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Serie Glimpse I

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12.02.2014
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Glimpse I

Da sitzt sie, in der zweiten Reihe, in ihrem roten Sommerkleid. Ihre Haare bewegen sich synchron mit dem angenehmen Windhauch, der durch das geöffnete Fenster seinen Weg findet. Sie summt eine Melodie, "Somebody To Love" von Queen, kennt aber offensichtlich nur den Anfang. Eine Endlosschleife der Langeweile, bis der Unterricht beendet wird. Ihr Freund, der rechts neben ihr sitzt, versucht ihre Aufmerksamkeit zu erhaschen, aber sie hält ihn auf Abstand, grinst nur verstohlen. In der Schule ist sie mit Sicherheit ein anderer, differenzierter Mensch. Sie sind nur außerhalb der Öffentlichkeit zusammen, hier sitzen sie bloß nebeneinander. Ich habe auch ein paar Mal in der Woche das Vergnügen, will mich jedoch keineswegs zwischen die beiden quetschen. Sie ist besonders, kulturell gebildet und verdammt attraktiv, sie steht auf Classic Rock, will nächstes Jahr Journalismus studieren und immer zu, verteidigt sie ihre Meinung mit allen Mitteln. Egal wie vorlaut sie dabei wird, es amüsiert, zuzuhören. Trotzdem, irgendetwas lässt mich an ihr kalt. Wahrscheinlich sind es ihr verkrampftes Verdrängen von Gefühlen und ihr tiefsitzender Pessimismus, welche auch der Grund sind, warum ich nur ihre Fragen erwidere und kaum eine Konversation fordere. Nur die Magie, wenn sie mich ansieht ... Ich bin mir sicher, ich sollte nicht mehr in ihre Richtung blicken.

"Ich wollte schon immer mal stecken bleiben, aber mit dir?" Sage ich schmunzelnd.
Sie nennt mich "Arschloch", lächelt aber.
Ihr "Freund" fährt gerade irgendwo in Südtirol Ski und wir sitzen plötzlich im Fahrstuhl fest, am ersten Tag der Studienfahrt, mitten in Berlin.
Langsam macht sich die Nervosität bemerkbar, andauernd haut sie auf die Notruftaste, vergebens. Liegt es daran, dass sie einfach Schiss hat, oder dass sie mit mir hier drin festsitzt? Keiner von uns weiß, wann die uns hier rausholen, also setzen wir uns. Sie nimmt direkt neben mir Platz, sogar ihre Stimmbänder schwingen schneller und verzerren die sonst angenehme Stimme, als sie mich darum bittet, sie abzulenken. Obwohl ich weiß, dass sie Nichtraucherin ist biete ich ihr eine Zigarette an.
"Du willst jetzt rauchen?"
"Klar, wir stecken doch schon fest, was soll denn noch passieren?"
Kurz nachdem ich mir eine angesteckt habe, nimmt sie mir die Kippe ab und drückt sie auf dem Boden aus, vorher zieht sie jedoch zweimal.
"Siehst du, hat geklappt."
Sie schlägt mir auf die Schulter, schaut mir dabei tief in die Augen. Die Situation entspannt sich, wir lachen und ihr Gesicht gewinnt langsam wieder an Farbe. Für einen Moment öffnet sie ihr gefrorenes Herz und wir kommen uns näher, fast schon zu nahe, sodass man ganz genau weiß, der Fahrstuhl würde in diesem Moment seine ewige Bahn des Auf und Ab fortsetzten. Und genau das tut er.

 
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Servus Henrik

In so einem kurzen Text wiegen sprachliche und grammatikalische Nachlässigkeiten doppelt schwer. Und auf genau diesen werde ich jetzt mal gnadenlos herumtrampeln:

Da sitzt sie, in der zweiten Reihe in ihrem roten Sommerkleid.
Entweder das Komma hinter sie weg, oder ein zweites Komma hinter Reihe

Ihre Haare bewegen sich synchron mit dem angenehmen Windzug, der durch das geöffnete Fenster seinen Weg findet.
Windzug? Ist ein unhübsches Wort und obendrein zungenbrecherisch zu lesen. Wie wär’s mit Windhauch, der durch das geöffnete Fenster weht?

Ich glaube [Komma] es ist "Somebody To Love" von Queen.

Eine Endlosschleife, [kein Komma] der Langeweile, bis der Unterricht beendet wird.

Ihr Freund, der rechts neben ihr sitzt, versuchte [hoppla, Präteritum] ihre Aufmerksamkeit zu erhaschen,

will mich jedoch keines Wegs [keineswegs] zwischen die Beiden [beiden] quetschen.

Wahrscheinlich ist [sind] es ihr verkrampftes Verdrängen von Gefühlen und ihr unendlich [ist entbehrlich, weg damit] tiefsitzender Pessimismus, was [welche] auch der Grund ist [sind],

Nur die Magie, wenn sie mich ansieht... [Leerschlag vor den drei Punkten fehlt]

Ihr "Freund" ist jetzt irgendwo in Südtirol Ski fahren [Skifahren]

und wir sitzen plötzlich im Fahrstuhl fest, direkt am ersten Tag im Hotel
unschön und unnötig

"Ich wollte schon immer mal stecken bleiben, aber mit dir?" [Komma] Sage [sage] ich grinsend.

Sie nennt mich ein "Arschloch", lächelt aber.

andauernd haut sie auf die Notruf-Taste [Notruftaste]

Liegt es daran, dass sie einfach Schiss hat [Komma] oder, [kein Komma] dass sie mit mir hier drin festsitzt?

Obwohl ich weiß, dass sie Nichtraucher [Nichtraucherin] ist biete ich ihr eine Zigarette an.

to be continued...
ja, das sag ich jetzt auch einfach mal, ich wollte dir nämlich schon auch noch was zur Geschichte an sich sagen, aber die vielen Fehler haben mich müde gemacht, ich hau mich jetzt ins Bett. Ich mach morgen weiter, okay?

offshore

 

Klar :) Danke für die Hilfe bei der Fehlerbeseitigung. Ich nehme mir leider wenig Zeit, meine Geschichten gründlich zu überarbeiten, werde mich aber in Zukunft bemühen, den Lesern einen fehlerfreien Text vorzulegen.

 

Lieber Henrik,

nachdem du deinen Text ja bereits etwas von Fehlern bereinigt hast, hier meine Meinung dazu:

Es ist ein zwiespältiges Gefühl, das deine Geschichte bei mir hinterlässt. Zwiespältig deshalb, weil ich finde, dass du einerseits einige sehr schöne Sätze hinbekommen hast. Gerade der Einstieg gefällt mir sehr gut - du gehst medias in res, und das auf eine sehr flüssig zu lesende Art und Weise:

Da sitzt sie, in der zweiten Reihe, in ihrem roten Sommerkleid. Ihre Haare bewegen sich synchron mit dem angenehmen Windhauch, der durch das geöffnete Fenster seinen Weg findet. Sie summt eine Melodie, kennt aber offensichtlich nur den Anfang. Ich glaube, es ist "Somebody To Love" von Queen. Eine Endlosschleife der Langeweile, bis der Unterricht beendet wird.

--> kleiner Korrekturvorschlag: "... bis der Unterricht zu Ende ist."

Sie ist besonders, kulturell gebildet und verdammt attraktiv, trotzdem lässt mich irgendetwas an ihr kalt.

Auch dieser Satz ist dir sehr gut gelungen, gefällt mir gut, zeigt auch viel vom Gefühlschaos des Ich-Erzählers auf, wie ich finde, so wie auch die nachfolgenden Sätze:

Nur die Magie, wenn sie mich ansieht ... Ich bin mir sicher, ich sollte nicht mehr in ihre Richtung blicken.

Noch ein Korrekturvorschlag:
Wahrscheinlich sind es ihr verkrampftes Verdrängen von Gefühlen und ihr tiefsitzender Pessimismus. Darum erwidere ich auch meist nur ihre Fragen und fordere kaum eine Konversation.

Du hast den ersten Teil bewusst im Präsens gehalten, nehme ich an . Danach folgt ein Zeitenwechsel ins Präteritum - leider wird genau in diesem Moment der Text auch schwächer, fällt irgendwie auseinander.
Das Ganze wirkt auch unfertig (und da nützt es nichts, dass du es als "Serie" kennzeichnest und den Titel "Glimpse I" setzt - was ist mit der Szene im Klassenzimmer? Inwiefern hängt diese mit der Erinnerung an die Studienfahrt zusammen? Und warum
zwei Monate konnte ich mich zurückhalten
? Zwei Monate seit welchem Ereignis?

Ich hoffe, du kannst etwas mit meinem Kommentar anfangen.
Viele Grüsse
AprilSky

 

Danke fürs Lesen :)
Das Gefühl, dass der Text im zweiten Teil schwächer ist, habe ich selbst. Der Text soll schon noch weiter gehen. Die Szene im Klassenzimmer war so der Moment, bei dem ich mich eigentlich distanzieren wollte, was aber nur für die besagten zwei Monate klappt. Ich werde noch ein paar Umformulierungen vornehmen, um einen besseren Übergang zu schaffen.

 

Hey Henrik,

dass man Geschichten als Serie postet, ist natürlich okay. Es sollten dann aber jeweils abgeschlossene Geschichten sein. Kannst am Ende natürlich Cliffhanger einbauen, klar, wie bei einer Fernsehserie, aber ohne wenigstens ein paar Fäden zusammenzuknüpfen, lässt mich solch ein Text ratlos und unbefriedigt zurück. Keine Ahnung, was du als Autor noch in Planung hast, ich verstehe aber nicht, warum du deinen sehr kurzen Text nicht weiterführen wolltest - hast doch Zutaten beisammen: die Frage, ob sie zusammenkommen, einen potentiellen Konflikt bzgl. Freund ...

Da sitzt sie, in der zweiten Reihe, in ihrem roten Sommerkleid. Ihre Haare bewegen sich synchron mit dem angenehmen Windhauch, der durch das geöffnete Fenster seinen Weg findet. Sie summt eine Melodie, kennt aber offensichtlich nur den Anfang. Ich glaube, es ist "Somebody To Love" von Queen. Eine Endlosschleife der Langeweile, bis der Unterricht beendet wird. Ihr Freund, der rechts neben ihr sitzt, versucht ihre Aufmerksamkeit zu erhaschen, ...

Da sind viele Wortwiederholungen zu finden, die du mMn hättest vermeiden können - auch mal Artikel nutzen, umformulieren etc. Gerade bei kurzen Texten fällt das negativ auf.
Wenn sich der Wind seinen Weg sucht, frage ich mich: wohin denn. Kannst du aber auch als pingelig abtun - wie alles andere von mir natürlich auch.
Du machst es zwar ansatzweise, aber noch szenischer Schreiben, würde deinem Text gut stehen. Wie erhascht er Aufmerksamkeit? Was macht er denn? Mehr "Show", weniger "Tell".
Ich dachte beim Lesen, die endlose Langeweile beziehe sich auf das Lied von Queen - da bin ich hängengeblieben.

In der Schule ist sie mit Sicherheit ein anderer, differenzierter Mensch. Sie sind nur außerhalb der Öffentlichkeit zusammen, hier sitzen sie bloß nebeneinander. Ich habe auch ein paar Mal in der Woche das Vergnügen, will mich jedoch keineswegs zwischen die beiden quetschen. Sie ist besonders, kulturell gebildet und verdammt attraktiv, trotzdem lässt mich irgendetwas an ihr kalt. Wahrscheinlich sind es ihr verkrampftes Verdrängen von Gefühlen und ihr tiefsitzender Pessimismus, welche auch der Grund sind, warum ich nur ihre Fragen erwidere und kaum eine Konversation fordere. Nur die Magie, wenn sie mich ansieht ... Ich bin mir sicher, ich sollte nicht mehr in ihre Richtung blicken.

Also, die Perspektive hier, ist mir nicht klar. Auktorialer Ich-Erzähler? Dein Erzähler weiß, dass sie dann anders und differenziert ist (wie denn und was meinst du mit differenziert?), weiß, dass sie Gefühle verdrängt ... Oder sind das plumpe Behauptungen?
Ich dachte einen Moment, dein Erzähler sei auch ein paar mal die Woche mit ihr zusammen - da bin ich kurz hängen geblieben.
Attraktiv und kulturell gebildet, tja. Interessanter wäre doch, wenn du sie beschreiben würdest und ich mir ein Bild von der leicht unterkühlten Schönheit machen könnte, die kulturell, ähm, die gerne was? Opern ansieht, Mozart hört oder ein Theaterjunkie ist? Du verstehst bestimmt, worauf ich hinaus will.
Dann die Magie. Was ist das für eine, eine Kaninchen-aus-dem-Zylinder-Magie? Was passiert denn, wenn das Mädel ihn ansieht? Wie fühlen sich ihre Blicke an? Was lösen die aus?

Dann fährt die Klasse nach Berlin, nur ihr Freund ist zum Skifahren in Südtirol? Ich dachte, die sind Klassenkameraden?

Also, soviel mal von mir. Dein Text schreit nach "Show, Don't Tell", sollte weiter, sollte zu Ende, auf einen Punkt hin erzählt werden. Die Zutaten dazu - ich schrieb es ja schon - hast du doch beisammen.
Man merkt, dass du willens bist, ein breites Vokabular zu verwenden, was gut ist, aber nicht übertrieben werden sollte - muss halt zum Erzählton passen.

Alles rein subjektiv.

VG

zapp

 

Der Anfang gefällt mir recht gut - erzählerisch gut geschrieben und fehlerfrei. Doch etwas stört mich:

In der Schule ist sie mit Sicherheit ein anderer, differenzierter Mensch.
Diese Stelle klingt mir irgendwie zu plump, wenn man bedenkt, dass die besagte Person eine Liebeserfahrung macht und wohl durch die rosarote Brille schaut - wäre denn ein anderes Adjektiv nicht passender?! Differenziert klingt so "außerhalb des Geschehens".
Der Rest wurde schon von den anderen besprochen, so dass ich nicht weiteres zu sagen habe.

Schöne Grüße und nicht aufgeben!

 

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