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Gustav Mahler, neunte Sinfonie: Rondo-Burleske (Allegro assai; sehr trotzig)
(Eine Collage - Hier)
h - cis - g
Here Come(i)s (g)Everybody
Ich fühle luft von anderen planeten.
Mir blassen durch das dunkel die gesichter
Die freundlich eben noch sich zu mir drehten.
Kunst. Es lebe die Provokation? Es lebe die Kunst - mittels Provokation! Wie? Fragt mich nicht! Kann Kunst noch leben? Gibt es noch Provokation?
Viele stahlen sich vor Schluß dieses Stückes lachend aus dem Bund, viele zischten und pfiffen, viele applaudierten. Schließlich kam Herr S. selber und schüttelte den 15 Mitwirkenden gerührt die Hand. In einer Loge stand bleich und mit verkniffenen Lippen der Herr Hofoperndirector Gustav Mahler, der das hohe Protectorat über entartete Musik schon seit längerer Zeit führt. Festzustellen wäre nur das eine: Herr S. ereignet sich in Wien. In der Hauptstadt ewiger und unvergeßlicher Musik. Tuts niemandem mehr weh, daß gerade hier die pöbelhaftesten Manieren, Lärm zu machen, heimisch geworden sind? Er macht wilde, ungepflegte Demokratengeräusche, die kein vornehmer Mensch mit Musik verwechseln kann. Aber der Spuk wird vorübergehen; er hat keine Zukunft, kennt keine Vergangenheit, er erfreut sich nur einer sehr äußerlichen und armseligen Gegenwart.
Das Publikum: unerschütterlich. Gewohnt an dissonante Töne. Was kann sie noch aus der Ruhe bringen? Ruhe? Stille? Nichts! Höret, o Höret, Cein Einziger Ton!
Das Waterloo des Sacre: Vergangenheit! Schönbergs Atonalitäten: Harmlos! CagE´s Stille: beruhigend!
Hat denn diese musiC Eine zukunft?
Ich löse mich in tönen, kreisend, webend,
Ungründigen danks und unbenamten lobes
Dem großen atem wunschlos mich ergebend.
Warum atonal? Wieso kein Verharren auf dem süßen Klang der Harmonie? Die Kunst trotzte! Wem? Ihrer selbst! Kunstware! Ein hoch auf die tECHnische Reproduzierbarkeit - man kauft und verkauft: so Wares!
Haveth Childers Everywhere
Kunst als Protest - wogegen? Selbstverständlichkeit, Alltagsdenken, Normalitäten - Protest gegen Gesellschaft. Sich selbst leugnen - Ianus!
In einem meer kristallnen glanzes schwimme -
Ich bin ein funke nur vom heiligen feuer
Ich bin ein dröhnen nur der heiligen Stimme.
Frage! Stellt euch die Frage, immer wieder! scHwimm, sChwimme, nicht nur trEiben! Passivitäten sind unerwünscht - Handle! (Chimpden Earwicker).
Und alles wird anders?!
Ich fühle luft von anderen planeten
H Cis gE
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Anmerkungen: der dritte Satz Mahlers Neunter ist wohl eines der revolutionärsten Orchesterstücke das zur Jahrhundertwende geschrieben wurde - dieser Text soll als Hommage auf eben erwähntes Meisterwerk verstanden werden. Die von Mahler angewandte Technik wurde auch in meinem Text verwendet: eine Zitatcollage.