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Handel

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22.08.2007
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Handel

Handel

„Haus am neuen Denkmal, Erreichbarkeit leicht.“ Harry antwortet nicht. Denkt, echt leidend: ‚Luder, elendes du, nichts als Humbug!’
Lydias eleganter Deal nachts am Hafen hatte absolut nichts Dauerhaftes erbracht. Lydia, halbschlau, affektiert, null Dunst, entsetzlich laut. Harry aber nervt diese einstige Liebschaft. Liebe, ewig duldsame, nichts als Hirngespinste.

Harry-Alfonsi nascht derweil Erbsensuppe: „Lecker!“ Harry atmet nasal durch: „Echter Lümmel, liebt Erbsensuppe, die nicht aufgekocht hat.“

Lydia ereilt die nackte, alptraumhafte Hysterie. „Haus am neuen Denkmal!! Erreichbarkeit leicht!!“ Harry antwortet: „Nein!“ Das enerviert Lydia: ‚Lieber ein dämliches ‚Nein’, als handeln. Hämischer Alter, nur die Erbsensuppe.
L i n s e n g e r i c h t!’

Lautlos endet diese nichtige Alltagsgeschichte hier. Lächerlich eben, doch natürlich auch hoffnungsvoll. Honey Afternoon’s Natur drängte extrem liebestoll: Handlich angelte nächtens der Engländer Lydia.

 

Hi Gisanne!

Das Experiment ist gelungen. Auch wenn es sich dadurch etwas stolpernd liest.

Hoony Afternoon’s
Das verstehe ich nicht. Soll das ein Name sein?


LG
flash

 

Salü flashbak,

Ja, das soll ein Name sein. Einfach so fiktiv hingeschrieben.
Danke für's 'gelungen'.

Grüss Dich,
Gisanne

 

Hallo, Gisanne,

wo nimmstu nur die Ideen alle her?

Mit „Hooney“ hat ich auch gerade Probleme, glaubte schon an ein verballhorntes oder verschriebenes „honey’“s afternoon oder „honeyed“ (honigsüß), wobei letzteres dem „Linsengericht“ eine weitere Variante zufügen würd.

Deine Experimentier-Küche gefällt mir, wie alles zuvor, auch!

Gruß

friedel

 
Zuletzt bearbeitet:

Wow, Friedel,

Deinen

„honey“
nehme ich grad als Korrektur in den Text. Danke Dir!

Weiss ich nicht, woher. Mich überfallen manchmal solche Quätsche. (Mehrzahl von Quatsch.) Meist dann, wenn etwas ganz anderes in mir rumort.

Tschau, tschau (hat nichts mit Chow-Chow zu tun),
Gisanne

PS: Was machst Du bei diesem schönen Wetter am Computer?

 

Hallo & guten Morgen, liebe Gisanne,

wenn hier in Niflung zu dieser Jahreszeit die Sonne scheint, dann weiß ich, dass Du etwas geschrieben hast (zumindest seit ein paar Tagen ist das so), wenn also der Nebel oder frühe Dunst weg ist und es warm & trocken wird, dann muss ich mal bei KG.de hereinschau'n, so einfach ist das ... Keine Angst, ich ahne, dass es im Oktober anderes Wetter gibt ... Zur Belohnung ist mir dann bis kurz vor 20 Uhr Belgia ausgebückst (Kaninchen!?!).

Aber zurück zum Text: warum nicht "honigsüßer Nachmittag", wobei im Englischen zufällig ein Wortspiel d'raus wird: honey + eye = honeyed, gelegentlich heißt dann auch der Lebensabend "afternoon of life" etc.

Gruß & gute Nacht

friedel

 

Hallo gisanne

Hast agil Narretei des Experiments laviert.

Der Harry verschmäht die Lydia, denn er mag lieber Erbsensuppe, doch am Ende kriegt jede(r), was sie/er will. Der Handel ist gut verpackt, ein Experiment mit Happy End, was will man mehr.

Gefällt, gute Idee, gerne gelesen.
Gruss.dot

 

Hoi dotslash,

Gefällt, gute Idee, gerne gelesen.

Danke, das freut mich!

lea victoria,

jooh, is doch klar, ich fange ja auch erst an und da kann ich doch noch nicht so gut sein wie Du. Aber vielen Dank für den Kant. Kant ist einfach immer gut, finde ich. Ich schenke Dir auch einen:

"In welcher Ordnung kann der Fortschritt zum Besseren erwartet werden? Nicht durch den Gang der Dinge von unten hinauf, sondern von oben herab."

 

Konstruktive Kritik kann ich sehr gut annehmen. Ich kann auch annehmen, wenn Du schreibst:

Kurz: Ich fands albern, oberflächlich und langweilig.

m.E. hätte das genügt.

 

Hallo Gisanne,

lea schrieb:
Du hast schon durch Überschrift dafür gesorgt, dass auch wirklich niemand mehr nachzudenken braucht,

ist ein wichtiger Kritikpunkt. Die Rubrik Experimente ist für mich wie zB Um die Ecke gedacht. Da darf schon mal gerätselt, herumprobiert, dreimal gelesen werden. Durch die eingeschränkte Wortwahl sticht der Text als solcher nicht hervor, dann sollte wenigstens der Reiz des Experiment-Entdeckens bleiben.

Lieben Gruß
bernadette

 

Salü bernadette,

die Überschrift ändere ich gleich. Ich hatte sie nicht als 'Rätselauflöser' gemeint, sondern als Handel (Wortwechsel) hin und zurück zwischen Lydia und Harry.

Aber wie ich schon Friedel schrieb, das war so eine Nebenherspielerei - ich habe überhaupt nicht damit gerechnet, so viel auszulösen. Da sind mir doch die anderen Geschichten viel wichtiger. Ich werde in Zukunft sicher bedächtiger sein.

Danke für Deinen Kommentar und einen lieben Gruss,
Gisanne

 

Guten Abend Gisanne,
Kompliment für diese unterhaltsame und amüsante Wortspielerei!
Das Ende find ich besonders gelungen, obwohl ich auch wegen "Honey" gerätselt habe.
Das "Njet" als russisches Nein holpert für mich aus dem Rahmen, würde mir als "Nein" oder als "Nix" besser gefallen.
Ich versteh nicht, warum einige Kritiker (bei Kg. und auch sonst wo) so überflüssig bissig sind, regelrecht streitsüchtig. Das Leben ist zu kurz, um sich davon die Laune vermiesen zu lassen!
Liebe Grüße sendet Dir Damaris :-)

 

Hallo Damaris,

Kompliment für diese unterhaltsame und amüsante Wortspielerei!
dafür meinen herzlichen Dank.
Das 'Nein' hab ich eingefügt. Hast recht, das sehe ich auch jetzt.
Ja, die Streitsucht ... :)

Einen schönen Sonntag und
liebe Grüsse,
Gisanne

 

Danke herzlich Robert,
da hast du aber tief gegraben um diese Händelei zu finden. Dein Lob freut mich. Sowas kann ich immer brauchen, auch nach Jahren noch.

Lieben Gruss,
Gisanne

 

Hallo Gisanne

Dein alter Handel steht nun schon eine Woche experimentierfreudig und unübersehbar an oberster Stelle. Dreimal habe ich ihn nun schon gelesen und in meiner Begriffsstutzigkeit noch nicht so richtig entschlüsselt.

DADA? Nein, es muss eine andere Kunstform sein. Aber etwas Surrealistisches hat es.

Wenn ich die Kommentare lese frage ich mich, verdammt, was haben die andern mir vor? Doch ich werde es schon noch enträtseln, und sei es darum eine Nichtigkeit aufzulösen.

Gruss

Anakreon

 

Hast, Anakreon, nur den Esel lieb? Lese eben das Nacheinander, Anakreon, hopp! :D

 

Hallo Gisanne,

‚Wandel durch Handel‘ – das bestätigt sich hier, wandeln doch die Handelsgesetze die gewohnte Sprache ohne Händel zu verursachen, sie ist immer noch handhabbar.

So lautlos diese „Alltagsgeschichte“ auch endet, sie hinterlässt positive Gemütsspuren.

Tschüß …

Woltochinon

 

Handhabbar – sooo schööön, zum Schreiben und Sprechen! Und positive Gemütsspuren wärmen mich wie Linsensuppe.

Lieben Dank Woltochinon, fürs hervorkramslen!

Schneeeisiger Schweizergruss,
Gisanne

 
Zuletzt bearbeitet:

Schön,

dank Woltochinon,

mal wieder was von Dear zu lesen, und wär’s auch noch so verdampt lang her, die Geschichte kann – bin ich von überzeugt - gar nicht altern, wird eher aktueller denn vorm Fall der Liehmään Bros.,

liebe Gisanne,

da kann man gleich alles Gute wünschen, denn nach 32 Tagen sind ja gerade mal 8 ½ % des Jahres abgelaufen, der Geburtstag - immrehin drei Wochen her, ist auch nicht aus der Welt - und endlich ist der Winter auch im Pott angekommen (wenn auch gleich übertrieben, dass es durch Pullöverchen zieht) ... dass im Internetcafé erst mal ein Wodka fällig wurde ...

Selbst, wenn ich schon bissken 2007 zu gesagt hab, heute, im siebenten Jahrzehnt des Lebens, ist man nicht immer, aber doch gelegentlich reifer als im sechsten, und ich muss zu diesem kleinen Text aus der Experimentierküche wieder was zufügen, deckt es doch alles, was Handel und handeln ausmacht auf kleinstem Raum ab. Seit dem 16. Jhdt. nimmt nämlich durch die Substantivierung des Verbs handeln dessen Bedeutungsvielfalt ab und wird zunehmend aufs Wirtschaftliche / Kaufmännische (Waren[handel] zB) beschränkt – ein Zeichen wachsenden Einflusses der Ökonomie über die Säulen der Gesellschaft
(bin gerade über Hanna Arendts Totalistarismusstudien wieder auf die Sieben Säulen der Weisheit des TE Lawrence gekommen),
da hilft auch nicht mehr die scheinbare Erweiterung ins Juristische durch Umlautung zum Händel, dem Streit, der dann nur offenlegt, dass die Wirtschaft und insbesondere der Kaufmannsstand nicht unbedingt den breitbrüstig verkündeten westlichen Leitbildern entsprechen muss, werden doch mehr als gelegentliche Raufhändel mit Waffengewalt um Märkte („Handelsplätze“) geführt.

Den Goten war die Hand noch klangvoll eine handus [schon im Althochdeutschen nur noch hant], und die Etymologie vermutet den Ursprung der Wortbildung im –hinÞan [Þ = tie-aitsch der Angelsachsen], was greifen / fangen bedeute. Handus wäre also die Greiferin / Fasserin gewesen und der alte Stamm lebt noch in der Endung –hand[en] fort: abhanden (aus den Händen), allerhand (allseits = rechter + linker Hand), behände (bei der Hand), vorhanden (vor den Händen), zuhanden (zu den Händen) usw.

Zudem symbolisiert die Hand von Anfang an Gewalt, Besitz und doch zugleich Schutz über etwas.

Das Althochdeutsche, noch klangvolle hantalon bedeutet „befassen; berühren; bearbeiten“ und noch im Mittelhochdeutschen, nun schon unsere heutige Schreibweise handeln, wird die Bedeutung noch einmal erweitert: „mit den Händen fassen, berühren; [be]arbeiten, verrichten, vollbringen, tun; mit etwas verfahren; behandeln; bewirten“. All diese durch Ökonomie abgeschliffenen Bedeutungen lassen sich in der Geschichte finden, die dann um Mythisches erweitert werden. Denn Du weißt, dass Namen bei mir nicht Schall und Rauch sind und in Erzählungen auch bewusst gewählt werden sollten – was ich bei Dear einfach unterstell::

Lieber ein dämliches ‚Nein’, als handeln …,
denkt Lydia,
die Frau also, die aus Lydien in Kleinasien stammt.

Aufs Verb lassen sich alle genannten Bedeutungen einfügen incl. der eingeschränkten heutigen, die so tut, als wäre das Verb vom Handel abgeleitet. Wir wissen aber nun, dass das Verb wie der abgeleitete Begriff Handel von der Hand abstammt.

Aus dem antiken Lydien ist uns die Bezeichnung Krösus für Stinkreiche überkommen, doch wie dem König Krösus bringt der Lydia ein

elegante[r] Deal nachts am Hafen … nichts Dauerhaftes ...,
wie schon in der Beziehungs(kiste) zu Harry, der mich ein wenig an den genialen Hitchcock-Film Immer Ärger mit Harry denken lässt, aber ein Harry, der einfach nicht verschwindet wie die Filmleiche, sondern der lieber eine Erbsen- oder doch eher Linsensuppe löffelt –

und da war doch noch was …

Bekommt Lydia den Hals nicht voll?
Und hat Harry sein Erbe mit Lydia verspielt?
Die Geschichte bietet auf knappstem Raum in der Tarnung der Alltäglichkeit Anspielungen aus Geschichte und Mythos – mehr als man hier darstellen könnte, will man nicht zum Alleinunterhalter werden:

Schon Platon berichtet in einem Anfall von Fantasy von einem Hirten Gyges, der einiges vor Krösus Zeiten mit Hilfe eines unsichtbar machenden Ringes die Königin gewonnen und auf der Geliebten Verlangen hin den König von Lydien getötet habe.
Aber dem können David und Saul nicht entsprechen, selbst wenn David schon mal einen General in den Tod schickt, um an dessen Frau bequemer zu kommen ...

Tatsächlich wird durch Herodot ein Gyges vier Generationen vor Krösus genannt, der die Gattin seines ermordeten Vorgängers Kandaules nebst dem Reich übernahm, was zu genannter Erzählung geführt haben mag.

Um den sagenhaft reichen Krösus hingegen gibt es die Legende eines gewaltigen Irrtums: Krösus eroberte große Teile Kleinasiens. Doch wie das so geht bei mächtigen und reichen Leuten, die bekommen den Hals nicht voll. Delphi orakelte ihm, wenn er den Halys – d. i. im heutigen Anatolien der Kizilirmak, der länger ist, als der Rhein je vermessen werden kann – wenn er also den Strom überschreite, werde er ein großes Reich zerstören.

Was dann auch geschah. Bedauerlich für ihn: es war sein eigener Untergang wie der Lydiens.

Ja klar, das Linsengericht: Esau, der ältere Bruder des Jakob, verkauft dem Jüngeren für ein Linsengericht das Erstgeburtsrecht und somit das (damals noch) nomadische Erbe Abraham und Isaaks. Immerhin gilt er als Stammvater der Idumäer, die dann in den Nabatäern aufgingen und immerhin eine Petra - keine Lydia - schufen, wo nicht nur der Totentempel, sondern auch das Kloster Ed Deir verblüfft und staunen lässt.

Itzo bin aber erschöpft. Ist ja eh länger geworden als der Muttertext.

Gruß vom

Friedel
Nebst der Dudenredaktion

PS: Belgia ist inzwischen eine gestandene ältere Dame, die seit dem Tode Bingos nicht mehr ausbüxt – eigentlich schade, da wusste man noch, was man stundenlang zu tun hatte.

 

Aaaaach komm lieber Friedel,

mich trifft der Schlag! Das kann doch nicht wirklich dein Ernst sein, eher dein Hallodri, oder? Da geschieht dir die Erschöpfung ganz recht – wenn du mich so in den Minderwertigkeitskomplex schickst. So viel Gerede um so viel Minderwertigkeit, da muss einem der Komplex ja zu Kopfe steigen, bevor er sich schwer auf den Magen legt. Aber, das kommt wohl davon, wenn du vor dem kommentieren Wodka trinkst, was soll da gescheites bei raus kommen, waseli was? Heiliges Gaudi, wo holst du das alles her?

Sei gegrüsst du edler Ritter!
In alter Verbundenheit und herzlich,
Gisanne

 

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