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halber Dialog

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16.03.2003
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halber Dialog

Nicht hier.
Nicht woanderst.
Vielleicht nirgends,

Wir sehen ein Hochplateau auf dessen kargem Boden sich eine, für diesen Ort überraschend grüne feucht glänzende Wiese und einige Reisfelder wie eine grüne Hand am Fels festkrallen.
Was davor und dahinter liegt ist unwichtig. Wir stellen uns einfach eine Art undurchsichtigen Nebel vor, der die komplette Szenerie umgiebt. Ein Nebel von der Sorte, die im Gras liegt und ein wenig höher in der Luft und nahtlos in die Wolken übergeht.
Sind die Reisfelder das Handgelenk, so sind die Gräser der Daumen-, Zeige-, Mittel-, Ring- und Kleine Finger, zusammen mit der offenen Handfläche. Genau zwischen Handgelenk und der Wiese steht ein kleines Haus mit steinernen Wänden in die große, grobe Steine eingelassen sind und einem hölzernen Dach und einer hölzernen Veranda. Es ist sehr altes, dunkles Holz, von einem sehr alten Baum und es knorrt leise, wenn man über die Veranda läuft.
Die Nacht ist hereingebrochen. Sie hat sich leise wie ein dunkler Schleier über die Reisfelder, deren grüne Halme, fast winkenden Armen gleich, sich im Wind wiegen, gelegt.
Das alles würden sie sehen ständen sie an meiner Stelle.
Sie würden direkt in meinem Kopf sitzen und diese seltsame Szenerie betrachten.
Sie würden den Kopf nach oben gen Himmel wenden, als wöllten sie mit der Nase in die Wolken eintauchen und den Atem der Welt spüren.
Das alles würden sie sehen.
Und sie würden auch sehen wie ein Tropfen seine lange, vom tosenden Gebrüll des Unwetters begleitete Reise in meinem linken Auge beendet.
Ich selbst blinzle überrascht, verwundert über die enorme Menge an Wasser die solch einem kleinen Ding innewohnt.
Damit beginnt der Lauf der Dinge und meine Erzählung.
Verzeihen sie mir, schrieb ich verwundert, meinte ich, ich rieb mir das linke Auge, blinzelte noch ein zweites mal und rieb es erneut.
Regen setzte ein. Einem Vorhang gleich schob er sich über den Hügel und die Felder.
Legte sich auf meine Schultern.
Die Luft zog sich zusammen, klebte wie ein feuchtes Tuch um meinen Körper und stob mit einem Mal, einen riesigen Raum um mich schaffend davon.
Wie ich um Atem rang und sich meine Lungen mit der Luft zu füllen versuchten die nun nicht mehr vorhanden war, ja schon fast meine Rippenbögen sprengten und Schweiß meine Stirn hinunterlief, wie ich, der nackten Panik verfallen, wild um mein Gleichgewicht ringend den Kopf in den Nacken warf – fiel ich kopfüber in einen tosenden Wirbel grauer Nebelschwaden die schier endlos ihren stummen heftigen Tanz um mich herum vollzogen.
Obgleich Dies das letzte sein müsste was wohl ein Menschlein in solch einer Situation durchläuft kam es mir in die Gedanken, so schnell und kalt und ruckartig dass ich leicht verblüfft lächeln musste:
„Bin ich am Leben?“
Und sobald sich diese wenigen nackten Worte von meinen Lippen in das Nichts gestürzt hatten, war es vorrüber und ich fand mich einem kleinen gedrungenen Männchen gegenüber. Grau gekleidet, den kahlen Schädel und die tief in den Höhlen liegenden Augen meiner Richtung zugeneigt.
„Sind sie am Leben?“
War dies doch eine sehr genaue und einfache Frage, so machte sie mich doch zweifeln und beschämt, ob der Antwort die ausblieb.
Wie ein Echo hallten die wenigen Worte durch den endlosen Raum, gebrochen an den nicht vorhandenen Wänden ringsherum, kamen zurück, rissen an meiner Gestallt, streiften mich hart, wurden wieder zurückgeworfen, erneut gebrochen und verstärkt.
„Sind sie am Leben?“
„Leben?“
„am, sind Sie? Sind ...“
„sind Sie`s? am Leben? Leben?“
Der unaufhörliche Wiederhall erhob sich zu einem Chor tausender zweifelnder Stimmen, schwoll an zu einem Donnerhallen das wie ein Schwert durch die Luft stob, die messerscharfe Klinge die Stille zerfetzend. In meine Ohren pressend füllte sie meinen ganzen Schädel mit unglaublichem Schmerz und Trauer, diese für mich doch so wichtige Frage wieder und wieder und wieder stellend.
„Ich“
Stille
„Nun, sind Sie am Leben? Sind Sie’s?“
Ja, war ich am Leben?
Ein Paar vergilbte Augen sahen mich an.
„Sehen Sie junger Mann solch eine Farce wie sie sich hier beschreibt, muss ich ihnen gestehen, hat sich mir schon lange Zeit nicht mehr dargeboten.
Und lassen sie mir den Spott, wenn ich bemerke dass ich schon sehr lange an diesem Ort mein Amt ausübe.“
„Ich weiss es nicht“
Verblüfft und verschüchtert huschten dieser kleine Satz hinüber in die Ohren des Mannes.
„Sehen Sie, aber ich weis es und wenn ich mir die kleine Frechheit erlauben darf diese für sie wohl von unschätzbarem Wert behaftete Information vornweg zu nehmen, sie werden es noch eine ganze Weile tun und nun stellen Sie sich die Frage was nun schlimmer wäre.“
„was wäre?“
Mit einem Nicken und einem
„ich empfehle mich“
schwand der Lichtkegel und die Dunkelheit schloss sich eine erneutes Mal und spie mich hinaus ins grelle Tageslicht.

Das menschliche Herz besteht aus einem rechten und einem linken Vorderhof dem sich jeweils eine rechte und linke Herzkammer anschließen. Die linke Herzkammer ist über eine Aortenklappe mit der Aorta, der Hauptschlagader des Herzens verbunden. Außerdem besteht über die Mitralklappe ein Zugang zum linken Vorderhof der in eine Lungenvene endet. Die rechte Herzkammer besitzt durch die Pulmonalklappe sowie die Tricuspidalklappe jeweils einen Zugang zu einer Lungenarterie sowie einen hin zum rechten Vorderhof und damit zur oberen und unteren Hohlvene. Getrennt werden die linke und rechte Hälfte des Herzens durch eine Herzscheidewand. Diese wird in die Vorhofscheidewand (Septum interatriale) und die Kammerscheidewand (Septum interventriculare) unterteilt.
Das durchschnittliche Herz ist ca. 15 cm lang und wiegt im Schnitt 300 gramm. Es besitzt ein Schlagvolumen von 70 cm3 und kann in einer Minute ungefähr 4.9 Liter durch den menschlichen Körper pumpen. In einem durchschnittlichen Menschenleben würde das eine Menge von 180.000.000 Liter machen. Es verrichtet eine Arbeit von ca. 100.000 Joule und schlägt innerhalb eines Jahres 36.000.000mal. Auf ein Menschenleben von 70 Jahren umgerechnet macht das ca 4.000.000.000 Schläge.
Nikotin bewirkt, nachdem es in den Blutkreislauf gelangt, die Ausschüttung des Hormons Adrenalin sowie der Neurotransmitter Dopamin und Serotonin. Es beschleunigt den Herzschlag und erhöht den Blutdruck. Dies führt sowohl zur Verengung der Blutgefäße als auch möglicherweise zu einer Koronaren Herzkrankheit, was eine Erkrankung der großen Herzkranzgefäße zur Folge hätte. Hierbei kommt es zu Ablagerungen in den Gefäßwänden, die zu Verengungen führen. Weiterhin kann es dazu kommen, dass diese Ablagerungen aufbrechen und eine Aktivierung der Blutgerinnung einsetzt. Die so entstehenden Blutgerinnsel können das Gefäß verschließen und zum Herzinfarkt führen.

Zufrieden lächelnd sog ich den Rauch tief in meine Lungen und spürte das befriedigende Kratzen und den Druck mit dem sich das Nikotin und der ganze andere Scheißdreck in meine Gefäße zwängten.
Schlaff und kraftlos wie die Zigarette in meinem linken Mundwinkel lag ich auf der nassen Erde inmitten der um mich aufragenden leuchtend grünen Grashalme die sich wie Speere in den Himmel bohrten.
Vor wenigen Minuten hatte mein Verstand hier einen, einer Reanimation gleichen, Arschtritt erhalten und meine Netzhaut war mit Licht bombadiert worden.
Ich hatte nicht das Bedürfnis verspürt aufzustehen, aus Angst dieses riesige, meine ganze Person ausnehmende Gefühl der Ganzheit und Zufriedenheit könnte von mir abfallen wie ein Mantel aus Staub der mich noch bedeckt und ich klammerte mich daran wie an einen rettenden Strohalm um nicht wieder in der nackten Panik zu ertrinken, die mich zuvor so jäh und überraschend überfallen und zu Boden gerissen hatte. So nahm ich die Kälte, die mit der Feuchtigkeit, einer Armee von kleinen Spinnen gleich in meine Kleidung eingedrungen war und begonnen hatte meine Glieder empor zu krabbeln, in Kauf und steckte mir eine weitere Zigarette an.

 

Moin.
Konnte das ganze nur überfliegen... verwirrend, mehr nicht. Zwischendrin wissenschaftlich, und was soll bleiben, was philosophisch sein?
Sorry, alleine schon der Anfang, abgesehen vom ersten Satz ist viel zu kompliziert formuliert. In dem Satz mit dem Nebel ist ein "und" zu viel... man kommt als Leser überhaupt nicht hinein. Wäre das ganze aus der "Ich" Wahrnehmung heraus formuliert, dann wäre da eine Chance... aber so?
Schade, schade...

Ich denke, eine Überarbeitung wäre angesagt. Kompliziertheit macht noch keine Literatur, und erst recht nichts Philosophisches aus einem Text wie diesem, bei allem Respekt vor dem Versuch und deiner Intention. Meint:
Lord

 

Die Darstellung wissenschaftlicher Fakten sollte sich über die wortgenaue Wiedergabe von Wikipedia-Ausschnitten ausdehnen können.

Schade, hätte man mehr draus machen können.

 

@stefan : nja...ich habs ja nicht wortgenau übernommen...ein wenig umgeschrieben ischs ja:D

@lord: später wechselt der text ja in eine ich-wahrnehmungs...erzählung...ich wollte eben als einleitung irgendwie wie ein bühnenbild die szenerie beschreiben. ging dann wohl in die hose;)
was das komplizierte angeht...kann ich dir nicht ganz folgen, ich finde die sätze nicht kompliziert.
das philosophische...hm, ich denke ich wollte eine art zustand ausdrücken...ein gefühl unglaublicher intensität..oder so.
ich denke du hast recht und ich sollte es nochmal überarbeiten:thumbsup:

danke für euren kommentar und die zeit die ihr euch genommen habt meinen text durchzulesen.

 

Denk einfach daran, dass das erzählen einer Geschichte wie ein Gespräch ist.
je direkter du dich mitteilst, desto besser kann dich dein Gegenüber verstehen. In diesem Falle der Leser. Wenn du zur Einleitung distanziert anfängst, dann schaffst du eine Distanz, die der Rest der Story nachholen, und durch Intensität ausgleichen muss... warum also der Umweg?

Viel Spass beim Schreiben.
Lord

 

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