Muss was mit dir besprechen. Komm, wir gehen ins Wohnzimmer und trinken Tee.“
„Muss ja wichtig sein.“
„Männergespräch. Heute können wir ungestört reden. Deine Mutter ist bei Maryam.“
Sie setzen sich. Malik holt die Kanne, hört zu, wie der Tee in die Gläser plätschert, sammelt sich, während Ismail die Beine spreizt, sich auf die Lehne zurückfallen lässt, die Hose hochrutscht, die Unterschenkelhaare wie ein abgemähtes Getreidefeld hervorlugen. Er verschränkt die Arme, blickt nach vorne, wartet, schweigt, bis der Vater zu sprechen anfängt.
„Du gehst doch am Sonntag die Eltern deiner Freundin besuchen?“
„Woher weißt du das?“
„Hat Mama erzählt.“
„Na und?“
„Na ja, das sind doch Juden, oder?“ Malik schaut zur Seite, fixiert irgendeinen Punkt an der Wand, hält den Kopf schief.
„Was dagegen?“
„Du musst das mit dem Judenmädchen lassen.“
„So, muss ich?“ Ismail setzt sich aufrecht, sucht den Blick seines Vaters, stützt die Ellbogen auf den Oberschenkeln ab.
„Ja!“
„Chill mal, Papa, ich heirate sie doch nicht gleich.“ Er dreht die Handflächen nach oben, als wolle er beten.
„Über uns wird geredet.“ Maliks Stirn glänzt, die Stimme wird leiser, fester.
„Papa, ich bin mit ihr befreundet, mehr nicht.“
„Habt ihr schon?“
„Was?“
„Du weißt, was ich meine.“
„Und wenn?“
„Inshallah.“
„Du spinnst total, Papa.“
„Was die anderen denken, interessiert dich nicht, was?“
„Die anderen interessieren mich nicht.“
„Ich bin immer noch dein Vater!“ Malik fuchtelt mit den Armen, die Augen glühen.
„Geht dich nichts an!“ Ismail spannt die Muskeln an, schnellt vom Sofa hoch und stellt sich vor seinen Vater: „Misch dich nicht in meine Angelegenheiten ein, Papa, verstanden!“
„Hier setzt sie jedenfalls keinen Fuß rein, verstanden!“

Ismail stürmt aus dem Wohnzimmer. Obwohl er seinen Sohn nicht überzeugen konnte, fällt eine Last von ihm ab. Mehr konnte er nicht tun, mehr konnte keiner von ihm verlangen. Wenn Samira erst zu Hause ist, wird Malik von der Unterredung berichten, den Teil betonen, in dem er Ismail klar gemacht hat, dass ein jüdisches Mädchen bei ihm zu Hause nicht willkommen ist.

Alles klar? ? 21:25
Ja ☺ bei dir so 21:33
Geht so 21:33
Was ist passiert? ? 21:33
Hab Stress mit meinem Vater 21:33
Wieso 21:33
Der hat das mit uns mitbekommen ? 21:34
Oh Shit 21:34
Wegen der jüdischen Sache ?? 21:34
Der soll sich mal einkriegen 21:34
Wir sind so am Arsch ? 21:36
Was hast du eig gesagt ? 21:36
Dass es ihn nix angeht 21:36
? 21:36

Die Tür fällt leise ins Schloss. Korianderduft erfüllt die Wohnung. Ismail streift die Chucks ab, senkt den Blick, als wäre er dadurch unsichtbarer, weiß, dass er acht Schritte bis zu seinem Zimmer braucht, hält die Hand genau auf der Höhe des Türknaufs, wie abgespeichert, exakt justiert. Samira öffnet die Küchentür und bemerkt ihn.

„War’s gut?“
„Was?“
„Na ja, alles.“
„Frag nicht. Essen war lecker.“
„Was gab’s?“
„Eintopf.“
„Halal?“
„Ja, Rindfleisch.“
„Sind Sarahs Eltern nett?“
„Keine Ahnung.“
„Wir können Sarah mal einladen.“
„Nein.“
„Wieso?“
„Har Papa verboten.“
„Ach, der.“
„Ich geh mal lernen. Nächste Woche Matheklausur.“

Ismail schließt die Tür, setzt sich an den Computer, stellt den Ton ab. Die Finger gleiten über den Joystick, bis der Kopf schwer wird, die Augenlider zufallen, das Spiel verloren geht.

Am Himmel glüht die Dämmerung, zeigt ihr fleckenrotes, an manchen Stellen rosanes Antlitz, bereitet die Dunkelheit vor. Leah und Elias sitzen auf dem Balkon, prosten sich mit Rotweingläsern zu, eine Kerze steht auf dem Tisch. Sie schlucken durstig, was durch die Kehle fließt. Leah hält den Kelch gegen den Horizont, seufzt.

„War doch nett heute. Ich mag Ismail, ein feiner Kerl. Und so zurückhaltend“, sagt Elias.
„Findest du?“
Sie schweigen, bis Leah die Hand ihres Mannes nimmt, die Finger einzeln abtastet, seinen Handrücken streichelt, die weichen Haare auf der Haut.
„Ich liebe Sonnenuntergänge“, sagt Leah.
„Ich weiß“, sagt Elias.
„Er hat die Augen beim Tischgebet verdreht“, sagt Leah.
„Weil er dich nicht verstanden hat.“
„Nein, das war’s nicht.“
„Du hast ihn ganz eigenartig angeschaut.“
„Na und? Die meisten Moslems hassen Juden.“
Sie trinken wieder vom Wein, blicken zum Himmel. Zeit vergeht.
„Schau mal, die Wolke da oben! Sieht aus wie ein Smiley!“, sagt Leah nach einer Weile.
„Stimmt.“
Elias küsst Leah erst die Hand, dann die Lippen.
„War doch ein schöner Tag“, sagt er.
Leah nickt.

23:45
Gib dir das ma ?23:45
Lmfao ?23:45
Gehst du morgen zu dem Geburtstag ??23:46
Ja mal schauen 0:07
Ja ich weiß auch noch nicht 0:15
7:35
Haha ?7:45

 

Da sind echt noch viele, viele Flüchtigkeitsfehler im Text, welche sich zum Ende hin mehren. Gemeint sind nicht mal die Fehler innerhalb der 'Chat-Segmente', welche ich nicht begrüße, aber auch nicht als Fehler abhandeln kann, die Rede ist insbesondere von häufigen Tipfehlern, aber auch Schreib- und Kommafehlern. Zumal hier die sonst so streng verfolgten Zeitangaben fehlen:

Alles klar? ?
Ja ☺ bei dir so
Geht so
Was ist passiert? ?
Hab Stress mit meinem Vater
Wieso
Der hat das mit uns mitbekommen ?
Oh Shit
Wegen der jüdischen Sache ??
Der soll sich mal einkriegen
Wir sind so am Arsch ?
Was hast du eig gesagt ?
Dass es ihn nix angeht
?

Ich würde mir den Text noch einmal in Ruhe durchlesen. Mich wirft nicht ein einzelner, aber doch mehrere kurz aufeinanderfolgende gröbere Vergehen jedes mal aus der Geschichte, und das ist schade.

 

Nur mal kurz, bin mit Handy online, die paar wenigen Flüchtigkeitsfehler korrigiere ich heute Abend, bei den Passagen mit WhatsApp Nachrichten halte ich für widernatürlich Satzzeichen zu verwenden, wer macht das schon? Auch Kürzel werde ich nicht ausschreiben.
Der Text besteht aus drei Elementen: WhatsApp Nachrichten zwischen Sarah und Ismail, Dialogen und Prosa. Sie zu mischen und so natürlich wie möglich zu benutzen ist Teil der Textidee.
Liebe Grüße
Isegrims

 

Hallo @Putrid Palace

vielen Dank für deine Hinweise. Ich habe hier und da ausgebessert und mal wieder festgestellt, dass man sich besser mehr Zeit für die Endredaktion lassen sollte.

Zumal hier die sonst so streng verfolgten Zeitangaben fehlen:
die Zeitangaben habe ich ergänzt. Dabei geht's gar nicht um strenge Verfolgung des Konzepts, eher darum Textnachrichten möglichst präzise, auch von der Gestaltung her, wiederzugeben.

Mich wirft nicht ein einzelner, aber doch mehrere kurz aufeinanderfolgende gröbere Vergehen jedes mal aus der Geschichte, und das ist schade.
das Wörtchen "Vergehen" gefällt mir gut :D

mit vielen Grüßen an dich und Gebeten an den Fehlervergehensgott
Isegrims

 

Moin, moin @Isegrims,

oh, eine neue von Dir, die hab ich mir glatt mit in die gestrige Badewanne genommen. Die Idee gefällt mir, das Verbinden der jugendlichen Chats, der Elterngespräche und die beiden Religionen. Aber zugegeben, der Einstieg hätte mich bei jemand anders nicht zum Weiterlesen gereizt. Aber das ist natürlich Geschmackssache … ist mir zu unruhig, zu nervig, zu allgemein.

die Fenster, benutzt Zitrusreiniger, bis die Wohnung behaglichsauber duftet, die Sonne ihr Licht verbreiten kann.
Hier bin ich gestolpert. Mir persönlich fehlen die, von Dir ja absichtlich vermiedenen „Und“-Verbindungen oder andere Satzgliederungen, einfach sehr. Ja, die Fenster werden geputzt, damit wieder Sonne durch kommt. Aber der Geruch dazwischen hat mich rausgehauen. Vielleicht ist mein Geist aber auch einfach nur zu träge für solche Sätze.

Nach der Gebetsformel verspeiste der Rabbi alle verfügbaren Teigtaschen, achtete darauf, dass keine Krümel übrigblieben, trank Wein und erwartete eine großzügige Spende.
Nette Beschreibung, ich sehe einen eher locker gläubigen Menschen vor mir, zur Religionsgemeinschaft gehörend, aber eher allgemein.

„Okay, verstehe. Was soll das für ein Anfang sein, wenn ein Ismail vorbeikommt, um mir meine Tochter wegzunehmen.“ ER
„Komm schon, er ist bestimmt ein guter Junge.“ SIE
„Du bist eifersüchtig.“ SIE?
Hier ist im Dialog irgendwas nicht ganz sortiert, glaube ich zumindest. Das Gespräch gefällt mir ansonsten sehr gut.

„Ich werde die Talmudausgabe
Okay, ich hab da nicht so viel Ahnung … Gefühlt würde ich behaupten, sie haben einen Talmud zu Hause (klar ist das nur eine Ausgabe, aber sagt man das?)

Das Gold wärmt ihre Haut.
Optisch oder physikalisch, klingt schön, aber schmeißt mich raus

warfen Licht zur Gemeinde zurück
gleiches, ist einfach unlogisch

Sabbat lang köcheln, damit es Seele erhält.
Erwischt! Aufs Kochen bezogen kann ich es akzeptieren, ich kann den gemeinten Bezug nachvollziehen, auch wenn es Quatsch ist.

Obwohl sie einer Irrlehre anhängen, glauben sie doch an den einen Gott,
Würde man das so denken? Der zweite Teil hört sich für mich zu akzeptiert, zu sehr nach „richtiger Glaube „ an.

Teil eines Volkes, das die Moslems aus Palästina vertrieben hat, gute, gläubige Menschen, die sich an die Regeln halten, beten, fasten, nach Mekka pilgern, Almosen geben.
Danke für den Nachhilfeunterricht. Aber das willst Du doch sicherlich nicht, den Leser so eindeutig belehren. Wirkt auch wieder „nicht-gedacht“.

Über die Ressentiments spricht keiner, versteckt sie hinter einem Lächeln.
Das habe ich einfach nicht verstanden. Das dunkle, dämonische für den falschen Glauben? Aber welche Ressentiments?

tippt ihn auf die Schultern.
Okay, Grammatik ist bei mir auch eher Gefühls als Fälle-Frage, aber ist es hier nicht „ihm“?

ins Wohnzimmer und trinken Tee.
Ja, gut beobachtet, für wichtig!

„Na und?“
„Na ja, das sind doch Juden, oder?“ Malik schaut zur Seite, fixiert irgendeinen Punkt an der Wand, hält den Kopf schief.
„Was dagegen?“
Hä? Ne, also ich kenne einen ganzen Teil muslimischer Haushalte und vor allem junge Männer. „Na und?“ Und „was dagegen?“ kann ich einfach nicht glauben. Wenn die Haushalte so weit weg vom Traditionellen sind, dann wäre die Religion auch egal, oder? So ein respektloser Umgang ist einfach sehr untypisch.

Wenn Samira erst zu Hause ist, wird Malik von der Unterredung berichten, den Teil betonen, in dem er Ismail klar gemacht hat,
okay, das geht für mich in Ordnung, zu Hause haben die Frauen das Sagen.
Wenn auch heute wohl schon etwas anders. Schade, das Mariameerhaba zurzeit wohl nicht an Bord ist, hier hätte mich Ihre Meinung sehr interessiert.

Wir sind so am Arsch 21:36
Was hast du eig gesagt 21:36
Dass es ihn nix angeht 21:36
21:36
Buh, ich hab heute aus Zeitgründen den Text in Word kopiert – die Smilies springen einen in Centgröße an – Brrr. Der Chat ist irgendwie unlogisch (deshalb wahrscheinlich gut ..) Aber „wegen der jüdischen Sache“ gibt mir so ein Bild von „total Nebensächlich, dann aber komisch formuliert. Sorry, kann ich gerade nicht auf den Punkt bringen, ich denke nochmal drüber nach. Aber wenn ich es richtig verstehe, willst Du dem Leser doch zeigen, dass den jungen Leuten dies Grenzen/Gesetze/Glaubenbegrenzungen völlig egal sind, das andere Dinge zählen. Irgendwie sind mir die Aussagen dann aber nicht klar/glaubwürdig genug.

„Har Papa verboten.“
„Ach, der.“
Im Gespräch ist das wohl schon ein Fehler und kein Stilmittel
Aber willst Du mir die Mutter echt so offen im Verhältnis zu ihrem Mann zeigen? Interessant …

an manchen Stellen rosanes Antlitz,
ich hab das Wort immer für eine Jux gehalten, gibt es das echt?

Sie schlucken durstig, was durch die Kehle fließt.
Da kommt wieder ein schöner Dialog. Nur warum ist die Hinleitung so hart, unromantisch? Ist der Kontrast Absicht zu den Kerzen und dem Sonnenuntergang? Fühlt sich nach einem ganz anderen Text an …

Handrüclen
Einer ist noch durchgerutscht …

„Ich liebe Sonnenuntergänger“
Ach ne, noch einer. Obwohl, der ist neu. Du warst wohl diesmal wirklich etwas ungeduldig bei der Veröffentlichung.

Tja, Isegrims. Die beiden Videos haben bei mir den gleichen Effekt wie Gedichtverse – ich ignoriere sie, bin halt eine totale „Kunstbanausin“. Aber auch insgesamt stehe ich jetzt irgendwie ratlos im Raum und überlege, was Du mir sagen möchtest. Das Ende ist für mich einfach zu offen, da bleiben aus meiner Sicht Stränge locker im Raum liegen. Ihre Eltern – alles klar. Die Jugendlichen – keine Ahnung, was alles unwichtig?
Seine Eltern – uneinig? Na gut, es wird sich schon entwickeln, aber ich würde einfach gerne die Geschichte lesen, die Du weggelassen hast (ich weiß, ist kein Wunschkonzert).

Ich schau bestimmt nochmal rein, vielleicht ist mir ja auch ein entscheidender Teil entgangen …
Beste Wünsche zum Tag der Arbeit (werde ich jetzt mal in die Tat umsetzten)
witch

 
Zuletzt bearbeitet:

Elias säubert die Fugen, die schwarzen Stellen, die sonst ausgespart werden, poliert das Murano-Glas, die Swarowskifiguren, putzt den Boden, die Fenster, benutzt Zitrusreiniger, bis die Wohnung behaglichsauber duftet, die Sonne ihr Licht verbreiten kann. Als er den Türrahmen abreibt, spürt er auf der waagrechten Oberkante die Mesusa.

Hoppla,

Isa,

da verlangstu aber dem Leser (auch dem alten Mann hier) einiges ab, nicht nur wegen bedeutungsschwangerer Namen (Malik – vom König [Arabisch] bis zum Finger[Tschechisch], Ismail [hebr. Gott hört, im AT ältester Sohn des Abraham und Stammvater der Beduinen]. Ich stell mir alternativ vor, wenn Familie König gerade eben Verschwörungstheorien aufgesessen wäre …, dabei würde doch Elias mit seiner urdeutschen Krümelphobie zu den Königs passen ...

Ich hab gestern schon reingeschaut, wurd aber heut früh vom Bildschirm „weggerissen“. Aber neben ein paar Flüchtigkeistfehlern ist besonders die Zusammenschreibung des
behaglichsauber unzulässig.

Warum? - wenn doch Adjektive wie argübel, blödsinnig, dünnbesiedelt, eiskalt, frischgebacken, großmütig, grünblau usw. usf. an sich zusammengeschrieben werden können.

Gemäß des Sprachreports des Instituts für deutsche Sprache aus dem Juli 2006 (im Netz eingestellt unter „https://pub.ids-mannheim.de/laufend/sprachreport/pdf/sr06-extra.pdf“), S. 8, hängt die Frage nach Getrennt- oder Zusammenschreibung „bei Verbindungen mit Adjektiven wesentlich davon ab, wie sich die beiden Bestandteile bedeutungsmäßig zueinander verhalten. So ist seitjeher zusammenzuschreiben, wenn es sich um einfache gleichrangige (nebengeordnete) Adjektive handelt oder wenn der erste Bestandteil bedeutungsverstärkend oder -abschwächend ist, z. B.: blaugrau, feuchtwarm, nasskalt, taubstumm; bitterböse(-ernst, -kalt), brandaktuell (-gefährlich ...), stocksauer(-beleidigt ...), superfein (-leicht …) Gegenüber der Reform 1996/2004 (wieder) zulässig ist die Möglichkeit der Zusammenschreibung von Verbindungen mit einem einfachen unflektierten Adjektiv als graduierender Bestimmung, z. B.: allgemein gültig/allgemeingültig, eng verwandt/engverwandt, schwer krank/schwerkrank Die Getrennt- oder Zusammenschreibung korreliert in diesen Fällen mit der Betonung. In den anderen Fällen wird getrennt geschrieben“, insbesondere mit gesteigertem / erweitertem ersten Bestandteil (wie leichter verdaulich, aber leichtverdaulich, eisig kalt, aber eiskalt, bläulich grün, aber blaugrün, miskrokopisch klein, riesig groß usw., woraus sich eine weitere Regel ergibt, die auf Deine Schöpfung zutrifft wenn Verbindungen mit Adjektiven (auch Partizipien, die ja oft adjektivisch verwendet werden [die gelungene Geschichte]) im ersten Teil auf „-ig“, „-isch“ oder „-lich“ enden oder – der Vollständigkeit halber - der erste Bestandteil ein Partizip ist …

Schau bestimmt noch mal vorbei - bis dahin

tschüss

Friedel

 

Guten Abend @greenwitch

ich danke dir für die Zeit und die aufmerksame Lektüre, die Menge der Hinweise und die Fragen, die du dabei aufwirfst. Finde ich sehr hilfreich, gerade bei einem Text wie diesem, in dem ich mit Form und Inhalt experimentiert habe.

Die Idee gefällt mir, das Verbinden der jugendlichen Chats, der Elterngespräche und die beiden Religionen. Aber zugegeben, der Einstieg hätte mich bei jemand anders nicht zum Weiterlesen gereizt. Aber das ist natürlich Geschmackssache … ist mir zu unruhig, zu nervig, zu allgemein.
Kann man is sehen, aber ich wollte mit Textnachrichten starten, weil es eben am Ende um Sarah und Ismail geht.

Hier bin ich gestolpert. Mir persönlich fehlen die, von Dir ja absichtlich vermiedenen „Und“-Verbindungen oder andere Satzgliederungen, einfach sehr.
Ein Stilelelement, das sicher etwas Aufmerksamkeit verlangt. Der Leser darf ruhig mitdenken, genau lesen.

Hier ist im Dialog irgendwas nicht ganz sortiert, glaube ich zumindest. Das Gespräch gefällt mir ansonsten sehr gut.
ja stimmt, habe ich geändert.

Gefühlt würde ich behaupten, sie haben einen Talmud zu Hause (klar ist das nur eine Ausgabe, aber sagt man das?)
Die Talmudausgabe wird von Generation zu Generation weitergegeben, das will ich ausdrücken.

Erwischt! Aufs Kochen bezogen kann ich es akzeptieren, ich kann den gemeinten Bezug nachvollziehen, auch wenn es Quatsch ist.
:D ungewöhnliche Verbindungen regen die Fantasie an, denke ich.

Würde man das so denken? Der zweite Teil hört sich für mich zu akzeptiert, zu sehr nach „richtiger Glaube „ an.
muss ich drüber nachdenken, könnte sein, dass ich das ändere.

Danke für den Nachhilfeunterricht. Aber das willst Du doch sicherlich nicht, den Leser so eindeutig belehren. Wirkt auch wieder „nicht-gedacht“.
hier genauso, passt zwar andererseits zu seinem Gedankenfluss.

Das habe ich einfach nicht verstanden. Das dunkle, dämonische für den falschen Glauben? Aber welche Ressentiments?
mm, schlafe ich drüber, formuliere ich vielleicht anders.

Hä? Ne, also ich kenne einen ganzen Teil muslimischer Haushalte und vor allem junge Männer. „Na und?“ Und „was dagegen?“ kann ich einfach nicht glauben. Wenn die Haushalte so weit weg vom Traditionellen sind, dann wäre die Religion auch egal, oder? So ein respektloser Umgang ist einfach sehr untypisch.
na ja, warum sollte jeder muslimische Junge unterwürfig sein, sich dem Patriarch beugen?

Aber „wegen der jüdischen Sache“ gibt mir so ein Bild von „total Nebensächlich, dann aber komisch formuliert. Sorry, kann ich gerade nicht auf den Punkt bringen, ich denke nochmal drüber nach. Aber wenn ich es richtig verstehe, willst Du dem Leser doch zeigen, dass den jungen Leuten dies Grenzen/Gesetze/Glaubenbegrenzungen völlig egal sind, das andere Dinge zählen. Irgendwie sind mir die Aussagen dann aber nicht klar/glaubwürdig genug.
denen ist gar nichts egal, die Formulierung "jüdische Sache" umschreibt zart die Unsicherheit der beiden.

ich hab das Wort immer für eine Jux gehalten, gibt es das echt?
wenn ich rosa Antlitz schreibe klingt's genauso.

Da kommt wieder ein schöner Dialog. Nur warum ist die Hinleitung so hart, unromantisch? Ist der Kontrast Absicht zu den Kerzen und dem Sonnenuntergang? Fühlt sich nach einem ganz anderen Text an …
das war schon Absicht, da wollte ich einen Kontrapunkt setzen, weil das auch ihre Stimmung beschreibt.

Tja, Isegrims. Die beiden Videos haben bei mir den gleichen Effekt wie Gedichtverse – ich ignoriere sie, bin halt eine totale „Kunstbanausin“.
nix Kunstbanause, mithilfe der banalen Videos ziehen sie sich aus der Affäre, gewinnen Abstand voneinander.

Seine Eltern – uneinig? Na gut, es wird sich schon entwickeln, aber ich würde einfach gerne die Geschichte lesen, die Du weggelassen hast (ich weiß, ist kein Wunschkonzert).
die Lücke enthält nur das Essen, wie stellst du dir vor, dass es ablief?

Liebe Grüße und ein Sonnenrestwoche für dich
Isegrims

 

Ich noch ma –

wenn ich darf -

im Anschluss zu Familie König/Künic/Kuning (in welchem arabischen Dialekt auch immer „Malik“), denn auch in meinem Umkreis hängt der eine oder die andere Verschwörungstheorien an (wie: Juden beherrschten die Welt/schwämmen in Geld – dabei ist der Name des Onkel' Dagobert eine keltisch-germanistische Zusammensetzung) und hat nahe an Vorurteilen gebaut (wobei jedes Urteil buchstäblich genommen zunächst nur ein Vorurteil ist, bis es bewiesen oder belegt ist) – aber ich komm noch mal vorbei wegen der heute in der Tageszeitung veröffentlichten Top-ten der Namen für deutsche Frischlinge 2018, wobei ♂ wie ♀ hebräische Namen (nebst Varianten) überwiegen gegenüber lat./griech. und germanistischen, aktuell also Marie (1)/Maria (3)/Mia (8), Hanna/h (7) Anna (9) Johanna (10); Elias (4), Ben (5), Noah (8). Da sage einer noch, das Volk sei nicht schizo ...

Tschüss, schönes Wochenende & bis bald

Friedel

 

Lieber Friedel,

danke für deine sachkundigen Erläuterungen, die immer wieder überraschende, mitunter vergnügliche, immer aber erhellende Blickwinkel ermöglichen. :D

da verlangstu aber dem Leser (auch dem alten Mann hier) einiges ab, nicht nur wegen bedeutungsschwangerer Namen
na ja, bisschen anstrengen soll sich so ein Leser schon. ;), sonst hat er doch nichts davon. Lesen als reines Vergnügen, pah:Pfeif::schiel:

Aber neben ein paar Flüchtigkeistfehlern ist besonders die Zusammenschreibung des
behaglichsauber unzulässig.
So ist seitjeher zusammenzuschreiben, wenn es sich um einfache gleichrangige (nebengeordnete) Adjektive handelt oder wenn der erste Bestandteil bedeutungsverstärkend oder -abschwächend ist,
wenn ich das richtig lese, muss behaglichsauber ganz unbedingt zusammen geschrieben werden, behaglich verstärkt ja die Sauberkeitswünsche noch, oder nicht?

Behaglichwarme Grüße aus dem beheizten Zuhause
Isegrims

 

Behaglichwarme Grüße aus dem beheizten Zuhause
Isegrims

Hallöle, Frostbeule & Schlitzohr

wenn ich das richtig lese, muss behaglichsauber ganz unbedingt zusammen geschrieben werden, behaglich verstärkt ja die Sauberkeitswünsche noch, oder nicht?
wenn Dir danach ist – und die Endung geändert wird (vgl. meinen letzten Vortrag an gleicher Stelle

In den anderen Fällen wird getrennt geschrieben“, insbesondere mit gesteigertem / erweitertem ersten Bestandteil (wie leichter verdaulich, aber leichtverdaulich, eisig kalt, aber eiskalt, bläulich grün, aber blaugrün, miskrokopisch klein, riesig groß usw., woraus sich eine weitere Regel ergibt, die auf Deine Schöpfung zutrifft wenn Verbindungen mit Adjektiven (auch Partizipien, die ja oft adjektivisch verwendet werden [die gelungene Geschichte]) im ersten Teil auf „-ig“, „-isch“ oder „-lich“ enden oder – der Vollständigkeit halber - der erste Bestandteil ein Partizip ist …

Aber „behagen“ als Partizip ginge „behagend / behagt“ - klingt aber gewöhnungsbedürftig - aber eigentlich ist es nur eine Verdoppelung – ahd. „gihagin“ (Partizip II)= gehegt, gepflegt

Bis bald und immer noch schönes Wochenende (Schönheit sollte witterungsbeständig und wetterfest sein)

Vroidenreich Steinweg am Weinsteg

 

Guten Morgen Friedel,

bevor ich zum Flughafen fahre noch ein paar Bemerkungen zu deinem behagenspräzisen Kommentar.

wegen der heute in der Tageszeitung veröffentlichten Top-ten der Namen für deutsche Frischlinge 2018, wobei ♂ wie ♀ hebräische Namen (nebst Varianten) überwiegen gegenüber lat./griech. und germanistischen, aktuell also Marie (1)/Maria (3)/Mia (8), Hanna/h (7) Anna (9) Johanna (10); Elias (4), Ben (5), Noah (8). Da sage einer noch, das Volk sei nicht schizo ...
tja, sehr interessant und erstaunlich. Das Unbewusste schlägt den Deutschen womöglich ein Schnäppchen, oder ist die Namensgebung Mainstream und europaweit ähnlich?

wenn Dir danach ist – und die Endung geändert wird (vgl. meinen letzten Vortrag an gleicher Stelle
o je, ich hab's nicht genau kapiert und lass fürs erste das Wörtchen so stehen. :D, gefällt mir halt auch, das Dingchen.

Aber „behagen“ als Partizip ginge „behagend / behagt“ - klingt aber gewöhnungsbedürftig - aber eigentlich ist es nur eine Verdoppelung – ahd. „gihagin“ (Partizip II)= gehegt, gepflegt
behagendsauber, wie klingt das denn?

Insgesamt ist der Text natürlich auf mehreren Ebenen experimentell, da kann ich mit leben, dass manches kritisch gesehen wird.

Liebe Grüße und einen Sonnenstart in die Woche für dich
Isegrims

 

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