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Große Pause

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27.06.2006
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Große Pause

Sie hockte in einer Ecke in der Schulcafeteria, ganz allein, weil ihre beste Freundin krank war und sie auf die anderen im Moment einfach keine Lust hatte. Scheiß Freistunde.
Es schellte, und sie konnte durch die offene Tür sehen wie sich die Pausenhalle mit Schülern füllte. Eine lärmende Menge, in die auch sie gleich wieder eintauchen würde. Seufzend erhob sie sich, nahm ihren Rucksack und ging. Als sie schon die halbe Halle durchquert hatte, legte sich eine Hand auf ihre Schulter. Sie drehte sich um und lächelte, als sie sah, wer es war.
Mathis drückte ihr blitzschnell einen Kuss auf den Mund. Er wusste, dass ihr „so was“ vor allen Leuten immer unangenehm war.
„Na Süße.“
„Naaa …“
Sie grinste ihn schief an, und dann gingen sie Hand in Hand nach draußen. Es war für diese Tageszeit schon sehr warm. Die Sonne schien und nicht ein Wölkchen wanderte über den blauen Sommerhimmel. Sie schlenderten zu seinen Freunden, die auf ein paar Bänken in der hintersten Ecke des Pausenhofes saßen. Am Anfang hatte sie immer Angst gehabt, von ihnen nicht akzeptiert zu werden, denn sie waren alle mindestens zwei oder drei Jahre älter als sie. Und sie hatte auch Angst gehabt, dass er es nicht ernst mit ihr meinte. Doch inzwischen wusste sie es besser.
„Pia und Mathis! Halloooo!“
Das war Mathis’ bester Freund. Die beiden kannten sich seit Ewigkeiten.
Pia und Mathis gesellten sich zu ihm, und während die beiden Jungen sich über Leute unterhielten, die Pia nicht kannte, ließ sie ihren Blick schweifen - und entdeckte sie.
Simon und Rosa. Ein Herz und eine Seele. Eng umschlungen standen sie da, im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit, lachten und redeten und sahen so schrecklich glücklich aus.
Es gab Pia einen Stich ins Herz. Es war als würde ihr ein glühender Dolch in den Bauch gestoßen, immer und immer wieder. Es war als würde ihr der Boden unter den Füßen weggezogen. Es ließ den riesigen Kloß in ihrer Kehle noch größer werden. Es brachte sie fast zum Weinen. Und es ließ sie vor Wut kochen.
Wie sie das hasste. Sie wollte doch zufrieden sein, mit Mathis. Sie konnte doch auch zufrieden sein, er war nett, er war verliebt in sie, und sie doch auch in ihn. Da gab es ja wohl keinen Zweifel, so jemanden wie ihn musste man lieben. Er war doch perfekt. Er sah gut aus, war aufmerksam, und man konnte sich stundenlang mit ihm unterhalten. Und trotzdem, jedes Mal wenn sie Simon und Rosa zusammen sah, wurde ihr schlecht vor Eifersucht und …sie wusste nicht, was da noch war. Allein Simons Anblick ließ ihr Herz schneller schlagen, und wenn sie seinen Namen hörte, zuckte sie zusammen als hätte sich jemand von hinten angeschlichen und „Buh“ geschrien. Und das machte sie wütend. So entsetzlich wütend, auf sich selbst. Dass ein Junge, mit dem sie kaum ein Wort gewechselt hatte, eine solche Wirkung auf sie hatte. Obwohl sie doch mit Mathis zusammen war.
„Hey, Pia! Hast du zugehört?“
Mathis sah sie fragend an.
„Ähm, nein, ’tschuldigung, was ist denn?“
„Ich hab gefragt, ob du nachher mit uns ins Kino willst.“
Inklusive Simon und Rosa, wahrscheinlich.
„Nein, hab eigentlich keine Lust auf Kino, und Zeit hab ich auch keine, ich muss noch lernen, wir schreiben morgen Chemie.“
Mathis sah sie erstaunt an.
„Chemie? Aber das kannst du doch, und das Kino fängt auch erst um fünf an.“
Pia spürte plötzlich, wie die Gemeinheit in ihr aufstieg, ein kleiner, dummer, unvernünftiger Teufel.
„Soll ich die Arbeit verhauen, weil du unbedingt ins Kino willst? Geh doch ohne mich! Und außerdem kannst du nicht verlangen, dass ich immer alles mitmache, selbst wenn ich da überhaupt keine Lust drauf habe!“
Der Pia-Vulkan war explodiert.
„Verlang ich doch auch gar nicht …“
Wie er sie ansah …wie ein waidwundes Reh! Sie hasste diesen Blick. Ein weiterer Punkt auf der Liste von Dingen, die sie wütend machten. Und sie wusste, dass das ungerecht war. Auch das machte sie wütend.
Sie drehte sich um und stapfte mit Tränen in den Augen davon.
„Pia!“
Sie sah sich nicht mehr um. Sie hatte ihn wieder verletzt, obwohl er doch nichts getan hatte. Aber konnte er sich nicht einmal wehren? Konnte er nicht einmal sagen, wie ungerecht und gemein sie manchmal war? Wie zickig?
Jetzt gab sie ihm auch noch die Schuld an ihrem Verhalten.
Sie verstand sich selbst nicht mehr. Was war da nur los?

 

Hallo schönes Fräulein,

Es gongte,
Das Wort gibt es nicht. Wir wäre es mit: „Der Gong ertönte“ oder „Es schellte“

Es gab Pia einen Stich ins Herz. Es war als würde ihr ein glühender Dolch in den Bauch gestoßen, immer und immer wieder. Es war als würde ihr der Boden unter den Füßen weggezogen.
Das sind mir zu viele Standardvergleiche hintereinander. Streiche „Es war als würde ihr der Boden unter den Füßen weggezogen.“

von hinten angeschlichen und „Buh“ geschrieen.
Dieses „und „Buh“ geschrieen.“ gibt dem Text natürlich einen süßen Charme. Aber man könnte natürlich auch einfach „und erschreckt“ schreiben.

Und das machte sie wütend. So entsetzlich wütend, wütend auf sich selbst.
Das dritte „wütend“ ist mir dann doch eines zu viel.
So entsetzlich wütend auf sich selbst.

Niedliche Geschichte. Ich konnte mir das alles sehr gut vorstellen, bin ja vor urzeiten auch mal auf die Schule gegangen. Das Mädchen steckt mitten in einer recht orientierungslosen Phase, in der sie nicht weiß, was sie eigentlich will, bzw. hier in diesem Fall wen.
Will sie sich weiter dem Schwärmen zu einem Jungen unterordnen, den sie nicht einmal kennt und dadurch ihren Freund verletzten? Ich denke, sie macht das alles nicht vorsätzlich, sie weiß es nur noch nicht besser. Eine echt lebensnahe Jugendgeschichte.

Wieder schön fehlerfrei geschrieben. Kompliment.

Eike

 

Huhu!
Wow das ging ja schnell, danke für die lieben Kommis!
Hab das "gongte" ersetzt und ein wütend gestrichen xD...genau die Stellen mit dem wütend und die "Standardvergleiche " haben mich am allerallerallllermeisten gestört^^ Vor allem die Passage mit den Vergleichen muss ich mir nochmal gründlich angucken, die ist also als "in Arbeit" zu betrachten^^.
Und das "scheiß Freistunde" muss leider bleiben:lol: zumindest fürs Erste^^

Vielen Dank nochmal!

Lg
Smilla

 
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Scheiß Freistunde.
eines der verrücktesten Dinge, die ich je gelesen habe ...

Hallo Fräulein Smilla,
am Ende deiner Geschichte dachte ich "Hä?" und war schpon etwas überrascht und verwirrt.

Die bricht einfach mittem im Geschehen ab, finde ich! Ne Geschichte mit ner Frage enden zu lassen, find ich eh net mehr so toll, gabs schon zu oft, mMn. Aber das is auch net mein Kritikpunkt hier.
Sondern einfach das, dass wie gesagt alles viel zu abrupt endet und man sich vor den Kopf gestoßen fühlt.

Der Schreibstil ist allerdings in Ordnung.

Tserk

P.S: Fehlerliste kommt per PN

EDIT:

Wieder schön fehlerfrei geschrieben. Kompliment.
ui :sconf: Da hab ich ja Fehler gefunden, obwohl gar keine da waren ... hm *schulterzuck* ;)

 
Zuletzt bearbeitet:

Huhu:)

Danke für die gründliche Korrektur per PN ... es waren tatsächlich Fehler zu finden, allerdings halte ich es nicht für allzu tragisch, Leerzeichen vor ein paar Punkten zu vergessen:P
Trotzdem Danke und ich werde die Fehler verbessern!
Zum inhaltlichen muss ich sagen, dass ich eher finde, dass die ganze Handlung zu schnell abläuft, aber nicht dass sie zu abrupt endet. Stimmt schon, dass es ziemlich gewöhnlich ist, eine Geschichte mit einer Frage zu beenden, aber ich wusste mir nicht anders zu helfen, und wenn ich noch weitergeschrieben hätte wäre das alles glaube ich ziemlich langweilig geworden^^

"Geschrieen" wird meines Wissens übrigens wirklich mit 2 e geschrieben, sieht behindert aus, is aber so;)

Und es ist kaum zu glauben...aber "scheiß Freistunden" existieren, es kommt nur auf den Blickwinkel anxD

Vielen Dank für die Kritik und die in meine Geschichte investierte Mühe;)

Glg

Smilla

 

allerdings halte ich es nicht für allzu tragisch, Leerzeichen vor ein paar Punkten zu vergessen
nö, aber sieht plöt aus ;)

"Geschrieen" wird meines Wissens übrigens wirklich mit 2 e geschrieben, sieht behindert aus, is aber so
Der Duden sagt: schrien; geschrien; etc.! Und er muss es wissen. :)

und die in meine Geschichte investierte Mühe
:D

Tserk

 

Nochma huhu!

Das grade upgedatete Rechtschreibprogramm meines PCs sagt mit 2 e:D
Hab extra geguckt^^
Naja wenn du auf das eine e bestehst, kann ja sein dass du Recht hast;) bzw meinetwegen auch der Duden*g*

Und ja...ich danke Ihnen allerallerherzlichst für die Mühe, die Sie sich machen mussten, um mein bescheidenes Werk durchzulesen, und das is üüüberhaupt nicht zum grinsen!x)

und nochma lg
Smilla

 

hallö;-)

also mein rechtschreibprogramm sagt auch "geschrieen" und in deutscharbeiten wurde es mir nie nie nie und nie angestrichen;-)

aber zurück zu dem, was ich eigentlich schreiben wollte*hehe* ich finde die geschichte auch ziemlich gut, interessant und sie gibt einem einen guten einblick in die gedanken eines mädchens während der pause.
das ende finde ich auch ganz ok, es ist eben ein offenes ende, typisch für kg´s und ein offenes ende bringt eben auch mindestens eine frage mit sich, oder etwa nicht?

hier diese eine stelle allerdings gefällt mir vom stil her nicht so:
"Pia und Mathis gesellten sich zu ihm, und während die beiden Jungen sich über Leute unterhielten, die Pia nicht kannte, ließ sie ihren Blick schweifen.
Und entdeckte sie. Simon und Rosa."

da fehlt mir irgendwie ein spiegelstrich zwischen "schweifen" und "und entdeckte sie." Ansonsten steht da nur "und entdeckte sie" und das ist kein schöner satz, wenn er alleine steht.

also noch mal: die kg gefällt mir;-)
glg
ania

 

Sehr geehrtes Fräulein Smilla, ;)

am Anfang dachte ich: "Och nee, nicht schon wieder so eine Geschichte, über ein Mädchen, dass keine Freunde und keine Lust mehr zu leben hat.
Doch seit ihr Freund auftritt dachte ich mir, dass die Geschichte über etwas anderes handelt. Du hast Recht mit dem Satz, dass die Geschichte sehr kurz ist, aber dennoch nicht zu kurz! ;)
Die Geschichte erinnert mich ein bisschen an Sachen, die ich erlebt habe und lässt mich vielleicht auch wieder ungewollt zurück denken.
Sehr schöne Geschichte und sehr gut geschrieben! :thumbsup:

Schönste Sonntagsgrüße

Lie

 

schreien: Nach den neuen Regeln ist als 2. Partizip nur noch die Form geschrien (nicht mehr: geschrieen) korrekt, da ein e weggelassen wird, wenn die Flexionsendung en auf ie folgt.
© Duden 9, Richtiges und gutes Deutsch. 5. Aufl. Mannheim 2001. [CD-ROM].
Da diese Fassung von 2001 ist, kann sich da natürlich in der Reform der Reform von der Reform wieder etwas geändert haben.

Allerdings ist es leider häufig so, dass die RS Programme v on Open Office und Word fehlerhaft sind.

Laut wissen.de scheint beides möglich zu sein.

 

Hallooo!^^

Vielen Dank für die Kommis und Tipps, ich hab mich sehr gefreut^^
Ich lass "geschrien" jetzt einfach mal mit einem e, scheint ja letztendlich mehr dafür als dagegen zu sprechen, und sich ewig über ein "geschrien" den Kopf zu zerbrechen is vlt unnötig:)

@Feuerelfe: Das mit dem Bindestrich stimmt, merci^^, werd ich gleich ma ändern.

Lg

Smilla

 

Hallo Fräulein Smilla,

so, jetzt habe ich auch die Geschichte gelesen und nicht nur die Kritiken.
Was ich an der Geschichte kritisiere ist, dass sie den Konflikt nur anreißt und sich dann aus dem Staub macht.
Was ich ihr hoch anrechne ist, dass sie einmal aufzeigt, warum die "Netten" so wenig attraktiv als Partner sind. Es geht nicht darum, ein Arschloch zu sein, sondern Charkater zu zeigen, spürbar zu sein. Und spürbar wird man eben auch in der Reibung, die Mathis seiner Süßen versagt.
Zwei Dinge sind mir aufgefallen:

Es schellte, und sie konnte durch die offene Tür sehen wie sich die Pausenhalle mit Schülern füllte
Ein "wie", dass sich inzwischen selbstverständlich in unseren Sprachgebrauch eingeschlichen hat, hier sogar noch möglich, da sie ja letztlich auch die Art und Weise sehen kann, in der sich die Pausenhalle mit Schülern füllt. Richtig wäre natürlich "dass" und das zeigt auch an, dass auf alle Fälle ein Komma hinter "sehen" stehen muss.
nicht ein Wölkchen wanderte über den blauen Sommerhimmel.
selbst ich als Verteidiger des Adjektivs frage mich hier, welche Farbe der Sommerhimmel an einem für diese Zeit schon ungewöhnlich warmen Tagen wohl sonst haben soll.

Lieben Gruß, sim

 

Hi!

Danke für das Lob, und für die Kritik:D
Langsam glaub ich wirklich das die Geschichte ein bisschen länger sein könnte, damit der Konflikt ausführlicher dargestellt werden kannO.o Wer weiß, vlt werde ich bei Gelegenheit noch ein bisschen was einfügen:)
Und zu dem blauen Sommerhimmel ...ist wohl wirklich ein bisschen dick aufgetragen, aber ich habe nunmal ne Schwäche für Adjektive^^

Lg

Smilla

 

Hallo Fräulein Smilla,

ein guter, kurzer Umriss. Ich bin sehr dafür, den Konflikt weiter auszubauen - damit würde auch die Charakterisierung einfacher fallen und genauer ausfallen, die ist hier nämlich mE noch sehr oberflächlich. Das offene Ende kann selbstverständlich so bleiben, allerdings hatte auch ich das Bedürfnis nach ein bisschen mehr - offenes Ende heißt ja nicht, die Hälfte der Geschichte nicht zu erzählen ;) Stilistisch hats mir recht gefallen.

schöne Grüße
Anne

 

Hi!

Auch dir vielen Danke fürs Lesen und Kommentieren:schiel:
Und bin natürlich froh das dir die Geschichte einigermaßen gefallen hat^^
Ich fasse mich wohl wirklich etwas zu kurz, dass scheint ein Problem jeder meiner Geschichten zu sein:D "Kurzgeschichte" sollte man wohl nicht immer zu wörtlich nehmen^^

Lg

Smilla

 

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