Was ist neu

Höllenritt

Mitglied
Beitritt
15.05.2014
Beiträge
37
Zuletzt bearbeitet:

Höllenritt

Dieses Mal sind wir nach Budapest gereist. Meistens sind wir nur zu dritt unterwegs, für heute haben wir noch zwei Freundinnen eingeladen. Wenn man zu viel Geld hat, machen solche Trips verdammt viel Spaß. Fast jede Woche fliegen wir wo anders hin, buchen ein Hotel und fahren dort dann Fahrstuhl. Nicht auf herkömmliche Weise. Nein, wir rauchen zu beginn eine Tüte, steigen dann hoch aufs Dach und schlagen uns dort einige psychedelische Pilze in den Bauch. Das Gefühl, über den Dächern, der Blick auf die Stadt, einfach unglaublich. Und dann noch dieser Rausch. Fantastisch sag ich euch. Hin und wieder geht auch mal einer drauf, aber uns drei hat noch nichts aus dem Leben gerissen. Letzten Monat, ist eine verrückte kleine Japanerin, die wir im Flugzeug kennengelernt hatten, vom Four Seasons gesprungen. Hat gedacht, in ihrem Rucksack wäre ein Fallschirm. Mittlerweile liegt eine Schadensklage gegen ihre Eltern vor, weil sie beim Aufschlagen, mit ihrer rechten Hand, einem Taxi den Außenspiegel abgeschlagen hatte. Angeblich, war ihr Großvater schon als Kamikaze-Flieger für den Angriff auf Pearl Harbor bekannt. Fast hätte sie uns davon überzeugt auch zu springen. Gott sei dank sind wir standhaft geblieben, andernfalls hätten wir fast zehntausend Euro bezahlen müssen. So viel Cash hatten wir gar nicht in unseren Taschen, höchstens wenn wir zusammengelegt hätten.
Auf dem Dach sah alles wie gewohnt aus, vergleichbar mit den anderen Hotels. Drei Clubs mit VIP-Eingang, eine Raum-Abschuss-Kapsel, ein Portal und zwei Dixi Klos, dahinter ein Riesenrad. Wäre da nicht dieser marode, enge Fahrstuhl, versteckt in einer der Toiletten. Nicht lange gefackelt und rein da.
»Verdammt ist das eng.«
»Macht mal noch Platz für Anna.«
»Los, quetsch dich noch rein.«
»Hab doch gesagt, das passt.«
Auf dem Armaturenbrett der Spülung, befinden sich total komische Zeichen, die alle fünf Sekunden, in den verschiedensten Farben aufblinken und dann wieder erlöschen.
»Seht ihr das auch?«
»Klar, wir fahren alle den selben Trip.«
»Drück mal auf den Untersten, ich will mindestens achtzig Stockwerke fliegen.«
Ich betätige den letzten Schalter, den meine Augen, im gedämmerten Licht wahrnehmen. Die Lampe, die lose an der Decke baumelt, erschwert die Sicht nur. Dann geht es los. Der Fahrstuhl setzt sich langsam in Bewegung. Wir fühlen leichte Schwerelosigkeit. Stocken. Er hängt.
»Was ist da los?«
»Keine Ahnung, an was das liegt.«
»Drück nochmal.«
Josh setzt sich konzentriert, mit Blick zur Spülung, auf die Schüssel und schmettert seine Handfläche auf die unterste Taste, die dann plötzlich zu blinken beginnt. Grün, rot, gelb, blau. Gefolgt von Stille und Dunkelheit. Auf der Tür öffnet sich eine zweidimensionale Schaltfläche, auf der ein eigenartiger Texte zum Vorschein kommt, gefolgt von mehreren, wie es mir scheint "Auswahlmöglichkeiten".
»Was soll ich nehmen?«
»Nimm das rechts!«
»Das hier?«
»Nein, nimm das Linke.«
»Die sind beide links«
»Ja, aber das eine ist weiter westlich, gesehen vom Linken«
» NOSW!«
»NOSW?«
»Ja, Nicht Oben, Sondern Weiter«
»Du meinst SNOW. Sag Niemals Ober Weite.«
»Okay, und wo ist jetzt Westen?«
»Links«
»Hey, warte. Versuch einfach alle gleichzeitig zu drücken.«
Fehlgeschlagen. Beim Berühren der Felder, fällt die Auswahl auf das links von mir gesehene Rechte und der Fahrstuhl gibt ein leises Zischen von sich. Dann setzt er sich wieder in Bewegung.
»Nice, hat funktioniert.«
Weiter geht die Fahrt. Aber der Fahrstuhl wird plötzlich schneller und auf der Schaltfläche bilden sich seltsame Symbole, die sich verschieben. Sieht aus wie ein Puzzle. Es passiert. Der Fahrstuhl entreist sich seiner Selbst und fällt los.
»Scheiße, Leute. Ist das normal«, kreischt Anna. »Mach doch was!«
»Schau mal, wir sind schon bei Stockwerk siebzig.«
Und wir werden immer schneller. Der panische Rausch breitet sich in uns aus. Die Symbole ergeben keinen Sinn, aber irgendetwas sagt mir, dass wir sie verstehen und lösen müssen, bevor die letzte Ebene erreicht wird und wir jämmerlich am Boden zerschellen.
»Los, mach schon!«
Wie wild, tippe ich auf der Schaltfläche herum. Nichts. Das Ding macht keinen Mucks.
»Noch vierzig!«
»Ich habs, das sind Hieroglyphen!«
Jetzt erkenne ich die Symbole. Uns bleiben noch 20 Stockwerke.
»Welches Wort ist gesucht?«
»Beeil dich, noch zehn.«
Daniel klebt mich, mit seinem Mittelfinger an die Decke, kombiniert die rote Haube, den Strick und die Hand mit dem grünen Beil, dem lila Viereck und dem Adler, der aus sonderbaren Gründen, die Geräusche einer Krähe wiedergibt. Die Schaltfläche verschwindet, schon dem Untergang geweiht, falle ich aus der Luft, doch der Fahrstuhl bremst abrupt ab. Ein bisschen durchgeschleudert, lande ich steif auf den Köpfen der anderen.
»Was war gesucht?«
»Klo-Papier.«
»Wie einfallsreich.«
Letzes Mal war es eine Mathe Aufgabe.

 

Fliegen zwei Elefanten. Sagt der eine: "Ey, lass mich auch mal in die Mitte".

Hallo Hank,

willkommen bei den Wortkriegern. Ich hoffe Du hast dich schon etwas eingelesen und kannst mit dem folgendem etwas anfangen...
mir war es bei Deinem Text leider vergönnt, etwas damit anfangen zu können. Er kam mir vor, wie der Witz mit den fliegenden Elefanten. Mit dem Unterschied, dass der Witz erträglich kurz ist und - vor allem - eine Pointe hat.

Macht es bei dem bewusstem Inhalts-Blödsinn (weshalb Du wahrscheinlich die Kategorie "Humor" dazugewählt hast) Sinn, auf logische Brüche, bzw. Textliche schwächen hinzuweisen?
Mal ein paar Sachen, trotzdem

Dieses Mal sind wir extra nach Budapest gereist.
Warum extra Budapest? Wenn Du das nur wahllos als Beispiel nimmst - dann nimm das "extra" raus. Ansonsten erwarte ich als Leser eine Erklärung, warum "extra".

Wenn man zu viel Geld hat ... Hin und wieder geht auch mal einer drauf, ..
reiche Kids ohne Verantwortungsbewusstsein. Subjekte zum Hassen. Ich erwähne das, weil mir dadurch die Spannung (welche du als Kategorie auch gewählt hast) verloren ging.
Ich fands dadurch eher Schade, dass sie es am Ende geschafft hatten, obwohl es klar war, dass sie es schaffen.

Und das Daniel in dem engen Fahrstuhl noch jemanden zur Seite schieben kann... Wahnsinn. Aber wahrscheinlich wurde der Raum im Fallen auch größer. :D

Also, ich würde sagen das ist eine 3. Noch ein langer Weg zur 42!

viele Grüße
pantoholli

 

Danke pantoholli, für deine schnelle Antwort und Kritik. Ja, der Text ist auch eher Nachts, in einer schlaflosen Stunde entstanden, nachdem ich davon geträumt hatte, in so einem Fahrstuhl zu stecken. Mir kam dann die Idee, den Traum ein bisschen aufzuwerten und daraus eine sinnlose Kurzgeschichte zu kreieren. Das hast du schon perfekt erkannt, dass dahinter kein großer Sinn steckt. Wenn ich Traumdeuter wäre, hätte ich mir da vielleicht noch mehr aus den Fingern ziehen können, aber mir ging es einfach nur mal darum, den Text ins Forum zu stellen und auf Reaktionen, gespannt zu warten. Jegliche Sinnlosigkeit, kann man ja damit abstempeln, dass die Charaktere ein paar Magic Mushrooms zu viel genommen haben. :D
Danke schonmal,
Hank Johnson

 

Kein Problem igni :)
Du kannst dich natürlich gerne, ernsthaft mit dem Text auseinander setzen, da hab ich nichts dagegen. Nur solltest du, so wie jeder andere auch, den Inhalt so wahrnehmen, wie er da steht. Klar ist das Ganze, so sinnlos, wie ihr das beschreibt. Oder warst du schon mal in einem solchen Fahrstuhl? :D
Ich hab einfach das Beste aus meinem Traum gemacht, statt ihn einfach zu vergessen.

 

Hallo Hank,

ein wenig einfach machst Du es Dir schon:
Ich habe den leichten Wink mit der "42" nicht ohne Grund in meine Kritik reingebracht. Weil die "42" für mich als Synonym für durchdachten Unsinn steht, der sogar zum Kult werden kann. Man kann also mit Unsinn richtig gute und spannende Geschichten erzählen.
^^verstehst du, was ich meine? :D

Jegliche Kritik mit einem: "ist doch sowieso Unsinn" abzubügeln ist schon sehr einfach.
z.B. meine Anmerkung mit dem "extra". Mit oder ohne das Wort "extra" im Einleitungssatz bleibt der Inhalt ja genau so. Aber Textlich würde dem Leser etwas mehr Freude am Text haben, weil er eben nicht auf etwas hingewiesen wird, wo man das Gefühl hat der Autopr hat vergessen, noch etwas dazu zu sagen. Da wirkt der Autor schlampig.
Und genau darum gehts hier im Forum - den Autor besser dastehen zu lassen ;)

Gruss
pantoholli

 

Ich hab einfach das Beste aus meinem Traum gemacht, statt ihn einfach zu vergessen.
Hättest du ihn besser mal vergessen.

Ja, fieses Novak sagt das, weil du den Traum eben leider nur runtergeschrieben hast, statt ihn wirklich wie in deinem vorherigen Post behauptet, aufgewertet und zu einer sinnlosen Kurzgeschichte kreiert zu haben.

Mich ärgern deine Posts, weil du alles abprallen lässt, was andere dir schreiben.
Ich habe nichts gegen absurde Geschichten. Wenn dich absurde Kurzgeschichten interessieren, empfehle ich dir Geschichten hier im Forum zum Beispiel von myisrael oder 7miles. Da ist gutes Zeug dabei.

Wenn du aber mit dem Sinnlosen einfach Unterhaltung meinst, dann frage ich mich, wieso du dann nicht versuchst, Spannung in deinem Fahrstuhl aufzubauen?
Ich habe nichts dagegen, wenn man aus einem Traum eine Geschichte macht. Man muss auch keinen Traumdeuter dazu befragen, das ist völliger Blödsinn. Aber man muss mal mit der Sprache arbeiten, mit dem Stil, man muss Spannung einbauen, Charaktere zurechtfabulieren. Meine Güte, da gibt es so viel.
Aber sowohl unterhaltende Geschichten als auch absurde müssen bestimmten Gesetzmäßigkeiten folgen, damit sie beim Leser ankommen, man muss was tun für den Text.

aber mir ging es einfach nur mal darum, den Text ins Forum zu stellen und auf Reaktionen, gespannt zu warten.
Und was erwartest du da jetzt? Dass das die beste Idee seit der Erfindung des Hustenbonbons war?
Irgendwie scheinst du eine Schreibwerkstatt ganz schön missverstanden zu haben, wenn du sowieso keine Kritik zulassen willst. Dann schreib besser Tagebuch. Ganz ernst gemeint.
Eine Geschichte braucht, damit sie zünden kann, grad wenn sie kurz, humorvoll und unterhaltsam, vielleicht absurd sein soll, jede Menge von Sprachwitz, Situatuonskomik, von auf den Punkt zugeschnittenen Pointen oder von einer sich zuspitzenden Spannung. Das fehlt deiner Geschichte alles noch und die anderen haben dich darauf hingewiesen. Das scheinst du gar nicht wahrzunehmen.
Deiner Antwort an Igni merkt man dann nicht nur an, dass du seine Ironie nicht verstehen willst, sondern dass du auch jeder ernsthafte Auseinandersetzung aus dem Wege gehst.
Du kannst dich natürlich gerne, ernsthaft mit dem Text auseinander setzen, da hab ich nichts dagegen. Nur solltest du, so wie jeder andere auch, den Inhalt so wahrnehmen, wie er da steht. Klar ist das Ganze, so sinnlos, wie ihr das beschreibt. Oder warst du schon mal in einem solchen Fahrstuhl?

Magst du eigentlich deine Geschichte?
Warum behandelst du sie dann so.

Novak

 

Klar mag ich meine Geschichte und natürlich werde ich eure Tipps versuchen, umsetzen.

 

Schäume

Hallo Hank Johnson

nun ist es leider so, dass diese als sinnlos angesehene Geschichte leider voller Sinn steckt. Da der Autor auch noch bekennt, dass sie ein Traum ist, bewundere ich ihn, dass er sich vor allen Leuten so entblößt, mag der Traum nun echt sein oder nur eine fiktive Rahmenhandlung. Natürlich ist die Geschichte als Geschichte sehr mäßig. Als Traum aber vielsagend. Und keineswegs sinnlos.

Klar ist das Ganze, so sinnlos, wie ihr das beschreibt. Oder warst du schon mal in einem solchen Fahrstuhl?
Ich hab einfach das Beste aus meinem Traum gemacht, statt ihn einfach zu vergessen.
Warum pochst du, Hank Johnson, so darauf, dass sie sinnlos ist? Ich glaube nicht, dass du das Beste daraus gemacht hast.
Fröhliche Grüße
Wilhelm Berliner

 

Danke Wilhelm Berliner
Der abfallende Fahrstuhl steht sinnbildlich für das Unbewusste, in das man absteigt. Die Geschichte an sich ist auf jeden Fall gefüllt, mit sinnlosem Quatsch. Obwohl der Fahrstuhl, das eigentliche Element des Traumes ist, so kann man ihn doch nicht wirklich ernst nehmen.

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom