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Glück im Spiel, doch was ist mit Liebe? [Mittelalter]

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21.02.2002
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Glück im Spiel, doch was ist mit Liebe? [Mittelalter]

Leonardos scharfer Blick wanderte über die Weinberge der französischen Provinz. Die Sonne tauchte den Horizont in ein goldgelbes Meer und die grauen Hütten der Winzer kleideten ihre fahle Haut nun in warme braune Hüllen.
„Wie kannst du bloß hier leben.“, stieß er aus, schüttelte seinen Kopf und drehte sich um. Isabella betrachtete seinen wohl geformten Körper im Spiel mit Licht und Schatten. Sie lag auf dem bauch, spitzte verführerisch die Lippen und ließ ihre Beine in der Luft hin- und herschlenkern.
„Nimm mich doch mit zu dir, starker Mann.“ sagte sie auffordernd und ihre großen dunklen Augen schienen ihn anzuziehen wie ein Magnet eine eiserne Rüstung.
„Dein Vater wird dich mir auf dem Goldtablett servieren mein Stern, warte nur ab bis ich Hermann besiegt habe.“ Isabella war sich nicht sicher, ob sie einschreiten sollte. Leonardo war sich wiederum sehr sicher was den Sieg betraf, doch er spottete auch über den Großherzog. Das konnte Isabella nicht gutheißen! Bevor sie auch nur den Hauch einer Chance hatte Einwände anzumelden, spürte sie die warme Hand des Lanzenkämpfers an ihrer Wange und ließ ihren Kopf sinken, um sich von ihm den Nacken liebkosen zu lassen. Für ihn war sie eins der besten Spielzeuge, das man ihm angeboten hatte.

Die Tribüne des Volkes hatte sich bereits deutlich gefüllt, als Isabella und ihr Vater die Ehrenloge betraten. Isabella spürte wie ihr Herz sich verkrampfte. Der Großherzog warf ihr einen gütigen Blick zu und tätschelte ihr Knie, doch mehr als ein gekünsteltes Lächeln konnte sie ihm nicht entgegenbringen. Sie schluckte und als ihr die Tränen in die Augen schossen und ihre Kehle sich zuschnürte zwang sie sich in Richtung Tribüne zu starren, wo niemand sich für ihre Gefühlsregungen interessieren würde.
Minuten später erklangen die Trompeten und der Schalk ergriff das Wort. Erst in Reimen und dann herausgeschrieen kündigte er Leonardo „den Grausamen“ und Hermann „den Starken“ an. Die Pferde trabten stolz in die Arena und die braune Erde staubte bis zu den ledernen Sattelriemen. Als sich die Blicke der Kontrahenten trafen, gaben die Reiter ihren Tieren die Sporen und so machte der Rappe von Isabellas heiß geliebter Sommerbekanntschaft einen hohen Sprung. Der Schimmel Hermanns kachelte und der Ritter hatte Schwierigkeiten diesen spontanen Ausbruch zu kontrollieren. Gelegenheit für Leonardo sein Visier zu lüften und selbstsicher zum Großherzog und seiner Tochter zu blicken.
Dieses blutjunge Ding würde ihm noch nutzen, das wusste er. An seinen Bruder verkauft wäre sie Pfand genug um die Ländereien rund um den Fluss zurück zu gewinnen. Und was schadete es bis dahin zärtliche Komplimente zu bekommen, ohne ständig diese Frau zu Wort kommen lassen zu müssen? Sie war so schnell ruhig zu stellen, einfältiges Ding.
Der Großherzog nickte und wendete dann den Blick ab. Leonardo durfte ihn nicht enttäuschen, beim ersten Stich würde er in Richtung der Ehrentribüne reiten. Schon jetzt musste er die Gunst des Regenten gewinnen. Er atmete tief durch und als die Fanfaren erklangen, trabte er zu seinem Gehilfen. Als dieser seine Lanze brachte und die Spitze in der Sonne wie eine kleine Nadel funkelte erhob Leonardo stolz das Kinn. Schon jetzt spürte er wie der Jubel des Publikums sich auf ihm konzentrierte. Zumindest dachte er das. Er fühlte sich großartig.
Konzentriert ging er in Position. Der Reiter mit der silbernen Rüstung trat seinem Schimmel in den Leib. Schnaufend fuhr das Tier los. Der Reiter mit der schwarzen Lanze brauchte bloß seinen Körper nach vorn zu bewegen und sein Rappen trat in den weichen Boden. Nun war der Moment gekommen. Drei Schwebephasen, zwei, Leonardo kniff die Augen zusammen. Wie bei einem Sprung von einer Klippe zog er die Luft in seine Brust. Sein Körper war härter als die Rüstung die er trug. Die Lanze des Gegners hatte sich bis auf Brusthöhe gesenkt. Im nächsten Moment schepperte es. Das Publikum sprang auf, um das Moment einzufangen. Isabella knitterte ihren Rock in ihrer verschwitzten Hand. Selbst der Großherzog biss nervös auf seiner Unterlippe herum. Als die Lanze des starken Hermanns von der schwarzen Spitze abgewendet werden konnte, raunte die Menge die den Sandplatz umgab. Beide Reiter saßen noch auf ihren Rossen. Isabella schlug die Hände auf die Knie und nachdem sie sich kurz erhoben hatte, ließ sie sich in den Sitz zurückfallen. Ihr Hals schmerzte dabei hatte sie weder geschrieen, noch war sie erkältet. Die Anspannung raubte ihr die Luft zum Atmen.

„Zweeeiiittteerrr RRRiiiitttttt!!“, schrie der Schalk und das Publikum hatte einen kurzen Moment Zeit, sich wieder zu entspannen. Der festlich gekleidete Schelm schlug ein Rad und wieder erklangen die Fanfaren. Nun war Leonardo nervös. Wut stieg in ihm auf. Er wollte den Kampf kurz und schmerzlos gewinnen, eine zweite Runde hatte er nicht eingeplant. Als er seinem Pferd nun die Sporen gab kribbelten seine Finger und als die schwere Lanze seinen ganzen Körper zum Erzittern brachte und er sah wie die Spitze auf das metallene Brustschild Hermanns stieß, gelang es ihm fast nicht, seine Spannung zu halten. Als der Widerstand nachließ, lösten sich Leonardos Finger von dem Speer und er wendete sein Pferd geschickt um nicht über der langen Stange ins Straucheln zu kommen.
Während Hermann stöhnend in die Luft gehoben wurde und die Lanze sich gegen seine eiserne Brust bohrte, er spüren konnte, dass er gleich mit dem Kopf zuerst auf den Boden fallen würde, trabte Leonardo längst zur Ehrenloge um die Hand seiner Auserwählten zu küssen. Gönnerisch gab er auch dem Großherzog die Hand. Hatte jemand an dem Ausgang des Turniers gezweifelt? Sicher nicht. Und als er abstieg um die Wendeltreppe zu betreten hörte er das Raunen der Zuschauer, die enttäuscht über einen so schnellen Kampf die Ehrung nicht mehr sehen wollten und ihre Tribünen verließen. Bastarde. Erwarteten sie wirklich dass ihr Regent zwei weitere Ritte anordnete und so seine Tochter nur dem „relativ Besseren“ versprach? Solch ein Unsinn.
„Großherzog“, sprach Leonardo und blickte erhaben in das Gesicht des greisen Mannes. Alle seine Töchter waren schon verhökert, soviel wusste der Gewinner, nun sollte glücklicherweise auch die letzte über den Ladentisch getragen werden. Leonardo ging ohne Aufforderung am Großherzog vorbei und legte einen Arm um die schlanke Taille der peinlich berührten Isabella.
„Endlich wirst du ganz mein sein, mein Engel.“, sagte er und in seinem Augenwinkel registrierte er, wie sich der Großherzog erschrocken umwendete. Wie konnte dieser Stümper es wagen, seine Tochter schon vor der Hochzeit zu berühren?
„Isabella, lass diesen Galgenstrick los, es wird eine dritte Runde geben, wer drei Siege einfährt, gewinnt.“
„Aber, aber, ihr wollt doch wohl eure Tochter nicht unter Wert verhökern? Wer außer ich sollte nachher wieder hier stehen und um die Hand seiner Geliebten anhalten?!“ Leonardo hatte Recht. Der Großherzog runzelte die Stirn und ballte seine Hände. Zornig hob er den Arm und ließ vom Schalk den Ausgang des Turniers verkünden. Leonardo „der Grausame“ sei Sieger des festlichen Kampfes und somit neuer Thronfolger des Großherzogs. Das Volk jubilierte recht verhalten. Leonardo trat stolz hervor, stellte sich provozierend an die Brüstung und winkte in die Menge der Zuschauer. Als nächstes beugte er sich über die Balustrade und sah Hermann auf der Erde liegen. Seine Helfer hatten ihn an den Rand der kleinen Arena getragen, sie hatten ihm den schweren Helm abgelegt und flößten ihm durch eine Schüssel Wasser ein. Der Verlierer atmete schwer. Leonardos Augen hafteten an Hermann und er musste sich zwingen, keine stichigen Kommentare gegen diesen Einfaltspinsel loszuwerden. Hatte er gedacht Leonardo den Grausamen zu besiegen? Wohl kaum. Abwertend spuckte er von der Tribüne herunter und suchte den Blick Hermanns. Dieser spürte den Aufprall des feuchten Drecks und sah sich angewidert um. Als er nach oben sah und dem strahlenden Sieger ins narbiges Gesicht sah, spürte er noch mehr Hass, als dieser kleine Tropfen Aule an seinem Kinn je hätte schüren können. Leonardo der Grausame, Schlächter der Jungfrauen und Feldherr der Scheunenbrände. Um seine Macht zu festigen schreckte er vor nichts zurück. Und nun musste die schöne Isabella sein Werkzeug werden.
„Ich weiß was du vorhast, Muttermörder!“, entfuhr es Hermann, doch Leonardo hatte sich schon umgekehrt um nun dem innerlich brodelnden Großherzog den Arm um die Schulter zu legen und in kameradschaftlicher Geste mit ihm zu diskutieren.
„Es wäre mir nur Recht möchtet ihr, Herr Großherzog, erst sehen ob es ihrem Mädchen gut gehen würde bei mir. Ich werde gut für sie sorgen aber wir müssen nichts überstürzen. Wird sie sich beschweren kann der Verlierer des Kampfes sein Glück versuchen, aber dafür sehe ich keinen Anlass.“, verhandelte er offen über die schöne junge Frau, die sich niedergelassen hatte, um ihre Angst vor dem Eklat mit ihrem Vater zu bekämpfen.
Wie konnte er es in der Öffentlichkeit wagen, so intim mit ihr umzugehen? War dies sein wahres Gesicht? Die heimlichen Treffen, all das Lügen und Schleichen durch die dreckigen Gassen in noch dreckigeren Kostümen, damit er die Tarnung auffliegen lassen konnte? Isabella war so zornig auf Leonardo dass sie seine Gestik, seine Mimik, ja sogar seine säuselnde Stimme in diesem Moment verdammte. Sie fühlte sich schuldig ihren Vater betrogen zu haben, dachte sie doch an die große Zukunft mit diesem Mann, der sein zweites Gesicht erst jetzt zeigte. Wieder verhöhnte er ihren Vater, wieder zollte er diesem gütigen Großherzog keinen Respekt. Sie hatte die Worte des Verlierers die Loge heraufschallen hören, ob dieser wohl Recht hatte? Der Herzogstochter wurde angst und bange, während ihr Vater angewidert seine Diener anwies, sie sollten Leonardo auf dessen Gemach begleiten und sein Tier versorgen.

Am Abend gab der Großherzog widerwillig ein Bankett für den überheblichen Verlierer. Auf der einen Seite war er froh, dass dies ein Abschiedsfest für diesen Gauner war, auf der anderen Seite blutete sein Herz in tausend Rinnsalen wenn er daran dachte, dass seine geliebte jüngste Tochter mit diesem Scheusal fortgehen würde. Wieso hatte er bloß einen Lanzenkampf über ihr Schicksal entscheiden lassen? Doch nun zurückziehen, Isabella nicht zu verheiraten, das würde ihm Ehre und Ansehen kosten, gleichwohl offensichtlich ein Blender sich in ins Turnier geschlichen hatte. Hätte nicht eine kleine Manipulation bei diesem letzten Aufeinandertreffen nach fünf zuvor vergangenen Runden einen Ehemann Sieger sein lassen können, der alles darin setzen würde, seiner Isabella ein schönes Leben zu gönnen? Leonardo war dem Großherzog so unheimlich wie die Geschichten die über „den Grausamen“ durchs Land gingen. Würde er Isabella auch die Kehle aufschlitzen und ihr Kind zu Tode schlagen? Betreten fasste der Großherzog sich an die Brust. Er musste mit ihr sprechen bevor es zu spät war, sie musste Grund zur Beanstandung finden und zurückkommen, irgendetwas hatte dieser Hehler mit ihr vor!
In Gedanken vertieft, rissen ihn die Trompeten aus den schlimmsten Tagträumen und er sah wie das Paar feierlich beklatscht von allen Anwesenden den Festsaal betrat.

Der Abend verlief ungeplant nervenaufreibend für den alten Großherzog. Zu seiner Linken befand sich seine schöne, in ihre edelste Robe gekleidete Tochter. Sie sah so reif aus, war längst nicht mehr das junge Kind, und würde es nie wieder sein. Dieser Gauner hatte sie sicher geschändet, bevor er von Gott das Recht dazu verliehen bekam. Wieso konnte Isabela so töricht sein sich auf ihn einzulassen? Wieso hatte er diesen Betrug nicht bemerkt? Und genau diesem Mann musste er fortwährend in seine schmierige Visage blicken. Diese große Nase, die geheimnisvollen Unheil verheißenden Augen und dieser schmale verlogene Mund und die ein zwieträchtiges Leben verheißenden Narben. Appetitraubend. Permanent orderte der Großherzog seinen billigsten Rotwein. Nichts war zu elend für diese abartige Person. Versuchte Leonardo auch nur die Hand der Fürstentochter zu ergreifen, hatte ihr Vater Seine alsbald auf den schlanken blassen Fingern ruhen. Noch steckte hier kein Ring und irgendwas sagte dem Großherzog, dass dort auch nie ein Ring des Fürstensohnes stecken würde. Schweiß brach in ihm aus. Der Wein und die Angst um sein Teuerstes taten ihre Wirkung. Die Finger zitterten und im Bauch des Regenten zirpten tausend Grillen die heraus wollten um das Unheil zu bringen und die goldenen Felder seiner Bauern nieder zu wirtschaften. Das Unheil war so nahe dass man es fast riechen konnte.
Doch auch die Lider seines Gegenübers verhießen nichts Gutes. Der am Nachmittag so stolz anmutende Lanzenkämpfer hielt sein Weinglas wie eine alte Jungfer und er lallte und spuckte beim Sprechen. Isabella ging häufig zur Toilette um sich frisch zu machen und auch sonst rückte sie unangenehm berührt vom Tisch ab. Ihr Benehmen hatte wenig Fürstliches an sich, doch statt an die Etikette zu denken ließ auch der Großherzog sich gehen, vergab seinem Mädchen jeden Bruch mit dem Stil.
Heute war kein Tag zum Feiern.
„Was werdet ihr machen um meine Tochter so glücklich zu machen wie sie es hier ihr Leben lang war?“, fragte der Großherzog und sah erst wohlwollend zu ihr und dann in das vom Portwein gezeichnete Gesicht des Zukünftigen.
„Ssie wird’s gut bei mir haben, und bei meinem Bruder, mein Bruder ist sspitzse, dem gehört ein Stück Land an der SSeine“ lallte er mit schwerer Zunge. „Und wenn Issabellaa erstmal bei dem is’, dann kann sie machen wasse will, mir völlich egal.“
„Bei.. deinem Bruder?“, fuhr die junge Frau ins Gespräch ein und war entsetzt. Was hatte das zu bedeuten?
„Klar Klleiness, ich brauch mehr Land, er braucht `ne Frau und dann kannscht du bald wieder zsu Hause sein, bei Papi. Oder nein, warte“, der Betrunkene schüttelte die Hand als wolle er Krümel vom Tisch wischen, „mein Fehler, Vati wird sischerlich den Krieg nich’ überstehn’, is schon alt, verstehscht du, aber wenn mir das Land dann einma’ gehört mein Täubschen, dann bauen wir dir dort ein kleiness Schloss wo wir heute.. na du weischt schon und dann kannschtu auf die Weinberge glotzen und Kinder hüten oder schtricken oder weißz der Teufel wass-“ an dieser Stelle schloss der Fürstensohn Leonardo der Grausame die Augen und noch bevor er nach links weg vom Stuhl sackte packten ihn die Wachen des Großherzogs und brachten ihn auf dessen Befehl in eines der verschlossenen Kellerverließe.
„Möchtest du Hermann kennen lernen mein Mädchen oder einen Verbrecher heiraten?“, fragte der Großherzog überschwänglich vor Freude und seine Stimme machte Purzelbäume. Nie hätte er gedacht dass er diesen Lügner entlarven konnte und so küsste er die bauchige Karaffe mit dem billigen Wein und umarmte seine Tochter. Diese schüttelte ununterbrochen ungläubig den Kopf, konnte das erleichterte Auflachen ihres Vaters nicht teilen und verkrallte ihre zarten Finger in die Tischdecke. In ihr wummerte es als würde ein Erdbeben durch ihr Mark fahren und sie wusste dass ihr Vater sie vor dem größten Unheil ihres Lebens bewahrt hatte.
„Das klären wir morgen Vater.“, sagte sie und stand auf um vor dem Schlafengehen einen Blick auf den bewusstlosen und seelenlosen Kriegsherren zu sehen, der die Liebe nie hätte für sich gewinnen können, auch nicht durch den größten Verlust seines Lebens- dem Verlust beim Spiel um seine Ehre und die Freiheit.

 

Hallo [instin(c)t]

Fangen wir mal mit Textkram an.

Isabella betrachtete seinen wohl geformten Körper im Spiel mit Licht und Schatten

Ich finde „von" anstatt von „im" würde hier besser klingen.

Sie lag auf dem bauch,

Bauch

sagte sie auffordernd und ihre großen dunklen Augen schienen ihn anzuziehen wie ein Magnet eine eiserne Rüstung.

Hm, na ja, ein hübsch mittelalterlicher Vergleich, aber einfach „wie ein Magnet" würde auch reichen. Ist aber auch nicht wirklich störend.

Isabella war sich nicht sicher, ob sie einschreiten sollte. Leonardo war sich wiederum sehr sicher was den Sieg betraf, doch er spottete auch über den Großherzog.

Wortwiederholung von „sicher" und warum „doch"? Ok, im nächsten Satz klärt sich das zwar, aber es liest sich verwirrend durch den Punkt dazwischen.

Sie schluckte und als ihr die Tränen in die Augen schossen und ihre Kehle sich zuschnürte zwang sie sich in Richtung Tribüne zu starren, wo niemand sich für ihre Gefühlsregungen interessieren würde.

Ich glaub da fehlt ein Komma nach zuschnürte, aber ich bin mir nicht sicher.

Erst in Reimen und dann herausgeschrieen kündigte er Leonardo „den Grausamen" und Hermann „den Starken" an.

Klingt komisch, besser wäre „und dann schreiend" oder „lautstark" oder so ähnlich.

Als sich die Blicke der Kontrahenten trafen, gaben die Reiter ihren Tieren die Sporen und so machte der Rappe von Isabellas heiß geliebter Sommerbekanntschaft einen hohen Sprung.

Ein Sprung? Klingt wie Dressurreiten :lol: - Aufbäumen wäre irgendwie das bessere Wort. Im übrigen bin ich verwirrt: Wenn man dem Pferd die Sporen gibt reitet es doch los oder? Aber hier irgendwie nicht.

Und was schadete es bis dahin zärtliche Komplimente zu bekommen, ohne ständig diese Frau zu Wort kommen lassen zu müssen?

Wiedersprüchlich: Er will Komplimente, sie aber gleichzeitig nicht zu Wort kommen lassen. Komische Vorstellung.

Er atmete tief durch und als die Fanfaren erklangen, trabte er zu seinem Gehilfen.

Knappe statt Gehilfe, klingt besser.

Als dieser seine Lanze brachte und die Spitze in der Sonne wie eine kleine Nadel funkelte erhob Leonardo stolz das Kinn.

In Turnieren hatten Lanzen selten Spitzen. Entweder waren sie ganz aus Holz oder hatten abgestumpfte Stahlaufsätze (z.B. in Form von einer Faust). Schließlich traten hier nur Adelige an und der Sinn eines Turniers bestand nicht darin sich zu töten.

Schon jetzt spürte er wie der Jubel des Publikums sich auf ihm konzentrierte.

Ihn. Aber darüber hinaus finde ich die Formulierung auch ziemlich seltsam. Wie kann sich Jubel auf etwas konzentrieren?

Konzentriert ging er in Position.

Wortwiederholung (siehe voriges Zitat)

Der Reiter mit der silbernen Rüstung trat seinem Schimmel in den Leib. Schnaufend fuhr das Tier los. Der Reiter mit der schwarzen Lanze brauchte bloß seinen Körper nach vorn zu bewegen und sein Rappen trat in den weichen Boden.

Und Wer ist Wer? Hab ich da was verpasst? Ich glaube du hast vorher nicht erwähnt wer wie genau aussieht oder? Falls doch, Sorry. :sealed:

Leonardo kniff die Augen zusammen.

Nicht sehr klug von ihm. :dozey:

Als die Lanze des starken Hermanns von der schwarzen Spitze abgewendet werden konnte,

Wie hat er denn das geschafft? Noch dazu mit Augen zu. Ist einfach ein bisschen unrealistisch; mit Lanze abwehren ist bei einem solchen Turnier nicht viel, höchstens mit nem Schild.

Er wollte den Kampf kurz und schmerzlos gewinnen, eine zweite Runde hatte er nicht eingeplant.

Turniere gingen fast immer über einige Runden und es gab Punkte, je nach der Länge der abgesplitterten Lanze.

lösten sich Leonardos Finger von dem Speer

Ich weis, ich bin kleinlich: Eine Lanze ist kein Speer

Während Hermann stöhnend in die Luft gehoben wurde und die Lanze sich gegen seine eiserne Brust bohrte, er spüren konnte, dass er gleich mit dem Kopf zuerst auf den Boden fallen würde, trabte Leonardo längst zur Ehrenloge um die Hand seiner Auserwählten zu küssen.

Das ist nicht logisch, eine Aussage dieses Satzes lautet: Während die Lanze sich gegen Hermanns eiserne Brust bohrte, trabte Leonardo längst zur Ehrenloge. Oh man, der Junge ist flink. :D

Und als er abstieg um die Wendeltreppe zu betreten hörte er das Raunen der Zuschauer, die enttäuscht über einen so schnellen Kampf die Ehrung nicht mehr sehen wollten und ihre Tribünen verließen.

Das bezweifle ich stark. Turniere waren keine alltäglichen Begebenheiten, die wären ganz sicher da geblieben, zumal es immer diverse Kämpfe in unterschiedlichen Disziplinen gab.

Alle seine Töchter waren schon verhökert, soviel wusste der Gewinner, nun sollte glücklicherweise auch die letzte über den Ladentisch getragen werden
.

Ha,ha,ha, hübsch formuliert :lol: , aber eins bisschen zu drastisch, dass war damals gang und gebe.

„Aber, aber, ihr wollt doch wohl eure Tochter nicht unter Wert verhökern? Wer außer ich sollte nachher wieder hier stehen und um die Hand seiner Geliebten anhalten?!"

Der Junge ist dermaßen Respektlos, dass hätte er schon lange mit seinem Kopf bezahlt.

Leonardo „der Grausame" sei Sieger des festlichen Kampfes und somit neuer Thronfolger des Großherzogs.

Sehr märchenhaft, aber unrealistisch.

Hatte er gedacht Leonardo den Grausamen zu besiegen? Wohl kaum.

Währe er denn angetreten, wenn er gewusst hätte das er keine Chance hat?

Als er nach oben sah und dem strahlenden Sieger ins narbiges Gesicht sah,

Narbige. Ausserdem unnötige Wortwiederholung, besser: „Als er nach oben, und dem strahlenden Sieger ins narbige Gesicht sah,...

Es wäre mir nur Recht möchtet ihr, Herr Großherzog, erst sehen ob es ihrem Mädchen gut gehen würde bei mir.

Klingt nicht gut

Wird sie sich beschweren kann der Verlierer des Kampfes sein Glück versuchen, aber dafür sehe ich keinen Anlass.",

„Sofern sie sich beschwert, mag der Verlierer des Kampfes sein Glück versuchen, aber dafür wird es keinen Anlass geben." Als Vorschlag.

Am Abend gab der Großherzog widerwillig ein Bankett für den überheblichen Verlierer.

Gewinner wohl eher.

Auf der einen Seite war er froh, dass dies ein Abschiedsfest für diesen Gauner war, auf der anderen Seite blutete sein Herz in tausend Rinnsalen wenn er daran dachte, dass seine geliebte jüngste Tochter mit diesem Scheusal fortgehen würde. Wieso hatte er bloß einen Lanzenkampf über ihr Schicksal entscheiden lassen? #

Was für ein Idiot - ein Turnier entscheiden zu lassen... also echt, da hätte er ja auch gleich ne Runde Roulett spielen können. Davon abgesehen wurden Adlige Töchter aus politischem Kalkül verheiratet und nicht als Preise für Turniere ausgeschrieben - die Geschichte ähnelt mehr und mehr einem Märchen, und nicht einer historischen Geschichte.

, gleichwohl offensichtlich ein Blender sich in ins Turnier geschlichen hatte.

Unschöne Satzkonstruktion: „gleichwohl sich offensichtlich ein Blender..."

der alles darin setzen würde, seiner Isabella ein schönes Leben zu gönnen?

Daran setzen würde, seiner Isabella ein schönes Leben zu bereiten.


Leonardo war dem Großherzog so unheimlich wie die Geschichten die über „den Grausamen" durchs Land gingen.

Komma nach Geschichten. Ich glaub du machst einige Kommafehler, kann dir aber nicht mit Sicherheit Verbesserungsvorschläge machen, da ich mir diesbezüglich selbst oft sehr unsicher bin.

Würde er Isabella auch die Kehle aufschlitzen und ihr Kind zu Tode schlagen?

Klar, der Junge hat ja nichts besseres zu Tun, als einen Krieg mit dem Großherzog anzufangen. :dozey:

in ihre edelste Robe gekleidete Tochter.

In eine Robe? Sie kann ruhig ein Kleid anhaben.


Dieser Gauner hatte sie sicher geschändet, bevor er von Gott das Recht dazu verliehen bekam.

Gott gibt also das Recht zu schänden... so, so :lol:

Schweiß brach in ihm aus.

Ach, wie geht denn das?

Die Finger zitterten und im Bauch des Regenten zirpten tausend Grillen die heraus wollten um das Unheil zu bringen und die goldenen Felder seiner Bauern nieder zu wirtschaften.

Bitte? Was hat er denn jetzt auf einmal gegen seine Bauern? Sehr merkwürdiger Vergleich.

„Was werdet ihr machen um meine Tochter so glücklich zu machen wie sie es hier ihr Leben lang war?", fragte der Großherzog und sah erst wohlwollend zu ihr und dann in das vom Portwein gezeichnete Gesicht des Zukünftigen.
„Ssie wird’s gut bei mir haben, und bei meinem Bruder, mein Bruder ist sspitzse, dem gehört ein Stück Land an der SSeine" lallte er mit schwerer Zunge. „Und wenn Issabellaa erstmal bei dem is’, dann kann sie machen wasse will, mir völlich egal."
„Bei.. deinem Bruder?", fuhr die junge Frau ins Gespräch ein und war entsetzt. Was hatte das zu bedeuten?
„Klar Klleiness, ich brauch mehr Land, er braucht `ne Frau und dann kannscht du bald wieder zsu Hause sein, bei Papi. Oder nein, warte", der Betrunkene schüttelte die Hand als wolle er Krümel vom Tisch wischen, „mein Fehler, Vati wird sischerlich den Krieg nich’ überstehn’, is schon alt, verstehscht du, aber wenn mir das Land dann einma’ gehört mein Täubschen, dann bauen wir dir dort ein kleiness Schloss wo wir heute.. na du weischt schon und dann kannschtu auf die Weinberge glotzen und Kinder hüten oder schtricken oder weißz der Teufel wass-" an dieser Stelle schloss der Fürstensohn Leonardo der Grausame die Augen und noch bevor er nach links weg vom Stuhl sackte packten ihn die Wachen des Großherzogs und brachten ihn auf dessen Befehl in eines der verschlossenen Kellerverließe.

Das is jetzt nicht dein Ernst oder? Sorry, aber den Besoffenen Trottel alles ausplaudern zu lassen ist dramaturgisch und stilistisch einfach ne Schnappsidee, im warsten Sinne des Wortes.

Tut mir Leid, aber deine Geschichte konnte mich nicht überzeugen. Sprachlich holpert es an vielen Stellen und es sind einige Fehler drin, aber ok, das kann man ausräumen. Gravierender sind Inhaltliche Mängel: es gibt etliche Logik-Fehler und mit der historischen Korrektheit ist es auch nicht gut bestellt. Im Wesentlichen ist es eigentlich ein Märchen geworden. Am Anfang lies es sich ganz gut an, sackte dann aber gegen Ende gravierend ab. Und der Schluss ist schlicht misslungen, den würd ich auf jeden Fall umschreiben.

Gruß, Skalde.

 

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