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Ich und mein Froschkönig

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26.05.2008
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Ich und mein Froschkönig

Das ist doch nicht normal.
Ich stöhne, kratze, rutsche an seinem ganzen Körper rauf und runter, und er bleibt stumm wie ein Fisch. Ich sitze auf ihm, fahre den grünen Rücken mit meinem Becken ab, reibe ihn mit beiden Händen, aber meine Hitze reicht nicht, er seufzt nur einmal zwischen meinen Beinen.
Quaken sollst du, verdammt, quaken!

Vielleicht habe ich mich geirrt. Vielleicht bin ich einer Mischehe doch nicht gewachsen. Es ist ja nicht so, als hätte die xenobiologische Beratungsstelle mich nicht vorgewarnt.
„Ich will ehrlich mit Ihnen sein, die meisten Frauen stellen sich das zu einfach vor, Tentakelsex. Nur um nach ein paar Monaten festzustellen, dass ihr Sexualtrieb auf Dauer nicht stark genug ist.“
Die Beraterin lächelte aus ihrem beigefarbenen Kostümchen. Ich hatte sie sofort gefressen.
Wissen Sie denn, wie es ist, mit einem Wechselwarmen Sex zu haben? Sind Sie bereit dafür?“
Ich hoffte, mein Lächeln war so dünn wie sie, als ich mich über den Tisch beugte und antwortete: „Wissen Sie, ich reduziere meinen Verlobten nicht auf seine Tentakel.“
„Natürlich nicht. Das tun wir nicht. Das tut ja niemand.“

Jott sagt im Bett keinen Ton, aber erwartet es von mir. Ich nenne es albern, er nennt es Dirty Talk. Angeblich machten das die Frauen auf seinem Planeten stundenlang, sich und die Männer in Rage reden. Wenn die Temperatur nicht reichte, wenn die schnellen Bewegungen zur Qual wurden. „Und ihr Menschen seid doch so gut darin.“
Wo hat er das her? Wie viele Menschen hatte er denn vor mir? Was konnten die alle, was ich nicht kann?
Dirty Talk ist sowas wie „mach mir den Hengst, du geile Sau“? Brrr. Ich logge mich ins Netz, während Jott im Bad ist, um eine heiße Dusche zu nehmen. Es wärmt ihn kurz vor, immerhin. Was ist falsch an meinem „oh ja“, „mach weiter“, „fester“ und „fick mich“? Was WILL er bloß von mir? Schmutzige Worte in der richtigen Tonlage, lese ich. Teilweise echt heftiges Zeug, was ganz bestimmt nicht meins wird. Möchte ich einen Beispielsoundtrack herunterladen für 14,95? Nein, vielen Dank. Und tatsächlich, wenn auch eher ein Außenseiter: geraunte Tiernamen. Der Teufel soll mich holen, bevor ich Jott Tiernamen gebe. Als Anfängertipp, beschreiben, was man als nächstes tun wird. Das klingt umsetzbar. Ich schmiege mich an ihn, sobald er zu mir ins Bett kommt, nehme ihn in den Arm, küsse seine feuchte Haut, steige rittlings auf.
„Heute …“ - Tiernamen – „Heute Abend will ich dich heiß machen, ich will dir in die Augen schauen, wenn du kommst, ich“ – Tier – „ich, ich werde dich ganz heiß machen, ich“ – Frosch! – „heiß …“ – froschfroschfroschfrosch – „ich … ich werde mich jetzt auf deinen eiskalten Körper …“ und dann breche ich in Lachen aus. Schallendes Gelächter, das mich so schüttelt, dass ich von ihm runterkugele und auch noch aus dem Bett gefallen wäre, hätte er mich nicht festgehalten.
Ich lache, als Jott wortlos aufsteht und in die Küche geht, und ich gluckse noch immer, als er mit zwei Bier zurückkommt. „Gucken wir Fernsehen?“, schlägt er vor, als wir mit den Flaschen anstoßen. Damit war das Thema Dirty Talk so ziemlich vom Tisch.

Das Irritierende an ihnen ist, dass die Tentakel immer im Freien hängen. Sie sind beim Gehen und aufrechten Sitzen für die Balance wichtig, deswegen können sie nicht unter einer Hose versteckt werden, auch nicht ausnahmsweise und auch nicht mir zuliebe, wenn ich Jott meinen Eltern vorstelle. Außerdem werden sie gebraucht wie zwei zusätzliche Armpaare, zum Beispiel um meiner Mutter einen Blumenstrauß zu schenken, eine Untertasse und einen Kuchenteller zu halten oder meinem Vater die Zuckerdose über den Tisch zu reichen. Meine Eltern nahmen Blumen und Zucker entgegen, ohne die Tentakel zu berühren, als könnten sie sich an Jott verbrennen.
„Ach“, sagt meine Mutter in der Küche zu mir, „ach Kind, ach Kind“, während sie über meine Schulter ins Wohnzimmer starrt, wo Jott mit meinem Vater und allen Tentakeln auf der Couch sitzt. „Ich bin ja glücklich, wenn du glücklich bist, aber bist du dir ganz sicher?“
„Ach Mama“, seufze ich.
„Nein, nein, du hast ja Recht, es geht mich nichts an.“
„Du, eine Sache vielleicht, ich-“
„Und ich will auch nichts davon hören.“ Sie trägt das vollbeladene Kaffeetablett an mir vorbei.
Ich sehe im Küchenschrank nach, ob wenigstens Ingwerkekse da sind. Meine Mutter hat einen Sandkuchen nach vom xenobiologischen Institut veröffentlichten Vorgaben gebacken – perfekt für Jott, aber für mich unglaublich öde. Irgendwie hatte ich gehofft, sie würde einen zweiten richtigen Kuchen nachschieben, schokoliert und mit Rum, aber die Zeit hat sie wohl nicht gehabt.
Während ich an den faden Kuchenkrümeln schlucke und das Gespräch sich schleppt, beobachte ich meine Eltern. Mir wird bewusst, dass sie ganz genau nachgelesen haben müssen, wie Jotts Art sich fortpflanzt. Sie haben beide den Haupttentakel identifiziert. Bei jeder Geste, die Jott damit macht, verfolgen ihn vier Augen. Mit meinen sechs. Ich versuche Jott so zu sehen, wie meine Eltern ihn sehen, aber es gelingt nicht und ich bin froh drum. Da ist nichts zu machen, Jott und ich, das ist mir nicht peinlich.

Geschämt habe ich mich dann doch noch, aber das war später, auf dem Verdauungsspaziergang durchs Dorf. Ich hatte mich schon gewundert, warum meine Eltern nicht mitwollten. Meine Eltern sind die Erfinder des Verdauungsspaziergangs. Als die Nachbarn mit offenen Mündern über ihre Gartenzäune gafften, verstand ich es. Ich probierte es mit einem Lächeln, dann mit Zurückstarren, dann winkte ich ihnen zu, irgendwann schnitt ich Grimassen und streckte die Zunge raus. Ich wurde gar nicht gesehen. Die Gaffer starrten Jott an wie man niemanden anstarren sollte, auch einen Alien nicht. Ich schämte mich in Grund und Boden, aber Jott ignorierte es tapfer, oder vielleicht bemerkte er tatsächlich nichts. Ich habe ihn nie gefragt.
Am nächsten Morgen wurde ich an der Schulter wachgerüttelt und erschrak furchtbar, als ich meinen Vater über mir stehen sah. „Papa, spinnst du“, zischte ich und zog die Bettdecke über Jott und mir nach oben.
„Du kommst besser nach draußen“, sagte er grimmig. „Und … ohne ihn.“
Ich war verwirrt. Jott schlief noch. Ich wartete, bis mein Vater aus dem Zimmer war, rollte vorsichtig aus der feuchtkalten Umarmung meines Verlobten und zog mich an.
Sie hatten die Garagenwand beschmiert, mit matschgrüner Farbe, zwei Meter hohe Buchstaben, „Froschlutscher“. Ich stand davor und konnte mich einen Moment nicht bewegen. Mein Vater drückte mir einen Farbtopf und einen Pinsel in die Hand. „Fang du auf der Seite an, ich nehm die andere.“
„Oh, ihr habt die Garage ja ganz frisch gestrichen“, sagte Jott, als er aufgestanden war und nach draußen kam. „Warum hast du mich nicht geweckt, ich hätte doch geholfen.“
„Ach was, es ging schnell.“
Seitdem waren wir meine Eltern nicht mehr besuchen.

Ich konnte damit leben, von Kollegen und Nachbarn komisch beäugt zu werden, und es war okay, dass zwei meiner Sandkastenfreundinnen nicht mehr zurückriefen und angeblich nie Zeit hatten. Ich lernte über Jott neue Leute kennen. Wir fingen an, uns mit anderen gemischten Paaren zu treffen. Mit Paaren wie Melanie und Ix. „Sag ihm doch, was dich stört“, meint Melanie. Wir kochen zusammen, nur für uns, eine Orgie aus allen Sachen, die unsere Männer nicht essen können. Scharf gewürztes Fleisch, in Essig eingelegtes Gemüse und haufenweise Zuckriges, so übersüßt, dass es mir unter anderen Umständen Übelkeit bereitet hätte. Melanie und ich mästen uns zweimal die Woche. „Früher konnte ich das nicht“, sagt sie und lutscht die Sahnefüllung aus einem Orangentörtchen, „diese hemmungslose Fresserei. Mit Ix, das ist wie Hochleistungssport.“
Hochleistung, das trifft es ganz gut. Ich starre bekümmert nach den warzigen Salzgurken auf meinem Teller und fühle mich ungenügend.
„Rede halt mit ihm“, drängt Melanie, als sie meinen Blick bemerkt.
„Ich will ihm nicht sagen müssen, dass er stöhnen soll. Ich will, dass er stöhnen muss.“
„Da hast du dir was vorgenommen.“ Sie sieht mitleidig zu mir über den Tisch.
„Wieso? Wird Ix auch nicht laut?“, frage ich hoffnungsvoll.
„Doch natürlich. Immer, wenn er so richtig geil ist, dann brüllt er.“
Der Tritt in die Eizellen, ich knicke ein und gehe zu Boden. Und nehme mir vor, Melanie in die Waden zu beißen, sobald sich von dort aus die Gelegenheit ergibt.
„Ich weiß sowieso nicht, wie ihr das ohne Badewanne macht“, fährt Melanie fort und saugt ein Himbeertörchen aus. „Wir treiben es fast ausschließlich im Whirlpool. Vierzig Grad, und höher, bis dir schwindlig wird.“
Ich werfe ihr einen scharfen Blick zu. Melanies Whirlpool ist so groß wie unser Wohnzimmer. Nicht unsere Liga, das weiß sie ganz genau. Sie zuckt entschuldigend mit den Schultern und leckt sich Crème von den Fingern.

Ich schlüpfe zu Jott unter die Dusche und wir versuchen vierzig Grad, und höher, bis mir schwindlig wird. Es ist eng und es ist im Stehen, macht schon Spaß, aber es ist was anderes. Wir rutschen aus, wir kaufen eine Duschmatte, wir reißen die Seifenschale ab, wir stützen uns an die Wände, wir brechen durch den Duschvorhang, wir knien uns hin. Ich entlocke ihm ein Stöhnen, ein zaghaftes, als ich unter ihm hocke und zwischen seinen Beinen massiere, die glühendheiße Brause auf seinen Nacken regnet und mir den Rücken verbrüht. Das Badezimmer ist so dick mit Wasserdampf gefüllt, dass ich seinen Gesichtsausdruck nicht erkennen kann. Ein ganz leises Stöhnen, und für mich ist nichts drin. Es macht Spaß, aber es ist unvollständig.
Die verbrannte Haut auf meinem Rücken fühlt sich rauh und erhaben an. Sie reibt schmerzhaft gegen den Blusenstoff, als ich mich anziehe und die Wirbelsäule durchdrücke.
Langfristig ist Duschen keine Lösung.

Ich glaube, Jott wichst heimlich, nachdem wir miteinander geschlafen haben. Es ist schwer zu sagen, denn ohne mich ist er noch leiser als mit mir. Immerhin das. Ich bin einmal reingeplatzt, als ich auf die Toilette musste. Seitdem quält es mich, wenn er nochmal aufsteht, ins Badezimmer geht und es länger dauert, als es meiner Meinung nach müsste. Wie jetzt zum Beispiel. Dabei habe ich mir solche Mühe gegeben. Ich massiere meine Oberschenkelmuskeln. Morgen wird sich der Sex von heute anfühlen wie ein 25km Lauf.
„Du rufst an, um mir DAS zu sagen?“, fragt Susanne ungläubig. Susanne ist seit der Uni so untervögelt, ich hätte nicht mit diesem gelangweilten Unterton gerechnet. Ich wollte gar nicht mit ihr reden, sondern mit Melanie, aber Melanie hätte womöglich gesagt „Uuuh, Ix hat keine Kraft mehr zu wichsen, wenn ich mit ihm fertig bin“, und sowieso bin ich dran Susanne zurückzurufen. Susanne ist kein Stück dankbar. „Nein, ich glaube nicht, dass du dir einen Muskelfaserriss geholt hast. Nein, ich weiß nicht, was dein Freund im Badezimmer macht. Lass ihn doch wichsen, wenn er will. Du hattest doch deinen Spaß, oder?“
„Du verstehst das Problem nicht!“
„Nö.“
Ach, man kann überhaupt nicht mit ihr reden. Man kann mit überhaupt niemandem reden.

„Habt ihr es schon draußen ausprobiert? In der Sonne? Da werden sie heiß, wörtlich.“
Das war Melanies nächster Tipp und brachte uns beinahe eine Ordnungsstrafe ein. Oder was immer man dafür kriegt, wenn man den Stadtpark so missbraucht, wie wir es vorgehabt hatten.
Drei Stunden lang sind wir kreuz und quergelaufen, bis wir uns auf eine Stelle einigen konnten, um die Decke auszubreiten. Mir war von Anfang an nicht wohl bei der Sache, wir sind drei Stunden lang über versteckspielende Kinder gestolpert.
Ich verbiete Jott die Hose auszuziehen und bleibe selbst vollständig bekleidet bis auf den Slip, den ich ängstlich um mich schauend unter dem Rock hervorzerre.
„Hör mal, wenn dich das so stresst …“, fängt Jott an.
„Scht. Ist der Wein kühl geblieben?“
Er befühlt die Flasche im Picknickkorb. „Lauwarm, glaube ich.“
Jott hat Schwierigkeiten, Temperaturen einzuschätzen, das vergesse ich immer.
„Gieß mir was ein. Dann sehen wir mal.“
Melanie findet es wahrscheinlich aufregend, wenn jemand sie und Ix erwischen könnte. Wahrscheinlich macht sie das erst so richtig spitz.
Ein Liter warmer Wein reicht nicht, ich sehe trotzdem in jedem Busch kleine Kinder und herumschnüffelnde Hunde und fühle mich verfolgt. Der weiche Waldboden ist auch gar nicht mehr weich, überall drücken kleine Hubbel unter meinem Rücken, und nebenan ist wie immer das Ameisennest. Ameisen nerven mich schon bei einem normalen Picknick, weil alle in meinen Becher fallen und ich das erst merke, wenn ich ausgetrunken habe. Heute sind mir die Ameisen noch viel unsympathischer.
Aber die Sonne kommt raus, bescheint Jotts nackten Oberkörper, und Melanie hat recht, da tut sich was, das merke ich bei jeder seiner Bewegungen. Nur ich muss an Zecken und Borreliose denken und bin so verklemmt wie zu meinen schlimmsten Teenagerzeiten. Weit und weich, weit und weich, wiederhole ich das Mantra von damals, drehe zufällig den Kopf zur Seite und bekomme fast einen Herzinfarkt, weil die Uniform auf uns zukommt.
„Was machen Sie da mit der Frau?“
Wir sind so schnell auseinander und mein Rock so schnell runtergekrempelt, ich glaube nicht, dass er was gesehen hat.
„Was machen Sie da?“
Wir setzen uns auf.
„Gar nichts.“ Gar nichts, Herr Wachtmeister, hätte ich beinahe gesagt, aber dann kommt es mir vor wie eine Zeile aus einem Porno und ich sage: „Gar nichts, nur ein Picknick“.
„Gibt es ein Problem?“, fragt Jott freundlich.
Die Uniform (ein Parkwächter? Polizist? Pfadfinder? was ist er überhaupt?) tritt zu uns auf die Lichtung und sieht sich misstrauisch um. Ich gratuliere mir dazu, den Picknickkorb halb ausgepackt zu haben. Inoffiziell hatte ich den Korkenzieher nicht gefunden, offiziell ist es jetzt Tarnung, ein Picknick im vollen Gange.
„Nein, wohl kein Problem. Das ist Ihr …?“, fragt er mich und nickt in Jotts Richtung.
„Mein Freund, ja.“
„Und warum verstecken Sie sich im Gebüsch?“
Warum wohl, denken wir zu dritt.
„Hier sind viele Kinder unterwegs, wenn Sie von einem Kind gesehen werden, kann das problematisch werden. Gefängnisstrafen-problematisch, ist Ihnen das bewusst?“
Jott und ich wechseln einen Blick. So bewusst war mir das jetzt nicht.
„Na gut, ich will Ihnen beiden keinen Ärger machen. Ich schlage vor, sie räumen Ihre Sachen ein und setzen Ihr Picknick drüben auf der offiziellen Liegefläche fort. Das da,“ er zeigt auf den Boden, „ist Gift-Efeu.“
„Danke“, sage ich demütig. Und schimpfe irgendwas von Polizeistaat, sobald er außer Hörweite ist. Jott stößt mir in die Rippen. „Du darfst nach Hause ins Bett. Gib wenigstens zu, dass du erleichtert bist.“

„Im Stadtpark?“ Melanie prustet vor Lachen. „Liebes, das meinte ich doch nicht. Ich hatte an Ix und meine Flitterwochen gedacht, in der Wüste. Unter der sengenden Sonne, da war Ix der heißeste Liebhaber meines Lebens, der wusste gar nicht wohin mit der ganzen Energie und mich hat es fast zerrissen …“
„In der Wüste?“, brülle ich sie an.
„Ja, natürlich. Es muss schon etwas abgeschieden sein. Sonst könnte ich mich nicht so entspannen. Hattest du im Stadtpark denn gar keine Angst wegen der Kinder? Die erschrecken sich ja auch …“
„Du schlägst vor, ich soll mit Jott draußen schlafen und dachtest allen Ernstes, wir finden hier eine einsame Wüste?!“
„Oder einen anderen ungestörten Platz in der Sonne, beiß dich doch nicht an der Wüste fest.“
„Und wo krieg ich das her, meinen ungestörten Platz in der Sonne, hä?“
Melanie rollt die Augen. „Das weiß ich doch nicht, wo ihr hinwollt. Ix und ich gehen immer auf unsere Dachterrasse, volle Sonne und garantiert sichtgeschützt.“
Mir fällt wieder ein, dass ich Melanie noch in die Waden beißen muss. Im Moment würde ich ihr auch in die Schuhe pinkeln oder die Autoreifen zerstechen.
Es muss doch möglich sein, guten Sex auf altmodische Art zu haben, gemütlich und im Bett, ohne einen Riesenwhirlpool, ohne eine Dachterrasse, ohne komplizierte Duschtechnik, ohne Ameisen in der Poritze und vor allem ohne Scheißwüste.
„Du kommst doch auf deine Kosten, oder? Ich meine, trotz allem ist der Sex gigantisch.“
Ich nicke. Ich meine, wenn ich an Jotts menschliche Vorgänger zurückdenke, die mir alle irgendwann Kopfschmerzen gemacht haben, dann nur mit Häme. Ich will ja nicht zurück, das ist es nicht.
„Was willst du denn?“
Ich balle beide Hände und schlage auf den Tisch. „Es ist asymmetrisch!“, schreie ich Melanie und ihren brüllenden Ix und die gelassene Susanne und meine Mutter und die Frau in Beige an, aber nur Melanie hört und antwortet.
„Gott“, sagt sie, „du bist immer so überspannt.“

Nachdem Jott zur Arbeit gegangen ist, sitze ich am Küchentisch und trinke noch eine Tasse Kaffee, grübelnd. Schließlich mache ich zwei Anrufe. Den ersten im Büro, um mich krankzumelden. Den zweiten bei einem Großhandel für Terraristik. Noch am selben Nachmittag wird die Wärmelampe nach meinen Anweisungen an der Schlafzimmerdecke installiert.
Als Jott nach Hause kommt, kocht das Abendessen und ich stehe an der Spüle und mache den Abwasch. Er tritt von hinten an mich heran und umarmt mich. Ich erschauere am ganzen Körper, werde so kalt, dass meine Brustwarzen unangenehm gegen den BH stehen, dann lehne ich mich an und lasse mich von der marmornen Umarmung stützen. So bleiben wir eine Weile stehen, verschmelzen an den Stellen, an denen sich nackte Haut berührt. Er absorbiert meine Hitze und wird dabei selbst immer wärmer. Ich kühle aus, heize nach, kühle ab, heize neu.
„Du riechst gut“, sagt er, die Nase in meinem Haar.
„Ich habe eine Überraschung.“
Er versteht nicht, als ich ihn ins Schlafzimmer schubse und ihm befehle, sich auszuziehen. Er versteht noch immer nicht, als ich ihn aufs Bettlaken stoße. Vielleicht ist ihm der rechteckige Schatten an der Decke aufgefallen, ich weiß nicht, vielleicht hat er die Schmarren in der Tapete gesehen, bestimmt hat er den zwei mal zwei Meter Karton im Treppenhaus bemerkt. Nichts davon spielt eine Rolle, als ich das Licht aus- und das Wärmelicht anschalte.
„Oh … wow“, sagt Jott, und das ist auch alles, was man dazu sagen kann.
Die Lampe taucht unser Schlafzimmer in ein intensives Hellrot. Schatten verfärben sich dunkelgrün, Schränke und Polster bilden ein gespenstisches Gebirge aus vorspringenden Flächen und fortkippenden Spalten, plastischer, als ich es je zuvor gesehen habe. Und augenblicklich wird das Zimmer warm. Jott, kohlschwarz in einem blutigen Meer, richtet sich im Bett auf und streckt sich der Lampe entgegen. Er verharrt völlig reglos in dieser Position, und für einen Moment warte ich ab, will ihn nicht unterbrechen, während er Wärme aufnimmt. Ich nutze die Zeit, um mich selbst auszuziehen. Dann steige ich auf ihn, nehme den Haupttentakel zwischen die Beine, stoße nieder, stütze mich auf seinen klobigen Schultern ab, lecke eine Linie über seiner Längsachse, packe seine Handgelenke und presse sie nach unten, spüre, wie der Tentakel sich versteift, gebe widerwillig eine Hand frei, um nach ihm zu greifen und ihn zu führen. Mit Jott in mir bewege ich mich behutsam, bis er den langsamen Rhythmus aufnimmt und ich sicher bin, dass er ihn halten kann. Allmählich werden wir schneller, und allmählich zerrt die Hitze an meinen Nerven. Ich bin schweißgebadet, aber ich schwitze anders als jemals zuvor, keine Bäche sondern Ströme, die über Jotts Körper laufen, bevor sie in der Matratze versickern. Salz tut ihm weh, das weiß ich, zuviel Salz kann ihn töten, aber das ist mir egal, ich muss ihn schreien hören, nur ein einziges Mal, auch aus einem falschen Grund.
Jott das Amphibium verdampft, und Jott das Reptil erwacht so brutal zum Leben, dass er mich fast abgeworfen hätte, so bäumt er hoch. Er zieht mich dicht zu sich heran und wir tauschen Positionen. Sein Körper ist heiß und fest wie ein Stein, der in der Sonne gelegen hat. Zwei harte Tentakel kleben sich an meine Brüste, der dritte fährt mir in den Mund, während der vierte noch immer zwischen meinen Beinen arbeitet, hineinfährt, sich zurückzieht, wieder zustößt und sich in meinem Inneren krümmt und … festsaugt? Mit beiden Händen fährt Jott über meine Hüften, packt mein Becken und hebt meinen ganzen Körper auf und ab, ihm entgegen und in die Matratze hinein.
Aber mitten in dem Rauf und Runter, dem Stöhnen (endlich dem Stöhnen!), der springenden Matratze und den peitschenden Tentakeln, als sich das Ziehen zwischen meinen Oberschenkeln gerade ankündigt, da ist dieses schlürfende Gefühl. Und der seltsame Eindruck, Wasser zu vermissen. Meine Vorfreude weicht Verwunderung, als Jotts Körper fortfährt meinem Feuchtigkeit zu entziehen, bis meine Zunge Pelz ansetzt. Der Verwunderung folgt Verstehen, dem Verstehen folgt Bestürzung. Jott trinkt mich von innen aus. Während der Schweiß in Sekunden an meine Haut antrocknet und salzige Ränder hinterlässt, Jott jeden Tropfen Saft aufnimmt, schneller und schneller stößt, schrumpfe ich zusammen, welke und werfe Falten, verdorre und werde runzlig.
Die Wüstenhitze ist kaum mehr auszuhalten, es ist soweit, ich bin durchgebacken. Ich spüre, wie ich durch und durch spröde werde, wie alles knistert, trocken wie Lehm im Ofen. Jott ist in mir und es scheuert, scheuert schmerzhaft, scheuert wie eine rostige Reibe, scheuert hart und rauh und viel zu eng, und ich bin diejenige, die schreit, aus einem falschen Grund schreit, was er nicht hören kann. Denn jetzt kommt Jott, kommt gewaltig, dass ich beschämt einsehen muss, es ist das erste Mal, dass ich das überhaupt erlebe. Gallerte spritzt nicht nur aus dem Haupttentakel, nein, Jott spritzt aus allen vier Tentakeln gleichzeitig, öffnet an den Halsseiten Kiemen, stellt einen Flossenkamm hoch, von dessen Existenz ich bisher gar nichts wusste, sprengt seinen Brustkorb auf und lässt einen violetten Klumpen Laich auf meinen Bauch fallen, brüllt und trompetet und bricht endlich über mir zusammen und ist fertig.
Rote Stille und schwarze Stille.
Ich krieche auf allen Vieren ins Badezimmer und trinke aus dem Wasserhahn. Aus dem Spiegel sieht mir ein braunes Rosinengesicht dabei zu. Am ganzen Körper ist die Haut am Knistern, Flüstern und Brechen. Es fühlt sich an wie uraltes Pergament. Als ich den glibschigen Laich abziehe und mit beiden Händen in die Kloschüssel schaufle, gibt mein Bauch nach. Der Laichklumpen hinterlässt überall winzige blutige Risse. Ich habe schuppige Flecken am Rücken und an den Beinen. Meine Lippen sind aufgesprungen und fangen an zäh zu bluten, als ich sie betaste. Ich überlege, mich von Jott ins Krankenhaus fahren zu lassen, falls ich professionell rehydriert werden muss. Als ich zurück ins Schlafzimmer wanke, ist Jott eingeschlafen. Ich betrachte seinen grünen Hinterkopf, die Stelle, wo er heimlich eine Flossenkrone hat, der Herr Froschkönig.
Morgen werde ich ihn an die Wand werfen.

 

Hallo Möchtegern,

jetzt hatte ich einen schönen Kommentar geschrieben, mit Stellen, die mir gut gefallen haben und stellen, dich ich interpretierte - jetzt ist der weg und ich fange von vorne an.

Nette Geschichte auf jeden Fall, habe mich gut unterhalten gefühlt.

Du benutz hier ja SF, um menschliche Probleme überspitzt und humorvoll dazustellen. Das gefällt mir.

Prinzipiel leidet ja deine Erzählerin an zwei Sachen: Zum einen kann sie mit niemanden über ihr Problem wirklich reden.
Mit Jott nicht, weil da ja immer die Angst mitschwingt, die Beziehung zu gefährden. Weil zu einer guten Partnerschaft, gehört nunmal guter Sex. Zum anderen ist er ja selbst in das Problem involviert und kann deshalb keinen neutrale Position einnehmen.

Melanie dagegen hat ja den Sex, den die Erzählerin will (oder behauptet es zumindest) und deshalb wirken ihre Ratschläge immer mitleidig. Im Gegenzug wachsen natürlich Neid und Wut. Was mich bei Melanie jedoch gestört hat, ist dass sie gleichzeitig auch noch reicher ist. Das Zerfasert für mich den Konflikt ein wenig, weil da eben das Geld so einen Rolle spielt. Wäre es nur Melanie, die ihren eben zum Brüllen bringt und die Erzählerin, die es nicht schafft, dann wäre es für mich stärker.

Miriam (die hab ich im ersten Moment auch als Melanie gelesen, vielleicht nimmst du da einen anderen Namen) wiederum ist noch schlechter dran als die Erzählerin und weiß deshalb nicht, was diese überhaupt von ihr will. Sie meint, sei froh, so lange du überhaupt Sex hast.

Da entsteht eine Rangfolge: guter Sex - Sex, aber nicht zufrieden - kein Sex. Und dadurch sind die drei Frauen von einander getrennt und können nicht wirklich miteinander reden, jedenfalls nicht über dieses Thema.
(Das mit der Ernährung ist ja dagegen ein Thema, bei dem Melanie und die Erzählerin Gemeinsamkeiten finden.)

Das andere Problem sind die Minderwertigkeitskomplexe:
Kann ich meinen Partner befriedigen? Liegt es an mir?
Das ist schön eingebracht mit den Fragen, ob er schon andere Menschen hatte und über das Wichsen.
Weil Sex halt immer diesen Perfektions Anspruch hat, man sich aber nie direkt mit anderen vergleichen kann. (Der Partner wird/kann einem nicht wirklich sagen, wo man im Vergleich zu anderen Frauen/anderen Männern steht.) Das führt dann eben zu Minderwertigkeitskomplexen und diese Fixierung auf den guten Sex, der dann um jeden Preis erreicht werden muss.

Diese Umsetzung dieser beiden Bereiche hat mir gut gefallen, ebenso die Duschsache oder die Szene im Park.

Zu meckern hab ich aber auch was:
Am Ende mit dem Flüssigkeitsverlust, da hast du mich fastverloren. Ich dachte, jetzt saugt er sie auf und tötet sie, wie in einem schlechten Horrorfilm. Ist zum Glück nicht der Fall, aber du weckst da ganz ungute Erwartungen.

Verständnisfrage:

Als ich den glibschigen Laich abziehe und mit beiden Händen in die Kloschüssel schaufle, gibt mein Bauch nach.
Das kann man lesen, dass sie sich übergeben muss, oder aber das ihr Bauch aufbricht und ihre Eingeweide rausfallen. Ich vermute mal ersteres.

Und dann vermischt du für mich zwei Themenbereiche:
Einmal diese Sexproblematik und was damit zusammenhängt und dann: Beziehung mit einem Alien, sprich Angehörigem einer fremden Kultur.
Und ich weiß nicht, ob das dem Text so gut tut.
Versteh mich nicht falsch, der Teil mit den Eltern ist handwerklich nicht schlechter als der Rest. Aber der wirkt so vereinfacht, weil das Thema eben ein sehr komplexes ist und du hast da nur diese Schmiererein und die Mutter, die mit Jott nicht wirklich zurecht kommt (und das nicht mal sonderlich ausgearbeitet). Auch fällt das Thema später völlig unter den Tisch, taucht nicht wieder auf.
Ich denke, es wäre besser, du würdest dich auf die Sex-Sache konzentrieren. Die ist auch dankbarer für deine Art der Umsetzung.
Bei der Kulturproblematik wirkt das einfach etwas flach.

Ach ja, weshalb Jott? Willst du da auf Gott anspielen? Wenn ja, ich hab nicht kapiert, warum.

So, gute Unterhaltung auf jedenfall.

Gruß,
Kew

 

Hi Kew!

jetzt hatte ich einen schönen Kommentar geschrieben, mit Stellen, die mir gut gefallen haben und stellen, dich ich interpretierte - jetzt ist der weg und ich fange von vorne an.
Oh Mist, Danke, dass du dir die Mühe dann nochmal gemacht hast - ich stelle gerade beschämt fest, dass ich in der Situation schon häufiger war und dann einfach nicht kommentiert habe ...

"Nett" klingt ja eher mau ;), das überles ich mal und konzentriere mich auf "gut unterhalten".

Was mich bei Melanie jedoch gestört hat, ist dass sie gleichzeitig auch noch reicher ist. Das Zerfasert für mich den Konflikt ein wenig, weil da eben das Geld so einen Rolle spielt. Wäre es nur Melanie, die ihren eben zum Brüllen bringt und die Erzählerin, die es nicht schafft, dann wäre es für mich stärker.
Oh ok. Darüber muss ich nachdenken. In der Sache mit Melanie stecken mehrere Ideen, das ist richtig, aber ich fand das gerade raffiniert.
Ich finde, beim Lesen könnte man schon mal drüber nachdenken, ob Melanie die Wahrheit sagt, und wenn sie lügt, warum wohl. Die Prota glaubt ihr ja blind, und warum das wohl, und was sieht die eigentlich in der.
Gesetzt den Fall, Melanie sagt die Wahrheit, liegt das wirklich nur an den Hilfsmitteln, zu denen sie zugang hat?
Ich bin mit beiden Lesarten (Melanie lügt vs. Melanie sagt die Wahrheit) gleichermaßen glücklich, und ich finde, die stecken beide 50:50 drin.
Melanie ohne Geld und dann der Sexkonflikt - ok, dann würden die und die Prota sich mehr auf Augenhöhe begegnen, aber dadurch verliert das dann an andrer Stelle. Ja, hm. Mir gefällt das ganz gut so, wie es ist im Moment.

Miriam (die hab ich im ersten Moment auch als Melanie gelesen, vielleicht nimmst du da einen anderen Namen)
Ahaha, und ich war noch am Überlegen, ob ich die beiden Melanie und Melli nennen kann ... Namensähnlichkeit war Absicht, Leserverwirrung nicht, ich taufe Miriam um, denk ich, is ne Kleinigkeit.

Weil Sex halt immer diesen Perfektions Anspruch hat, man sich aber nie direkt mit anderen vergleichen kann. (Der Partner wird/kann einem nicht wirklich sagen, wo man im Vergleich zu anderen Frauen/anderen Männern steht.)
Ja genau. :D
Schatz, mal ganz ehrlich, auf einer Skala von eins bis zehn?
Was? NUR? Und wen hattest du vorher und was hatten die?
Ach, und woher willst du wissen, wie eine zehn ist?

Zu meckern hab ich aber auch was:
Am Ende mit dem Flüssigkeitsverlust, da hast du mich fastverloren. Ich dachte, jetzt saugt er sie auf und tötet sie, wie in einem schlechten Horrorfilm. Ist zum Glück nicht der Fall, aber du weckst da ganz ungute Erwartungen.
Oha, also die unguten Erwartungen sind ja logisch und eingeplant - aber das ausgerechnet an der Stelle Leser flöten gehen, damit hatte ich echt nicht gerechnet.

Das kann man lesen, dass sie sich übergeben muss, oder aber das ihr Bauch aufbricht und ihre Eingeweide rausfallen. Ich vermute mal ersteres.
Äh, ich dachte, man kann das lesen, dass sie sich übergibt oder dass die Haut aufreißt ... (was beides funktioniert in der story). Also, du vermutest ja auch, dass die Idee mit den Eingeweiden nicht stimmt. Ich mein, darauf hätte sie schon ein bisschen besorgter reagiert dann, oder? ;)
Aber ich seh schon, du bist da komplett auf den Horrortrip geraten. Das war so nicht ganz geplant ...

Und dann vermischt du für mich zwei Themenbereiche:
Einmal diese Sexproblematik und was damit zusammenhängt und dann: Beziehung mit einem Alien, sprich Angehörigem einer fremden Kultur.
Ja, vor der Lesart mit der interkulturellen Beziehung hatte ich schon beim Schreiben Angst. Das Problem ist, die Textstellen stehen nicht für die Metaebene da, sondern für die story und Charakterisierung der Hauptfigur selbst. Ich will einfach unbedingt was drin haben, wo die Prota sagen kann, ja, ist schräg, mir ist das egal, für mich funktioniert das.
Tentakelsex und Sex mit einem Alien ist nämlich schräg.
Interkulturelle Beziehungen sind es nicht, die rennen nur gegen einen Haufen Probleme (wie gesagt, komplexes Thema). Deswegen klappt da die Übertragung auch nicht richtig.

Also, wenn ich das jetzt so abklopfe, für jemanden, der da auf der Meta-Ebene eine Beziehung zwischen zwei Leuten unterschiedlicher Kulturen/Rassen/Nationalitäten, was auch immer, lesen will:
Im Moment steht drin
- Gaffen über Dorfzäune
- beschmierte Wände
- Probleme mit den Eltern
- Probleme mit Freunden, Arbeitskollegen
Ich finde, das kann so stehen bleiben. Sind alles Sachen, die relativ "üblich" sind, flach hin oder her.

Auch fällt das Thema später völlig unter den Tisch, taucht nicht wieder auf
Das stimmt nicht, das kommt nochmal. Aber so versteckt, dass es wohl keinem auffällt, und da bin ich auch sehr zufrieden mit, denn wie gesagt, das eigentliche Ziel der story ist Unterhaltung und nicht seriöseste Gesellschaftskritik in Bezug auf Xenophobie.
Aber ich sehr gespannt, was in der Richtung noch von anderen Lesern kommt.

Ich denke, es wäre besser, du würdest dich auf die Sex-Sache konzentrieren.
Tu ich doch. ... Dachte ich.

Ach ja, weshalb Jott? Willst du da auf Gott anspielen? Wenn ja, ich hab nicht kapiert, warum.
Echt nicht? Hm ... schade. :D

Danke fürs Lesen.

 

Hallo MG,

die Geschichte hat mir gut gefallen. Ein bißchen sexy, ein bißchen eklig, ein bißchen strange – ein guter Mix. In jedem Fall sehr unterhaltsam.

Eine kritische Anmerkung: Du gehst davon aus, daß die Menschen in einer Welt, in der wir gemeinsam mit Aliens leben, im Grunde genauso fühlen, wie wir es jetzt tun. Natürlich entsteht aus dieser Konzeption auch ein Teil der Komik des Ganzen.

Aber würde ein Bauer des Mittelalters zu seiner Frau sagen: „Liebling, weißt du, diese eigenartige Distanz, die zwischen uns herrscht, seit sie Deine Schwester letztes Jahr wegen Hexerei gepfählt und verbrannt haben… irgendwie stimmt die Chemie zwischen uns beiden nicht mehr so ganz, und ich denke, du solltest einmal ganz offen über deine Gefühle zu mir reden…“ ?

Es könnte grundsätzlich spannend sein, sich zu fragen, zu welchen emotionalen Veränderungen zukünftige gesellschaftliche Entwicklungen führen könnten.

Ansonsten: Gut gemacht und weiter so!

LG Achillus

 

Ich nochmal.

"Nett" klingt ja eher mau
Gut, versuch ich's anders.

Das ist eine Geschichte, die sauber zu lesen ist und eben gut unterhält.

Ich will einfach unbedingt was drin haben, wo die Prota sagen kann, ja, ist schräg, mir ist das egal, für mich funktioniert das.
Klar können die drin bleiben. Es stört mich nicht, es ist mir nur aufgefallen. Die Stellen funktionieren.

Oha, also die unguten Erwartungen sind ja logisch und eingeplant - aber das ausgerechnet an der Stelle Leser flöten gehen, damit hatte ich echt nicht gerechnet.
Zu Ende gelesen habe ich ja;).

Gruß,
Kew

 

Hallo Möchtegern,

"charmant" und "absurd" waren die Adjektive, die mir beim Lesen dieser Geschichte durch den Kopf gingen. Quinn sagte gestern, das sei das Lustigste was er seit Jahren gelesen habe. Mein Humor ist anders. Ich finde es drollig und charmant. Vor allem gefällt mir der Einfallsreichtum. Lustige Sex-Science-Fiction als Genre hat es nicht gegeben, bis du sie erfunden hast. :)

Ich sitze auf ihm, fahre den grünen Rücken mit meinem Becken ab, reibe ihn mit beiden Händen, aber meine Hitze reicht nicht, er seufzt nur einmal zwischen meinen Beinen.
Quaken sollst du, verdammt, quaken!
Das fand ich lustig!


„Heute …“ - Tiernamen – „Heute Abend will ich dich heiß machen, ich will dir in die Augen schauen, wenn du kommst, ich“ – Tier – „ich, ich werde dich ganz heiß machen, ich“ – Frosch! – „heiß …“ – froschfroschfroschfrosch – „ich … ich werde mich jetzt auf deinen eiskalten Körper …“ und dann breche ich in Lachen aus. Schallendes Gelächter, das mich so schüttelt, dass ich von ihm runterkugele und auch noch aus dem Bett gefallen wäre, hätte er mich nicht festgehalten.
Diese Darstellung mehrerer Handlungsebenen hat mir gefallen: diese Gedanken, die ihr durch den Kopf gehen.

Das Irritierende an ihnen ist, dass die Tentakel immer im Freien hängen. Sie sind beim Gehen und aufrechten Sitzen für die Balance wichtig, deswegen können sie nicht unter einer Hose versteckt werden, auch nicht ausnahmsweise und auch nicht mir zuliebe, wenn ich Jott meinen Eltern vorstelle. Außerdem werden sie gebraucht wie zwei zusätzliche Armpaare, zum Beispiel um meiner Mutter einen Blumenstrauß zu schenken, eine Untertasse und einen Kuchenteller zu halten oder meinem Vater die Zuckerdose über den Tisch zu reichen.
Lieblingsstelle! Sehr charmant obszön.

Auch diese Beziehungsgespräche unter Frauen, bei denen alles höchst bedeutungsschwanger wirkt, sind gut beschrieben und am Ende gibt es eine Stelle, die einem Porno entnommen sein könnte:

Jott das Amphibium verdampft, und Jott das Reptil erwacht so brutal zum Leben, dass er mich fast abgeworfen hätte, so bäumt er hoch. Er zieht mich dicht zu sich heran und wir tauschen Positionen. Sein Körper ist heiß und fest wie ein Stein, der in der Sonne gelegen hat. Zwei harte Tentakel kleben sich an meine Brüste, der dritte fährt mir in den Mund, während der vierte noch immer zwischen meinen Beinen arbeitet, hineinfährt, sich zurückzieht, wieder zustößt und sich in meinem Inneren krümmt und … festsaugt? Mit beiden Händen fährt Jott über meine Hüften, packt mein Becken und hebt meinen ganzen Körper auf und ab, ihm entgegen und in die Matratze hinein.

Wenn ich jetzt schreibe, dass es mir gefallen hat, ist das wieder nicht sehr konstruktiv. ;) Mein innerer Kritiker hat bei dem Grundgedanken Sex mit Außerirdischen die Stirn gerunzelt - wegen Kompatibilität der genetischen Ausstattung und der Unwahrscheinlichkeit der sexuellen Anziehung zwischen modernen Frauen und schleimigen Tentakelwesen. Aber vermutlich sind das nur Vorurteile meinerseits und die beschriebenen Außerirdischen sind witzig und verständnisvoll. ;)

Freundliche Grüße,

Berg

 

Ihhhgittigiit!
Ok, also da muss ich kurz ausholen. Es ist jetzt 3 Jahre her, dass ich auf dem Schreibtisch eines wirklich guten Freundes einen kleinen Plastik-Tintenfisch gesehen habe. Ich schau so drauf und sag: "Niedlich der" und er wird puterrot und druckst rum. Ich kapier gar nicht, was er meint und schaue doof. Er erklärt: "Naja. ich finde den nicht nur niedlich" Also gugg ich mir das Teil genauer an und stelle fest - es hat menschliche Augen und Brüste. Ich bin schwer in den Zustand "sprachlos" zu versetzen, aber mit der Nummer hat er das echt geschafft. Danach hat er mir halt erklärt, was Tentakelsex ist und mich meiner unschuldigen Normalsexgläubigkeit beraubt ;)
So - das war der Background, und damit lese ich jetzt also hier deinen Froschkönig. Direkt nach dem ersten Absatz fand ich den Text so mitreißend, dass ich nicht hätte aufhören wollen zu lesen. Ich lese also die verzweifelten ersten Versuche der Prota ihn zum Quaken zu bringen und habe immer wieder meinen guten Freund vor Augen. Ich bin begreiflicherweise hin und her gerissen, versuche mich auf die Story einzulassen und irgendwie meinen Freund aus dem Kopf zu kriegen dabei.
Einige Stellen fand ich besonders schön gelungen.

"Natürlich nicht. Das tun wir nicht. Das tut ja niemand."
Das klingt so echt, ich sehe die Beraterin vor mir, wie sie verständig mit dem Kopf nickt dabei. Irgendwie ein perfekter Satz für diesen Moment.
Dann kam die Stelle mit den Tiernamen und das erste Mal dachte ich: Jott ist doch ein ziemlich toleranter Typ. Wenn mein Partner mich beim Sex so auslachen würde... ich würde kein Bier mehr nehmen. Ich wär stinksauer!
Bei den Eltern habe ich mich spontan in das Wort "Froschlutscher" verliebt. Nicht den Inhalt - der Klang. Ich finde "Froschlutscher" klingt einfach weich und harmonisch. Tolles Wort und durch den speziellen Auftritt auf dem Garagentor noch perfekt in Szene gesetzt. Ich hätte mir gewünscht die grüne Farbe wäre nicht einfach nur grün. Sie müsste... sumpfgrün sein - oder halt irgendwiegrün. Grün ist zu wenig.
Ich bin dann kurz über das hier gestolpert:
"Ich starre bekümmert nach den warzigen Salzgurken auf meinem Teller und fühle mich ungenügend."
Vergleicht sich die Prota da selbst mit den Gurken? Oder ihn? Oder ihn im Vergleich mit Ix, dem tollen Stecher der Freundin? Das hat sich mir nicht ganz erschlossen, falls das für die Charakterisierung gebraucht wird in deinen Augen, könntest du das eventuell noch etwas deutlicher machen. So hat es aber immerhin für einen breiten Schmunzler gereicht, denn ich hab mich noch nie ungenügend gefühlt, als ich ne Gurke angesehen habe.
Unter der Brause hat mir die arme Prota dann doch ein wenig leid getan. Ich fühlte mich an jemanden erinnert der verzweifelt alle Tipps aus der Bravo probiert und doch (vielleicht gerade deshalb) nicht zur Befriedigung kommt.
Dann der irre Outdoor Versuch. Ich fand diese Stelle genial:
"Warum wohl, denken wir zu dritt."
Ich hätte das tausend Mal umständlicher gebaut und wäre damit niemals so treffend gewesen, wie du mit dieser Komprimierung. Bin ich ein wenig neidisch drauf.
Bei der Wüste ist mir die Prota ein wenig passiv. Sie brüllt da zwar, aber so richtig außer sich ist sie nicht. Ich hätte gehofft sie macht irgendwas. Haare raufen, der Freundin ein Glas Wasser ins Gesicht kippen oder sie wenigstens endlich in die Wade beißen. Immer diese leeren Versprechungen.
Der finale befriedigende Akt war mir eine Spur zu abstoßend, bestimmt musste er das sein. Durch die Geschichte bin ich sehr nah an den beiden Liebenden gewesen und die blutigen Risse, die Lippen und der trompetende Alien mit dem Flossenkamm haben echt was ausgelöst.
Vielen lieben Dank für die wirklich gute Geschichte, die ich sofort meinem Tentakelfreund gezeigt habe. Mal sehen, was er dazu meint :)

 

N'Abend Möchtegern,

ich hab's auch gerne gelesen. Und ich habe nichts zu meckern. Du hast die Idee knallhart durchgezogen, sprachlich find ich's eins-a und es sind eine Menge Lacher dabei. Kompliment.:)

Bis denne
Sam:)

PS: Weil das jetzt so unkonstruktiv war, gibt's noch 'ne Empfehlung.

 

Hey Möchtegern,

Das ist doch nicht normal.

Das finde ich aber auch!

Ich kann hier auch nur ganz unkonstruktiv beitragen, dass ich echt Spaß hatte. Auch wenn mir die letzte besser gefallen hat - aber eigentlich kann man die beiden gar nicht vergleichen, ist doch ne ganz andere Gangart hier. Und auf ihre Art und Weise ist sie sehr hübsch.

Ich stöhne, kratze, rutsche an seinem ganzen Körper rauf und runter, und er bleibt stumm wie ein Fisch.

Der erste Teil liest sich ziemlich - also ich musste das zweimal lesen um es erfassen zu können.
Mein Empfinden für den Satz geht so: Ich stöhne, kratze, rutsche über ihm, und er bleibt stumm wie ein Fisch.

Quaken sollst du, verdammt, quaken!

:lol:

Toller Einstieg in den Text.

Des einen Freud, des anderen Leid. Ich wünsche den beiden da viel Glück auf jeden Fall. Aber wahrscheinlich kann immer nur einer von beiden tollen Sex haben. Tragische Geschichte das. Und ganz ehrlich, ich glaube, Melanie lügt!

Sehr unterhaltsam, sehr witzig, auf jeden Fall gelungen.
Beste Grüße Fliege

 

Hi Leute!

Ich bin ein bisschen platt über soviel feedback in so kurzer Zeit - könnt ich mich dran gewöhnen, hehe.

Hallo Achillus,

Ein bißchen sexy, ein bißchen eklig, ein bißchen strange – ein guter Mix.
Hab ich gehofft, dass viele das so sehen, prima.

Eine kritische Anmerkung: Du gehst davon aus, daß die Menschen in einer Welt, in der wir gemeinsam mit Aliens leben, im Grunde genauso fühlen, wie wir es jetzt tun. Natürlich entsteht aus dieser Konzeption auch ein Teil der Komik des Ganzen.
Ja, das tue ich. Und ich mach das eigentlich grundsätzlich, ich benutze überhaupt keinen Hintergrund, es sei denn, er ist für plot/Figuren wichtig. Also, ich hab eine oder mehrere Ideen, die ich unterbringen will, und ansonsten wird der Hintergrund so zusammengeschrumpft wie möglich. Also, keine flugfähigen Autos, es sei denn, die Handlung braucht das unbedingt oder so ... das ist nichtmal, dass ich keine Lust habe, komplette Welten zu erfinden. Es ist einfach, dass es meine Texte unnötig lang machen würde. Deswegen gibts in der vorliegenden Geschichte halt noch normale Stadtparks, Dachterrassen, Wohn- und Schlafzimmer etc., die Prota ruft jemanden an und loggt sich ins Netz, und es wird absichtlich nicht gesagt, wie genau sie das tut.

Aber würde ein Bauer des Mittelalters zu seiner Frau sagen: „Liebling, weißt du, diese eigenartige Distanz, die zwischen uns herrscht, seit sie Deine Schwester letztes Jahr wegen Hexerei gepfählt und verbrannt haben… irgendwie stimmt die Chemie zwischen uns beiden nicht mehr so ganz, und ich denke, du solltest einmal ganz offen über deine Gefühle zu mir reden…“ ?
Hehehe. Er würde es nicht mit diesen Worten sagen, nein. Vielleicht würde er sagen, Weib, was haste? Auf emotionaler Ebene wird die Frau auf Pfählung der Schwester nicht ganz so anders reagieren als eine Frau heute, oder?

Es könnte grundsätzlich spannend sein, sich zu fragen, zu welchen emotionalen Veränderungen zukünftige gesellschaftliche Entwicklungen führen könnten.
Sicher. Ich könnte mir auch vorstellen, eine Geschichte darüber zu schreiben - aber da wird dann nichts über eigenartigen Sex der Figuren drinstehen. ;O)

Danke fürs Lesen, und freut mich, dass es gefallen hat!

Hi Kew,

ich wollte deinen Komm ja auch nicht abwatschen oder so :)

Klar können die drin bleiben. Es stört mich nicht, es ist mir nur aufgefallen. Die Stellen funktionieren.
Is klar, und ich hab da auch länger drüber nachgedacht, dass du gesagt hast, das Thema Fremdenfeindlichkeit wäre so flach umgesetzt. Ich mach mir nämlich Sorgen, ob in der Meta-Ebene da irgendwas steht, was mir als Autor unangenehm sein müsste. Also, ich denke nicht (und falls doch, muss man mich drauf aufmerksam machen, dann hab ich's nämlich einfach noch nicht gesehen). "Flach", also, ok, ich leuchte jetzt zB die Mutter nicht psychologisch aus, ich zeige nicht die "andere Seite". Aber ich weiß zufällig, dass auch 2011 in Deutschland so eine Situation vorkam "was, dein Freund ist schwarz? sowas kommt mir hier nicht ins Haus, und du kannst auch gleich ausziehen!"
Also, solche Situationen kommen in ihrer Flachheit vor ... da finde ich dann auch ok, wenn das hier in dem Text genauso oberflächlich abläuft.

Zu Ende gelesen habe ich ja
Freut mich. :) Ich merk nur, dass bei dir (und lockenwolf glaub ich), die Szene da am Ende viel extremer angekommen ist, als ich es geplant hatte. Sowas ist gut zu wissen.

Danke für die Rückmeldung!


Hej Berg,

dein Komm war echt heftig zu lesen, "charmant und absurd und drollig" sind so ziemlich der best-case, auf den ich gehofft hatte, und in denselben vier Zeilen "mein Humor ist anders", was ja die Faust voll in die Autorenfresse ist unter einem Humortext. :D
Ich hab echt gelacht.

Lustige Sex-Science-Fiction als Genre hat es nicht gegeben, bis du sie erfunden hast.
au ja, ich möchte mir nur zu gern auf die Fahnen schreiben, ein Genre (neu) erfunden zu haben :D
Ich glaube aber, wenn es um SF geht, schreit dann immer wer von hinten im Raum mit einem ganz aggressiven Unterton "das gab's alles schon! das war schon mal in der Novelle von A. J. Dingens 1869, da spielte es auf dem Mars und die Frau war blauhäutig, aber das hat es alles schon gegeben! das hat es ALLES schon gegeben!"
Also, im Ernst, ich weiß nicht. Gibt es garantiert tatsächlich schon, wobei ich persönlich noch nichts in der Richtung gelesen habe.

Danke fürs Raussuchen von Lieblingsstellen. Das ist sehr interessant, da war wieder eine bei, wo ich mir große Sorgen gemacht hatte, dass die Leser die bescheuert finden ... ich glaube, ich lande bei dir manchmal so einen Zufallstreffer.

Mein innerer Kritiker hat bei dem Grundgedanken Sex mit Außerirdischen die Stirn gerunzelt - wegen Kompatibilität der genetischen Ausstattung und der Unwahrscheinlichkeit der sexuellen Anziehung zwischen modernen Frauen und schleimigen Tentakelwesen.
Die Inkompatibilität der Gene erlaubt den Figuren in meiner Geschichte wild rumzuschlafen ohne sich Sorgen um Verhütung zu machen.
Tjo, die Anziehung ... ich weiß auch nicht, was die Prota körperlich an Jott findet. Sie ist halt schräg.

Aber vermutlich sind das nur Vorurteile meinerseits und die beschriebenen Außerirdischen sind witzig und verständnisvoll.
Ja, das sind sie. Sie können auch total gut zuhören. Jott ist ein Frauenversteher der Meisterklasse, könnte ich mir denken.

Danke fürs Lesen!

Hi lockenwolf,

und yay, das is immer das Beste, wenn ein Text bei einem Leser einen Nerv trifft, weil der Leser selbst mal dieses Erlebnis hatte, wo ... also, dass ich ausgerechnet mit Tentakelsex ausgerechnet hier im Forum auf wen getroffen bin, deren Freund Tentakelsex ... hehehe.
Da hat mein Text dann zusätzlich ein paar Emotionen abgreifen können, ohne, dass es mein Verdienst gewesen wäre *händereib*

Dann kam die Stelle mit den Tiernamen und das erste Mal dachte ich: Jott ist doch ein ziemlich toleranter Typ. Wenn mein Partner mich beim Sex so auslachen würde... ich würde kein Bier mehr nehmen. Ich wär stinksauer!
Ja, das is auch so ne Idealvorstellung, wenn's im Bett danebenging, dass beide es dann sportlich nehmen können ;)

Ich hätte mir gewünscht die grüne Farbe wäre nicht einfach nur grün. Sie müsste... sumpfgrün sein - oder halt irgendwiegrün. Grün ist zu wenig.
Sumpfgrün ist mir als Farbe zu sympathisch, Giftgrün fand ich zu holzhammer, ich hab jetzt erstmal Matschgrün ausprobiert.

Ich bin dann kurz über das hier gestolpert: Vergleicht sich die Prota da selbst mit den Gurken? Oder ihn? Oder ihn im Vergleich mit Ix, dem tollen Stecher der Freundin?
Ich hab das im vollen Bewusstsein geschrieben, dass ein Leser auf alle drei Gedanken kommen könnte. Das gehört schon so, das soll. Komisch, dass du gestolpert bist ... hm. Und es hat dich zum breiten Schmunzeln gebracht, da werd ich doch nichts ändern dann :)

Bei der Wüste ist mir die Prota ein wenig passiv. Sie brüllt da zwar, aber so richtig außer sich ist sie nicht. Ich hätte gehofft sie macht irgendwas. Haare raufen, der Freundin ein Glas Wasser ins Gesicht kippen oder sie wenigstens endlich in die Wade beißen. Immer diese leeren Versprechungen.
Die Prota ist ziemlich verklemmt, zumindest sehe ich sie so. Die würde nie jemandem Wasser ins Gesicht kippen. Die ist ja sogar in ihrer Phantasie gehemmt, die denkt ja nichtmal drüber nach, Melanie was ins Gesicht zu schmeißen, die denkt über so feige Aktionen nach wie Autoreifenstecherei ...

Der finale befriedigende Akt war mir eine Spur zu abstoßend, bestimmt musste er das sein. Durch die Geschichte bin ich sehr nah an den beiden Liebenden gewesen und die blutigen Risse, die Lippen und der trompetende Alien mit dem Flossenkamm haben echt was ausgelöst.
Ja okay, da bist du nicht die einzige, die das eine Spur zu heftig fand alles. Vielleicht bin ich für den Geschmack einiger Leser einfach übers Ziel hinausgeschossen. Dass du an den Figuren nah dran warst freut mich als Autor aber wieder ...

Ich hab jetzt im Nachhinein mal nach Tentakelsex gegoogelt und habe festgestellt, ich bin viel zu brav und unschuldig für das, was sich da so im Netz verbirgt ... also, huch. "Teilweise echt heftiges Zeug, was garantiert nicht meins wird."
Ich hatte davon gehört, dass es das gibt als, äh, Ausrichtung. Aber mehr wusste ich nicht, und das ist wohl auch ganz gut so ...
Was hat dein Tentakelexperte denn gesagt? :)

Danke fürs Lesen!


Hi Sam,

vielen Dank fürs unkonstruktiv empfehlenswert finden!
Sowas freut natürlich wie irre :)

Danke!


Hi Fliege,

Das finde ich aber auch!
Wie geil, für genau DIE Leserreaktion steht der erste Satz da. Also, die Prota meint an der Stelle natürlich was anderes, aber die Autorin hat gehofft, dass ein Leser den Text liest, dann vielleicht nochmal den Anfang anguckt und denkt, ja genau, normal is das alles nicht.

Ich kann hier auch nur ganz unkonstruktiv beitragen, dass ich echt Spaß hatte. Auch wenn mir die letzte besser gefallen hat - aber eigentlich kann man die beiden gar nicht vergleichen, ist doch ne ganz andere Gangart hier. Und auf ihre Art und Weise ist sie sehr hübsch.
Ja also die Vorgängerin von der Geschichte hier, die meinte ich auch ernst. Also, da hatte ich sowas wie eine ernstgemeinte Botschaft unter und zwischen den Gags, und ich wollte den science babble einigermaßen korrekt haben etc. Und hier, das ist nur Rumgespinne, weil ich dachte, die Ideen sind lustig. (Was NICHT heißen soll, das Schreiben hätt mich hier weniger Mühe gekostet oder so ...)

Der erste Teil liest sich ziemlich - also ich musste das zweimal lesen um es erfassen zu können.
Mein Empfinden für den Satz geht so: Ich stöhne, kratze, rutsche über ihm, und er bleibt stumm wie ein Fisch.
Komisch, verkack ich denn immer die ersten Sätze und merk das nicht?
Also, bei der Vorgängerin hab ich mittlerweile tatsächlich eingesehen, dass der Anfang irgendwie seltsam klingt (unter anderem du hast mir das da angekreidet). Da war ich aber lange stur.
Und hier bin ich im Moment auch wieder stur. Also, ich find den Satz total toll und ... hm. Mal abwarten. In paar Monaten seh ich's vielleicht wieder.

Des einen Freud, des anderen Leid. Ich wünsche den beiden da viel Glück auf jeden Fall. Aber wahrscheinlich kann immer nur einer von beiden tollen Sex haben. Tragische Geschichte das.
Ja! EXAKT so wollte ich das da reingesteckt haben in den Text, mit der Asymmetrie und so. *jauchzend und frohlockend*
Aber im Chat wurde mal gesagt, also ich befürchte, nicht jeder Leser nimmt der Prota das ab, dass die "normalerweise" guten Sex mit Jott hat (gut für sie, Höhepunkt für sie, er bleibt nur stumm), weil das im Text nicht gezeigt wird.
Ich dachte, der Leser ergänzt das automatisch, weil sie ja behauptet zwischendrin, der Sex wär gigantisch ... aber ich überlege noch, sie einmal einen Orgasmus haben zu lassen, während Jott stumm ist, um das ganz deutlich zu machen.
Keine Ahnung.

Und ganz ehrlich, ich glaube, Melanie lügt!
Wie gesagt, ich meine, beides ist drin. Aber unter uns, ich glaube auch, dass sie lügt. Wobei sich das während des Schreibens ergeben hat, da dachte ich auf einmal, so wie ich mir Melanie vorstelle, das ist der Typ, dem glaub ich kein Wort. Das war aber vorab nicht so geplant (ich mach ja ewig viel im Kopf), geplant war Melanie als die beneidenswerte Figur mit dem geilen Sex.

Danke fürs Lesen!

Es juckt mir so in den Fingern irgendeinen blöden Witz über Fliegen und Frösche zu machen ... ich geh dann besser mal ...

 

Hi,

Quinn sagte gestern, das sei das Lustigste was er seit Jahren gelesen habe.
Spoiler-Alarm!

Also ich finde es ist saukomisch. Ich hab überlegt, wann ich das letzte Mal so gelacht habe, in einer Geschichte hier im Forum – und es ist wirklich lange her, dass ich mich so konstant amüsiert habe. Ich lach natürlich manchmal bei lustigen Stellen, auch in traurigen Geschichten, aber hier war es schon extrem komisch, fand ich.
Grad bei komischen Geschichten ist es natürlich sehr subjektiv. Das ist auch die ehrlichste Form von Kritik. Entweder man lacht halt oder man lacht nicht. Eine Geschichte, die die Absicht hat, den Leser zum Lachen zu bringen, kann entweder klappen oder nicht.
Bei mir hat die Geschichte wirklich hervorragend funktioniert. Ich finde die ist druckreif. Auch und gerade weil sie dann noch mal die Schraube ein Viertel weiter dreht, wenn’s schon anfängt, weh zu tun. Das ist mein Humor halt. Fängt irgendwo im „Sachlichen“ an und dreht dann diese Grundidee so lange weiter, bis es total übersteigert ist.
Die Grundidee für die Geschichte war für mich: Männer und Frauen haben beim Sex andere Erregungskurven. Die sind nicht synchron. Das ist ein Gedanke hier für mich.
und dann hatte ich noch die Idee, dass hier eine Frau ist, die es – sozusagen – zärtlich mag und nett und dass der Mann schön beherrscht ist, das aber, obwohl das für sie klasse ist, reicht ihr nicht, denn „Er soll quaken!“, also setzt sie alles daran, dass er doch endlich mal die Kontrolle verliert und sich völlig gehen lässt – und das ist ihr dann aber viel zu viel. Also so eine, um im Froschkönig zu bleiben, „Be carefull what you wish for“-Moral.
Ich finde das ist schon alles auch in der Wirklichkeit da. Ich hab mich fast weggeschmissen vor lachen, als es am Ende endlich so weit ist, und sie unten liegt, und er führt oben auf ihr drauf eine unglaubliche Show auf, mit dem Aufplustern des Kamms und diesen Urschreien, es hat noch gefehlt, dass er sich selbst auf die Brust klopft. Und sie liegt unten und: MMMM! Das fand ich sehr komisch.
Ich bin mir sicher, es gibt Frauen in genau diesen Situationen. Dass der Mann sich als König der Welt fühlt und die Frau ist so was von geistig woanders. :)

Im einzelnen:

Quaken sollst du, verdammt, quaken!
Toll!

„Ich will ehrlich mit Ihnen sein, die meisten Frauen stellen sich das zu einfach vor, Tentakelsex. Nur um nach ein paar Monaten festzustellen, dass ihr Sexualtrieb auf Dauer nicht stark genug ist.“

„Wissen Sie, ich reduziere meinen Verlobten nicht auf seine Tentakel.“
Das ist ein kurzer Absatz, aber ich finde den Subtext so klasse.
Die Angestelle da suggeriert nach dem Motto: Ja, es ist nur was für BESONDERE Frauen. Mit einem starken Sexualtrieb. Das heißt ja übersetzt: Also Schätzchen … ich denke du machst dir da Illusionen, du bist gar nicht Frau genug für so etwas. Das ist nur was für richtige Mädchen!
Wie soll die andere da reagieren? Natürlich muss die Erzählerin ihn fertig machen! Das sagt sie aber nicht, sonderrn sie sagt – saukomisch – total politisch korrekt: Ich reduziere ihn nicht auf seine Tentakel!
Mit der gleichen Vehemenz und dem gleichen Einsatz, wie sie andere Ziele in ihrem Leben verfolgt hat (berufliche, schulische Ziele) muss sie jetzt diesen Froschkönig zum quaken bringen. Der wird schon zum Abschluss kommen, und wenn es das letzte ist, was sie tut! Sie ist ja nicht irgendwer! Von wegen zu schwacher Sexualtrieb!
Viel von dem, was sie macht, ist auch durch Ehrgeiz motiviert, durch einen Geltungsdrang auch.
Das macht sie zu so einer schönen, komödiantischen Figur. Wie aus einnem Lehrstück, eine Figur, die über das Ziel, diesen Frosch zum quaken zu bringen, völlig die eigentliche Absicht (Sex soll Spaß machen) vergisst.

„Ich will ihm nicht sagen müssen, dass er stöhnen soll. Ich will, dass er stöhnen muss.“
„Da hast du dir was vorgenommen.“ Sie sieht mitleidig zu mir über den Tisch.
„Wieso? Wird Ix auch nicht laut?“, frage ich hoffnungsvoll.
„Doch natürlich. Immer, wenn er so richtig geil ist, dann brüllt er.“

Ja, ich denke, man merkt, dass sie da lügt. :)
Aber es wird eben offen gelassen, das ist ja auch das spannende. Sie hat sehr genaue Vorstellungen, wie es sein sollte und sie sieht auch, wie es ist. Und das kriegt sie jetzt nicht zusammen und dann liegt es an ihr. Und mit niemandem kann man darüber reden.
Ich mochte grade diese Rivalität zwischen den Frauen hier. Also auf der einen Siete dieses Solidarische „Zusammen Salzgurken knabbern“, aber auch so ein „Mein Ix ist ja so toll!“ und „Also wir haben fantastischen Sex in unseren upper-class-Swimmingpools.“
Das fand ich schon komisch. Also kew sagt, es stört ihn, dass hier Sex und Finanzen zusammen gehören, ich find es grade gut, dass das so zusammengesperrt wird.
Mein Haus, mein Pool, mein multipler Orgasmus.
Da ist die sexuelle Erfülltheit ein Teil einer Highscore-Liste, die regelmäßig abgeglichen wird. Ich denke das gehört – zumindest in Ansätzen – zu den Spielregeln unserer Gesellschaft.

Die verbrannte Haut auf meinem Rücken fühlt sich rauh und erhaben an. Sie reibt schmerzhaft gegen den Blusenstoff, als ich mich anziehe und die Wirbelsäule durchdrücke.
Langfristig ist Duschen keine Lösung.
Ich mag die Erzählerin gerne. Diese Narben, die sie sich da holt, im Kampf für eine gute Sache! Also sie tut, denke ich, das meiste in der Geschichte aus einem Antrieb, zu sagen: Ich hab alles versucht. Mir kann keiner Vorwürfe machen! Ich hab mir Mühe gegeben.
Sie benimmt sich so, als gäbe es da eine höhere Instanz, die über ihr Leben wacht und sie beurteilt. Man hat das Gefühl, wenn sie über eine Straße geht, sitzen im Café drei Leute, die sie angucken, den Kopf schütteln und „tss tss tss“ machen, also dass sie das sieht.


Ich glaube, Jott wichst heimlich, nachdem wir miteinander geschlafen haben.
Ich finde, du hast über den Text, die besonders schönen, die starken Sätze gut verteilt. Es gibt, finde ich auch, in den erzählerischen Passagen ein paar Längen. (wenn sie zu den Eltern fahren, im Park ein bisschen), aber so Sätze zum Kapiteleinstieg, zum neuen Themenblock – die gelingen dir ausgezeichnet. Es ist ein Text von schönen Sätzen. Von schönen Zungenschnalzern.

Ich verbiete Jott die Hose auszuziehen und bleibe selbst vollständig bekleidet bis auf den Slip, den ich ängstlich um mich schauend unter dem Rock hervorzerre.
„Hör mal, wenn dich das so stresst …“, fängt Jott an.
„Scht. Ist der Wein kühl geblieben?“
Das ist auch eine meiner Lieblingsszenen. Weil die Erzählerin eben so gerne ein Rasseweib und spontan und sexy wäre. Aber sie muss das alles genau planen. Sie muss sich ihre Spontainität vorher genau überlegen. Sie weiß schon, bevor sie da hingeht genau, wie sie es mit minimalem Risiko machen will.
Und „Scht!“ was ist mit dem Wein? Ich hatte dir gesagt, für unser spontanes Date muss der Wein PERFEKT sein! Nicht lauwarm, nicht zu kalt, PERFEKT! Das ist das doch hier.
Und der arme Mann verdreht die Augen. Er wird natürlich immer als Alien beschrieben, mit den Tentakeln und allem, aber ich find ihn in der Geschichte unheimlich menschlich.

bin so verklemmt wie zu meinen schlimmsten Teenagerzeiten. Weit und weich, weit und weich, wiederhole ich das Mantra von damals,
Wenn man so will, kann man hier auch sehen, wie die Frau ist, wo das Mädchen herkommt. Die wird ja in der Teenagerzeit mit „Männern“ schon Probleme gehabt haben. Da muss sie sich mit einer Auto-suggestionstechnik klar machen, dass sie jetzt geil zu sein hat. Wie ironisch das schon ist, eigentlich. Was für eine Einstellung zu „Sex“ die Frau haben muss, für so eine Szene. Und dann – ist ja da irgendwie ein Gedankengang passiert – ich hab Probleme mit Männern zu schlafen, ich schlaf jetzt mit einem Alien!

Ich balle beide Hände und schlage auf den Tisch. „Es ist asymmetrisch!“, schreie ich Melanie
Da musste ich auch sehr lachen beim Lesen. Weil das Wort – es sagt ja genau aus, was sie fühlt (Ich bin heißer beim Sex als er – das ist FALSCH!), aber es ist die völlig falsche Ebene, um über sowas zu reden. Und dadurch wirkt sie an der Stelle, und im Text auch, wie ein verlorenes Mädchen mit dem Hirn einer intelligenten Frau. Ich find das ist eine wunderbare Mischung. Das ist wie: Ich hab doch einen Uni-Abschluss, ich werde es doch gebacken kriegen, diesen Mann total verknallt in mich zu machen! Ich hab bisher alles erreicht, was ich mir vorgenommen hab!

Ich bin schweißgebadet, aber ich schwitze anders als jemals zuvor, keine Bäche sondern Ströme, die über Jotts Körper laufen, bevor sie in der Matratze versickern. Salz tut ihm weh, das weiß ich, zuviel Salz kann ihn töten, aber das ist mir egal, ich muss ihn schreien hören, nur ein einziges Mal, auch aus einem falschen Grund.
Das finde ich erzählerisch, ich muss das mal sagen, saugut gemacht. Weil das hier eine Fake-Pointe ist, die aber vorbereitet ist durch das Essen. Also ich dachte hier wirklich: Oh Gott, sie bringt ihn um! Und was für eine perverse Freude sie auch an dieser Idee hat. Ich mache ihn tot mit meiner Geilheit. Das ist hier fast diese Phantasie verarbeitet.
Ist ja ein Motiv auch: Dass Männer im Sex mit unglaublich leidenschaftlichen Frauen sterben.
Ich hätte der das zugetraut. Die hätte das noch als Orden getragen! Hätte drauf bestanden, dass man in die Zeitung schreibt, wie er gestorben ist. Eingegangen durch Übersalzung bei unglaublich leidenschaftlichem Sex mit Frau soundso, wohnhaft dortunddort!

Zwei harte Tentakel kleben sich an meine Brüste, der dritte fährt mir in den Mund, während der vierte noch immer zwischen meinen Beinen arbeitet, hineinfährt, sich zurückzieht, wieder zustößt und sich in meinem Inneren krümmt und … festsaugt?
Da hab ich gedacht: Hallo? Was geht! Weil das ins völlig Bizarre geht. Da hab ich mir vorgestellt, die Erzählerin kriegt so einen „Nicht cool!“-Gesichtsausdruck. Können wir ja froh sein, dass Jott ein Gentleman ist!

Denn jetzt kommt Jott, kommt gewaltig, dass ich beschämt einsehen muss, es ist das erste Mal, dass ich das überhaupt erlebe. Gallerte spritzt nicht nur aus dem Haupttentakel, nein, Jott spritzt aus allen vier Tentakeln gleichzeitig, öffnet an den Halsseiten Kiemen, stellt einen Flossenkamm hoch, von dessen Existenz ich bisher gar nichts wusste, sprengt seinen Brustkorb auf und lässt einen violetten Klumpen Laich auf meinen Bauch fallen, brüllt und trompetet und bricht endlich über mir zusammen und ist fertig.
Ich fand das großartig. Trompetet! Die Kiemen und dann zum Ende der Klumpen Laich.
Da hat sie ihr „Es ist asymmetrisch“. Und sie kriegt kein Wort des Dankes. Das ist ja das Ende eigentlich. So wie sie sich benimmt, müssten Fanfaren für sie erklingen, es müssten Paraden für sie abgehalten werden, die Leute im Café müssten aufstehen und ihr zujubeln. Und sie hat dann die Realität, dass sie sich im Bad übergibt und ihr Jott friedlich eingeschlafen ist.

Ich find den Text in diesen Parallelen und wie bereit er ist, dieser einen Idee zu folgen – das find ich schon großartig. Also das muss man sagen. Diese Idee zu haben und sie so konsequent umzusetzen, das sind auch 2 Paar Schuhe.
Ich denke: Es gibt auch Tiefen in dem Text, in denen es etwas verflacht (Die Eltern, der Park ein bisschen), aber die Zwischenszenen mit Melanie sind schön, der Tempuswechsel, das zusammenfassen und das Auserzählen klappt gut, es sind wunderbare einzelnen Sätze und Szenen in dem Text, und, wenn man es als Parabel liest auf Mann/Frau-Sexualität aus der Sicht einer Frau, die sich damit nicht so leicht tut, finde ich den Text echt saukomisch.

Man könnte … die Szene bei den Eltern komplett raus streichen – und der Texte würde nichts verlieren, denke ich. Vielleicht ist das so ein „Kill your darlings“-Ding.
Vielleicht muss der Text einfach weniger SF sein, und mehr saukomische Parabel. Würd ihm gut tun, denke ich.

Ich hätte die Geschichte auch empfohlen
Quinn

 

Hallo Möchtegern

Um Deine Geschichte bin ich schon länger herumgetänzelt, leider hatte mich Dein Titel immer ein wenig verschreckt, so dass ich erst einigen Anlauf brauchte, um doch mal einen Blick zu wagen.
Befürchtet hatte ich ja eine banale Märchenummünzung in SciFi-Gefilde, aber weit gefehlt. Ich finde die Geschichte ausgezeichnet. Sie ist nicht nur kurzweilig, komisch und bizarr, sondern auch echt gut geschrieben! Am Besten finde ich aber die Idee, die dahintersteckt! Die zwar im Herzen schlicht ist, aber in ihrer Umsetzung zu glänzen beginnt und das sind mir die Liebsten.
Abgesehen davon stecken in der Geschichte noch jede Menge anderer toller Einfälle. Beispielsweise, wie sie und Jott am elterlichen Kaffeetisch sitzen und seine Genitalien sozusagen ganz natürlich heraus hängen, Zucker und Tassen über den Tisch schieben. Mann, da hab ich echt lachen müssen.
Was mir auch gut gefallen hat ist, dass Du nicht der Versuchung erlegen bist Jott oder eines der anderen Aliens über Gebühr zu beschreiben. Du hast genug Raum für die Fantasie gelassen, dass man sich selbst ein Bild machen konnte und andererseits genügend Details gesetzt, dass man ein Bild hatte, ohne in irgendeiner Form langatmig oder langweilig zu sein.
Auch das Ende hat mir gefallen. Insbesondere der Schlusssatz:

Morgen werde ich ihn an die Wand werfen.

Hier noch mal auf das Märchen anzuspielen, fand ich sehr gelungen.

Alles in allem eine wirklich tolle Geschichte, die von mir ebenfalls eine Empfehlung bekommt.


Herzliche Grüße

Mothman

 

Hi Quinn,

ich nehme die Huldigung mit einem fetten selbstgefälligen Lächeln entgegen, lehne mich zurück und verschränke die Hände hinterm Kopf ... und nachdem ich das eine Woche lang gemacht hab, nehm ich die Hände endlich runter und antworte:

Grad bei komischen Geschichten ist es natürlich sehr subjektiv. Das ist auch die ehrlichste Form von Kritik. Entweder man lacht halt oder man lacht nicht. Eine Geschichte, die die Absicht hat, den Leser zum Lachen zu bringen, kann entweder klappen oder nicht.
Ja. Auf Humor schreiben ist echt scheiße. Wenn das nicht zündet, dann kann man da auch gar nichts anderes zu sagen, nicht streiten oder diskutieren, das ist dann eben so. Also, da bild ich mir auch gar nichts ein, dass du es so gut fandest lag eben dran, dass du es lustig fandest, und das ist bis zu einem gewissen Grad Glückssache.

Die Grundidee für die Geschichte war für mich: Männer und Frauen haben beim Sex andere Erregungskurven. Die sind nicht synchron.
Prima!

und dann hatte ich noch die Idee, dass hier eine Frau ist, die es – sozusagen – zärtlich mag und nett und dass der Mann schön beherrscht ist, das aber, obwohl das für sie klasse ist, reicht ihr nicht, denn „Er soll quaken!“, also setzt sie alles daran, dass er doch endlich mal die Kontrolle verliert und sich völlig gehen lässt – und das ist ihr dann aber viel zu viel.
Ich glaube, das ist eine naheliegende Lesart, und damit bin ich sehr zufrieden, weil das harmlos ist. ;) Beim Schreiben hatte ich schon mehrere Ideen, wie das beim Leser ankommen könnte, und das ist eine Lesart, die mir als Autor sympathisch ist. Man kann da auch fieser interpretieren, fürchte ich ...

Also so eine, um im Froschkönig zu bleiben, „Be carefull what you wish for“-Moral.
Oh ja, absolut. Das kam so, dass ich gedanklich vom Sex mit kleinen grünen Männchen zum Sex mit dem großen grünen Mann kam, und dann hatte ich beim Schreiben dauernd im Ohr: "Don't make me angry. You wouldn't like me when I'm angry."
So ergab sich dann auch das Finale, wo ich mal so richtig vom Leder ziehen wollte ...

Ich bin mir sicher, es gibt Frauen in genau diesen Situationen. Dass der Mann sich als König der Welt fühlt und die Frau ist so was von geistig woanders.
Wer hätte je davon gehört!
Wobei, die Prota ist hier schon geistig vor Ort, nur schweben haufenweise Fragezeichen über ihrem Kopf und sie wird ganz gemein um einen Orgasmus gebracht.

Das heißt ja übersetzt: Also Schätzchen … ich denke du machst dir da Illusionen, du bist gar nicht Frau genug für so etwas.
Ja genau. Du bist ein sehr dankbarer Leser für den Text gewesen :) so ziemlich alles, was du schreibst, ist mir genau so durch den Kopf gegangen, aber man rechnet ja nicht damit, dass das wiedergefunden wird von Fremden.

Der wird schon zum Abschluss kommen, und wenn es das letzte ist, was sie tut! Sie ist ja nicht irgendwer! Von wegen zu schwacher Sexualtrieb!
Viel von dem, was sie macht, ist auch durch Ehrgeiz motiviert, durch einen Geltungsdrang auch.
Ja. Es ist ein Egotrip.

Das macht sie zu so einer schönen, komödiantischen Figur. Wie aus einnem Lehrstück, eine Figur, die über das Ziel, diesen Frosch zum quaken zu bringen, völlig die eigentliche Absicht (Sex soll Spaß machen) vergisst.
Wie aus einem Lehrstück ... also immer wenn du mit "by the book", "wie aus dem Lehrbuch", etc. kommst, macht mich das sehr nervös. Ich bekomm den Eindruck, du hättest irgendwie Zugang zu Geheimwissen und es gibt da irgendwo eine Gebrauchsanweisung zum Schreiben, die ich nicht kenne. Ok, also ich hatte auch noch nie einen Stilratgeber in der Hand, vielleicht taugt das ja wirklich. Aber was soll das für ein Ratgeber sein, auf den du dich da beziehst, der sowas ALLES weiß?? :D
Und: Sex soll Spaß machen, nix da, Hochleistung sagt die Prota, Hochleistung.

Mein Haus, mein Pool, mein multipler Orgasmus.
Da ist die sexuelle Erfülltheit ein Teil einer Highscore-Liste, die regelmäßig abgeglichen wird.
Ja, so in der Art wollte ich das geschrieben haben :)
Sex zur Selbstaufwertung, und deswegen würde over-achiever Melanie auch nie zugeben, wenn/falls sie miesen Sex hat, und deswegen lässt sich die Prota von Melanie auch blenden.

Ich mag die Erzählerin gerne. Diese Narben, die sie sich da holt, im Kampf für eine gute Sache! Also sie tut, denke ich, das meiste in der Geschichte aus einem Antrieb, zu sagen: Ich hab alles versucht. Mir kann keiner Vorwürfe machen! Ich hab mir Mühe gegeben.
Gute Sache? Also, da siehst du die Erzählerin positiver als ich sie machen wollte - aber damit kann ich wieder gut leben. :)
Mir tut das immer noch leid, Ich-Erzähler so mies dastehen zu lassen, freut mich, wenn die Prota gemocht wird.

Ich finde, du hast über den Text, die besonders schönen, die starken Sätze gut verteilt.
Nein, ich finde alle meine Sätze besonders schön und stark, die Welt teilt meine Ansichten nur nicht immer.

Aber sie muss das alles genau planen. Sie muss sich ihre Spontainität vorher genau überlegen. Sie weiß schon, bevor sie da hingeht genau, wie sie es mit minimalem Risiko machen will.
Sie hat auch einen Rock an und keine Hose, was in der Situation ja unpraktisch wäre. Und ich wette, sie hat sich überlegt, ob die Bluse weit oder eng geschnitten ist, je nachdem, ob sie Tentakel drunter haben wollte oder nicht :D

Und der arme Mann verdreht die Augen. Er wird natürlich immer als Alien beschrieben, mit den Tentakeln und allem, aber ich find ihn in der Geschichte unheimlich menschlich.
Ja klar, also wenn man echte Aliens schreibt, dann muss man denen eine fremde Psyche mitgeben. Aber ich wollte ja, dass der Text stellenweise als Parabel funktioniert, ein "fremder Alien" hätte dem das Wasser abgegraben.
Was ansonsten von Jotts Persönlichkeit beim Leser ankommt, ist mir (fast) egal. Er wird im Text ja ziemlich auf seine Tentakel reduziert. Was ich in seine fünf Textzeilen stecken wollte, war, dass er "irgendwie nett" ist.

Das ist wie: Ich hab doch einen Uni-Abschluss, ich werde es doch gebacken kriegen, diesen Mann total verknallt in mich zu machen! Ich hab bisher alles erreicht, was ich mir vorgenommen hab!
Beim Wort "verknallt" hab ich gestutzt. Du liest das sehr romantisch. Im Text steckt doch eigentlich nur Sex, also die rein körperliche Ebene?
Wie sich das jetzt auf den Rest der Beziehung auswirkt, also Schlafzimmer-Wohnzimmer-Wechselwirkungen, das ist auch eine sehr spannende Geschichte, aber die hab ich noch gar nicht geschrieben ...

Ist ja ein Motiv auch: Dass Männer im Sex mit unglaublich leidenschaftlichen Frauen sterben.
Ich hätte der das zugetraut. Die hätte das noch als Orden getragen! Hätte drauf bestanden, dass man in die Zeitung schreibt, wie er gestorben ist. Eingegangen durch Übersalzung bei unglaublich leidenschaftlichem Sex mit Frau soundso, wohnhaft dortunddort!
Das hat mich aus den Socken gehauen. Eingegangen durch Übersalzung, warum ist mir das nicht eingefallen? Warum hab ich das nicht geschrieben? Übersalzung, herrlich!

Da hab ich gedacht: Hallo? Was geht! Weil das ins völlig Bizarre geht. Da hab ich mir vorgestellt, die Erzählerin kriegt so einen „Nicht cool!“-Gesichtsausdruck. Können wir ja froh sein, dass Jott ein Gentleman ist!
Ja ich dachte auch, ich komm dann mit allem durch, eben weil es so bizarr ist. Dass der Schluss von einigen Lesern als unangenehm oder pornographisch oder so empfunden werden würde, war nicht geplant.
Die Prota hatte genau diesen Gesichtsausdruck, hat sie mir erzählt.
Und dann: Gentleman am Arsch! Am Arsch, sag ich!

So wie sie sich benimmt, müssten Fanfaren für sie erklingen, es müssten Paraden für sie abgehalten werden, die Leute im Café müssten aufstehen und ihr zujubeln. Und sie hat dann die Realität, dass sie sich im Bad übergibt und ihr Jott friedlich eingeschlafen ist.
Ja, verdammt nochmal! :D

Ich find den Text in diesen Parallelen und wie bereit er ist, dieser einen Idee zu folgen – das find ich schon großartig. Also das muss man sagen. Diese Idee zu haben und sie so konsequent umzusetzen, das sind auch 2 Paar Schuhe.
Da versteh ich das Lob nicht ganz. Nehm's aber trotzdem.

Über meine darlings, also "die Tiefen, in denen es verflacht" (hahaha) brüte ich noch.

Man könnte … die Szene bei den Eltern komplett raus streichen – und der Texte würde nichts verlieren, denke ich. Vielleicht ist das so ein „Kill your darlings“-Ding.
Vielleicht muss der Text einfach weniger SF sein, und mehr saukomische Parabel. Würd ihm gut tun, denke ich.
Ich schwanke dazwischen dir Recht zu geben und zu sagen: Nein! Die Szene bei den Eltern dient nicht der Parabel, aber sie ist nicht überflüssig sondern bereichert den Text!
Ich weiß nicht.

Danke für die Lobhudelei :O)


Hej Mothman,

Um Deine Geschichte bin ich schon länger herumgetänzelt, leider hatte mich Dein Titel immer ein wenig verschreckt,
oh! Immer wieder interessant, wie Titel wirken und womit man sich potentielle Leser verprellen kann. Ich kann den Froschkönig nicht rausnehmen aus dem Titel, die Pointe im Schlusssatz läuft sonst nicht, und auf der Meta-Ebene spielt der Text eben auch nochmal auf das Märchen an ...
Hab ich Glück gehabt, dass du trotz Märchentitel vorbeigekommen bist!

Was mir auch gut gefallen hat ist, dass Du nicht der Versuchung erlegen bist Jott oder eines der anderen Aliens über Gebühr zu beschreiben.
Ja, diese Versuchung besteht tatsächlich, das ist ganz schlimm :)
Jott ist halb Frosch halb Oktopus halb Nacktschnecke halb irgendein Reptil halb Dr. Zoidberg.

Schön, dass es dir gefallen hat!

LG,
MG

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Möchtergern,


Gefällt mir sehr gut. Also für mich war hier vor allem der Gedanke: Er muss kommen, wenn er mit mir Sex hat. Und normalerweise kommen Männer ja. Aber er halt nicht, und das macht sie so wütend. Das ist ja eine reine Egosache bei ihr, hat gar nichts damit zu tun, dass er Spaß haben soll, oder sie Spaß haben soll, sondern sie will was nur für ihr Ego tun. Gut möglich, dass sie überhaupt nur deswegen mit dem zusammen ist. Die braucht eine Herausforderung, so ein langweiliger Typ, der immer will und immer kommt und sie permanent schmeichelt und bla bla … wäre ihr vielleicht langweilig. Aber in diesen Tentakeltyp kann sie sich echt reinbeißen jetzt!

„Wissen Sie denn, wie es ist, mit einem Wechselwarmen Sex zu haben? Sind Sie bereit dafür?“

Ich kenn das sonst von Kumpels, wo ich mir manchmal denke: Die gehen doch nur mit Frauen ins Bett, damit sie sagen können: Ich war mit einer Frau im Bett! Und sie war scharf. Schau her: Facebook Bild. Und die ist 14 mal gekommen! Hehehehhee… Und alles andere: Ob man sich je wieder sieht ... sogar die eigene Lust … so wie man sich Piraten oder so was vor hundert Jahren vorgestellt hat, total Ego und nur die eigenen Bedürfnisse im Sinn und einfach nur ficken wollten, weil das Spaß macht …
Heute ist es auch der reinste Egotrip bei manchen .. nur umgekehrt. Jetzt muss sie Spaß haben, sonst ist Ego nicht froh.
Was ich mir auch irgendwie stressig vorstelle.
Und hier in der Geschichte, genau das Gleiche, nur aus Frauensicht.
Also ich red jetzt über Single-Life eigentlich, wenn man sich kennt, in einer Beziehung, ist es ein bisschen anders … also man kann das auch als Single-Story interpretieren. Für mich ist sie eine. Weil er so fremd für sie ist, er ist ein Alien, die weiß nicht genau, auf was der steht, wie der überhaupt tickt und so weiter …
Und so ist es doch auch, wenn man mit einer Person ins Bett springt, die man vor fünf Minuten auf der Tanzfläche kennengelernt hat, da weiß man doch auch nicht genau was passieren wird, da ist ja fast wie mit einem Alien. Und wenn man dann noch alles Mögliche Intus hat und es sehr spät ist (ich red jetzt über meinen Kumpel Dangerous Dave, von dem weiß ich so Sachen), dann kann es auch beim Mann mal vorkommen, dass man zwanzig Minuten später da liegt und alles dreht sich und man nicht gekommen ist, warum auch immer. Und das ist schon eine mittelschwere Tragödie für ehrgeizige Biester wie die hier. :) Dann werden sämtliche Register gezogen, die reißen dir echt den Schwanz ab, wenn man nicht aufpasst. Wollen die Freundinnen dann auch wissen, wie es war, und wenn man kein Sperma abgezapft hat ist man in der Mädelsclique so was von unten durch, oder wie ist das jetzt? :)

Das ist ja in diesen Gesprächen drin, ach du, wie mein IX abgeht und stöhnt und schreit, das glaubst du gar nicht … vielleicht sind Männer und Frauen tatsächlich genau gleich?
Ich fand die eine Szene, wo die Eltern auf den Haupttentakel fixieren sind witzig ... das ist ja so, als würde man einen Schwarzen nach Hause bringen, und dann fragt sich Oma, wie genau sich der jetzt eigentlich fortpflanzt, die sind doch anders, Mischehen und so, große Tentakel ... das würde ich schon drin lassen, so ein Text hat doch verschienden Facetten haben, warum nicht, da wo er rumläuft und beäugt wird von den Nachbarn … wär weniger tragisch, wenn der wegkäme, einfach weil da wenig Neues drin ist, nicht so viel Humor, aber an sich stört's mich nicht, Froschlutscher schon cool.

Ansonsten ist das einfach gut und witzig geschrieben.

Ich schlüpfe zu Jott unter die Dusche und wir versuchen vierzig Grad, und höher, bis mir schwindlig wird.

Ich glaube, Jott wichst heimlich, nachdem wir miteinander geschlafen haben.

„Und warum verstecken Sie sich im Gebüsch?“
Warum wohl, denken wir zu dritt.

Ich finds auch sehr gut. Das so zu bearbeiten, aus der Frauensicht, echt cool und mutig. Nice.


MfG,

JuJu

 

Ich hab jetzt im Nachhinein mal nach Tentakelsex gegoogelt und habe festgestellt, ich bin viel zu brav und unschuldig für das, was sich da so im Netz verbirgt ... also, huch. "Teilweise echt heftiges Zeug, was garantiert nicht meins wird."
Ich hatte davon gehört, dass es das gibt als, äh, Ausrichtung. Aber mehr wusste ich nicht, und das ist wohl auch ganz gut so ...
Was hat dein Tentakelexperte denn gesagt? :)

Hier noch der fehlende Nachtrag, weil der Freund heute online war:
<tentakelfreund> du hast mir doch diese froschlutschergeschichte gezeigt ...
<ich> ja?
<tentakelfreund> also, bestimmt muß man das viel literarischer analysieren und ich bin da echt der falsche.
<ich> aber?
<tenakelfreund> aber - affengeil. Ist sicher nicht dafür gedacht, aber man kann sich einen schönen abend damit machen, wenn man fröschis mag.

 

Hi Juju!

Das ist ja eine reine Egosache bei ihr, hat gar nichts damit zu tun, dass er Spaß haben soll, oder sie Spaß haben soll, sondern sie will was nur für ihr Ego tun. Gut möglich, dass sie überhaupt nur deswegen mit dem zusammen ist. Die braucht eine Herausforderung, so ein langweiliger Typ, der immer will und immer kommt und sie permanent schmeichelt und bla bla … wäre ihr vielleicht langweilig. Aber in diesen Tentakeltyp kann sie sich echt reinbeißen jetzt!
Hehe.
Du liest aus meinem Text, dass "Typen, die immer wollen, immer kommen und der Frau permanent schmeicheln" langweilig sind? :D
Herausforderung und Egosache und so: ja klar, auf jeden Fall.
Und klar ist das auch stressig.

Mit deiner Single-Life-Problematik Lesweise hast schon recht, also Sex mit einem Alien ist ja wörtlich übersetzt Sex mit einem Fremden, fremder als artfremd und artfremder als außerirdisch geht es wohl kaum. Aus meiner Sicht hat die Prota ein Problem damit, dass sie ihren Partner nicht richtig kennt und dann zu blöd ist zu kommunizieren ("man kann mit niemandem reden"). Sie hat dann leider dieses Riesenpech, wenn sie ihren Jott so richtig kennenlernt ...

Das ist ja in diesen Gesprächen drin, ach du, wie mein IX abgeht und stöhnt und schreit, das glaubst du gar nicht … vielleicht sind Männer und Frauen tatsächlich genau gleich?
Genau gleich? :D Glaub ich nicht. Melanie hinterlässt ja schwere Verwüstungen irgendwie ...
Typen wie Melanie, die gibt's meiner Beobachtung nach in der männlichen und der weiblichen Version, anders verpackt halt. Keine Ahnung ob Melanie lügt, vielleicht läuft es super mit Ix, aber selbst wenn es nicht laufen würde, sie würde es nicht zugeben, weil es nicht in ihr Selbstbild passt oder sie ihre Überlegenheit über die Prota ausspielen will oder oder ...
Typen wie die Prota, da hab ich das Vorurteil, dass es sehr "untypisch Mann" wäre, sich so zu verhalten. Die erzählt ja aufrichtig, dass sie frustriert ist und es nicht so funktioniert im Bett, wie sie gerne hätte. Die geht heulen bei ihren, naja, Freundinnen sind das leider nicht, deswegen läuft sie da so auf. Und sie hat auch gleich "liegt es an mir?" Gedanken, was sich auch "typisch Frau" anfühlt.
Ich bin überhaupt kein Fan von diesen "typisch-Mann-typisch-Frau"-Sachen (die mir oft wie der letzte Quatsch vorkommen), aber so bisschen was, Selbstzweifel gehören dazu, da habe ich tatsächlich den Eindruck, dass die unterschiedlich gelebt werden je nach Geschlecht. ;)

Ich fand die eine Szene, wo die Eltern auf den Haupttentakel fixieren sind witzig ... das ist ja so, als würde man einen Schwarzen nach Hause bringen, und dann fragt sich Oma, wie genau sich der jetzt eigentlich fortpflanzt, die sind doch anders, Mischehen und so, große Tentakel ... das würde ich schon drin lassen, so ein Text hat doch verschienden Facetten haben, warum nicht, da wo er rumläuft und beäugt wird von den Nachbarn … wär weniger tragisch, wenn der wegkäme, einfach weil da wenig Neues drin ist, nicht so viel Humor, aber an sich stört's mich nicht, Froschlutscher schon cool.
Joah, das mit den verschiedenen Facetten seh ich auch so, und ich lass es auch drin. Aber kann inzwischen nachvollziehen, warum die Anwesenheit der zwei Szenen die Geschichte unrund machen. Abgesehen davon, dass es nicht zur Hauptthematik beiträgt (das ist ja so ein ausloopen aus dem Haupterzählstrang), das "Humorlevel" ist ein anderes. Das fällt beim Lesen schon auf.

Ansonsten ist das einfach gut und witzig geschrieben.
Danke. :)

Hej lockenwolf!

Hier noch der fehlende Nachtrag, weil der Freund heute online war:
<tentakelfreund> du hast mir doch diese froschlutschergeschichte gezeigt ...
<ich> ja?
<tentakelfreund> also, bestimmt muß man das viel literarischer analysieren und ich bin da echt der falsche.
<ich> aber?
<tenakelfreund> aber - affengeil. Ist sicher nicht dafür gedacht, aber man kann sich einen schönen abend damit machen, wenn man fröschis mag.

Bwahahahahahaha. Ich hab stundenlang gegrinst von einem Ohr zum andern. Kommt unerwartet für mich, dass man den Text so benutzen kann.
Aber: hey! Was hat mich literarische Analyse zu interessieren, wenn ein Leser es "affengeil" fand? :D :D :D
Richte dem Tentakelfreund doch mal aus, wenn er es toll fand, so wie es da steht, ohne schwurbelige Gedanken über möglichen Tiefsinn - das ist das beste überhaupt für mich :)

 

Hey Möchtegern.

Vor längerem schon gelesen, doch leider komme ich heute erst dazu, meinen Senf abzugeben. Vieles wurde bereits gesagt, also nur kurz: Ich habe mich ebenfalls köstlich amüsiert. Durch deinen erstklassigen Schreibstil schaffst du es, mich als Leser mit jedem Thema zu begeistern (denke ich). Sogar dieses seltsame Tentakelgedöns :D
Bisschen unrealistisch fand ich den Outdoor-Sex. Ich meine, wenn man dabei nicht gern beobachtet werden will, sucht man sich doch keinen mit Kindern besetzten Park aus ;)
Aber ansonsten: Empfehlung zurecht! Danke für die gute Unterhaltung.

Gruß! Salem

 

Hallo Möchtegern

Ich mach jetzt keine grosse Textarbeit - wollte dich nur wissen lassen, dass ich das einen tollen Text fand, den ich gestern spät nachts noch gelesen habe und der mich von der ersten Zeile an gefesselt hat. Hätte ruhig auch noch ein bisschen so weitergehen können.

Neulich hab ich in einem Kommentar geschrieben, dass ich literarische Texte nur selten witzig finde - deiner ist eine Ausnahme. Nicht dass ich lauthals gelacht hätte, aber habe den Text durchgehend mit einem Schmunzeln gelesen - genauso soll es sein.

Also Hut ab vor dieser frischen Idee und der witzigen Umsetzung :thumbsup:

Viele Grüsse,
Schwups

 

Dehydratations-Sex mit Trompetenuntermalung? Gern.

Hallo Möchtegern,

erst seit Kurzem bin ich hier unterwegs und les' mich peu à peu in die Kategorien ein. Jetzt bin ich in der Sci-Fi-Abteilung gelandet. Bei dir. Was soll ich sagen?

Ich mach's kurz:
Das ist echt druckreif. :)

Diese Absurdität unter dem Deckmantel des Normalen hast du wahnsinnig gut verpackt. Erste Klasse. Ich glaube, Quinn hat schon geschrieben, daß du einzelne starke Sätze intelligent und gezielt über den gesamten Text verteilt hast. Das ist wirklich wahr.
Die Dialoge wirken so echt, klasse.
Und Melanie, die alte Lügnerin... :)

Der Teil, in dem du den tatsächlich glückenden (naja) Sex beschreibst, ist allererste Liga. Erst dachte ich, Oho, jetzt wechselt sie aber die Gangart, ist plötzlich so eigenartig ernst, ja fast schon bedrohlich, hoffentlich kriegt sie da noch die Kurve geschrieben ....und dann kommt die ganze Sache mit einem Feuerwerk an Ideen, urkomischen Bildern und trompetiger Fanfare zum komplettentwässernden Höhepunkt, dessen Spuren deine Prota mit keiner Feuchtigkeitscreme der Welt jemals wieder beseitigen werden kann.

Da bleibt nur eins zu sagen: Hut ab! :huldig:

Bitte mehr davon!

PSS

 

Hej Salem,

"köstlich amüsiert" und "erstklassiger Stil" und so liest man natürlich gerne. Ich hab mir einen Ast gefreut :D

Bisschen unrealistisch fand ich den Outdoor-Sex. Ich meine, wenn man dabei nicht gern beobachtet werden will, sucht man sich doch keinen mit Kindern besetzten Park aus
Hm, okay. Vielleicht transportiert der Text dann nicht alles, was ich mir dazu gedacht habe. (Also, vorab, dass die Sache mit dem Outdoor-Sex eine Schnapsidee war, und dass die Prota damit ja auch nicht zurechtkam - sie hat dann ja keinen hochgekriegt weil sie Schiss hatte wegen der Kinder - das steht natürlich außer Frage.)
Wenn du unrealistisch sagst, dann meinst du wohl, es passt nicht zu der Figur, dass im Park überhaupt in Erwägung zu ziehen? Ok, das muss ich hinnehmen. Ich hatte im Kopf, dass die Prota unangenehm überrascht wird von den vielen Kindern, dann aber aus Sturheit nicht von dem Plan lässt, und außerdem sollte es so rüberkommen, als gäbe es keine Alternativen, wo sie ihren Jott sonst noch in die Sonne hätte schleppen können.
Ja, doof, dass ich mich selbst interpretieren muss, dann ist das im Text wohl nicht deutlich ...

Danke für deinen (ansonsten begeisterten :) ) Kommentar!


Hi Schwups,

der mich von der ersten Zeile an gefesselt hat. Hätte ruhig auch noch ein bisschen so weitergehen können.
Danke, ich bilde mir auf den ersten Absatz auch ein bisschen was ein ... also, so im Sinne von sex sells und so :D, dachte, das muss gefälligst zum Weiterlesen animieren. (Lesen sollst du, verdammt, lesen! ;) )

Schmunzeln reicht mir als Leserreaktion völlig, lauthals Lachen kriegt man wirklich selten hin, denke ich. Ich lache auch nur bei bestimmten Autoren laut, die kann ich an einer Hand abzählen.

Danke fürs Lesen und den Kommentar!


Hallo Purersternenstaub,

Danke für so viel Lob, davon kriegt ein Autor nie genug irgendwie (also: ich krieg nie genug davon).

Ich glaube, Quinn hat schon geschrieben, daß du einzelne starke Sätze intelligent und gezielt über den gesamten Text verteilt hast. Das ist wirklich wahr.
Ich sollte das lieber nicht zugeben, aber um der Ehrlichkeit willen - nicht alle Sätze, die hier so gut ankommen (wenn ich nach dem gehe, was in den Kommentaren zitiert wird), waren von mir als "Schlaglichtsätze" geplant. Und mehrere, wo ich mich so genial fand und total stolz war, werden stillschweigend durchgewinkt ...
Also, ja, ich habe tatsächlich sowas in der Art versucht, versucht bestimmte Sätze strategisch zu platzieren, aber ich entnehme den Kommentaren hier, dass meine Trefferquote zu wünschen übrig lässt. Oder: nicht so gut ist, wie ich dachte.

Bitte mehr davon!
Mal sehen, ich werd demnächst was eher Biederes abliefern. Ich will auch mal "ernst" ausprobieren. :)

Besten Dank für den Huldigungssmiley!

 

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