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Größer als Gargoyles

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12.04.2006
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Größer als Gargoyles

»Schon der zweite Gargoyle.«
Frau Schimmel klappte die Headset-Cam auf und drehte sich zum Fenster. »Schau her. Da.«
»Seh nix«, sagte ihre Mutter am anderen Ende der Leitung.
Ein Griff zum Kameraarm, der wie ein Fühler von ihrem Kopf abragte, und das Bild im Küchendisplay wackelte, bis es zwei Elektriker zeigte, die auf dem Dach des Nachbarhauses werkelten. »Jetzt?»
»Besser. Ja, so ist gut.«
Die Arbeiter montierten einen Kopf an der Regenrinne, der Merkmale von Wolf, politischer Karikatur und Batman in einer steinernen Fratze vereinte.
»Dabei ist er nur ein kleiner Einkäufer bei einer zweitklassigen Supermarktkette, sie freiberufliche Journalistin. Wie können die sich das leisten?«
»So teuer sind Gargoyles gar nicht.«
»Die Schmitz haben bald von jeder Hausecke eines dieser Monster glotzen. So einfallsreich ... Eine Mähziege haben sie auch, aber der sind neulich die Sicherungen durchgebrannt.«
Frau Schimmel justierte die Cam so, dass ihre Mutter den wuchernden Rasen betrachten konnte, und goss mit der freien Hand Flüssigwürze über die Hähnchenschenkel, die es zum Abendessen geben sollte.
»Siehst du?«, antwortete ihre Mutter. »Immerhin haben sie noch kein höhenverstellbares Gras.«
»Ja, klar, aber alles echt bei denen. Irische Importware und wahnsinnig teuer. Diese Angeber.« Frau Schimmel schüttelte den Würzspender etwas zu kräftig und ein Schwall knallroter Flüssigkeit ergoss sich über das Fleisch. »Verdammt.« Ein Griff zur Küchenrolle und sie tupfte das Geflügel trocken. »Sie haben das bessere Auto, das größere Haus, eine Sammlung exquisiter Elektro-Vögel und erst letzte Woche sind sie aus Dubai-Disney zurückgekehrt.«
»Ach, Schatz.« Ihre Mutter seufzte. »Dein Mann ist Anwalt. Lass ihn mal was Gutes für dich tun. Nimm ihn mit in die Stadt und geht ein bisschen Bummeln, ja?«


Besteck klapperte.
»Das ist mal ... schön scharf.« Herr Schimmel grinste gequält und goss sich das dritte Glas Wasser ein.
»Schmeckt es dir nicht?«, fragte Frau Schimmel und nahm ebenfalls einen großen Schluck.
»Doch, doch. Nur scharf.«
Kinto, der Sohn, spülte das Essen mit Sprudel. »Schmeckt gut, Mama.« Er schob das Fleisch zum Tellerrand und entwickelte ein für ihn bemerkenswertes Interesse am Salat.
»Ach, übrigens«, sagte Frau Schimmel, bemüht das Thema zu wechseln. »Die Katze ist kaputt.«
Herr Schimmel hob die Augenbrauen: »Aber gerade, als ich sie aufs Ladegerät gestellt habe, schien sie doch noch ganz in Ordnung.«
»Sie eiert auf einem Rad. Und etwas stimmt nicht mit ihrem Miau.«
»Was sagt sie denn?«
»Es klingt so gedehnt. Eher wie chinesisch.«
»Wenn du möchtest, kann ich die Katze morgen nach der Arbeit zum Mechaniker bringen.«
Frau Schimmel zögerte. »Ich finde ja ... eigentlich finde ich, wir brauchen etwas Größeres.«
»Au ja.« Kinto wirbelte mit der Gabel Tomatenstücke und Radiccio auf, schob den Teller zur Seite. »Einen Hund.«
»Die Katze ist doch fast noch neu.« Herr Schimmel wischte sich mit einer Serviette über den Mund.
»Sie war damals schon fast überholt«, sagte Frau Schimmel. »Ein Auslaufmodell.«
»Ich will einen Bernhardiner«, rief Kinto.
»Ich hatte eher an einen Gärtner gedacht.« Frau Schimmel schritt in Gedanken eine Reihe von Alternativen ab – alle größer als Gargoyles. »Oder einen Butler.«
»Wenn wir einen Hund kaufen, darf ich dann mitkommen?« Kinto strahlte über das ganze Gesicht. »Ich werd' mir den tollsten aussuchen, den wir finden, ganz bestimmt.«


Sie schoben ihren Einkaufswagen durch die Hallen von CastleShop; blinkende Pfeile zeigten links und rechts auf Sonderangebote: Waschmaschinen, Frisurhauben, Hifi-Pflanzen. Super-Günstig, Mega-Billig. Schauen Sie! Testen Sie! Kaufen Sie!
Sobald sie ihr Schritttempo verringerten, meldete sich der Avatar an der Frontfläche des Einkaufswagens zu Wort: »Unsere Gemälde werten jede Wand auf«, sagte er und spielte eine Jingle. »Einen Matisse am Tisch, einen Miro überm Klo.«
Er überredete Frau Schimmel mit einem Lächeln wie aus Hollywood eingeflogen, eine Replik Mona Lisas zu betrachten. »Zwölf verschiedene Gesichtsausdrücke: Wenn da Vinci das geahnt hätte. Auch mit Meteor, unserer Wetterstation, koppelbar, die Sie im dritten Stock finden.«
Frau Schimmel legte das Bild in den Wagen und empfing einen bösen Seitenblick ihres Gatten.
Als sie in der Robo-Abteilung ankamen, hatten sich zu Mona Lisa mehrere Leuchtkakteen und ein QuickToaster mit optimierter Brotsensorik hinzugesellt.
»Ich will einen Hund«, quengelte Kinto.
»Wenn du ein artiger Junge bist, kaufen wir dir einen Hamster«, versprach ein verzweifelter Herr Schimmel, dessen Nerven bis zum Zerreißen gespannt waren.
»Ich will keinen Hamster.«
»Schau, du bekommst einen wasserdichten; den darfst du mitnehmen ins Schwimmbad und deinen Freunden vorführen. Einen der blubbern und sich tot stellen kann.«
Frau Schimmel indessen hörte kaum hin und machte große Augen angesichts der kybernetischen Vielfalt, die sich vor ihren Augen ausbreitete.
Sie schob ihren Wagen an einer langen Reihe von Butlern vorbei; ausgeschaltet und stumm standen sie da. Die billigsten besaßen Räder und Greifzangen, die teuersten mehrere Arme und humanoide Gesichtssensorik.
Vor ihren Füßen wuselten Fegspinnen; »Kauf mich! Kauf mich!«, fiepten sie, Lichtkaskaden kreisten über ihren Rumpf – dann verschwanden sie hinter Regalen.
Frau Schimmel passierte eine Gruppe von Musikanten: Ein Romeo kniete vor ihr nieder und sang ein Lied darüber, wie kostengünstig er in Anschaffung und Wartung sei, und dass es beim Kauf einen Katzenvogel gratis dazu gäbe. Doch einen Romeo wollte sie nicht – zu laut. Vielleicht einen Hausdrachen? Ja, das wäre was Feines: Sie bräuchte keinen Herd mehr und Grillpartys bekämen eine abenteuerliche Note. Sie könnte die Schmitz zum Essen einladen, um sie neidisch werden zu lassen. Billig waren die Tiere auch; Frau Schimmel wusste jedoch, dass die Hersteller an den Gaspatronen verdienten, daher schaute sie sich erst einmal weiter um.
Aus den Deckenlautsprechern dudelte Kaufhausmusik; nicht Klassik, nicht Rock, ein leichtes Di-Didi-Didididi. Ein paar Gartenroboter begannen, im Takt mitzuwippen: mannshohe Blumen schlängelten die Stiele, klatschten rhythmisch die Blätter zusammen. Frau Schimmel spazierte am Beet vorbei. »Designt von LaRoy«, sagte der Ava mit seiner begeisternden Stimme. Di – die Pflanzen wippten nach links; didi – nach rechts; didididi. Blütenkelche rotierten, neigten sich Frau Schimmel entgegen; sie nahm kaum wahr, wie Blätter sie streiften und metallenes Farngestänge über ihre Haut streichelte, stattdessen lief sie schnurstracks auf eine Eiche zu.
Gewaltig!
»Auch von LaRoy«, begeisterte der Ava.
Der Baum schwankte wie von einer sanften Briese bewegt auf Wurzeln aus Rohr, Federn und Stoßdämpfern. Moose und Pilze überzogen den Stamm, ein Gesicht zwinkerte schwerfällig. Tentakelgleich waberten die Äste, so als wollten sie die Kaufhausmelodie einfangen. Metallglieder raschelten, Blätter wirbelten. Wie hypnotisiert schaute Frau Schimmel auf. Di-didi-didididi. Auf einem der dickeren Zweige hüpfte ein Nest. Elektrosittiche flogen heraus, kreisten in der Verkaufshalle, um sich alsbald auf eine Gargoylfigur in der gegenüberliegenden Ecke niederzulassen.
»Eine gute Wahl«, sagte der Ava und spielte eine Jingle.


Frau Schimmel hielt ein Buch in der Hand, dessen Seiten sie seit etwa einer halben Stunde nicht mehr umgeblättert hatte. Stattdessen beobachtete sie den Garten, wo Kinto den Hamster in die Luft warf. Das Spielzeug landete zwischen den Wurzeln der Eiche. Der Baum fuhr Teleskopäste aus und ergriff das arg mitgenommene Bündel, um es Kinto zurückzugeben, der es sogleich zum Dach heraufschleuderte. Geraschel; langsam bewegte sich der Baum vorwärts.
»Hol den Horst«, rief Kinto und Frau Schimmel schaute sich die Szene mit zunehmender Unzufriedenheit an. »Los, mach schon!«
Sie hatte sich den Baum nicht zugelegt, damit ihr Sohn damit herumalberte. Zudem hatten sich die Schmitz erdreistet, bisher keine Reaktion zu zeigen. Sie konnten ihn unmöglich übersehen haben – ja, wie denn auch? Mochten sie tatsächlich so neidisch sein? Frau Schimmel nahm sich vor, die beiden möglichst bald einzuladen. Auch die anderen Nachbarn hatten unangemessen reagiert – nämlich gar nicht. Lediglich ihre Mutter hatte Anstand bewahrt und kühl gratuliert, jedoch nicht ohne ironisch zu bedauern, das Blättermonstrum könne wohl kaum eine große Hilfe im Haushalt sein, da hätte sie sich gleich einen zweiten Mann anschaffen können.
Überhaupt Mann: Seitdem CastleShop den Baum geliefert hatte, redete ihr Gatte kaum noch mit ihr. Die wenigen Worte, die gewechselt wurden, waren anklagend, so viel verdiene ein Durchschnittsanwalt schließlich auch nicht.
Frau Schimmel seufzte. Sie hatte sich alles anders vorgestellt. Mehr Aufmerksamkeit.
Kinto kam durch die Terrassentür ins Wohnzimmer, den Hamster in der Hand; am Tier fehlte Fell, darunter griff Mechanik ins Leere.
»Kaputt«, sagte er. Und dann: »Ich wollte ja einen Hund. Einen Hund!« Er warf das Tier aufs Sofa, wo es mit den Hinterbeinen zappelte und eine Fehlersequenz fiepte. »Und dein Baum geht auch nicht mehr«, rief er noch, bevor er die Treppe hinaufstürmte und die Zimmertür knallen ließ.
Ein weiterer Seufzer. Nein, so nicht. Andauernd verhakten sich die Äste, und der Mann an der Hotline hatte erklärt, das falle nicht unter die Garantie, komplexe Technik verlange einen vorsichtigen Umgang. Mit einem Fluch auf den Lippen holte sie die Leiter aus der Besenkammer, ging nach draußen, stellte sie unter den Baum und drückte den Knopf. Surrend fuhren die Sprossen aus.
»Ich habe eine Betriebsstörung«, informierte die Eiche, während Frau Schimmel Richtung Krone kletterte, die ungefähr auf Höhe der Regenrinne lag. »Um den Fehler zu beheben, konsultieren Sie bitte Kapitel Acht des Bedienungshandbuchs ...«
Ein ganz schönes Durcheinander hier oben, die Zweige griffen ineinander, wickelten sich um größere Äste; Blätter steckten in Scharniere, ein Tohuwabohu wie bei einem Garnknäuel, den man einer Katze zum Spielen gegeben hatte.
»... oder kontaktieren Sie unsere freundlichen Service-Mitarbeiter, die Sie für nur Zwei-Fünfundvierzig die Minute in Anspruch nehmen können ...«
»Jaja, schon gut«, murmelte Frau Schimmel gereizt und entknotete mehrere verharkte Zweige. Sie beugte sich vor, zupfte an Blättern, friemelte an einem Stück Draht - der dazugehörende Zweig rastete ein, schwankte. An einem Teleskop-Ast justierte sie die Greifhölzer.
»Sie haben da aber ein ganz schönes Chaos.« Frau Schimmel zuckte zusammen. Schmitz, der Nachbar, lugte über den Gartenzaun.
»Was? Ach, das. Nein, nein. Das kommt schon mal vor. Hehe.« Frau Schimmel lachte gequält und beeilte sich, die Zweige in die richtige Position zu bringen. Hausarrest für Kinto, ging ihr durch den Kopf, mindestens fünf Tage.
»Brauchen Sie Hilfe? Ich kenne mich damit aus.«
»Nicht nötig, nein, vielen Dank. Ich bin gleich fertig. Alles gut. So ein schöner Baum, da kann schon mal ... Wirklich nicht. Hehe.« Sie zerrte an einem Zweig, der sich nicht lösen wollte, zurückfederte.
»Seien Sie bitte vorsichtig«, sagte der Baum. »Bei Beschädigungen verfallen bedauerlicherweise die Garantieansprüche.«
»Ich bin sofort da«, rief der Nachbar.
»Nicht doch ...«, sagte Frau Schimmel, da war Schmitz bereits um das Haus herum verschwunden.
Wenig später drückte er das Schimmelsche Gartentor offen. Er kam angelaufen und positionierte sich unter der Eiche.
»Sieht ja ganz schön schlimm aus.«
»Das ist wirklich nichts.«
»Sind Sie sicher?« Er kletterte die Leiter hinauf, schwang sich in die Krone – und lächelte Frau Schimmel an.
»Schon ziemlicher Mist, den sie da so verhökern, finden Sie nicht?«
»Ja. Also, nein. So schlimm ist das gar nicht.« Der Ast wollte sich nicht lösen. Der verdammte Ast!
»Warten Sie, lassen Sie mich mal.« Schmitz wickelte den Ast Zentimeter um Zentimeter ab. »Ich habe früher selbst Bots verkauft, bevor ich in die Lebensmittelbranche gewechselt bin.«
»Ah. Was Sie nicht sagen. Das wusste ich nicht.«
»Eigentlich völlig unsinnig, sich diese Geräte zu Deko-Zwecken hinzustellen, nicht?«
Frau Schimmel stockte. »Unsinnig?«
Schmitz hob die Hände und lachte. Dann machte er sich wieder an die Arbeit. »Ich kann mir vorstellen, was Sie jetzt denken. Der hat gut reden. Ja, meine Frau ist ähnlich, was Bots angeht, das ist eine Marotte. Da kann man nichts machen. Ah-da!« Er drückte einen Ast zur Seite und löste einen Greifer, der sich in ihn verbissen hatte. »Das hätten wir.«
»Ich bin sehr zufrieden mit der Anschaffung.«
»Sind wohl alle Frauen so.« Er lachte ein weiteres Mal, wie um seinen Witz zu unterstreichen. Frau Schimmel empfand zunehmende Antipathie: Unhöflich war das.
»Ich glaube, das hätten wir«, sagte Schmitz. »Hier noch.« Klack; Blätter raschelten; Zweige waberten wie Korallen durch die Luft. »Fertig!«
Er stieg die Leiter hinunter, gefolgt von Frau Schimmel. »Aber ich bin froh, dass es Käufer für den Ramsch gibt. Früher habe ich schließlich selber davon gelebt.«
»Manchmal macht der Baum wirklich Ärger, aber sonst ist das eine schöne Eiche.«
»Das ist sie ganz bestimmt.« Dieses Lachen schon wieder: schallend und unerhört. »Spielzeug für Erwachsene.«
»Ich finde etwas Luxus gar nicht schlimm. Nun, ich sollte mich dann wohl bedanken. Das war sehr nett von Ihnen. Grüßen Sie bitte Ihre Frau ganz lieb, machen Sie das? Ganz herzlichen Dank auch. Ja. Vielen Dank.«


Kinto tollte mit dem Bernhardiner. »Sei doch mal bitte ruhig«, rief Frau Schimmel in das Halbdunkel, das sich hinter der Küchentür auftat. »Ich telefoniere.«
»Fang den Hamster. Fang!« Bellen, Gekläffe, Geschrei.
»Kinder«, bemerkte Frau Schimmels Mutter am anderen Ende der Leitung, »sind etwas Wundervolles. Und den Baum habt ihr tatsächlich zurückgegeben?«
»Schweren Herzens, wirklich. Er war zu oft defekt. Außerdem ist er letzten Endes ja doch nur Spielzeug für Erwachsene. Da haben wir uns für einen Hund entschieden.«
Im Hintergrund jauchzte Kinto, schrie: »Ja, du hast ihn. Jetzt gib ihn wieder her. Los! Aus!«
»Sogar einen echten Hund«, erklärte Frau Schimmel ihrer Mutter. »Wir haben in der ganzen Stadt gesucht. Frank meint, wir könnten uns einen leisten; er vertritt gerade ein paar lukrative Scheidungsfälle.«
»Ihr habt euch einen echten verdient, meine Kleine.«
»Nun, er macht auch was her.« Frau Schimmel spielte mit der Cam, ließ sie kreuz und quer durch das Zimmer gleiten, filmte den Toaster, richtete sie auf das Nachbargrundstück, wo die Mähziege am irischen Rasen rupfte. Endlich klappte sie den Deckel vor die Linse. »Ich hab mir sagen lassen, die werden richtig, richtig groß, wenn sie ausgewachsen sind. Ungefähr so wie ein Hausdrache. Vielleicht noch größer.« Frau Schimmel lächelte. »Vielleicht sogar größer als ... ja, vielleicht sogar größer als Gargoyles.«

 

Meine zweite Geschichte in dieser Rubrik. Ähnliches Setting, anderer Stil. :)

 

Nur ganz kurz (ist schon spät, und ich muss vorschlafen, weil morgen der Dante vorbeikommt :D ):

Streckenweise ein Feuerwerk witziger Ideen, sehr flüssig zu lesen mit ganz wenigen Holperern.
Mir fehlt ein wenig der rote Faden und damit die Spannung. Am Anfang wirkt es etwas beliebig zusammengestöpselt (nichtsdestotrotz unterhaltsam). Die Aussage ist nicht mehr als eine leicht überhöhte Darstellung von übertriebenem Geltungsdrang.

Alles in allem also eine unterhaltsame Satire mit einem Humor, der streckenweise genau mein Ding ist.

Fazit: Gute Arbeit, mehr davon!

Uwe
:cool:

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Ramujan!

Naja, leider "nur" ganz nett. Stilistisch hatte ich nix zu meckern, aber inhaltlich fand ich das Teil ein bisschen langweilig, eigentlich passiert da ja nicht viel, außer dass sich irgendwelche Leute Spielzeug kaufen. Im Prinzip hast du das alte Thema "Nachbarschaftneid" nur mit neuartigen Gadgets wiederauferstehen lassen. Das ist ein bisschen wie "Wilder Westen" mit Laserpistolen. Da fehlt mir persönlich die neue Dimension, die durch das SF-Element zum Thema dazukommen müsste, um es interessant zu machen.

Außerdem: Auf die Auflistung einiger der Unterhaltungsgeräte könnte man mE verzichten, an der Stelle hab ich nämlich irgendwann gedacht
"Wenn jetzt noch so'n Schnickschnack-Ding kommt, bin ich raus."
Kam dann zum Glück nicht, und ich konnte weiter lesen. :D

Für den einen oder anderen Schmunzler hats dann aber doch gereicht, die Beziehungen unter den Personen sind mir nämlich wie bei "CareBot" auch hier sehr positiv aufgefallen. Wenn die Story jetzt noch einen innovativen, neuen Konflikt bieten könnte, der erst durch die futuristischen, technischen Prestigeobjekte möglich wird (das hattest du bei CareBot mE besser gelöst), könnte sie mich vielleicht zum Applaus hinreißen - so reicht es leider nur für ein "nett".

Viele Grüße,
Seaman

 

Hallo Uwe,

Mir fehlt ein wenig der rote Faden
Arrgh! Dabei hab ich mir alles zurechtgelegt: Erste Szene: Gespräch mit der Mutter (Motivation); 2. Szene: Überreden; ... usw. Naja, der "Nachbarschaftsneid" (wie Seaman formuliert hat) hat sich dann ja doch noch herauskristallisiert. Ansonsten freut es mich, dass ich unterhalten konnte. :)

Danke fürs Lesen und Kommentieren!


Hallo Seaman,

Das ist ein bisschen wie "Wilder Westen" mit Laserpistolen.
Also wie "Star Wars". :D

Außerdem: Auf die Auflistung einiger der Unterhaltungsgeräte könnte man mE verzichten, an der Stelle hab ich nämlich irgendwann gedacht
"Wenn jetzt noch so'n Schnickschnack-Ding kommt, bin ich raus."
Gut, ist tatsächlich so, dass bei solchen Dingen schnell die Phantasie mit mir durchgeht: Ich beschreibe gerne alles sehr genau. Ich beneide hier etwas Walter Moers: Der liefert Beschreibungen ab, die über mehrere Seiten gehen, und kommt damit durch.

Dass du die Charaktere ansprichst, freut mich wirklich. Das Figurenkabinett ist mir schon wichtig. Zum Inhalt: Ich hab derzeit hauptsächlich Ideen für Nicht-Sci-Fi, aber in die nächste futuristische Geschichte versuche ich mehr Handlung zu integrieren. :)

Auch dir vielen Danke fürs Lesen und Kommentieren!

 

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