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Herr Klee

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23.12.2003
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Herr Klee

Herr Klee

Herr Klee war achtzehn Jahre lang der Weihnachtsmann.
Man kann sich darüber streiten, ob er der echte Weihnachtsmann war oder nicht.
Für drei Kinder war er es jedenfalls. Die Große wusste natürlich schon lange, dass der Weihnachtsmann in Wirklichkeit Herr Klee war und der Mittlere wusste es noch nicht so lange, aber die Kleine wusste es nicht.
So lange die Kleine es nicht wusste, gab es Herrn Klee am 24. Dezember jeden Jares nicht,
denn der Weihnachtsmann - und es gab nur einen echten - konnte ja nicht gleichzeitig Herr Klee sein.

Letztes Jahr war alles in Ordnung. Herr Klee klopfte an die Tür, die Kleine - und auch die Große und der Mittlere - sagten ihre Gedichte auf und bekamen Geschenke. Der Weihnachtsmann trank ein Glas Milch und konnte leider nicht länger bleiben, weil er ja noch zu den anderen Kindern musste. So wie jedes Jahr.
Im Februar trennten sich die Eltern. Anfangs waren sie Freunde. Jetzt sind sie Feinde und reden kein Wort miteinander. Die Mutter zog aus. Mit den beiden Kleinen, obwohl der eine ja nicht klein, sondern der Mittlere war.
Die Große blieb bei ihrem Vater. Es dauerte nicht lange, da hatte die Mutter einen Freund und der Vater eine Freundin. Die Große hatte auch einen Freund, bei dem sie immer schlief, weil sie es zu Hause nicht mehr aushielt. Der Mittlere wollte gerne zu seinem Vater, aber der musste arbeiten und seine Mutter hatte etwas dagegen.
Einmal kam die Große nach Hause, aber ihr Vater war mit seiner Freundin im Urlaub, was er niemandem gesagt hatte. Zu ihrer Mutter sagte sie, sie wisse gar nicht wo sie dieses Jahr an Weihnachten hingehöre.
Die Kleine und der Mittlere wollten an Weihnachten zu ihrem Vater, aber der hatte seine Freundin und die Mutter hatte sowieso etwas dagegen.
Wenn die Mutter und der Vater miteinander reden würden, würde die Mutter wissen, dass ihr Ex-Mann gerne mit ihr zusammen und den Kindern den 24. Dezember verbringen würde. Aber so wusste sie es nicht.
Das alles wäre nicht ganz so schlimm, wenn Herr Klee nicht im Sommer an Krebs gestorben wäre. Aber es war geschehen und die Mutter hatte ihren Freund und der Vater hatte seine Freundin und die Große wusste nicht wo sie hingehörte und der Mittlere hatte niemanden und die Kleine würde dieses Jahr wissen, dass der Weihnachtsmann immer Herr Klee war.

 

Hi kleineNacht!

Herzlich willkommen auf kg.de und frohe Weihnachten!
Bemerkungen zu Geschichten bitte in ein Posting darunter setzen. Vielen Dank.

Geschrieben von kleineNacht
Das ist mein erster Versuch, was Kurzgeschichten angeht, und ich würde mich daher sehr über konstruktive Kritik freuen.
Liebe Grüße
kleine Nacht

Wünsche dir noch schöne Feiertage.

Liebe Grüße
Alisha

 

Hallo KleineNacht,

viel Leid in dieser Weihnachtsgeschichte! Die Scheidung der Elternmit den verwirrenden und verletzenden Folgen für alle Beteiligten und der Tod von Herrn Klee, der doch immer den Weihnachtsmann gespielt hat.

Schön der Rahmen mit Herrn Klee und der Erkenntnis, das die Kleine jetzt auch schon, vielleicht zu früh, erkennen muss, dass es Weihnachtsmänner gar nicht gibt. Das Hinausgeworfen-Werden in die Realität eines rauhen Lebens haben ja leider alle Familien-Mitglieder gemacht. Das könntest du besser herausarbeiten.

Auch wenn es mit "die Große, der Mittlere und die Kleine" einen gewissen Reiz hat; Namen wären wohl weniger verwirrend und würden mir die Kinder näherbringen.

Und du erwähnst viele Dinge (wie Verfeindung der Eltern, neue Partner, mangelnde Absprache ...) und reißt es nur an, ohne wirkliche Szenen daraus zu machen. Das ist gleichzeitig zuviel und zu wenig, finde ich.

Ich weiß nicht, wieviel eigenes Erleben in dieser Geschichte steckt (vermute einiges) und wünsche dir ein gutes Weihnachten 2005.

Gruß, Elisha

 

Hallo kleineNacht!

Finde die Idee zur Verarbeitung dieses Themas in einer Geschichte sehr gut. Du kannst noch viel mehr draus machen! Ich würde die Geschichte nochmal überarbeiten. Wie bereits Elisha sagte, finde ich auch, dass die Verwendung von Namen vorteilhaft wäre. Auch sonst solltest du die Geschichte noch ausschmücken.
Trotzdem, es kommt gut rüber, was du aussagen möchtest!
Weitermachen!!!

Grüße, Katze

 

Hallo kleineNacht!

Eine etwas andere, traurige Weihnachtsgeschichte, die mir gut gefallen hat. Allerdings:

Zitat von Elisha
Und du erwähnst viele Dinge (wie Verfeindung der Eltern, neue Partner, mangelnde Absprache ...) und reißt es nur an, ohne wirkliche Szenen daraus zu machen. Das ist gleichzeitig zuviel und zu wenig, finde ich.
Dem kann ich nur zustimmen. Für mich klingt die Geschichte daher teilweise etwas "abgehackt". Einem Übel folgt direkt das nächste. Der Tod am Ende wirkt so fast schon zu viel.

dass der Weihnachtsmann immer Herr Klee war.
Hier würde ich gewesen einfügen, also "immer Herr Klee gewesen war".

Ansonsten, wie gesagt, gerne gelesen. :)

Liebe Grüße,
Nina

 

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