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Ich verstehe die Geschichte nicht
Keine Aussage höre ich häufiger. Liegt es an den Geschichten oder hat gar der Leser "schuld"?
Tschüss Gerd
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Ich verstehe die Geschichte nicht
Keine Aussage höre ich häufiger. Liegt es an den Geschichten oder hat gar der Leser "schuld"?
Tschüss Gerd
Das lässt sich so pauschal nicht sagen, denke ich. Es gibt Geschichten, bei denen der Autor zu unklar blieb und der Leser gar nicht vrestehen kann was genau gemeint ist, und es gibt Leser, die selbst eine offensichtliche Pointe übersehen.
Ging mir neulich mal so, da fand ich die Story ganz nett und gut geschrieben, sah aber keine Pointe daran und fragte mich, was es denn überhaupt solle. Erst als mir der Autor in einer PM einen Hinweis lieferte, hab ichs gesehen.
Und da fast alle anderen ohne Hilfe die Geschichte richtig deuteten, lags wohl eher an mir.
Grundsätzlich hat der Autor die Aufgabe, eine Geschichte so zu schreiben, dass sie ohne weitere Anmerkungen (außer Worterklärung, etc) vom unbefangenene Leser verstanden werden kann. Sobald ein Leser kommt und sagt "Ich habs nicht verstanden" muss er sich hinsetzen und überprüfen ob das an der Story oder dem begriffsstuitzigen Leser liegt, denke ich.
So wie Häferl hätt ichs auch sagen können ...
wie schon gesagt, einmal eher das eine, ein ander mal das andere. aber eine dritte möglichkeit gibts auch noch: der autor verschleiert die pointe, den sinn der geschichte, bewusst. ich kann nicht leugnen, dass ich mich öfter dieses mittels bediene.
dieses mittel setzt allerdings voraus, dass man vom text gefesselt wird, und man sich noch länger gedanken darüber macht. ist sie nur mittelmäßig geschrieben, wird man ihren sinn wahrscheinlich gar nicht versuchen wollen zu ergründen. an diesem punnkt scheitert es auch oft genug-da liegt die schuld am autor.
gruß,
franzl
Hehe, coole Eigenwerbung..
Ugh
Wir alle kennen Gerhards Geschichten. Er verwendet oft Wortkonstruktionen, die er sich selber ausdenkt, die meist aber auf das Gemeinte schließen lassen. Diese sollen sicher nur Verwirrung stiften, da sie unnötig sind. Mag sein, dass Gerhard auch ein Faible für einen grotesken Stil hat, das fände ich gut.
Dieser Thread mit dieser Frage ausgerechnet von Gerhard ist für mich aus oben angeführten Gründen nicht ernstzunehmen.
Ich finde es am hauptsächlichsten, dass der Autor seinen eigenen Stil findet und damit den Leser unterhält.
Ob die Geschichte grundsätzlich verständlich ist spielt nicht unbedingt die Hauptrolle.
Naklar, darf der Autor nicht die Welt nach komplett neuen Richtlinien erfinden, die für einen normaldenkenden Menschen nicht begreifbar sind.
Etwas Verständnis für den Inhalt sollte der Leser doch aufbringen können, denn sonst tritt Frustation ein und der Leser wirft das Geschreibsel in die Ecke.
Ich persönlich finde es sogar wichtig, die Geschichten etwas zu verschleiern, also die Pointe nicht so darzustellen, dass der Leser gleich mit dem Zinken drauffällt.
Vor allem bei Geschichten mit sozialkritischem Inhalt ist das in meinen Augen wichtig.
Man will ja die Leser zum Nachdenken anregen und wie kann man das am besten schaffen?
Meiner Meinung nach in dem man viel Spielraum zur Interpretation lässt.
Was tragen Leser an einen Autoren alles heran: Er soll verständlich sein. Was verstanden wird, ist individu-ell verschieden. So normiert ist sie nun doch wieder nicht unsere deutschsprachige Gesellschaft. Schreibt jemand völlig "verständlich" wird es schnell banal. Die Lebenspraxis fordert für viele eine gewisse Rollen-breite, die Sprache muß sich an solche Realbedingungen anpassen. Short-Stories im Internet sind keine Zei-tungsartikel.
Tschüss Gerd
Zitat Gerhard Kemme:
Liegt es an den Geschichten oder hat gar der Leser "schuld"?
Mal das eine, mal das andre, würd ich sagen...
Zudem finde ich die Fragestellung etwas naiv, da es doch von Anfang an klar sein müsste, dass es immer auf den individuellen Leser und Autor ankommt.
Naja, nur mein Statement zu der Diskussion
Frederik
Ist doch alles immer schon vorher klar, eben nicht! Erst die differenzierte Erörterung wird dem Thema oder Text gerecht.
Der Ort für Interpretationen ist das Feld unter den Geschichten, seh' ich auch so. Allerdings halte ich die Verwendung von Beispielen für didaktisch stark, d.h. es folgt eine kurze Textanalyse von Alfredos Geschichte "Der Narr", um darauf hinzuweisen, wie schillernd der Begriff "Verstehen" ist.
"Ein jeglicher erwartet mit Ungeduld mein Erscheinen."
Ein Narr spricht "dummes Zeug", sonst wäre er kein Narr. Woher weiß er, daß er mit Ungeduld erwartet wird?
"Meine Reden würden Mauern erschüttern,..., wenn ich mit dem Vorderen die Zunge kreutzte. Sie aber schweigen. Immer."
Der Narr formuliert hier das Denken des sonst nicht existenten "kleinen Mannes". Der Narr fühlt sich argumentativ überlegen, doch Persönlichkeiten aus der gesellschaftlichen Führung sind höflich, wollen ihn nicht durch Nennung realer Bedingungen ängstigen. Der Narr ist ein "Wirker" und hat als solcher Stärke. Er sieht seine Funktion nicht, oder?
Tschüss Gerd
jo!Ab diesem Zeitpunkt war hier eigentlich alles gesagt. Ich frag mich warum jeder dann nocheinmal seine Meinung mit dem gleichen Inhalt kund tun will.
Mein Vorschlag:
wenn ich eine KG lese und den Eindruck habe, daß ich sie nicht verstehe, dann muß ich zuerst mal mein Hirn ankurbeln. Das funktioniert nicht zu allen Zeiten gleichgut, aber wenn ich mit dem Leistungsstand zufrieden bin, dann darf ich letztendlich getrost unter den Text schreiben: ich versteh nix ... oder wenn möglich: ich verstehe diese und jene Stelle nicht...
was dann? dann kommen 17 andere und geben mir Recht oder lachen mich aus. und das ist das gute an KG.de. Man bekommt feedback, aus dem man sich einen Überblick verschaffen kann.
Verstehen sehr viele den Text nicht, dann mag es eher am Text liegen. Versteht ihn nur einer mal nicht, dann eher am Leser....
Und dann sollte eine Diskussion zwischen Kritiker und Autor folgen, denn genau darin sehe ich einen der Vorteile von KG.de.
Im Unterschied zu irgend einem anderen Text kann ich hier sowohl als Autor als auch als Leser das Gespräch anfangen.
meist bringt das dann auch was.
Moin!
Auch von mir noch etwas Senf:
Ich denke, daß es durchaus GEschichten gibt, deren Reiz darin liegt, daß man sie als Leser eben nicht auf den ersten Blick versteht! Texte, die einen faszinieren, die eine Aussage haben, die aber immer ein kleines Fitzelchen vor der Greifbarkeit liegen, sind meiner Meinung nach nicht nur möglich, sondern sogar wünschenswert. NAtürlich nicht immer und überall und zu jedem Thema, aber es gibt durchaus welche, bei denen das sein sollte.
Die Ergebnisse im derzeitigen Challenge ("Surrealismus") werden mit Sicherheit so ausfallen, und da ist es dann ja wohl auch so beabsichtigt, oder?
Lieben Gruß,
chaosqueen :queen:
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