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Grauen-Zone

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06.08.2005
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Grauen-Zone

„Streitet Ihr euch schon wieder über den Namen?“
Svenja rollte mit den Augen. Alle waren Menschen, die sich zusammengefunden hatten, um einen weiteren Schritt voran zu gehen, um konstruktiv ihr Leben zu gestalten. Alles Weggefährten, die mehr gemeinsam hatten als ein Hobby , die sich schon kannten mit ihren alten Wunden.

Ungläubig sah sie in die Runde und seufzte. Sie hatten schon vor langem ihre Geschichten ausgetauscht, die alle in einer Grauzone gespielt hatten: zu früh verführt, getäuscht, verprügelt ... Ihr Missbrauch hatte nicht die Medien verschreckt und die Welt wachgerüttelt ; er war leise gewesen und ohne offensichtliche Gewalt. Trotzdem hatte er ihr Leben beeinflusst, und sie trugen immer noch die Spuren mit sich wie Narben an ihren Körpern.

Grauzone klingt so bedeutungslos!“, protestierte Irene. „Als wäre es nichts.“ Das klassische Muster. Für Irene konnte nie genug betont werden, wie schlimm alles gewesen war.
„ Dann nennen wir es eben das schwarze Loch!“ Joel dachte gar nicht daran, sie ernst zu nehmen. „Pffft, ist mir eh egal. Oder Grauenzone.“
Bedrücktes Schweigen.
Noch mal ein Seufzen von Svenja.
„ Für den Flyer brauchen wir aber einen Namen für die Gruppe. Und für Grauzone haben wir uns letzte Woche entschieden, als du nicht da warst.“ Georg`s Versuch einer Moderation.

Das mochte Svenja an ihm. Wann immer die Wellen hochschlugen, übte er sich in Geduld. Ohne Georg wären sie auch gar nicht an die Räume gekommen in der „Oase“. Andererseits, die Idee mit der Körperarbeit stammte von Svenja.
Probleme mit ihrem Leib hatten sie alle. Ob es nun Peggy war, die sich in Jugendjahren außer Form gefressen hatte, um ihren Bruder von sich fern zu halten, oder Joel, der gar kein Bewusstsein mehr für seinen Körper hatte oder eben Svenja, die immer auf ihre Grenzen bedacht war: die Folgen des Missbrauchs waren ganz materiell geworden. Und genau da wollten sie ansetzen.

Als Svenja sich zum ersten Mal in einen Workshop getraut hatte, war sie sich so fremd vorgekommen. Die anderen Menschen schienen gar keine Schwierigkeiten zu haben, sich anzusehen oder gar zu berühren. Wie erleichtert war sie gewesen, als sich dann jeder auf seine eigene Matte gelegt hatte und nur sich selbst wahrzunehmen brauchte. Nur sich selbst wahrnehmen? Selbst da hatten sie die Gefühle überschwemmt: Einmal loslassen, das Gewicht ablegen war genug gewesen, um sie in Tränen ausbrechen zu lassen. Und während sie sich still ausgeweint hatte, immer noch bemüht, den Anweisungen zu folgen, war die Leiterin zu der Frau neben ihr gegangen und hatte vorsichtig gefragt, ob sie ihr mit einer Hand helfen dürfe. Das tat sie jedes Mal vor einer Berührung. Und als sie später Svenja fragte: „Darf ich dich anfassen?“, hatte Svenja genickt und die führende Hand genossen. In dem Moment war ihr Entschluss gefallen, Körperarbeit für eine Gruppe von Missbrauchsopfern zu arrangieren.

„Kommt, wir sind doch schon soweit“, setzte Georg wieder an. Svenja hatte ihn vor Jahren in einer Therapie-Gruppe kennen gelernt, als er von den Übergriffen seines Stiefvaters berichtet hatte. Für einen Moment hatte sie bedauert, dass er schwul war; nicht nur für sie, sondern die ganze Welt der Frauen verloren. Sie hatte soviel Wärme in sich gespürt, so einen starken Drang, sein Leben wieder heil zu machen. Typisch für sie, das war ihr klassisches Muster. Dann war sie dran gewesen, hatte sie von dem Vater ihrer besten Freundin erzählt . Noch immer verursachte der Name „Turnow“ einen Kloß in ihrem Hals.


Es war kurz nach Svenjas zwölftem Geburtstag. Sie saßen auf der Treppe und tuschelten.
„Björn ist der dritte Junge, der mich geküsst hat.“ Svenja war stolz. Für einen Augenblick war es unwichtig, dass ihre Brüste noch nicht richtig zu wachsen angefangen hatten. Sie war das Mädchen mit Erfahrung.
Siby schien beeindruckt. „Und, wie küsst Björn so?“
„Sieh nur zu, dass du keinen unter die Schürze kriegst!“, hörten sie eine Stimme hinter sich. Frau Turnow stand da mit einem Korb voller Wäsche und wollte an ihnen vorbei.
„Schürze?“, fragte Svenja verwirrt, aber Sibys Mutter lachte nur. Ein unangenehmes Lachen.

Es war nicht das erste Mal, dass Sibys Mutter unverständliche Bemerkungen machte, aber Svenja fühlte sich wohl bei ihrer Freundin. Svenjas Mutter war dauernd zur Arbeit, und wenn sie Abends wiederkam, war sie immer so erschöpft. Hier war eine richtige Familie: Sibys Mutter war meistens zu Hause, und selbst ihr Vater hatte für die Mädchen Zeit. Er spielte mit ihnen im Kellerraum Tischtennis und half ihnen bei den Mathe-Hausaufgaben.

Was für ein toller Mann! Dunkle Haare wie ein Fernsehstar, und er war ganz anders als die anderen Väter. So, wie sie sich einen Mann für ihre Mutter wünschte.


„Svenja, können wir denn jetzt deine Telefonnummer angeben?“ Georg hatte sie anscheinend schon einmal gefragt.
„Ja, ist okay“, gab sie zurück.
„So, dann kann das in den Druck!“ Erleichterung in der Stimme. „Das wäre dann alles für heute, und der Kurs fängt in drei Wochen an.“ Irgendwie machte er auf Svenja einen genervten Eindruck. Dabei kannte sie ihn in solchen Situationen immer nur ausgeglichen.
„Hast du noch Lust auf einen Kaffee?“, fragte sie aufmunternd. Er zögerte, überlegte scheinbar, indem er den Kopf hin und herbewegte und sagte dann zu.


Georg bestellte sich einen „Latte Macchiato“, ohne sich zu verhaspeln, und Svenja war froh, einfach einen Kaffee serviert zu bekommen, ohne ausländischen Namen.
Eine Weile rührte sie in ihrer schwarzen Brühe, sah zwischendurch auf in sein Schweigen, und keiner bracht einen Ton heraus. Irgendwann fragte sie dann doch: „Und, was ist mit dir?“
Sein Ausdruck entspannte sich, er schien erleichtert durch ihre Frage.
„Ich habe gestern jemanden gesehen. Jemanden von früher.“
Ihre Hand näherte sich seinem Arm, und mit einem fragenden Blick und seinem Kopfnicken als Erlaubnis legte sie sie auf seinem Unterarm ab.
„Die Vergangenheit holt uns immer wieder ein, nicht wahr?“ Platt der Satz, aber etwas Besseres fiel ihr nicht ein. Dazu ein tröstender Blick.
„Es war nicht mein Stiefvater. Es war ein ...ähm ... Freund.“
„Mit dem du mal zusammen warst?“ Irgendetwas stieg heiß in ihr auf. Eine Warnung.
„ Ja ... sozusagen ... lange vor der Therapie“ Georg sah gequält aus, sein Blick tief in der Vergangenheit.

Es war so fremd für sie, die Gegenwart eines Mannes. Seit sie denken konnte, hatte es nur sie und ihre Mutter gegeben. So fielen ihr alle seine Spuren auf, die riesigen Schuhe im Regal und das Rasierzeug auf dem Bord im Badezimmer. Sie liebte es, die Stimme ihres Wunsch-Vaters im Haus zu hören und genoss seine hautnahe Anwesenheit, das Tischtennis-Spielen und die Umarmung danach, egal , wer denn der Sieger war. Doch irgendwann rührte sich eine Stimme in ihr, die sie aufmerksam machte auf Merkwürdigkeiten. So schön sie die Kabbeleien fand, wunderte sie sich doch über die Zufälle, dass seine Hand immer wieder da kitzelte, wo einmal ihre Brüste wachsen würden.

Und auch beim Mathe-Lernen gab es komische Momente. Es war Sommer und heiß, und sie saßen auf der Terrasse, am Tisch nebeneinander. Seine Hand lag auf ihrem nackten Oberschenkel, und ganz langsam, langsam schob sie sich nach oben unter das Kleid, bis sein kleiner Finger ... Ein heißes Gefühl breitete sich in ihr aus, ihr Höschen wurde feucht, und sie konnte sich gar nicht aufs Lernen konzentrieren. Sie spürte, dass das, was er tat, eine Bedeutung hatte. Aber welche?

Wollte er sie heiraten? Sie liebte ihn, natürlich, aber wollte sie das? In eine Ehe einbrechen, ihrer besten Freundin den Vater nehmen? Nein, das hatte sie nie gewollt. War es ihre Schuld?
Oder waren das nur ihre schlechten Gedanken? Weil sie sich so sehr gewünscht hatte, dass er zu ihnen nach Hause ziehen sollte, zu ihr und ihrer Mutter? Wenn er sie küssen würde, dann wüsste sie Bescheid, dann könnte sie Fragen stellen. Das tat er aber nicht. Immer nur diese Berührungen, die sie im tiefsten Inneren verwirrten.

„Er war ein Freund von mir ...viel zu jung damals ...“, setzte Georg wieder an.
Svenja schwieg entsetzt. Natürlich! Sie hatte doch gelesen, dass Opfer oft auch Täter wurden. Aber doch nicht Georg, er war doch einer von ihnen! Hatten sie nicht Jahre gebraucht, das Grau auseinander zu dröseln in die schwarzen Täter und die weißen Opfer? Zu lernen, dass sie keine Schuld traf, weil sie unschuldige Kinder gewesen waren, dass Wünsche und Lustgefühle das Verhalten der Täter nicht verursacht hatten, dass die Täter kein Recht gehabt hatten, sie zu erregen?

„Ich habe ihn zu nichts gezwungen“, fuhr Georg langsam fort.
In Gedanken sah sie ihn jetzt hinübergehen, in die Reihe der Turnows und anderen. Damals hatte sie verlernt, einem anderen Menschen zu vertrauen, und über Jahre hatte sie sich mühsam aneignen müssen, Grenzen bewusst zu öffnen, einen anderen an sich heranzulassen. In der Einzeltherapie und dann in der Gruppe war immer wieder eine Entscheidung fällig, musste sie erneut eine Erlaubnis erteilen, dass andere ihr nahe kommen durften. Und in der Gruppe waren sie unter sich gewesen, alle gleich; das hatte sie zumindest gedacht.

Georg hatte Tränen in den Augen, und sie war hin und hergerissen. Was sollte sie tun? Weglaufen, ihn nie wiedersehen? Umarmen, seinen Schmerz lindern? War er denn noch der Mensch, den sie so mochte? Konnte sie noch vertrauen?

Sie hatte es ein paar Wochen für sich behalten, aus Angst, aus Scham, aus Verwirrung. Wie würde ihre Mutter reagieren, würde sie ihr überhaupt glauben? Doch wie eine Löwin, die ihr Junges beschützt, stellte sie ihn sofort zur Rede. Er stritt alles ab, andererseits sprach er auch nicht mit seiner Frau darüber. Svenja blieb von einem Tag auf den anderen dem Haus fern, ohne Erklärung für Siby, und diese fragte nicht. Ihre Freundschaft verlief im Sand, bis Siby dann sitzen blieb.

In der Gruppe mussten sie sich alle dem Täter stellen, in einem Rollenspiel. Als Svenja an der Reihe war, suchte sie Georg als Stellvertreter aus. Wie angeleitet, stritt er alles ab, beschuldigte sie, dass sie ihn gereizt habe, produzierte alle Verhaltensweisen, die Täter so hervorbringen. Sie wurde immer verzweifelter, kleiner, verzagter, und alle Versuche, es auf die Spitze zu treiben und sie zu einer Reaktion zu provozieren, schlugen fehl. Bis er begann, ihre Mutter in den Dreck zu ziehen.
„Sie hat dich so erzogen, wahrscheinlich ist sie auch so eine Schlampe wie du!“, sagte er aufs Geratewohl. Das war´s!
„Du elender Bastard!“, schrie sie ihn an, „wie konntest du dich an einem Kind vergreifen? Einem Kind, das dich liebte?“ Und sie trommelte mit den Fäusten auf seine Brust und schrie und weinte, bis die Spannung aufgelöst war und sie in seinen Armen versinken konnte.

„Der Junge hat mir längst verziehen“, sagte Georg leise. „Schlimmer ist es, mir selbst zu verzeihen, dem Täter in mir.“
Svenja rollten die Tränen aus den Augen. Natürlich, das war immer noch Georg. Er hatte sie nie angelogen, auch jetzt nicht, in diesem Gespräch. Sie breitete ihre Arme aus, um ihn zu trösten.
Grauzone ist wirklich ein passender Name für uns. Grau ist eben zwischen schwarz und weiß.“

 

Friedvolle Grüße

Eine sehr gute Geschichte, die nachdenklich stimmt, ohne betroffen zumachen, was angsichts des schwierigen Themas nicht selbstverständlich ist. Das Du darauf verzichtest, Deine Protagonistin zum Opfer eines mehrjährigen brutalen Missbrauchs zu machen, und sie, obwohl es sich nur um eine "Lapalie" wie Berührungen handelt, dennoch als Geschädigte dar stellst, ist ebenso mutig wie realistisch. Wenn man hier Geschichten zu dem Thema ließt, geht es darin meist um Vergewaltigung, sexuelle Nötigung scheint vielen offenbar zu profan. Du gehst das Thema sensibel, aber Zielstrebig an, machst dem Leser aber den Einstieg unnötig schwer.

Womit wir nach dem Lob bei der Kritik sind. Mit einem Dialog eine Geschichte zu eröffnen, ist sicher nicht die eleganteste Art, aber oftmals der schnellste Weg, den Leser in das Geschehen zu ziehen, und ihm die Charaktere vorzustellen. In dieser Geschichte hat man aber ein Problem, die Protagonistin zu finden. Du wirfst einen mit Namen zu, die für den Verlauf der Geschichte unnötig sind, und baust so eine Hürde auf, die zu überwinden man sich erst mal zwingen muß. Da würde ich dringend eine Überarbeitung empfehlen, denn das erschwert den Einstieg in eine Geschichte, an der ich sonst nichts zu kritisieren habe.

Kane

 

Hallo elisha,
Ich bin beeindruckt, da die meisten Missbrauchgeschichten die ich hier gelesen habe eher darauf abzielen den Leser profan zu verstören. Die Berührungsängste eines Menschen können unterschiedlicher Herkunft sein. Warum deine Protagonistin welche entwickelt hat konnte ich verfolgen ohne das mich mitleidige Gefühlsduselei ablenken konnte. Mit dem Einstieg gebe ich Brother Kane Recht. Es verwirrt, wenn man die Protagonistin erst suchen muss. Außerdem kenne ich eine Band Grauzone und war tatsächlich deshalb anfangs auf der falschen Fährte. Andererseits gefällt mir der Einstieg mit dem Namen, weil du dich zum Schluß wieder darauf beziehst.

Gerne gelesen, Goldene Dame

 
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Hallo Elisha,

der Titel ist Programm, du lotest wirklich Grau(en)zonen aus. Für dieses spezielle Thema (üblicherweise der literarische Betroffenheits-Bonus-Garant) hast du einen interessanten und ungewöhnlich ANDEREN Ansatz gewählt und schaffst so die Möglichkeit, die Dinge etwas distanzierter zu betrachten, als das sonst der Fall ist. Dieser differenzierte Umgang erlaubt mehr Platz zum Nachdenken. Andere Geschichten zielen nur darauf ab, Wut und Verachtung zu schüren, was ja die leichteste Übung ist. Ich hatte übrigens kein Problem mit dem Einstieg. Hattest du da jetzt schon was geändert?

Die Personen leben, die Dialoge lesen sich flüssig und der Handlungsablauf ist gut aufgebaut.

Einfach ein guter Text!

Grüße von Rick

 

Liebe Leute,
danke für eure Kommentare. Ich habe diese Geschichte für einen lieben Menschen geschrieben und fühle mich ziemlich verletzlich damit. Als erstmal nix kam, war das wie auf der Lesung in GE: das Publikum im Dunkeln, und keine Reaktion bemerkbar. Ihr habt Licht angeschaltet.

@Brother Kane und Goldene Dame

Danke für eure lobenden Worte!

Mit dem Anfang stehe ich noch auf Kriegsfuß:den ersten Abschnitt habe ich ein paarmal umgeschrieben, und er ist mir immer noch nicht flüssig genug.

Die Suche nach den Prots verstehe ich nicht:
Svenja taucht im zweiten Satz auf, gleich nach der wörtlichen Rede. Georg später. Da es mir wichtig war, ihn beim Moderieren zu schildern, brauche ich die anderen Leute.
Und um zu zeigen, dass jeder klassische Muster entwickelt: wie Irene das Schlimme betonen (wie es hier auch euren Aussagen nach üblich ist), wie Svenja die ganze Welt heilen wollen ...

Interessant ist ja auch, dass Rick und Nachtschatten (hab ihn gefragt) kein Problem damit hatten.

Danke für den Tipp mit der Band; ich werde da was einbauen.

So, da ich mir mal wieder den fast fertigen Kommentar weggekickt habe (Sch:zensiert: PMs) und jetzt los muss, antworte ich Rick und Nachtschatten später.

Gruß, Elisha

 
Zuletzt bearbeitet:

@Rick
Auch dir vielen Dank für die lobenden Worte!

der Titel ist Programm, du lotest wirklich Grau(en)zonen aus.
Schön, dass das rüberkommt! Missbrauch statt Vergewaltigung, das Opfer (auch) als Täter ... War so beabsichtigt

Ich hatte übrigens kein Problem mit dem Einstieg. Hattest du da jetzt schon was geändert?
Seit ich den Text eingestellt habe, nein.


@Nachtschatten

du hast mir dieses Thema des Missbrauchs viel näher gebracht, als irgendeine Reportage hätte tun können.
Auch das höre ich gern.

Gibt es noch eine längere Version der Geschichte? Ich habe so das Gefühl, dass du an allen Stellen ruhig noch doppelt soviel hättest schreiben können!
Nein, ich kann ja nicht von jeder Geschichte mehrere Fassungen schreiben. ;) Dann lieber noch eine andere über das Thema. Aber nicht als nächstes.

Gruß, Elisha

 

Die Suche nach den Prots verstehe ich nicht:
Svenja taucht im zweiten Satz auf, gleich nach der wörtlichen Rede. Georg später. Da es mir wichtig war, ihn beim Moderieren zu schildern, brauche ich die anderen Leute.
Es liegt an der auktorialen Erzählsituation. Da muss beim Einstieg schon klar sein, wer Protagonist, wer Antagonist ist. Jetzt da ich die Geschichte kenne, fand ich beim zweiten Lesen es leichter.

 

Jetzt da ich die Geschichte kenne, fand ich beim zweiten Lesen es leichter.
Danke, Goldene Dame, für das zweite Lesen. :)


Gruß, Elisha

 

Hi Elisha,

es ist manchmal schon seltsam, wie die Sondierung im Hirn abläuft, dass man Geschichten aufgrund des Titels anklickt oder eben auch nicht. An deiner bin ich erstmal einige Tage mit den Augen vorbeigehuscht, obwohl ich dich als Autorin kenne. Grauen-Zone paßt sehr gut zur Geschichte, aber er drückt Unangenehmes aus, auf das ich mich wohl erstmal nicht einlassen wollte.

Ich mag hier gar nichts kritisieren, sondern dir nur für die subtile Art, an das Thema heranzugehen, ein Lob aussprechen.

Lieber Gruß
bernadette

 

Hallo Elisha,

geschafft, glaube ich zumindest.

Was deine Geschichte so interessant macht, sind zwei überraschende Wendungen (Opfer-Täter-Perspektive) und dass du zum Schluss nicht ins Moralisieren verfällst (Rache wäre auch denkbar.

Beide Prot's öffnen sich neu und haben eine neue Chance. Kein Wunder, dass du dich beim Schreiben verletzlich gefühlt hast.

Mich hat der Einstieg übrigens nicht verwirrt. Ich mag direkte dialogbehaftete Einstiege. Sie ziehen mich in die Geschichte hinein. Ich denke aber, das ist Geschmackssache.

Der Absatz, beginnend mit: "Es war so fremd für sie ..." war für mich wiederum etwas verwirrend, weil ich nicht mehr wusste, ob es sich um Svenja oder Siby handelte.

Noch kleine Korrekturen zu Textstellen (Das mit diesen kästchenartigen Zitaten habe ich noch nicht kapiert ...) Zweiter Absatz hinter wachgerüttelt: Leerzeichen zuviel vor dem Semikolon. Genau das Gleiche bei "für den Flyer brauchen wir ... " Vor dem "Für" steht auch ein Leerzeichen zuviel.

Heißt es nicht: einen! Latte Macciat? :confused:

So! Ich hoffe, du bekommst jetzt den Schreibkram und meinen Smiley.

Bis die Tage
momarei

 

@Bernadette

An deiner bin ich erstmal einige Tage mit den Augen vorbeigehuscht, obwohl ich dich als Autorin kenne. Grauen-Zone paßt sehr gut zur Geschichte, aber er drückt Unangenehmes aus, auf das ich mich wohl erstmal nicht einlassen wollte.
So eine Rückmeldung habe ich schon von anderer Seite bekommen.

Ich mag hier gar nichts kritisieren, sondern dir nur für die subtile Art, an das Thema heranzugehen, ein Lob aussprechen.
Danke!

@Momarei

geschafft, glaube ich zumindest. - So! Ich hoffe, du bekommst jetzt den Schreibkram und meinen Smiley.
Jau! :)

Beide Prot's öffnen sich neu und haben eine neue Chance. Kein Wunder, dass du dich beim Schreiben verletzlich gefühlt hast.
*zustimm*

Das mit diesen kästchenartigen Zitaten habe ich noch nicht kapiert ...
Also: erst im Text markieren und kopieren, dann über dem Beitrag das Stück Papier (obere Leiste, ganz rechts) anklicken. Dann öffnet sich:["QUOTE] ["/QUOTE] (ohne ") Kannst du auch wahlweise eintippen. Dein Zitat dazwischen einfügen. Fertig! Sieht dann so aus:

Heißt es nicht: einen! Latte Macciat?
Latte (= Milch) ist meiner Meinung nach weiblich

Und noch einen Tipp (muss ich mir über das Bett hängen :xxlmad:): Hände weg von ankommenden PMs, solange der Kommentar noch nicht abgeschickt ist. Auf Abbrechen klicken.

Danke für eure Kommentare!
Gruß, Elisha

 

Ich werd dir nie wieder PNs schicken *um Gnade winsel* *gg*

Die Geschichte gefällt mir unheimlich...ich weiß, es haben sehr viele schon gesagt, aber ich sags trotzdem nochmal: Die Art wie du an das Thema rangehst ist sehr sanft. Bei vielen Geschichten über Missbrauch stehen nicht Gefühle wie Berührungsängste oder Abgrenzung im Vordergrund, sondern Hass, Wut und Trauer. Ich find es schön, dass deine Geschichte hinter der begonnenen Verarbeitung ansetzt.
Mehr weiß ich da nun auch nicht zu zu schreiben, ausser, dass sie mir sehr gut gefällt :)

 

Hallo Elisha,

schon wieder diese Thematik dachte ich erst (wird wahrscheinlich oft benutzt, weil man da natürlich direkt Gefühle anspricht), doch die Auslotung der Grauzone, eben nicht der Gegensatz Schwarz – Weiß, der vermeintlich alles so klar macht, hebt die Geschichte auf eine interessante Ebene.
Gut auch die Schilderung der Gruppe, Anspannung und Ringen um Lösungen wird deutlich.

„Natürlich! Sie hatte doch gelesen, dass Opfer oft auch Täter wurden. Aber doch nicht Georg, er war doch einer von ihnen! Hatten sie nicht Jahre gebraucht, das Grau auseinander zu dröseln in die schwarzen Täter und die weißen Opfer? Zu lernen, dass sie keine Schuld traf, weil sie unschuldige Kinder gewesen waren, dass ihre Wünsche und Lustgefühle das Verhalten der Täter nicht verursacht hatten, dass die Täter kein Recht gehabt hatten, sie zu erregen?“

Das ist mir zu viel `Tell´ statt `Show´, klingt etwas nach Erläuterung, ist natürlich auch eine Möglichkeit benötigte Information direkt zu vermitteln.

„ Dann nennen wir es eben das schwarze Loch

- „Dann (kommt noch einmal vor)

Georg`s Versuch einer Moderation.

- Georgs

L G,

tschüß… Woltochinon

 

Hallo ihr beiden,
ich freu mich über eure Kommentare, obwohl ich gar nicht so weiß, was ich darauf erwidern soll.

@Juvena

Ich werd dir nie wieder PNs schicken *um Gnade winsel* *gg*
Nein, warst du nicht. Und ich muss das ja lernen. *g*

Ich find es schön, dass deine Geschichte hinter der begonnenen Verarbeitung ansetzt.
Ja, danke.


@Woltochinon

... doch die Auslotung der Grauzone, eben nicht der Gegensatz Schwarz – Weiß, der vermeintlich alles so klar macht, hebt die Geschichte auf eine interessante Ebene.
Das war mir auch wichtig.

Gut auch die Schilderung der Gruppe, Anspannung und Ringen um Lösungen wird deutlich.
Ja, schön.

Tipsser sind behoben, über den Abschnitt denke ich noch nach.

Gruß, Elisha

 

Hi Elisha,
nach etwas längerer Abwesenheit hier auf kg.de hab ich mal wieder die Zeit gefunden eine Geschichte zu lesen und ich habe mich für diese hier entschieden. Um es direkt zu sagen: sie hat mir sehr gefallen. Der größte Pluspunkt ist, dass sie auf Theatralik verzichtet. Du versuchst erst gar nicht, den Leser eine Gefühlsregung aufzuzwingen, sondern du lässt sie sich selbst entwickeln. Und zwar erst am Ende deiner kg. Oftmals überraschen kleine, genau beobachtete Situationen, zwischen den Gedanken und Gesprächen, die deinem Text eine gewisse Tiefe und Ehrlichkeit verleihen. So z.B. die Stelle, in der sie ihm ihre Hand auf den Arm legt und stumm um Erlaubnis fragt.
Hat mir sehr gefallen.

Liebe Grüße...
morti

 

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